Die SPD-Fraktion hat mit Freude und Genugtuung das heutige Urteil des Verwaltungsgerichtes Dresden, den Verweis des Leipziger Regierungspräsidenten gegen den Leipziger Oberbürgermeister (OBM) a. D., Wolfgang Tiefensee, vom 8. März 2005 aufzuheben, vernommen.
„Der offensichtlich politisch motivierte Verweis im Vorfeld der Oberbürgermeisterwahl im letzten Jahr hat nicht lange gehalten und das ist gut so“ erklärt Dr. Joachim Fischer, Fraktionsvorsitzender.

Das Regierungspräsidium (RP) hatte nach fast neunmonatiger Prüfung des Vorgangs einen – wie nun festgestellt wurde – rechtlich unhaltbaren Verweis gegen den damaligen OBM erlassen. Ihm wurde vorgeworfen, den Stadtrat in drei Fällen zu spät und unvollständig informiert zu haben.
Es ist legitim, wenn die Kommunalaufsicht überprüft, ob der Stadtrat ausreichend und rechtzeitig durch den OBM informiert wurde. Es ist jedoch unanständig, wenn die Überprüfung in einem politisch motivierten Verweis endet.
Wir hoffen, dass der Regierungspräsident künftig politisch wertfrei seiner Arbeit nachgeht.

Die SPD-Stadträte und Stadtbezirksbeiräte für Leipzig-Süd laden die Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlgebietes am Donnerstag, den 7. September 2006, 17.30 Uhr, zu einer Sprechstunde ein.

Die Stadträte Axel Dyck und Christopher Zenker wollen zu aktuellen Themen der Kommunalpolitik sprechen und diskutieren.

Die Sprechstunde findet im Lesecafé Stern des Südens (Karl-Liebknecht-Straße, Ecke Steinstraße) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt die Freigabe von 230 Millionen Euro für die Argen durch den Haushaltsausschuss des Bundestages. Zusammen mit den 117 Millionen Euro aus nicht benötigten Mitteln einiger Argen in Gesamtdeutschland steht der Arge Leipzig nun wieder ein Großteil der ursprünglich für dieses Jahr bewilligten Gelder für die Genehmigung von ABM und zusätzlichen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) zur Verfügung. „Wir halten aber an unserer Forderung fest, auch die restlichen vom Bund per Haushaltssperre eingefrorenen Mittel in Höhe von knapp 900 Millionen Euro oder zumindest eines weiteren Teils freizugeben“ erklärt Gunter Müller, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion.
Die derzeitigen Aktivitäten des Bundestagsabgeordneten Rainer Fornahl zur Freigabe dieser Gelder finden unsere volle Unterstützung.

Der Arge Leipzig wurden bekanntlich im Juni dieses Jahres knapp 14 Millionen Euro – ursprünglich fest für 2006 zugesagt und eingeplant – gestrichen. Dadurch konnten zahlreiche Vereine und Verbände vorbereitete und geplante Beschäftigungsprojekte nicht umsetzen.
Bei allem Verständnis für Sparmaßnahmen des Bundes: eine verlässliche Politik für den zweiten Arbeitsmarkt erfordert Planungssicherheit für die Arbeitsgemeinschaften. Insbesondere aufgrund der kritischen Beschäftigungssituation in unserer Stadt werden die ursprünglich zugesagten Mittel in voller Höhe dringend benötigt.

Am vergangenen Sonnabend sollten dem LVV-Aufsichtsrat fünf Beraterfirmen vorgestellt werden, die bei einer etwaigen Teilveräußerung der SWL als Prozessteuerer in Frage kommen. In einer 2. Sondersitzung des Aufsichtsrates, nach entsprechenden Voten im Verwaltungsausschuss und im Stadtrat, sollte über eine Beauftragung dann entschieden werden.
„Eine Missachtung demokratischer Gepflogenheiten kann dem Oberbürgermeister nun wirklich nicht unterstellt werden. Die Kritik anderer Fraktionen ist daher nicht nachvollziehbar“ erklärt LVV-Aufsichtsratsmitglied und SPD-Stadtrat Heiko Oßwald.

Unsere Fraktion wird weiterhin kritisch, aber sachorientiert, die Option eines anteiligen Stadtwerkeverkaufes prüfen. Wir werden zuerst alle Gesichtspunkte abwägen und untersuchen, ob ein Teilverkauf für den LVV-Konzern und die Stadt Leipzig sinnvoll ist. Erst danach kann eine Entscheidung getroffen werden.
„Diejenigen, die jetzt die Vorlage zum Anteilsverkauf heftig kritisieren, wären die ersten gewesen, die der Rathausspitze Untätigkeit wegen fehlender Untersetzung des Haushaltssicherungskonzeptes vorgeworfen hätten“ gab Oßwald zu bedenken.

Alle Fraktionen – außer Bündnis 90/Die Grünen – hatten im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Haushaltes 2006 ein Haushaltssicherungskonzept beschlossen, ohne dessen Umsetzung die Genehmigung des Haushaltes durch das Regierungspräsidium nicht erfolgen wird. Unter anderem sah das Konzept auch die Privatisierung von städtischen Beteiligungen zum Schuldenabbau vor.

Die SPD-Fraktion begrüßt, dass die Stadt in Kürze mit den Innenstadthändlern erörtern will, welche Maßnahmen möglich sind, um Belastungen für Händler und Gäste durch den Bau der S-Bahn-Station am Markt in Grenzen zu halten. „Uns ist wichtig, dass trotz der für den Bau des City-Tunnels notwendigen umfangreichen Erdtransporte, viele Besucher in die Innenstadt kommen und hier gerne einkaufen“ erläutert Axel Dyck, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.Aber man sollte auch die Größenordnung der anstehenden Arbeiten an der City-Tunnel-Station ins rechte Licht rücken und mit den privaten Investitionen an der Marktgalerie oder am Karstadt-Kaufhaus vergleichen. Während beim Bau des City-Tunnels am Markt insgesamt 70.000 m³ Erde abgefahren werden müssen, waren es beim Karstadt-Kaufhaus 100.000 m³ und bei der Marktgalerie 90.000 Kubikmeter. Allein diese Relationen zeigen deutlich, dass die aus dem Tunnel ab zu transportierenden Mengen in ihrer Gesamtgröße nicht über das bisher akzeptierte Maß hinausgehen, sondern signifikant darunter liegen. Und wo neues entsteht, ist für den Bauzeitraum immer mit Einschränkungen zu rechnen.

Nach Fertigstellung der Marktgalerie, des Messehauses am Markt, sowie des Karstadt-Kaufhauses im September ist die Leipziger Innenstadt – in den umsatzstärksten Monaten des Jahres – attraktiver denn je. Städtische Maßnahmen, wie z.B. die Sanierung und Aufwertung aller Straßen um das neue Karstadt-Kaufhaus tragen im Übrigen erheblich dazu bei.

Tanzveranstaltungen von Vergnügungssteuer befreien

Der neue Entwurf zur Vergnügungssteuersatzung, den die Stadtverwaltung jetzt vorgelegt hat, geht in die richtige Richtung, aber es gibt noch Diskussionsbedarf in der Fraktion.

„Zum einen wird die SPD-Fraktion darauf achten, dass bei einem Steueraufkommen von ca. 1 Mio Euro, der bürokratische Aufwand zur Erhebung der Vergnügungssteuer in einem vertretbaren Verhältnis zum erwarteten Steueraufkommen steht. Personalaufstockungen werden wir jedenfalls nicht hinnehmen,“ so SPD-Stadtrat Heiko Oßwald.
Im aktuellen Entwurf der Satzung wurde dem Vorschlag des Finanzausschusses, Tanzveranstaltungen niedriger zu besteuern, nachgekommen. So sollen nur noch 1,00 Euro statt – wie bisher geplant – 2,50 Euro je angefangene Quadratmeter Raumgröße erhoben werden.
Die SPD-Fraktion schlägt darüber hinaus vor, dass man Tanzveranstaltungen generell von der Steuer befreien sollte.
„Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir uns mit der Vergnügungssteuer auf Tanzveranstaltungen wirklich einen Gefallen tun,“ sagt Heiko Oßwald, der auch Mitglied im Finanzausschuss ist.
„Viele junge Menschen zieht es nach Leipzig, weil sie hier berufliche Perspektiven oder einen Studienplatz in Aussicht haben. Ausschlaggebend für eine Entscheidung in Leipzig zu leben, ist für sie aber auch, dass es hier ein buntes Kultur- und Szeneleben gibt, das überregional einen Namen hat,“ gibt Heiko Oßwald zu bedenken.
Zum Ausgleich dieser Steuerausfälle sollten vor allem Spielautomaten u.ä. höher veranlagt werden.

Die SPD-Fraktion begrüßt, dass die Vorlage „Detailanalyse und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit ausgewählten Beteiligungen“ (DS Nr. IV/1897) dem Stadtrat zur Beratung übergeben wurde. Der Stadtrat hat im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Haushaltes 2006 ein Haushaltskonsolidierungskonzept beschlossen, ohne dessen Umsetzung die Genehmigung des Haushaltes durch das Regierungspräsidium nicht erfolgen wird. Der Schuldenabbau wird ohne den Verkauf städtischer Beteiligungen nicht begonnen werden können. Die von der Verwaltung vorgelegten ersten Vorschläge sollten deshalb ernsthaft und mit großer Sorgfalt geprüft werden.

„Ein Anteilsverkauf der Stadtwerke ist im Prozess der Haushaltskonsolidierung eine zu prüfende Option. Allerdings reichen die uns vorgelegten Fakten zu einer endgültigen Entscheidung bei weitem nicht aus. Deshalb fordern wir alle Fraktionen auf, in dem begonnenen Prozess nicht vorschnell und ohne genau Detailkenntnis Aussagen pro oder contra Verkauf zu treffen. Die Vorlage benennt mögliche Ziele, ist jedoch keine Beschlussvorlage zur Privatisierung städtischer Beteiligungen“ erklärt Ingrid Glöckner, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke Leipzig (SWL).

Wir begrüßen, dass der Oberbürgermeister mit dieser Vorlage eine ausführliche Detailanalyse ausgewählter städtischer Unternehmen – unter Berücksichtigung des Beschlusses der Ratsversammlung vom 09.07.2003 (Rückkauf Anteile der SWL) – präsentiert. Wichtige Informationen, wie die langfristigen Auswirkungen des Verkaufs auf den Haushalt der Stadt und die Wirtschaftsplanungen der LVV  fehlen uns aber noch.

Aus Haushaltsgründen und wirtschaftlichen Erwägungen ist eine Diskussion über die zukünftige Ausrichtung städtischer Unternehmen zwingend notwendig. Die Schuldenlast, die im Zusammenhang mit für die Stadt notwendigen Investitionen entstanden ist, muss reduziert werden! In welcher Größenordnung soll diskutiert werden und ist selbstverständlich abhängig von möglichen Angeboten.

Durch einen privaten Partner würden neue Betätigungsfelder erschlossen und die Finanzkraft für notwendige Investitionen verbessert. Das würde Arbeitsplätze in Leipzig sichern und neue schaffen helfen!

Bei einer möglichen Neuausrichtung der städtischen Beteiligungsunternehmen sind für uns folgende Ziele nach wie vor maßgebend: Wertschöpfung in der Region, Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, sozial verträgliche Preise, Sicherstellung von notwendigen Investitionen und deren Realisierung mit Kapazitäten aus der Region, langfristiger Beitrag zur Haushaltskonsolidierung der Stadt.