Anfragen der SPD-Fraktion.

In Folge des Verhängens der diesjährigen Haushaltssperre wurden auch zahlreiche Stellenausschreibungen der Stadt zurückgezogen. Unabhängig von der Frage, ob die Stadt sich nicht generell selbst damit schadet, auf scheinbar dringend notwendiges Fachpersonal zu verzichten, ist auch zu konstatieren, dass dabei die Stellenausschreibung eines Koordinators/einer Koordinatorin für das von der Europäischen Union geförderte HELPS-Projekt zurückgenommen bzw. nicht zu Ende gebracht worden ist.

Bekanntlich ist es Ziel des beim Amt für Wirtschaftsförderung angesiedelten Projekts „HELPS“, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, um die Lebensqualität von pflegebedürftigen, also meist älteren und behinderten Menschen zu verbessern. Nachdem nun die Nachbesetzung der Koordinatorenstelle, die wahrscheinlich ebenfalls über EU-Fördermittel finanziert wird, nicht realisiert wurde, ist eine erfolgreiche Weiterführung des Projekts aus unserer Sicht gefährdet.

Deshalb fragen wir:

1. Wieso wird diese Stelle nicht nachbesetzt, für deren Finanzierung Fördermittel zur Verfügung stehen müssten?

2. Wie soll es mit dem Projekt ohne eine entsprechende Koordination weitergehen?

3. Wer erarbeitet derzeit die Strategien und Maßnahmen, die die Lebensumstände von pflegebedürftigen Menschen verbessern sollen, bzw. wer koordiniert diese Arbeiten momentan?

4. Sind so die gesteckten Ziele des HELPS-Projekts überhaupt sinnvoll zu erreichen und wenn ja, wie?

In den Schulen lernen zunehmend mehr Schüler, die „nicht beschulbar“ sind. Das sind Kinder- und Jugendliche, die nach einer psychiatrischen Behandlung nicht mehr in der Regelschule unterrichtet werden können oder bei denen sonderpädagogischer Förderbedarf
festgestellt wurde, aber eine Integration an der Regelschule scheitert.
In einigen Fällen wird die Diagnostik oder Therapie sogar abgebrochen, diese Schüler kehren dann trotzdem an die Schule zurück und sollen dort unterrichtet und betreut werden.

Deshalb fragen wir:

1. An welchen Schulen sind wie viele „nicht beschulbare“ Schüler registriert? (Bitte für die Schuljahr 2011/2012 und 2012/2013 angeben)
2. Wie viele dieser nicht beschulbaren Schüler werden vom ASD betreut?
3. Welche Maßnahmen werden vom ASD eingeleitet bei nicht beschulbaren Schülern?
4. Welche Hilfen erhalten die Schulen für nicht beschulbare Schüler?
5. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der zuständigen sächsischen Bildungsagentur bei nicht beschulbaren Schülern?
6. Welche Maßnahmen erfolgen, wenn die Schüler oder deren Eltern Therapien oder Diagnostik abbrechen?

Wir bitten um schriftliche Beantwortung der Anfrage.

Nach dem Schulentwicklungsplan der Stadt Leipzig – Fortschreibung 2012, wird ab dem Schuljahr 2014/15 ein mindestens 4-zügiges Gymnasium westlich des Zentrums benötigt. Besonders in den Bereichen der Ortsteile Plagwitz, Schleußig sowie Lindenau sind die vorhandenen Kapazitäten nicht mehr ausreichend. Durch einen neuen gymnasialen Standort in diesen Planungsraum würden zusätzlich Möglichkeiten geschaffen, den Nachfragedruck nach Schulplätzen im innenstadtnahen Bereich zu reduzieren.

Auf einer vor kurzem stattgefundenen Veranstaltung in der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, in der Karl-Heine-Straße 22b, wurde von Seiten der Fakultät gesagt, dass diese definitiv aus dem städtischen Gebäude in der Karl-Heine-Str. 2015 ausziehen werden.

Deshalb fragen wir:

1. Ist der Stadt Leipzig bekannt, dass die Erziehungswissenschaftliche Fakultät 2015 aus dem städtischen Gebäude in der Karl-Heine-Straße ausziehen wird? Fanden hierzu bereits Gespräche zwischen der Universität Leipzig und der Stadtverwaltung, und wenn ja, mit welchem Ergebnis statt.
2. Wird die Karl-Heine-Straße 22 weiterhin von der Stadtverwaltung als neuer gymnasialer Standort favorisiert?
3. Sind für den Standort Karl-Heine-Str. bereits Planungsmittel eingestellt, beziehungsweise ist geplant hierfür Planungsmittel zeitnah einzustellen?
4. Wann ist die Eröffnung eines neuen Gymnasiums im Planungsraum westlich des Zentrums, auch als Interimslösung, geplant?
5. Welche Planungen gibt es für das ehemalige Uhlandgymnasium (Uhlandstraße/Ecke Georg-Schwarz-Straße)?

Im Doppelhaushalt 2011/2012 hatte die Landesregierung die investive Sportförderung von zuvor 17 Mio. Euro auf 2,85 Mio. in 2011 bzw. 0,86 Mio. Euro in 2012 gekürzt. Durch die Kürzungen konnten fast ausschließlich nur bereits angefangene Projekte gefördert werden. Der Freistaat Sachsen hat sich damit aus der Drittelfinanzierung (Land, Kommune, Sportverein) zurückgezogen. Im Doppelhaushalt 2013/2014 wurde auch mit Blick auf die Landtagswahlen 2014 ein Etat von 27 Mio. Euro für die Sportförderung beschlossen. Zum Zeitpunkt des Beschlusses des sächsischen Doppelhaushaltes 2013/2014 war der Leipziger Haushalt bereits beschlossen, so dass weder die Fraktionen noch die Stadtverwaltung darauf regieren konnten.

1. Konnten mit einem kommunalen Anteil von 400.000 Euro in den Jahren 2010/2011 die vom Freistaat Sachsen zur Verfügung gestellten Fördermittel  für Leipzig komplett abgerufen werden?
2. Wie hoch müsste aus Sicht der Stadtverwaltung der Etat für Investitionen für Sportvereine sein, um in den Jahren 2013/2014 die Fördermittel abrufen zu können?
3. Welche Möglichkeiten sieht die Stadtverwaltung, vor dem Hintergrund der höheren Fördermittel des Landes, unterjährig mehr städtische Mittel für die Investitionen von Sportvereinen zur Verfügung zu stellen?

Die Leipziger Kinderstiftung plant in Zusammenarbeit mit dem SC DHfK auf dem Grundstück Arno-Nitzsche-Straße 35 den Bau einer Kindertagesstätte. Das Grundstück, welches die Leipziger Kinderstiftung zum Bau der Kindertagesstätte pachten möchte, befindet sich im Eigentum der Stadtwerke Leipzig. Vor dem Hintergrund der weiterhin hohen Nachfrage nach Betreuungsplätzen, gerade im Leipziger Süden, fragen wir an:

1. Sieht die Stadtverwaltung an dem Standort weiteren Bedarf für den Bau einer Kindertagesstätte?
2. Sind der Stadtverwaltung die Aktivitäten der Leipziger Kinderstiftung bzw. des SC DHfK bzgl. des Grundstücks Arno-Nitzsche-Straße 35 bekannt?
3. In welcher Form wird die Stadtverwaltung auf die Stadtwerke Leipzig einwirken, um dass ungenutzte Gelände an der Arno-Nitzsche-Straße 35 im Rahmen eines Pachtvertrages einem Träger zum Bau einer Kindertagesstätte zur Verfügung zu stellen?

In den letzten vier Jahren hat sich Leipzig erfolgreich an der Kampagne Stadtradeln beteiligt. Die Aktion wirbt sehr niederschwellig für das Fahrrad als Alternative zum Auto und jedes Jahr steigt die Anzahl der Leipzigerinnen und Leipziger, die hieran teilnehmen. Im letzten Jahr haben sich deutschlandweit rund 170 Kommunen mit fast 60.000 Radfahrern beteiligt und symbolisch nahezu 1.500 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. In Leipzig beteiligten sich 2012 fast 2500 Personen an der Aktion und legten über 500.000 km mit dem Fahrrad zurück, was einer Vermeidung von fast 74 Tonnen CO2 entspricht.
Für das Jahr 2013 hat das Bundesverkehrsministerium die Mittel von ca. 80.000 Euro bundesweit gestrichen. Die erfolgreiche Klimaschutzkampagne Stadtradeln stand damit vor dem Aus. Dennoch versucht das Aktionsbündnis rund um die Klimaallianz die Aktion fortzusetzen. Um die Strukturen aufrecht zu erhalten, wird 2013 jedoch eine Teilnahmegebühr erhoben. Für Kommunen über 500.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt die Teilnahmegebühr bei 3.000 Euro (für Mitglieder des Klima-Bündnis 2.000 Euro).

1. Beteiligt sich die Stadt Leipzig auch 2013 an der Klimaschutzkampagne Stadtradeln?

2. Wenn ja:
a. Aus welchem Budget wir die Beteiligung an der Kampagne finanziert?
b. In welchem Zeitraum soll die Aktion in Leipzig stattfinden?
c. Welchen Aktivitäten sind geplant, um eine noch größere Resonanz auf die bzw. Beteiligung an der Aktion zu erreichen?

3. Wenn nein:
a. Warum nicht?
b. Wurden private Partner für die lokale Kampagne angesprochen, um die Kampagne zu refinanzieren? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

Bezug nehmend auf einen Beitrag in der LVZ vom 15.02.2013 zur Entwicklung des Areals am Bayrischen Bahnhof, der unter anderen auch von zwei neuen Kita-Standorten berichtete, fragen wir an:

1. Gibt es in der Verwaltung bereits Informationen bzw. Pläne für die Kita am Dösner Weg (in Höhe Fußweg Shakespearestraße) hinsichtlich Trägerschaft und Bauherren?

2. Wie positioniert sich die Stadtverwaltung zu den aktuellen Überlegungen des Deutsch-Französischen Bildungszentrums, eine dieser Kindertagesstätten in städtischer Trägerschaft in den dort entstehenden deutsch-französischen Bildungscampus zu integrieren, um somit bereits bestehende Kooperation auszubauen und Synergien mit dem Hortbereich der angrenzenden Schulen zu nutzen?

3. Wann sollen die geplanten Kitas im Areal „Bayrischer Bahnhof“ voraussichtlich fertig gestellt werden?