Der Radverkehrsentwicklungsplan 2010-2020 der Stadt Leipzig stellt mit seinen harten (baulichen), aber insbesondere auch den weichen vorgeschlagenen Maßnahmen (z.B. Imagekampagne) wichtige Weichen für den Radverkehr in Leipzig. Vor allem die geplante Schaffung von zahlreichen Fahrradstraßen und die geplanten „Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit“ sind dabei eine neue Qualität.
Das Ziel, den Fahrrad-Anteil am gesamten Verkehrsaufkommen in Leipzig auf 25 Prozent zu erhöhen, ist unserer Meinung nach folgerichtig, zumal es nicht zu Lasten des Umweltverbundes gehen soll.

Die Einführung von Fahrradstraßen ist zu begrüßen, da weitgehend auf Baumaßnahmen verzichtet werden kann und sie somit eine preisgünstige Variante sind, um Radfahren attraktiver zu machen. Wichtig ist jedoch, dass deutlich wird, dass es sich dabei um ein ergänzendes Angebot handelt und Radverkehrsanlagen auch weiterhin am Hauptstraßennetz notwendig sind. Dies ist im Radverkehrsentwicklungsplan so dargestellt, muss jedoch in der Öffentlichkeit besser kommuniziert werden.

Bei den baulichen Maßnahmen soll die Fertigstellung und die Durchgängigkeit bestehender Radtrassen Priorität haben. In Zeiten knapper Finanzmittel sind dabei die Anstrengungen auf besonders nachgefragte Strecken zu fokussieren. Auch die gewünschte Erhöhung der Verkehrssicherheit sollte hierbei berücksichtigt werden. Die im Plan vorgelegte Prioritätenliste gilt es, unter diesem Gesichtspunkt, noch mal zu überprüfen.

Das Thema Fahrradparken wird im Plan bisher sehr knapp abgehandelt. Nur für den Innenstadtbereich sind konkrete Verbesserungen vorgesehen. Ein detailliertes Fahrradparkkonzept soll bis 2012 erarbeitet werden, daher kommen konkrete Maßnahmen bisher zu kurz.
Auch der SPD-Antrag zum Fahrradparken (siehe RB BS/ RBV-323/10 vom 21.04.2010) ist bisher nur im Ansatz umgesetzt. Ein kurzfristiges Ziel bzgl. Fahrradabstellmöglichkeiten sollte sein, dass an Haltestellen des ÖPNV (ausreichend Platz vorausgesetzt) immer 2-3 Leipziger Bügel vorgehalten werden. Dies würde auch der „Vernetzung“ der Verkehrsmittel im Umweltverbund Rechnung tragen.

Darüber hinaus befinden sich Haltestellen nicht selten in der Nähe von Geschäften – die Maßnahme würde daher auch die Attraktivität des Einkaufens mit dem Rad steigern. Daher sollten auch Händler und Gewerbetreibende für eine Mitfinanzierung dieser Abstellmöglichkeiten geworben werden, z.B. durch werbefinanzierte „Leipziger Bügel“. Bei bewachten Fahrradparkhäusern sollte auch über eine angemessene Parkplatzgebühr nachgedacht werden.
Bisher ist im Plan relativ unkonkret beschrieben, wie ÖPNV, Rad und Fußgänger noch besser zusammengeführt werden können.

Zum Thema Marketing fürs Rad wurde bisher nur erwähnt, was andere Städte gut machen. Konkrete Maßnahmen mit Realisierungszeiträumen sind kaum benannt. Der erwähnte Internetauftritt „Radfahren in Leipzig“ hat noch Potential nach oben und sollte besser in die Marketing-Aktivitäten der Stadt integriert werden. Auch von der Homepage der Stadt (www.leipzig.de) sollte man besser zu Angeboten dieser Art gelenkt werden.

Die Finanzierung scheint ein großer Knackpunkt zu sein. Drei Millionen Euro sind jedes Jahr für harte und weiche Maßnahmen notwendig. Bisher standen schätzungsweise lediglich ca. 1,2 bis 1,5 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung. Von den geplanten drei Millionen Euro ist man daher noch weit entfernt – besonders im Haushaltsplanentwurf 2011. Für mehr haushälterische Transparenz befürworten wir einen extra Unterabschnitt dem Radverkehr in Leipzig zu widmen.
Aufgrund der derzeitigen schwierigen Haushaltssituation sollte daher nach neuen Wegen der Finanzierung gesucht werden. Bei baulichen Maßnahmen besteht hier evtl. die Möglichkeit Investoren für ein Fahrradparkhaus zu suchen. Voraussetzung wäre hierbei, dass dann ein Entgelt für das Abstellen der Räder verlangt werden darf. Die Einwerbung von Geldern bei Dritten sollte auch für die weichen Maßnahmen geprüft werden.

Zu begrüßen ist, dass der Entwurf aktuelle Entwicklungen wie Elektroräder, Lastenräder etc. mit aufgreift und erste Ideen und Ansätze für die zukünftig verstärkten Nutzungsmöglichkeiten vor allem im Dienstleistungsbereich liefert.

Alles in allem begrüßt die SPD-Fraktion das Bekenntnis der Verwaltung zum Radverkehr in der vorliegenden Form des Entwurfes zum Radverkehrsentwicklungsplan. In Kombination mit den anderen Verkehrsarten des Umweltverbundes stellt der Radverkehr aus Sicht der Lebens- und Aufenthaltsqualität, der Ökologie und  nicht zu vergessen aus Sicht der finanziellen Schonung der Stadtkasse eine wichtige Säule der Mobilität dar. 

Ansprechpartner: Christopher Zenker (Kontakt: 01577-2537393) und Mathias Weber (Kontakt: 0176-62855359)

 

Nachfrage zur Anfrage „Veränderungsbedarf Winterdienst- und Straßenreinigungssatzung durch LVB-Busnetzreform“

Bürgermeister Rosenthal antwortete auf unsere Anfrage in der letzten Ratsversammlung, dass es infolge der LVB-Busnetzreform vom 10.10.2010 nur marginale Änderungen bei den zu bearbeitenden Räum- und Streustrecken des Winterdienstes kommt. Da es in der Vergangenheit bei extremen Wettersituationen jedoch zu Einschränkungen des Busangebotes kam, möchten wir zum beginnenden Winter konkret nachfragen. Hintergrund ist die umfangreiche Busnetzreform der LVB, wonach es bei 22 von 25 Buslinien nun deutliche Linienveränderungen gibt.
Bezug nehmend auf die Antworten auf die Anfrage Nr. V/F 241 in der RV am 18.11.2010 stellen wir daher folgende Nachfragen:

1. Welche Straßen auf dem Stadtgebiet von Leipzig werden seit der Busnetzreform vom 10.10.2010 neu von der LVB befahren (Auflistung mit Busnummer)?
2. In welcher Kategorie (Hauptstraßen-/Nebenstraßennetz) sind diese Straßen in der Winterdienstsatzung derzeit eingeordnet?
3. Welche Straßen werden von der LVB infolge der Busnetzreform nicht mehr bedient (ebenfalls Auflistung)?

Ansprechpartner: Claus Müller (Kontakt: 0341-5906572) und Christopher Zenker (Kontakt: 0157-72537393)

Transparentes Verfahren soll alle Belange abwiegen

Die SPD-Stadtratsfraktion unterstützt mit großer Mehrheit den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 384 „Westlich vom Cottaweg“. „In unserer letzten Fraktionssitzung haben wir die Thematik ausgiebig in alle Richtungen diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass nur mit dem geplanten Bauleitplanverfahren alle relevanten Belange transparent im Zuge der öffentlichen Beteiligung diskutiert und letztendlich miteinander abgewogen werden können“ erklärt Axel Dyck, Fraktionsvorsitzender.

Wir nehmen die Meinungen und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst, ebenso die Belange der Umwelt- und Naturverbände. Daher sollen alle im Moment diskutierten Punkte wie Größe des geplanten Trainingszentrums von RB Leipzig, verkehrstechnische Anbindung, Ausweisung von Stellplätzen, städtebauliche Zielstellungen für das Areal und natur- und landschaftsschutzrechtliche Belange im Zuge des Verfahrens sauber und transparent ermittelt und geklärt werden.
„Alle interessierten Bürger und Vereine möchten wir bereits jetzt auffordern, Ihre Meinung und Ihre Vorschläge zum Projekt so zeitnah wie möglich zu äußern. In diesem Zusammenhang erwarten wir von Stadtverwaltung und vom Investor, die Gesamtplanung öffentlich zu machen. Die bisherige Kommunikation zu diesem Projekt war insgesamt – vorsichtig formuliert – unglücklich“ so Dyck.

Axel Dyck abschließend: „Uns ist allen bewusst, dass ein Stadion mitten in der Stadt, in dem künftig endlich Bundesliga-Fußball gespielt werden soll, eine besondere Herausforderung ist. Klar ist auch, dass der Verein dazu ein Trainingszentrum benötigt, das höchsten Ansprüchen genügt. Bedauerlich ist, dass es offensichtlich keine anderen Standort-Alternativen in der Stadt gibt.“

Artikel von Claus Müller für Amtsblatt vom 11.12.2010

Bürgermeister Rosenthal antwortete auf unsere Anfrage in der letzten Ratsversammlung, dass es wegen der LVB-Busnetzreform vom 10.10.2010 nur marginale Änderungen bei den zu bearbeitenden Räum- und Streustrecken des Winterdienstes gibt. Infolge der umfangreichen Busnetzreform der LVB gibt es bei 22 von 25 Buslinien nun deutliche Linienveränderungen. Da es in der Vergangenheit bei extremen Wettersituationen jedoch zu Einschränkungen des Busangebotes kam, möchten wir zum beginnenden Winter in der Ratsversammlung am 15.12. 2010 noch mal nachfragen.

Dabei wollen wir Auskunft, welche Straßen auf dem Stadtgebiet von Leipzig seit der Busnetzreform neu von der LVB befahren, aber auch welche nun nicht mehr bedient werden. Außerdem soll mitgeteilt werden, in welcher Kategorie sie in der Winterdienstsatzung derzeit eingeordnet sind (Hauptstraßen-/Nebenstraßennetz).

Nicht akzeptabel sind die Äußerungen des Bürgermeisters, dass der Stadtrat keine zusätzlichen Mittel für den Winterdienst bereit gestellt hat. Richtig ist, dass der Rat im Oktober 775.000 Euro zusätzlich bewilligte. Auch hatte unsere Fraktion die Verwaltung aufgefordert, den Maßnahmeplan für Extremsituationen im Straßenwinterdienst auf dem Nebenstraßennetz in Abstimmung mit der Stadtreinigung fortzuschreiben.

Vor einem Jahr sind die unter Ausschaltung aller Aufsichtsgremien von dem ehemaligen Geschäftsführer der Kommunalen Wasserwerke Leipzig (KWL), Klaus Heininger und seinen Gehilfen Blatz und Senf zu verantwortenden, hochspekulativen Finanztransaktionen zu Lasten der KWL aufgeflogen. Durch diese nicht  verantwortbaren, wahrscheinlich hochkriminellen Finanzgeschäfte droht der Stadt Leipzig und ihren Wasserwerken im schlimmsten Fall ein Schaden von 290 Mio Euro und mehr. Die dramatischen Folgen eines solchen Schadensfalles für die Bevölkerung dieser Stadt sind bisher noch gar nicht absehbar.

Die Verantwortlichen stehen jetzt vor der großen Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts. Die Bürgerinnen und Bürger Leipzigs haben – als letztendlich Geschädigte – bei dieser Strafsache einen Anspruch auf die lückenlose Aufklärung des gesamten Sachverhaltes und eine angemessene Bestrafung der Täter bei einer Überführung der angeklagten Taten. Sie haben kein Verständnis dafür, dass die ersten Prozesstage nur von der Frage beherrscht waren, ob das Strafmaß zur Beschleunigung des Verfahrens ausgehandelt werden kann oder nicht. Dieses Gefeilsche beschädigt das Ansehen der demokratischen Gerichtsbarkeit und untergräbt letztendlich das Vertrauen in den Rechtsstaat.

Die Fraktionsvorsitzenden der im Stadtrat von Leipzig vertretenen Fraktionen erwarten in dem Wasserwerke-Skandal in öffentlicher Verhandlung ein faires Gerichtsverfahren, nicht nur für die Angeklagten, sondern auch für die geschädigten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leipzig. Unser Appell an Gericht und Staatsanwaltschaft: Schluss mit dem Gefeilsche um das Strafmaß der Angeklagten Heininger, Blatz und Senf und Beginn der Aufklärung des Sachverhaltes in öffentlicher Strafverhandlung.

gez.: Ursula Grimm  gez.: Dr. Ilse Lauter   gez.: Axel Dyck
CDU-Fraktion   Fraktion DIE LINKE.   SPD-Fraktion

gez.: Wolfram Leuze     gez.: Reik Hesselbarth
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen    FDP-Fraktion

gez.: Dr. Michael Burgkhardt
Bürgerfraktion

Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt ausdrücklich die Absicht der Stadt Leipzig Carsharing in einem Pilotprojekt zu testen, nicht nur, weil damit ein erster Baustein zur Umsetzung des Antrags der SPD zum Mobilitätsmanagement geleistet wird.
Mathias Weber, Mitglied im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau: „Wir hoffen, dass die Pilotphase ein Erfolg und Carsharing als eine der vier tragenden Säulen des Umweltverbunds dauerhafter Bestandteil des Mobilitätsmanagements der Stadtverwaltung wird.“

Christopher Zenker, Mitglied des Fachausschuss Umwelt und Ordnung ergänzt: „Ein intelligente Kombination aus ÖPNV, Rad, Fuß, Carsharing und stadteigenen Fahrzeugen dient nicht nur dem Umweltschutz, sondern entlastet auch den städtischen Haushalt.“
Darüber hinaus geht die Stadt Leipzig mit dieser Maßnahme mit gutem Beispiel voran und animiert Leipzigerinnen und Leipziger dazu, den privaten Autoschlüssel gegen die Plastikkarte, die einem ein breites Spektrum an Fahrzeugalternativen eröffnet, zu tauschen.
Weber: „Je mehr Menschen sich ein Auto teilen, desto weniger haben wir in der Stadt mit den Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs wie Stellplatzmangel, Emissionen und Fahrbahnverschleiß zu kämpfen. Letztendlich müssen jedoch auch die Carsharing-Anbieter ihr Angebot verbessern. Hilfreich wäre beispielsweise, wenn man ein gebuchtes Fahrzeug auch an einer anderen Station wieder abgeben kann.“

Zenker abschließend: „Die SPD-Fraktion wird die Stadtverwaltung auch weiterhin konstruktiv kritisch bei der Verbesserung des Mobilitätsmanagement begleiten. So muss auch der Anteil des ÖPNV oder des Fahrrades bei Dienstwegen der Stadtverwaltung erhöht werden.

SPD-Stadtrat Heiko Bär: Zeitnah Rechtssicherheit schaffen

Die SPD-Fraktion im Stadtrat Leipzig sieht die Pläne für ein Factory-Outlet-Center (FOC) in Wiedemar kritisch und unterstützt die Klage der Städte Leipzig, Halle und Schkeuditz. „Hintergrund unserer Ablehnung dieses Projektes ist einzig und allein der drohende Schaden für den innerstädtischen Handel“ erklärt Heiko Bär, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Bär, der dem Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit vorsitzt, ergänzt: Das Outlet-Center zieht Kaufkraft aus Leipzig ab und widerspricht dem sächsischen Landesentwicklungsplan, nach dem großflächige Einzelhandelseinrichtungen nur in Ober- und Mittelzentren, nicht aber auf der grünen Wiese zulässig sind. Wir hoffen, dass die Gespräche der Stadt Leipzig mit der Gemeinde Wiedemar erfolgreich sind. Andernfalls muss das Oberverwaltungsgericht in Bautzen entscheiden, um zeitnah Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen.

„Wir glauben im Übrigen nicht, dass Besucher eines solchen Centers von außerhalb anschließend noch das Gewandhaus besuchen, die Gastronomie in Leipzig ankurbeln oder hier gar übernachten. Schließlich fahren die Kunden von Ikea aus der Region auch nicht anschließend in die Leipziger Innenstadt und genießen diese Angebote“ so Bär abschließend.