Die SPD-Fraktion begrüßt es, dass die Stadtverwaltung den Leuschner-Platz nach wie vor im Blick hat, um dort ein Verwaltungsgebäude zu etablieren, wo verschiedene Ämter und Einrichtungen der Stadt an zentraler Stelle gebündelt werden können.

„Bereits im Herbst 2016 wurde auf unsere Initiative hin, die Prüfung eines modernen Verwaltungs- und Bürgerzentrums auf dem Leuschner-Platz beschlossen. Dass die Stadtverwaltung vor hat, ein Verwaltungsgebäude mit über 800 Arbeitsplätzen auf dem Leuschner-Platz zu etablieren, begrüßen wir ausdrücklich. Für die Bürgerinnen und die Bürger wäre das ein Gewinn“, so Professor Dr. Getu Abraham, der für seine Fraktion im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau sitzt und den Wahlkreis Mitte vertritt.

Der Vorschlag der SPD-Fraktion aus dem Jahr 2016 sah vor, dass auf dem Areal im Herzen der Stadt ein neues Stadthaus errichtet wird. Aus Sicht der SPD-Fraktion würde ein modernes Bürger- und Verwaltungszentrum auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz eine riesige Chance für eine zukunftsfähige Verwaltungsunterbringung bieten. Zudem böte dies sowohl finanzielle, verwaltungsorganisatorische und städtebauliche Vorteile. Vor allem aber würden durch einen zentralen und verkehrlich gut angebundenen Verwaltungsstandort für die Bürger, aber auch die Verwaltung selbst, viele zusätzliche Wege entfallen, weil die die Stadtverwaltung derzeit auch mit stark frequentierten Einrichtungen noch auf mehrere Standorte im Stadtgebiet verteilt ist.

„Wichtig war und ist uns in diesem Zusammenhang natürlich, dass Bürgerämter und Einrichtungen wie beispielsweise der Allgemeine soziale Dienst, die bewusst dezentral über das Stadtgebiet verteilt sind, hierbei weiterhin ausgeklammert bleiben und in den einzelnen Stadtbezirken präsent sind. Wir wollen, dass zentrale Einrichtungen, die viel Besucherverkehr haben, möglichst zentral in der Stadt angesiedelt werden. Der Leuschner-Platz bietet sich dafür an“, so Getu Abraham abschließend.

Die SPD-Fraktion Leipzig möchte, dass die schon lange notwendige Schwimmhalle im Leipziger Süden an der Bornaischen Straße in Lößnig entstehen soll. Hierzu hat die Fraktion einen Antrag ins Ratsverfahren gebracht.

„Die Stadtwerke Leipzig wollen an der Bornaischen Straße in Lößnig ein neues Heizkraftwerk bauen und in dem Zusammenhang bietet es sich an, dort auch eine Schwimmhalle zu errichten. Die Größe des Areals würde das hergeben“, so Christopher Zenker, der Chef der SPD-Fraktion und Vorsitzender des Leipziger Sportausschusses. „Das hat mehrere Vorteile: Einerseits kann Abwärme des Kraftwerks, ohne große Entfernungen überbrücken zu müssen, zum Heizen der Halle und des Schwimmbeckens genutzt werden. Das erhöht noch zusätzlich den Wirkungsgrad des Kraftwerks. Andererseits ist das Gelände mit dem ÖPNV gut zu erreichen und im Umfeld gibt es mehrere Schulen, die die Halle für den Schwimmunterricht und den Schulsport nutzen könnten.“

Der Bedarf an zusätzlichen Schwimmhallenflächen wurde bereits im Sportprogramm 2024, insbesondere für den Osten und den Süden der Stadt, erfasst. Im INSEK ist Lößnig bereits als Standort einer neuen Schwimmhalle im Süden genauer definiert.  Während der Bau einer Schwimmhalle am Otto-Runki-Platz bereits in Vorbereitung ist und damit auf den Bedarf im Leipziger Osten reagiert wird, fehlte der Stadt bislang für eine Halle im Süden ein geeignetes Grundstück.

„Ich gehe zudem davon aus, dass die Akzeptanz des Heizkraftwerks bei der Bevölkerung steigt, wenn damit auch gleichzeitig greifbare Verbesserungen bei der Infrastruktur im Viertel verbunden sind“, erklärt Zenker, der selbst im Süden wohnt und den Südwahlkreis betreut. +++

 

Hintergrund:

Im Sportprogramm 2024 ist vorgesehen, die SportbäderLeipzig GmbH beim Bau einer neuen Schwimmhalle nach 2020 zu unterstützen. Der Stadtbezirk Süd wird darin als einer der unterversorgten Stadtbezirke aufgeführt, wo neue Schwimmhallenflächen entstehen sollen (Sportprogramm 2024, S. 28).

Auch im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) wird der Neubau einer Schwimmhalle im Leipziger Süden aufgegriffen. Der Stadtteil Lößnig wird darin als Standort für eine neue Schwimmhalle genauer definiert, indem sie bei den Handlungsansätzen bis 2030 Eingang in die Raumstrategie für Lößnig gefunden hat (INSEK, S. B-38).

Beschlussvorschlag:

  1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, das Flurstück 267 in der Gemarkung Connewitz (Wolfgang-Heinze-Straße) von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gemäß der “Richtlinie der BImA zur verbilligten Abgabe von Grundstücken” (VerbR 2018) für die Stadt Leipzig, bzw. die LWB als Erstzugriffsberechtigte unter anderem zum Zwecke des sozialen Wohnungsbaus zu erwerben.

 

  1. Der Oberbürgermeister wird darüber hinaus beauftragt, bis Ende 2. Quartal 2020 die der Stadtverwaltung vorliegende Liste von Grundstücken, die der BImA zugeordnet sind und prinzipiell zum Verkauf stehen, dahingehend zu prüfen, ob diese für Wohnungsbau und/oder soziale Infrastruktur sowie Gewerbeansiedlungen geeignet sind. Wenn eine Eignung vorliegt, sollen Kaufgespräch mit der BImA aufgenommen werden. Die Ausschüsse für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule sowie für Grundstücksverkehr, Stadtentwicklung und Bau sowie Wirtschaft, Arbeit und Digitales werden regelmäßig darüber informiert.

 

  1. Ferner soll geprüft werden, ob diese Grundstücke auch dann von der Stadt Leipzig zum Verkehrswert mittels Erstzugriff und möglichst unter Nutzung der Verbilligungsoption erworben werden können, wenn sie danach für die Errichtung von sozialem Wohnungsbau beispielsweise in Erbpacht an andere Träger übergeben werden würden.

 

Begründung:

Das benannte Grundstück befindet sich in Connewitz und gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Durch das Wachstum der letzten Jahre hat sich der Wohnungsmarkt in Leipzig drastisch geändert. Wohnraum wird knapp und die Mieten steigen. Damit verbunden steigen auch die Preise für Grund und Boden. Zwar kann die Stadt Vorkaufsrechte auch bei privaten Anbietern nutzen, muss jedoch hier zum Höchstangebot kaufen. Anders verhält es sich bei Grundstücken der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Auf diese Grundstücke hat die Stadt Leipzig ein Erstzugriffsrecht/Direktkaufrecht ohne Bieterverfahren (Siehe Antwort zur Anfrage NR. VI-F-06570-AW-01), zudem würde maximal der Verkehrswert als Kaufpreis anfallen. Das Grundstück ist von Größe und Lage für Wohnungsbau sowie soziale Infrastruktur, wie bpsw. eine Kindertagesstätte, geeignet.

Die Stadt könnte das Grundstück mit dem Ziel der Errichtung sozialen Wohnraums und gegebenenfalls auch von sozialer Infrastruktur erwerben. Damit ließe sich der Kaufpreis nach „Richtlinie des Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur verbilligten Abgabe von Grundstücken (VerbR 2018)“ noch einmal weit unter den Verkehrswert senken. Die Preisminderung beträgt laut Richtlinie 25.000 Euro Abschlag je Wohneinheit im sozialen Wohnungsbau.

Connewitz gehört zu den Stadtteilen in denen Bauland nicht nur rar ist, sondern auch die Mieten in den letzten Jahren über den städtischen Durchschnitt gestiegen sind. Um die soziale Durchmischung auch von Stadtteilen sicherzustellen, wäre der Standort für unbefristeten sozialen Wohnungsbau geeignet und könnte einen Beitrag leisten, sozialen Wohnraum in Connewitz zu schaffen. Zudem ist der Standort auf Grund seiner Nähe zum Herderpark geeignet, um im Erdgeschoss eines der Gebäude eine Kindertagesstätte zu integrieren.

Die Stadt Leipzig hat den Auftrag Flächenreserven zu schaffen, um Wohnungsbau, die Errichtung von sozialer und Bildungsinfrastruktur sowie Gewerbeansiedlungen ermöglichen zu können.  Eine enge Abstimmung mit der BImA ist hierfür eine gute Möglichkeit, denn, soweit auch der Verwaltung bekannt ist, beabsichtigt der Bund auch in Leipzig die Veräußerung weiterer Grundstücke. Die Stadt soll daher prüfen, welche weiteren Grundstücke zum Zweck des sozialen Wohnungsbaus und zur Schaffung von sozialer und Bildungsinfrastruktur vom Bund erworben werden können.

Da es sich mitunter um kleinere Grundstücke handelt, deren Entwicklung für die Stadt oder die LWB vielleicht nicht wirtschaftlich darzustellen wäre, soll ferner abgeprüft werden, ob die Stadtverwaltung auch dann Grundstücke von Bund mittels Erstzugriff und möglicherweise auch über die Ermäßigungsrichtlinie erwerben kann, wenn diese Liegenschaften im Nachgang an andere Träger (Genossenschaften, Vereinen oder Baugemeinschaften etc.) zur Errichtung von sozialem Wohnungsbau in Erbpacht übergeben werden, sofern diese natürlich die notwendigen Kriterien erfüllen.

Beschlussvorschlag

  1. Der Stadtrat nimmt zur Kenntnis, dass für die Bernhard-Göring-Straße zwischen Kurt-Eisner-Straße und Wiedebachplatz bereits eine verkehrsrechtliche Anordnung erlassen wurde, welche diesen Abschnitt in eine Tempo-30-Zonenregelung einbezieht. Die Umsetzung erfolgt im 1. Halbjahr 2020.

 

  1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt sich über den Deutschen Städtetag dafür einzusetzen, dass für die Anordnung von Tempo 30 an Spielplätzen eine Ermächtigungsgrundlage in der Verwaltungsvorschrift zur StVO, analog der zur Zulässigkeit der Anordnung von Tempo-30 vor Schulen und Kitas, eingeführt wird. Ferner wird der Oberbürgermeister beauftragt, bis zum Ende des 1. Quartals 2020 zu prüfen, an welchen Standorten eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo-30 bereits jetzt, ohne eine entsprechende Ermächtigungsgrundlage, möglich ist. Über die schrittweise Umsetzung werden der Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau sowie der Fachausschuss Jugend und Schule informiert.

 

Begründung:

Vor der Kurt-Masur-Schule gilt eine Tempo-30-Regelung, allerdings nur auf der Bernhard-Göring-Straße. Dieser Bereich endet allerdings noch vor dem Steinplatz, auf dem sich u.a. im Stadtbezirk Süd beliebter und stark frequentierter Spielplatz befindet. Um die Verkehrssicherheit in diesem Bereich zu erhöhen, sollte geprüft werden, sowohl auf der Bernhard-Göring-Straße als auch auf der Arthur-Hoffmann-Straße zwischen Scharnhorst- und Fichtestraße die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer/Stunde zu reduzieren. Damit wäre neben der Schule auch der Steinplatz (Spielplatz) in diesen Bereich enthalten. Dass die Stadtverwaltung hier bereits gehandelt hat und im 1. Halbjahr 2020 der Tempo-30-Bereich ausgeweitet wird, ist wird zur Kenntnis genommen.

Um diese Thematik generell zu klären, soll sich der Oberbürgermeister über den Städtetag für eine entsprechende Ermächtigungsgrundlage einsetzen, analog zur Zulässigkeit der Anordnung von Tempo-30 vor Schulen und Kitas. Ferner soll die Verwaltung bis zum ende des 1. Quartals 2020 prüfen, an welchen Stellen, wo Spielplätze in unmittelbarer Nähe sind, bereits jetzt eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h möglich ist, auch ohne die angestrebte Ermächtigungsgrundlage.

Die Diskussionen um den kommenden Leipziger Doppelhaushalt sind in vollem Gange. Am vergangenen Freitag haben die Fraktionen des Leipziger Stadtrates ihre Änderungsvorschläge zum Haushalt 2019/2020 eingereicht. Die SPD-Fraktion hat rund 40 eigene Vorschläge sowie 17 Änderungsanträge mit anderen Fraktionen ins Verfahren gegeben.

„Wir wollen mit unseren Anträgen die Weichen für ein weiterhin attraktives und lebenswertes Leipzig stellen. Und das nicht nur für die beiden nächsten Jahre“, erklärt Fraktionschef Christopher Zenker. „Entsprechend der aktuell guten wirtschaftlichen Entwicklung unserer Stadt und auch vor dem Hintergrund der zu erwartenden hohen Steuereinnahmen, haben wir uns entschlossen, in mehreren Bereichen doch recht deutliche Änderungen anzuregen, um den Anforderungen einer wachsenden Stadt gerecht zu werden.“

Anders als in den anderen Jahren hat die SPD-Fraktion für diesen Doppelhaushalt die Themen „Kita und Schule“ nicht zum Schwerpunkt gemacht. Christopher Zenker erklärt dazu: „Bis auf einen Antrag zu einem Sonderprogramm für Toiletten in Kitas und Schulen haben wir uns entschlossen, die Verwaltung nicht mit zusätzlichen Maßnahmen in diesem Bereich zu beauftragen, da es unrealistisch wäre, dass weitere Maßnahmen zu den bereits beschlossenen tatsächlich umgesetzt werden können.“

Die Sozialdemokraten wollen stattdessen das Thema „Sicherheit“ in seiner ganzen Breite stärker in den Fokus rücken. Zum Doppelhaushalt 2017/18 ging es darum, die Personalstärke bei der städtischen Polizeibehörde zu erhöhen, um der Stadt die Möglichkeit zu geben, den ordnungspolitischen Rahmen, der in die Zuständigkeit der Kommune fällt, besser und effizienter ausfüllen zu können. „Aus unserer Sicht ist das Thema ,Sicherheit‘ jedoch deutlich vielfältiger und sollte sich nicht allein auf den Ausbau der Sicherheitsinfrastruktur beschränken. Schnell werden nämlich auch sozialpolitische Aspekte bedeutender, wenn man das Thema Sicherheit weiterdenkt. Aus unserer Sicht gehören neben der Sozialarbeit unter anderem auch Jugendhilfe, kulturelle Angebote, Freiraumgestaltung inklusive der Sauberkeit und nicht zuletzt Wohnen und Verkehrssicherheit –  wo es uns vor allem um Tempo-30-Zonen vor Schulen und Kitas, die Beseitigung von Unfallschwerpunkten und Querungshilfen geht – zu einem Gesamtpaket, das die Sicherheit in unserer Stadt auf mehreren Ebenen erhöhen soll“, erläutert Zenker. „Das klingt zunächst vielleicht etwas weit hergeholt, aber Sicherheit sollte nicht auf einen repressiven Aspekt verengt werden, viel mehr kommt es auf ein Bündel von Ansätzen an, um die Gesamtsituation zu verbessern.“

Die SPD-Fraktion möchte unter anderem die aufsuchende Sozialarbeit stärken, wodurch insbesondere die Betreuung von jungen, wohnungslosen und suchtkranken Menschen verbessert und den betroffenen Alternativen zum aktuellen Lebensumfeld aufgezeigt werden sollen. Zudem wollen sie die Jugendarbeit stärken, inkl. der Straßensozialarbeit. Wobei zudem die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter gestärkt werden soll, um auch einen besseren Zugang zu jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu bekommen.  Ferner soll die Schulsozialarbeit weiter ausgebaut und besser mit Sachmittelbudgets ausstattet werden, damit Schulsozialarbeiter ihre Arbeit optimal gestalten können. „Bildung bleibt der Schlüssel zur sozialen Sicherheit. Schulsozialarbeit ist hierbei ein Baustein, der hilft, Schulabbrüche zu verhindern. Wer die Schule ohne Abschluss beendet, hat später weniger Chancen, sich ein geregeltes Leben aufzubauen. Und der Weg auf die schiefe Bahn ist dann mitunter sehr kurz. Das gilt es schon im Vorfeld zu vermeiden“, so Zenker. Auch mehrere Anträge, die gemeinsam mit anderen Fraktionen gestellt worden sind, gehören in diesen Kontext. So hat die SPD-Fraktion, gemeinsam mit den Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Linken, die Aufstockung der Förderung für Vereine und Verbände in der Jugendhilfe, im Sozialamt und im Bereich des Jugendamtes sowie eine Erhöhung der Zuschüsse für die freie Kulturszene angeregt, denn auch diese Vereine leisten im sozialen und kulturellen Bereich eine nicht zu unterschätzende Arbeit für die Stadtgesellschaft.

„Zur Lebensqualität in unserer Stadt gehören auch das Stadtgrün und ein Mindestmaß an Sauberkeit im öffentlichen Raum“, sagt Christopher Zenker. „Wir möchten deshalb die Zahl der Straßenbäume in Leipzig weiter erhöhen und die Umsetzung der Freiraumstrategie u.a. durch Personalaufstockungen voranbringen. Damit soll nicht nur ein Beitrag zur Sauberkeit der Luft geleistet, sondern auch das Klima in der Stadt verbessert werden. Es ist zu erwarten, dass die Sommer in den nächsten Jahren immer wärmer werden und das stellt zunehmend eine Belastung für Mensch und Natur dar. Straßenbäume und Parks sind deshalb nicht nur schön anzusehen, sondern sorgen auch für eine Abkühlung in der Stadt.“ Das Thema „Sauberkeit“ bleibt selbstverständlich nicht auf saubere Luft beschränkt.  Vielmehr geht es der SPD-Fraktion auch um einen sauberen öffentlichen Raum. „Im Juli 2015 wurde im Stadtrat einstimmig das Papierkorbkonzept der Stadt Leipzig beschlossen. Wir wollen, dass für die Bürgerinnen und Bürger die damit einhergehenden Verbesserungen auch schneller sichtbar werden. Die Stadtreinigung soll deshalb zusätzliche Gelder aus dem Haushalt bekommen, um das Papierkorbkonzept zügig umsetzen zu können. Mindestens an jeder Haltestelle muss es einen Abfallbehälter geben. Das heißt nicht nur, dass der öffentliche Raum dadurch gepflegter aussieht: Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass ein sauberes Umfeld das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung verbessert“, so Zenker weiter.

Auch die Versorgung mit preiswertem Wohnraum gehört für die SPD-Fraktion zum Thema „Sicherheit“, wenn auch hier vor allem zum Bereich soziale Sicherheit. „Die Lage am Wohnungsmarkt wird in Leipzig immer schwieriger, weil unsere Stadt in den letzten Jahren so stark gewachsen ist, dass es nicht möglich war, im notwendigen Maß neuen Wohnraum zu schaffen“, erläutert SPD-Fraktionsvize und LWB-Aufsichtsrat Heiko Oßwald. „Aktuell liegt die Leerstandsquote bei vermietbarem Wohnraum bei rund 2 Prozent und die Mietpreisentwicklung kannte in den letzten Jahren nur noch eine Richtung – nach oben. Es ist also dringend notwendig, dass neuer Wohnraum entsteht und dabei auch bezahlbare Mieten nicht aus dem Auge verloren werden. Neubau an sich heißt nämlich nicht automatisch, dass die Kaltmiete für einen Großteil der Leipziger im erschwinglichen Rahmen bleibt. Wir haben deshalb vorgeschlagen, dass die Stadt Leipzig eine Projektgesellschaft für die Entwicklung des Areals Kiebitzmark in Paunsdorf gründet. Das Gebiet sollte noch in den 1980er-Jahren zur Erweiterung des Wohngebiets Paunsdorf entwickelt werden, allerdings wurden diese Pläne nach der Friedlichen Revolution ad acta gelegt und der damals einsetzende Bevölkerungsschwund hätte das Vorhaben auch unwirtschaftlich gemacht. Heute ist die Lage eine ganz andere. Wir sind  deshalb der Auffassung, dass die Stadt einen konkreten Aufschlag machen sollte, die Entwicklung dieser Fläche wieder aufzugreifen. Eine Projektgesellschaft, an der sich neben Stadt und LWB auch Genossenschaften und private Immobilienfirmen beteiligen können, wäre ein solcher Aufschlag. Um diese Gesellschaft nicht nur auf dem Papier stehen zu haben, sondern auch in den ersten Jahren handlungsfähig zu machen, wollen wir entsprechende Mittel im Haushalt vorhalten.“

Der SPD-Fraktion schwebt bei der Entwicklung der Fläche vor, dass verschiedene Projektpartner hier gemeinsam einen neuen Stadtteil mit mehreren Tausend Wohneinheiten schaffen, der sowohl unter ökologischen als auch unter sozialen Aspekten neue Maßstäbe setzt. So soll beispielsweise die Quote des mietpreisgedämpften Wohnraums dort bei möglichst 40 Prozent liegen, um damit auch für Familien und Menschen mit geringerem Einkommen attraktive Angeboten machen zu können, ohne eine gesunde Durchmischung des Quartiers zu vernachlässigen.

Die Gegenfinanzierung ihrer Ideen sieht die SPD-Fraktion aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage der Stadt als gesichert an. Hierzu erklärt Heiko Oßwald, der seine Fraktion im Finanzausschuss vertritt: „Die im Haushalt bislang angesetzten Erwartungen an Einnahmen aus der Gewerbesteuer und dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer sind aus unserer Sicht doch sehr vorsichtig. So rechnet die Verwaltung bspw. für das kommende Jahr mit Gewerbesteuereinnahmen von 305 Millionen Euro, obwohl im August dieses Jahres die Gewerbesteuerinnahmen schon bei rund 330 Millionen Euro lagen und bis zum Jahresende noch weiter anwachsen werden. Ähnlich verhält es sich auch beim Haushaltsansatz zu Einnahmen aus der Einkommenssteuer. Wir gehen davon aus, dass die konjunkturelle Lage noch einige Zeit stabil bleiben wird, sodass unsere Gegenfinanzierungsvorschläge nicht aus der Luft gegriffen sind.“

Redner: Christopher Zenker, Fraktionsvorsitzender

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
werte Gäste,

ich möchte den Redebeitrag meines Kollegen Heiko Oßwald noch an zwei Punkten ergänzen, die aus unserer Sicht auch noch für eine stadtstrategischere Ausrichtung der Konzernpolitik der L-Gruppe sprechen:

Die L-Gruppe engagiert sich seit ihrem Bestehen in der Stadt sozial. Das ist gut und sinnvoll. Wir könnten uns allerdings vorstellen, dieses Engagement weiterzuentwickeln: Vereine, Verbände und Initiativen könnten von der Leipziger Gruppe auch über Energiespar- und Energieliefercontractingmodelle unterstützt werden. Zahlreiche Sportpachtanlagen zum Beispiel bedürfen einer energetischen Sanierung, was aber für die Vereine finanziell nicht darstellbar ist. Die L-Gruppe könnte die Vereine bei dieser Aufgabe unterstützen und gleichzeitig als Betreiber von Bürgersolaranlagen auf den Dächern dieser Sportanlagen auftreten. Die Stadtgesellschaft hätte dadurch einen Mehrwert.

Für die Stadtwerke als lokaler Energiedienstleister wird nämlich die Erzeugung regenerativer Energien auf dem Gebiet der Stadt eine immer wichtigere Rolle spielen. Dabei können  Dachflächen von Sportpachtanlagen oder eben auch anderen kommunalen Gebäuden eine wichtige Rolle spielen. Bereits heute erzeugen die Stadtwerke Leipzig mengenmäßig 75-90 Prozent der in Leipzig verbrauchten Energie. Bis 2025 sollte es möglich sein, auf eine Quote von 100 Prozent zu kommen. Auch vor dem Hintergrund des avisierten Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung sollen die Stadtwerke bis 2030 in die Lage versetzt werden, weitere Bedarfe, wie unter anderem die von größeren Unternehmen, über selbst erzeugte regenerative Energien oder über Kraft-Wärme-Kopplung auf Gasbasis zu decken. Wir halten es deshalb für notwendig, dass die Stadtwerke noch stärker als bisher in Solaranlagen investieren. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung möchten wir, dass geprüft wird, inwiefern auch Alternativen zum Erdgas genutzt werden können, also beispielsweise Biogas oder Power-to-Gas.

Andreas Geisler

Die SPD-Fraktion Leipzig begrüßt die Meldung, dass sich die sächsische Regierungskoalition auf die Einführung eines sogenannten Bildungstickets geeinigt hat und dieses schnell einführen will.

„Ich habe mich schon in meiner Funktion als Stadtelternsprecher vor vielen Jahren für die Einführung eines sachsenweiten Bildungstickets für Schüler und Auszubildende eingesetzt. Daher stimmt mich die Meldung aus Dresden positiv, dass dieses Angebot bald kommen soll“, so Andreas Geisler, Stadtrat der SPD-Fraktion Leipzig.

Die Einführung eines Bildungstickets wurde schon im Koalitionsvertrag zwischen der CDU und der SPD 2014 vereinbart.

Andreas Geisler weiter: „Zu klären ist jetzt vor allem noch die Finanzierung, sowohl für die Familien wie auch für die Verkehrsbünde. Nach Medieninformationen soll das Ticket zwischen 10 bis 20 Euro pro Monat für die Schüler und Azubis kosten. Vor allen für die Schüler in Leipzig wäre dieses Ticket zwar die landesweite und Rund-um-die-Uhr-Nutzung des Tickets als Vorteil, aber kaum eine finanzielle Erleichterung bringen. Für unsere Auszubildenden wäre die Einführung zu diesen Konditionen ein vernünftiger Preis zu jetzt. In wieweit die Verkehrsbünde und Kommunen einen Landeszuschuss erhalten scheint auch noch nicht festzustehen“.

In Leipzig kostet momentan die SchülerCard 139 Euro und die SchülermobilCard 254 Euro jährlich. Das momentan preiswertestes Azubi-Ticket ist das ABO Azubi, welches 41,10 Euro pro Monat kostet. Die Stadt Leipzig bezuschusst die Schülertickets mit zirka 500.000 Euro jährlich.

Andreas Geisler abschließend: „Trotz aller finanzieller Fragen begrüßen wir die Einführung eines sachsenweiten Bildungstickets sehr. Mit diesem Ticket werden unsere Schüler und Azubis nicht nur mobiler und der Zugang zu Bildung sowie sozialer Teilhabe kann erhöht werden. Es ist auch gut für den Wirtschaftsstandort Sachsen und die Verkehrssituation in Leipzig. Wünschenswert wäre es noch, wenn das Bildungsticket nicht nur in Sachsen sondern auch im ganzen mitteldeutschen Verkehrsverbund gelten würde. Dies würde die Wirtschaftsregion Mitteldeutschland noch mehr stärken“.