Artikel von Claus Müller für das Amtsblatt vom 07.05.2016Claus_Mueller2

2009 traten der Luftreinhalteplan (LRP) und 2013 der Lärmaktionsplan (LAP) in Kraft. Zu beiden Plänen lagen zur letzten Ratsversammlung umfangreiche Informationsvorlagen zum aktuellen Stand der Umsetzung vor.

Der LRP umfasst eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, die zur Verbesserung der Luftqualität beitragen sollen. Stellvertretend sind hier der Einsatz von emissionsarmen Fahrzeugen im ÖPNV, die verstärkte Begrünung im Straßenraum, aber auch die Einführung der Umweltzone zu nennen. Ein Großteil wurde umgesetzt, leider noch nicht alles. Auch die Erfolge sind noch nicht zufriedenstellend. So wurde zwar die Feinstaubkonzentration stark reduziert, die Emission von Stickoxiden liegt jedoch noch über den vorgeschriebenen Grenzwerten.

Auch der LAP enthält eine große Zahl von Maßnahmen zur Reduzierung des Lärms. Sie betreffen die Lärmquellen Kfz-, Schienen- und Flugverkehr sowie Belastungen durch Gewerbelärm. Nicht zufriedenstellend ist die Lärmminderung bzw. Bekämpfung insbesondere im Leipziger Norden. Das betrifft sowohl den Flug- als auch den Güterverkehrslärm. Daher ist es wichtig und notwendig, dass beide Pläne in diesem Jahr erstmalig gemeinsam fortgeschrieben werden. Die im Rahmen des Online-Dialoges Luft und Lärm eingereichten Beiträge der Bürger sollen dabei miteinfließen.

Die SPD-Fraktion im Stadtrat Leipzig hat heute fristgemäß folgende Stellungnahme zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur eingereicht.
Ansprechpartner ist Stadtrat Mathias Weber, Sprecher der Fraktion für Verkehrspolitik.Mathias_Weber2

Die SPD-Fraktion Leipzig begrüßt grundsätzlich die Schwerpunktsetzung im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) hinsichtlich Erhalt statt Neubau der Verkehrsinfrastruktur. In der Stadt wie auch in der Region Leipzig wurden in den vergangenen 25 Jahren viel in die Verkehrsinfrastruktur investiert und es ist uns klar, dass dieses Tempo nicht beibehalten werden kann. Dennoch fordern wir, dass auch die Leipziger Region im neuen BVWP im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen und Bayern insgesamt nicht benachteiligt werden darf.

Daher fordern wir, dass die Schienenverbindung Leipzig-Chemnitz mit einer neuen Kategorie (potentieller Bedarf) nachträglich in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen wird, damit die Möglichkeit, den Ausbau dieser Verbindung zu planen, geschaffen wird. Wir begrüßen die aktuelle Initiative der Stadt Chemnitz, die Schienenverbindung zwischen beiden sächsischen Großstädten und Wirtschaftsregionen von einer Nahverkehrs- zu einer Fernverkehrsstrecke umzuwidmen und auszubauen (u.a. vollständige Elektrifizierung). Die Maßnahme wurde durch das Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) für den BVWP ursprünglich angemeldet, fand bedauerlicherweise im Entwurf des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) keine Berücksichtigung. Auch das SMWA hält den Ausbau weiterhin für notwendig und bekommt dabei unsere Unterstützung.

Weiteren Handlungsbedarf sehen wir bei der Straßenbaumaßnahme Ausbau der B 181 westlich von Leipzig (vordringlicher Bedarf). Hier ist nach wie vor ein vierspuriger Ausbau bis an die Stadtgrenze von Leipzig im Ortsteil Rückmarsdorf geplant. Die Stadt Leipzig sah stattdessen mit Ratsbeschluss vom 16.09.2015 zur DS-01640 lediglich einen vierstreifigen Ausbau der B181 von der Autobahn A9 bis einschl. der Kreuzung B186 und von dort bis zur westlichen Stadtgrenze nur noch einen zweispurigen Ausbau vor. Mit dem jetzigen Entwurf befürchten wir, dass es nur zu einer Verlagerung des Verkehrsstaus vom Knoten B181/B186 an die Stadtgrenze kommt. Die Bedenken der Stadt Leipzig sollten daher in den zuständigen Stellen beachtet werden.

Bei der laufenden und fest disponierten Straßenbaumaßnahme Ausbau der A14 zwischen AS Leipzig-Ost und AD Parthenaue fordern wir eine Ertüchtigung der Brückenbauten über die A14 für alle Verkehrsarten.

Die Vorplanung zur Variante Nord der Straßenbaumaßnahme B87n (eingeordnet als neues Vorhaben weiterer Bedarf) sehen wir hinsichtlich ihrer Anbindung im Leipziger Norden kritisch. Wenn neben der B2 und der B184 auch noch die B87n im Leipziger Norden an die A14 angeschlossen werden soll, ist eine Überlastung der A14-Anschlussstelle Mitte und weiter in Richtung Stadt (Maximilianallee) zu befürchten.

Die SPD-Fraktion begrüßt, dass der in den vorhergehenden Bundesverkehrswegeplänen geplante Ausbau der B2 im Leipziger Süden zu einer Stadtautobahn (A720) von der A38 bis zur Stadtgrenze nicht mehr aufrechterhalten wird und die Forderung der Stadt, die Bundesstraße beizubehalten, offensichtlich erfüllt ist.

Wir sprechen uns abschließend dafür aus, eine leistungsfähige, umweltverträgliche Verkehrsinfrastruktur für wirtschaftliche Dynamik und Mobilität zu schaffen und zu erhalten. Dabei sollen die schienengebundenen Verkehre vordringlich gestärkt werden.

Artikel von Ute Köhler-Siegel für das Amtsblatt vom 23.04.2016Ute_Koehler_Siegel2

Der Schulentwicklungsplan 2016 liegt zur Abstimmung vor. Leipzig hat sich seit der Erstellung dieses Planes rasant weiterentwickelt. Die Datengrundlage ist aus dem Jahr 2013. Dennoch ist der Beschluss wichtig, um Erweiterungen und den Neubau von Schulen in den nächsten zwei Jahren voranzubringen. 2018 soll der Plan aktualisiert vorgelegt werden. In die neue Planung muss dann auch der Bedarf an Turnhallen, Schulmensen, Schulhöfen und für die Hortnutzung einfließen. Die Aufgaben werden weiter wachsen. Immer mehr Kinder werden geboren, Familien ziehen nach Leipzig und die Kinder der Migranten werden in die Schule integriert. Dafür muss das Schulnetz deutlich erweitert werden. Wir brauchen eine genauere Prognose für die Planung von Grundschulplätzen.

Kurze Wege für kurze Beine, Schulen in Wohnortnähe – dafür steht meine Fraktion auch weiterhin ein. Aber auch bei den weiterführenden Schulen ist das ein wichtiges Kriterium für die Auswahl. Neue Schulen müssen also dort gebaut werden, wo die Kinder wohnen. Dafür muss die Stadt strategisch planen, wo Grundstücke gekauft werden müssen. Aber nicht nur die Neubauten und Erweiterungen müssen finanziert werden, auch die Bestandsgebäude bedürfen der Sanierung und Erhaltung.

Die SPD-Fraktion bringt zur nächsten Ratsversammlung einen Antrag ins Verfahren, nachdem bei der Sanierung bzw. beim Neubau von Schulsporthallen die spezifischen Anforderungen des Vereinssportes künftig besser und hinreichend berücksichtigt werden sollen. Um dies zu gewährleisten, soll das Amt für Sport künftig bei allen Planungs- und Finanzierungsbeschlüssen zur Sanierung bzw. Neubau von Schulsporthallen frühzeitig eingebunden werden.Ingrid_Gloeckner2

„In Leipzig werden derzeit an vielen Stellen neue Schulsporthallen gebaut bzw. grundlegend saniert, die dem Schul- und Vereinssport gleichermaßen dienen sollen. Jedoch ist das bei vielen Schulsporthallen nur dann der Fall, wenn sich das Amt für Sport frühzeitig aktiv in die Planung einschalten und dann die für den Vereinssport notwendigen Veränderungen auch durchsetzen kann. In vielen Fällen wird größtenteils nur anhand der Anforderungen des Schulsports gebaut und der Vereinssport spielt eine untergeordnete Rolle“, erläutert Ingrid Glöckner, Sprecherin für Stadtentwicklung und Bau der SPD-Fraktion.

Glöckner weiter: „Die Planungsbüros erhalten die – einseitige – Aufgabenstellung aus der Schulverwaltung und handeln danach. Das Amt für Gebäudemanagement wiederum, das interner Geschäftsbesorger für den Bau ist, handelt auch nur nach den inhaltlichen Vorgaben des Bauherrenamtes. So wurden in der Vergangenheit zu wenig Duschen (SH 3. Schule, SH Reclam-Gymnasium) eingebaut, es fehlten Hintertornetze (SH 3. Schule, SH Reclam-Gymnasium – inzwischen nachgerüstet), es wurden nicht DIN-gerechte Spielfelder gebaut (Volleyballspielfeld SH 68. Oberschule) und die Schulsporthallen sind zwar als Wettkampfhalle nutzbar, aber es gibt keinerlei Zuschauerplätze (SH 3. Schule, SH Reclam-Gymnasium). Ein gutes Beispiel wiederum, wo die Anforderungen des Vereinssportes dagegen gut berücksichtigt wurden, ist die Planung zur Sporthalle Sportoberschule in der Goyastraße.“

„Der organisierte Sport wird in Leipzig weiter wachsen – insbesondere auch in den Spielsportarten, die Hallen benötigen, sowie im Reha- und Gesundheitssportbereich (Seniorensport). Aktuell sind 93.500 Leipziger Sportvereinsmitglied, für 2024 lautet die Prognose 114.000 – allerdings noch unter Annahme der „alten“ Einwohnerprognosen. Damit einher geht Infrastrukturbedarf. Die Sportstadt Leipzig kann mit diesem nur einigermaßen Schritt halten, wenn alle betroffenen Ämter der Stadtverwaltung abgestimmt planen und bauen“, so Glöckner abschließend.

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Die Stadtratsfraktionen der CDU und SPD haben sich in einem gemeinsamen Änderungsantrag zur Schulnetzplanung positioniert, der weitreichende Maßnahmen fordert.
„Wir standen vor der schwierigen Entscheidung im Unterausschuss, ob wir die Vorlage jetzt beschließen wollen oder die Zahlen nach Veröffentlichung der neuen Bevölkerungsprognose in einer neuen Vorlage überarbeiten. Wir haben uns für den Weg entschieden, der bei Schulbau- und planung weiter aufs Tempo drückt.“, erläutert Ute Köhler-Siegel (SPD), Vorsitzende des Unterausschusses, die Lage.

Für die CDU habe bereits bei Veröffentlichung der Vorlage im Sommer vergangenen Jahres festgestanden, dass die Datenbasis nicht mehr der Realität entspreche. Daher habe man sich entschlossen, eine Fortschreibung in 2017 und eine neue Berechnungsmethode der Zahlen zu fordern: „Wir bleiben bei unserer Kritik. Doch wollen wir Lösungen für die angespannte Situation im Schulwesen und uns nicht verweigern. Daher haben wir das Gespräch mit der SPD gesucht und freuen uns, dass die Kollegen gemeinsame Wege unterstützen.“, so Michael Weickert, schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

Beide Stadträte sind sich einig, dass beim Thema Schule in der Geschwindigkeit nicht nachgelassen werden dürfe. Dies bedeutet auch, dass die Verwaltung kurzfristige Lösungen zur Enstpannung der Schulsituation vorlegen muss, die unabhängig von der Schulnetzplanung seien. Beide Fraktionen hatten schon das Thema privaten Schulbau vorangetrieben und zeigen sich auch in der Frage nach einer neuen Berechnungsmethode und einer darauf aufbauend zügigen Fortschreibung entschlossen.

„Die Fraktionen müssen die Verwaltung insgesamt weiter antreiben, beim Schulbau nicht nachzulassen. Wir können uns keine Diskussionen über falsche Berechnungen leisten, sondern müssen konzentriert daran arbeiten, die schulpolitischen Herausforderungen zu bewältigen“, so Köhler-Siegel.

Auch die CDU will den Fokus in der Zukunft nicht mehr auf eine falsche Datenbasis legen, sondern weiterhin dem Thema Schulbau oberste Priorität einräumen: „Eine korrekte Datenbasis, die nicht nur auf einer Bevölkerungsprognose, sondern auch auf reellen Geburten und Zuzügen beruht, muss in der Zukunft eine Selbstverständlichkeit sein. Leipzig wächst stetig und braucht in den kommenden Jahren fast 30 neue Schulen insgesamt. Dort müssen strategische und nachhaltige Entscheidungen getroffen werden, die mit dem gemeinsamen Änderungsantrag möglich sind.“, so Weickert abschließend.

Artikel von Andreas Geisler für das Amtsblatt vom 09.04.2016Andreas_Geisler2

Leipzig wächst, braucht Mobilität, Internationalität und Wirtschaftskraft. Historisch gewachsen hat Leipzig einen Flughafen in Stadtnähe. Das könnte viele Chancen eröffnen für Personenflüge, aber dort gibt es Defizite. Der Frachtflug dagegen boomt, aber hier vergisst man die Menschen rund um den Flughafen besser mitzunehmen. Studien, wie die NOHRA-Studie, haben ergeben, dass die Akzeptanz eines Flughafens größer wird, je mehr die Menschen das Gefühl haben, der Lärmverursacher kümmert sich um ihre Anliegen und versucht Lärm zu vermeiden. Dort haben der Flughafen und DHL deutlichen Nachholbedarf und es ist gut, dass man im Dialogforum Flughafen der Stadt Leipzig darüber miteinander redet. Hier hilft kein Verstecken.

Wenn sich der Nordwesten und damit Leipzig weiter entwickeln soll, braucht es das Bemühen aller, die Lebensqualität nicht massiv zu verschlechtern bzw. Ausgleiche zu schaffen. Und dazu muss in der Nacht gelten: Nach Sicherheit als wichtigstes Kriterium kommt ganz klar die Lebensqualität der Anwohner und erst dann – als Drittes – die Wirtschaftlichkeit. Und alles, was Lärm verstärkt und nur der Gewinnoptimierung dient, gehört abgeschafft. Dazu zählen insbesondere die kurzen Abkurvungen und nächtliche Triebwerksprobeläufe außerhalb der dafür vorgesehenen Halle.

„Wir haben uns mit einem Antrag zum Haushalt 2012 dafür eingesetzt, die notwendigen Planungsmittel zur Sanierung der Sporthalle bereitzustellen. Auf Grundlage der Planungen Christopher_Zenker2konnten Fördermittel beantragt und mit der Sanierung begonnen werden. Wir freuen uns, dass die für den Leipziger Sport so wichtige Halle nun wieder zur Verfügung steht. Mit ihren rund 1000 Sitzplätzen ist sie auch für die Basketballer der Uni Riesen, die L.E. Volleys, die Handballer der SG LVB, die Hockeyspieler des ATV oder die Judokas des JC Leipzig von herausragender Bedeutung“, erklärt Christopher Zenker, sportpolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion.

„Die Sanierung bedeutet eine erhebliche Verbesserung für die Leipziger Sportlandschaft“, so Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion. „Neben der Arena ist die Sporthalle Brüderstraße die einzige kommunale Spielsporthalle, die Platz für eine größere Anzahl Zuschauer bietet. Für den Spiel- und Wettkampfbetrieb vieler Sportarten aber auch den Schulsport ist die Wiedereröffnung ein Meilenstein. Das Land Sachsen hat mit einem hohen Fördermittelaufwand dieses wichtige Projekt unterstützt und wird auch in Zukunft für attraktive Sportstätten sorgen“, so der Leipziger Abgeordnete Panter abschließend.