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Beschlussvorschlag

Der Beschlussvorschlag wird wie folgt geändert:

Der Stadtrat bekräftigt seine ablehnende Haltung gegenüber der Zulassung von Motorbooten auf dem Cospudener See und fordert die Verwaltung auf, in diesem Sinne alle möglichen und nötigen Schritte zu unternehmen. Der Stadtrat, sowie der Fachausschuss Umwelt/Klima/Ordnung, werden über den Fortgang des Verfahrens selbständig und fortlaufend informiert.

Begründung

Die Intention des Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist nachvollziehbar und wird im Grundsatz auch von der SPD-Fraktion geteilt. Allerdings geht der Beschlussvorschlag des Ursprungsantrags über die Kompetenzen der Stadtverwaltung in diesem Punkt hinaus, denn Schiffbarkeitserklärungen liegen nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadt Leipzig, sondern sind Landesaufgabe.

Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat lehnt die unbegrenzte Zulassung von Motorbooten durch die Landesdirektion Sachsen auf dem Cospudener See ab. Wir sprechen uns für einen sanften Tourismus, also für sanfte Erholungsmöglichkeiten aus, die im Einklang mit der Natur stehen.

Andreas Geisler

„Die Stellungnahme der Stadt Leipzig zur Schiffbarkeit Cospudener See unterstützen wir. Auch wir sind der Auffassung, dass die Schifffahrt auf Fahrgastschiffe, nicht motorisierte Sportboote und im Einzelfall motorgetriebene Sportboote mit alternativen, nicht fossilen, Antrieben beschränkt werden soll. Dass über 10.000 Menschen eine Petition des Ökolöwen gegen die unbegrenzte Zulassung von Motorbooten auf dem Cospudener See unterschrieben haben, ist ein eindrucksvolles Zeichen. Auenwald und Leipziger Neuseenland sollten am besten mit Windantrieb oder muskelbetrieben erkundet und erlebt werden. Es ist absolut nicht die Zeit für Motorboot-Debatten an den Seen im Südraum. Und wenn jemand einen Motor braucht – wie Segelboote als Notantrieb – dann nur ohne fossile Antriebe“, erklärt SPD-Stadtrat Andreas Geisler.

Christopher Zenker
Christopher Zenker

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christopher Zenker ergänzt: „Für viele Leipzigerinnen und Leipziger ist der Cospudener See das wichtigste Naherholungsgebiet im Leipziger Süden. Ob baden, tauchen, segeln oder paddeln – der Nutzungsdruck ist jetzt schon hoch. Mehr Tourismus wäre für den See nicht tragbar. Zudem sind Motorboote in der Regel laut und der Lärm von Verbrennungsmotoren nervt Erholungssuchende und vergrämt hier lebende und geschützte Vogelarten. Lärm, Wellenschlag, Luftschadstoffe und Einträge von Öl und Kraftstoffen würden eine weitere positive Entwicklung des Tagebausees aus Sicht des Natur- und Artenschutzes stören. Die wertvolle Seenlandschaft aus Wasserfläche, Ufern, Böschungen sowie angrenzenden Wald- und Wiesenbereichen muss geschützt und eine naturnahe Entwicklung vorangetrieben werden.“

Christopher ZenkerSeit der gestrigen Ratsversammlung befindet sich ein Antrag der CDU-Fraktion im Verfahren, der Veränderungen am Nordstrand des Cospudener Sees fordert. Besonders überrascht zeigt sich der SPD-Stadtrat aus dem Leipziger Süden, Christopher Zenker, von dem im Antrag formulierten Ansinnen, den Parkplatz an der Brückenstraße nah an den Nordstand verlegen zu wollen:

„Mir ist nicht klar, was die CDU damit erreichen möchte, einen Parkplatz faktisch direkt an den Cospudener See zu verlegen. Statt den Umstieg vom Pkw auf den Umweltverbund zu fördern, werden damit falsche Anreize gesetzt, die die Parkplatzproblematik im Umfeld des Sees weiter verschärfen würde. Wenn statt des Grüns zukünftig zahlreiche Autos in Sichtweite des Strandes stehen, ist dies auch dem Erholungswert des Cospudener Sees am Nordufer keinesfalls zuträglich“, so Zenker.

Der Cospudener See ist, sei es zu Fuß, mit dem Rad, mit dem ÖPNV oder auch mit dem Auto, verkehrstechnisch sehr gut angebunden. Wem der Weg vom Parkplatz zum Nordstrand zu weit ist, der kann auch den Bus bis zum Strand nehmen, der während der Saison an Wochenende und Feiertagen und in den Sommerferien täglich zwischen Brückenstraße und Nordstrand verkehrt.

„Leipzigs erster revitalisierter Tagebausee ist einer der beliebtesten in Leipzig, daran ändert sich auch nichts, wenn die CDU den See schlecht macht. Gerne sind wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bereit, nach Ideen zu suchen, wie der See ganzjährig noch attraktiver gemacht werden kann. Einen Parkplatz und weitere Flächenversiegelungen am Nordufer wird es mit uns aber nicht geben“ erklärt Christopher Zenker abschließend.