Die SPD-Stadträte für Leipzig-Mitte/Marienbrunn laden die Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlgebietes am Dienstag, den 16. August 2005, 17-19 Uhr, zu einer Sprechstunde ein.

Manfred Rauer, Heiko Oßwald und Anja Pohl wollen insbesondere zum Thema „Betreuungsmöglichkeiten für Kinder im Stadtbezirk Mitte“ Fragen beantworten und über die aktuelle Kommunalpolitik diskutieren.

Die Sprechstunde findet im Büro des Landtagsabgeordneten Gunther Hatzsch, Gustav-Mahler-Straße 19a, 04109 Leipzig, statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die nächste Bürgersprechstunde findet am 20.09.2005 statt.

Zur Diskussion über politische Moral

Hinsichtlich der aufgetretenen Frage, ob der SPD-Fraktionsvorsitzende, Dr. Joachim Fischer, bei einem Tochterunternehmen der LVB beschäftigt sein darf, stellen wir hiermit klar:

  1. Das Regierungspräsidium (RP) hat bereits das Angestelltenverhältnis von Dr. Fischer geprüft und keinen Hinderungsgrund laut Gemeindeordnung (GO) für den Freistaat Sachsen festgestellt. Im Paragraph 20 der GO sind Ausschlussgründe wegen Befangenheit hinreichend und abschließend geregelt.
  2. Dr. Fischer hat sowohl im Stadtrat, wie auch im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau Befangenheit angezeigt, wenn Bauprojekte, an denen die LVB beteiligt waren, diskutiert und beschlossen wurden. Dies betraf beispielsweise jüngst den Antrag „Ausbau der Jahnallee – Erhalt der Kleinen Funkenburg“.
  3. Die sozialdemokratischen Stadträte haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, wo sie beruflich tätig sind. Es soll an dieser Stelle noch mal betont werden, dass Stadträte ihr Amt ehrenamtlich ausüben.
  4. Der in der Presse geäußerte Vorwurf einer Verstrickung zwischen politischem Engagement und beruflicher Tätigkeit ist bei keinem der SPD-Stadträte zutreffend und wird entschieden zurückgewiesen.
  5. Die Mitglieder der SPD-Fraktion, allen voran ihr Vorsitzender, haben in der Vergangenheit stets im Interesse der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt gehandelt. Dies werden wir auch in Zukunft so handhaben. 

Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt im Übrigen die Initiative des FDP-Stadtrates Morlok hinsichtlich einer Diskussion über politische Moral in Leipzig. „Erster Diskussionspunkt sollte dabei sein, dass Herr Morlok nicht gerade als Unterstützer des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gilt und jetzt massiv einzelne Stadträte – die eine Anstellung bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) haben – kritisiert“ erklärt Axel Dyck, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Weiterhin sollten wir diskutieren, ob es einen Interessenkonflikt gibt, wenn Herr Morlok gleichzeitig als Stadtrat, Landtagsabgeordneter, Landesschatzmeister der sächsischen FDP und Geschäftsführer einer Firma mit 450 Mitarbeitern tätig ist.

Die SPD-Stadtratsfraktion hofft, dass die vierte Baureihe von Porsche, das Sport-Coupé Panamera, in Leipzig gebaut wird. „600 neue Arbeitsplätze wären für die Region ein weiterer Meilenstein und der Beweis, dass Porsche hier eine langfristige Zukunft plant“ erklärt Gunter Müller, wirtschaftspolitischer Sprecher.

Ohne dem Ergebnis der abschließenden Gespräche zwischen Arbeitgeberseite und Betriebsrat vorweg zu greifen, freuen wir uns über die gestrige Ankündigung des Aufsichtsrates und Vorstandes der Porsche AG. Damit wurde erneut eine große Euphorie in der Stadt ausgelöst, ähnlich wie die Entscheidung 1999, sich in Leipzig anzusiedeln. Porsche gelang damals der entscheidende Durchbruch in der Automobilindustrie für den Standort Leipzig.

Die Prämissen für den hiesigen Standort sind so überzeugend, dass die Entscheidung für Leipzig vernünftig und sinnvoll ist. Die Infrastruktur im Leipziger Norden wurde und wird ausgebaut und optimiert. Das Porsche-Werk hat erstklassige Anbindungen an das Straßen- und Schienennetz, sowie zum Flughafen. Hinzu kommt das qualifizierte Arbeitskräftepotential, sowie als wichtiges Kriterium die direkte Nähe zu den wachsenden Märkten in Osteuropa.

Porsche hat gestern grünes Licht für die Entwicklung und Produktion eines Sport-Coupés gegeben. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf ca. eine Milliarde Euro und sollen vollständig aus eigenen Mitteln finanziert werden.
Ab 2009 sollen jährlich 20.000 Autos produziert werden, wobei der Anteil an der Fertigung größer sein soll als beim Cayenne, der derzeit in Leipzig hergestellt wird.
„Made in Germany“ ist und bleibt das Gütesiegel des Sportwagenherstellers.

Sanierungsstau bei Schulen und Kitas abbauen

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert die Verwaltung auf, für die Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten in Leipzig endlich so genannte Public-Private-Partnerships (PPP) auf den Weg zu bringen. „Andere Kommunen haben solche Modelle schon umgesetzt und dabei positive Erfahrungen gemacht“ erklärt Peter Geiling, schulpolitischer Sprecher.
„Die Schwierigkeiten, die mit diesen Projekten verbunden werden, sind uns bekannt. Es ist jedoch notwendig, auch in Leipzig mehrere Modellprojekte zu testen, damit zusätzliche Gelder eingesetzt werden können.“

Die SPD-Fraktion hatte bereits im Herbst 2002 einen Antrag ins Verfahren gebracht, wonach an mehreren Modellprojekten die Sanierung und Betreibung städtischer Einrichtungen mit Hilfe privater Partner umgesetzt werden soll. Dieser Antrag wurde im Mai 2003 in der Ratsversammlung mit großer Mehrheit beschlossen.
Bereits damals war uns bewusst, dass die finanziellen Mittel, die der Stadt zur Verfügung stehen, nicht ausreichend sind, um den enormen Sanierungsstau bei Schulen und Kitas in absehbarer Zeit abzubauen. Die für das kommende Jahr für Schulbauten eingeplanten Mittel von voraussichtlich 6,5 Millionen Euro sind beachtlich, werden aber nicht ausreichen, um den enormen Bedarf auf herkömmlichen Weg abzudecken. Für die Sanierung aller Schulen in Leipzig sind nach Angaben der Verwaltung mehr als 300 Millionen Euro notwendig.

Der zuständige Beigeordnete, Herr Dr. Lütke Daldrup, hatte im Stadtrat auf Anfrage der SPD-Fraktion im Dezember des vergangenen Jahres erklärt, dass für die Humboldtschule bzw. alternativ das Heisenberg-Gymnasium und die Franz-Mehring-Grundschule Öffentlich-Private-Partnerschaften untersucht werden. Auch die Erich-Zeigner-Grundschule sollte unserer Meinung nach diesbezüglich geprüft werden.

Mit dem auf Initiative der Regierungsfraktionen im Bundestag und -rat kürzlich verabschiedeten Beschleunigungsgesetz werden gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die Hemmnisse und Unklarheiten beseitigen, die die Umsetzung von Öffentlich-Private-Partnerschaften in Deutschland bisher erschwert haben.
Bei der sächsischen Staatsregierung haben wir in letzter Zeit bei diesem Thema ein Umdenken beobachten können, nachdem der Freistaat in der Vergangenheit nicht die besten Voraussetzungen für die Umsetzung von PPP-Projekten geboten hat.

Strukturfördermittel wichtig für Investitionen und Ansiedlungen

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert, dass Sachsen flächendeckend in der EU-Höchstförderung bleibt. „Es ist unverständlich, dass Leipzig ab 2009/2010 weniger Strukturfördermittel erhalten soll, als beispielsweise Dresden“ erklärt Dr. Joachim Fischer, Fraktionsvorsitzender.
Wir begrüßen, dass der Entwurf der EU-Kommission für die Regionalhilfen bis zum 01.01.2010 eine Höchstförderung in den neuen Bundesländern von bis zu 30 Prozent vorsieht. Kritisch sehen wir jedoch die Anschlussregelung, dass ab 2010 in Leipzig und einigen anderen ostdeutschen Regionen weniger EU-Mittel bei Investitionen und Unternehmensansiedlungen zur Verfügung stehen.

Die dafür herangezogenen statistischen Daten, wonach allein das Bruttoinlandsprodukt betrachtet wird, dass in der Region Leipzig in den letzten drei Jahren knapp über der Grenzmarke von 75 Prozent lag, kann aus unserer Sicht kein hinreichendes Kriterium sein. Wirtschaftskraft, Arbeitsmarkt und Einkommensentwicklung sind ebenfalls Kenngrößen, die betrachtet werden müssen.
Dass 2009 überprüft werden soll, wie bei der EU-Förderung weiter verfahren soll, ist eine Variante. Besser wäre es jedoch, bereits jetzt für den gesamten Zeitraum 2007 bis 2013 eine verbindliche, gerechte und nachvollziehbare Regelung zu finden.

Die Strukturfördermittel sind eine wichtige Grundlage für weitere Ansiedlungen und Investitionen und damit für neue Arbeitsplätze. Ohne Höchstförderung wäre wahrscheinlich die Ansiedlung von BMW in Leipzig nicht erfolgt. Auch der Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle zum DHL-Luftdrehkreuz wird beispielsweise mit ca. 70 Millionen Euro gefördert.
Solche Großansiedlungen sind auch in den nächsten Jahren notwendig, damit die hohe Arbeitslosigkeit in der Region zurückgeht.

Die SPD-Stadträte für Leipzig-Mitte/Marienbrunn laden die Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlgebietes am Dienstag, den 19. Juli 2005, 17-19 Uhr, zu einer Sprechstunde ein.

Manfred Rauer, Heiko Oßwald und Anja Pohl wollen insbesondere zum Thema Planungsstand Altes Messegelände Fragen beantworten und über die aktuelle Kommunalpolitik diskutieren.

Die Sprechstunde findet im Büro des Landtagsabgeordneten Gunther Hatzsch, Gustav-Mahler-Straße 19a, 04109 Leipzig, statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die nächste Bürgersprechstunde findet am 16.08.2005 statt.

Paulinerverein soll Bau nicht verzögern

Die SPD-Fraktion begrüßt den mit der Grundsteinlegung vollzogenen offiziellen Baustart am neuen Universitäts-Campus. „Die nach langer und heftiger Diskussion zwischen Universität, Freistaat, Stadt Leipzig und dem Paulinerverein gefundene und von allen Seiten akzeptierte Lösung ist eine Bereicherung für das Stadtbild Leipzigs und wird den funktionalen Anforderungen einer Hochschule im 21. Jahrhundert gerecht“ erklärt Dr. Joachim Fischer, Fraktionsvorsitzender.

Wir sollten jetzt nach vorne sehen und alle Anstrengungen darauf richten, dass bis zum 600-jährigen Jubiläum der Universität im Jahre 2009 die Neugestaltung des mit insgesamt 140 Millionen Euro derzeit größten Wissenschaftsprojektes in Sachsen abgeschlossen ist. Der Zeitplan ist dafür eng gestrickt.

Dabei sehen wir auch den Paulinerverein in der Pflicht und appellieren, den Bau nicht zu verkomplizieren und zu verzögern. Ein neuerlicher Streit um einen Wiederaufbau der Universitätskirche wäre nicht zu verantworten.
Das Modell des holländischen Architekten Erick van Egeraat, das den zweiten Architektenwettbewerb um die Neugestaltung des Uni-Campus gewonnen hatte, soll und wird an die gesprengte Paulinerkirche erinnern.

Allen Beteiligten muss klar sein, dass ein Wettbewerbsentwurf nicht eins zu eins in die Realität umgesetzt werden und das es noch Detailänderungen und Verfeinerungen geben kann, ohne das die Konzeption grundsätzlich in Frage gestellt wird.