Anfragen der SPD-Fraktion.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in der Ratsversammlung am 18.01.2006 wurde der SPD-Antrag IV/A33/05 „Mitgliedschaft der Stadt Leipzig im Transparency International“ beschlossen. Danach sollte der Ratsversammlung bis zum 30.06.06 ein aktueller Bericht über das Engagement der Stadt Leipzig im Bereich Korruptionsprävention vorgelegt werden. Außerdem sollte die Verwaltung den Beitritt der Stadt Leipzig zum Transparency International Deutschland e.V. prüfen.

Wir fragen deshalb:

  1. Warum liegt der Bericht bisher nicht vor?
  2. Wann erfolgt die Information diesbezüglich an den Stadtrat?
  3. Wie sieht das Prüfergebnis hinsichtlich Mitgliedschaft im Transparency International aus?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Jahr 2007 ist der 500. Jahrestag der Verleihung weitreichender Privilegien und die Erhebung der Leipziger Messe zur Reichsmesse durch Kaiser Maximilian I. Das Privileg eröffnete für die Zukunft den Aufstieg Leipzigs zu einem Zentrum des Ost-West-Handels.

Wir fragen an:

Welche Vorstellungen hat die Stadt bzw. die Leipziger Messe-Gesellschaft, dieses für ihre Entwicklung herausragende Ereignis zu feiern oder in anderer Form zu würdigen?

Anfrage an den Oberbürgermeister

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in der Ratsversammlung am 8.12.2004 wurde die Schließung der Stadtgärtnerei zum 1. Juli 2005 beschlossen.
Wir fragen deshalb:

  1. Welche finanziellen Auswirkungen hat die Schließung der Stadtgärtnerei für den Haushalt der Stadt Leipzig gebracht?
  2. Kam es zur erwarteten Einsparung bei der Bepflanzung der Stadt und der Pflege dieser Begrünung?
  3. Wie ist der Stand der Verkaufsverhandlungen für das Grundstück der Stadtgärtnerei?

Anfrage an den Oberbürgermeister

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in der Ratsversammlung am 13.07.05 wurde der Antrag IV/A 34 „Angebote für Arbeitslosengeld II-Empfänger“ mit großer Mehrheit im Stadtrat angenommen. Der BA Kulturstätten hatte in seiner Sitzung am 03.11.05 eine zusätzliche Ermäßigungsart für Kulturbesuche von Hartz IV-Empfängern für eine Erprobungszeit bis zum 31.07.06 einvernehmlich beschlossen.
Daraufhin wurden in der Spielzeit 2005/06 von Oper, Gewand- und Schauspielhaus, sowie Theater der Jungen Welt, für Vorstellungen – ausgenommen Premieren, Gastspiele, Sonderveranstaltungen – für ALG II-Empfänger Eintrittskarten für 3 bzw. 1,50 Euro angeboten.
Vor Ablauf der Spielzeit wollte der Beigeordnete für Kultur berichten, ob das Verfahren funktioniert habe oder nicht.

Wir fragen daher an:

  1. Wie wurden die Angebote gegenüber der Zielgruppe bekannt gemacht?
  2. Wie viele Personen nutzten das Angebot für 3 bzw. 1,50 Euro Kultureinrichtungen zu besuchen (bitte aufteilen nach einzelnen Einrichtungen)?
  3. Wie schätzt die Verwaltung die Annahme dieses speziellen Kulturangebotes für ALG II-Empfänger ein?
  4. Welche Vorstellungen hat die Stadt, dieses Angebot über die Spielzeit hinaus fortzuführen, zu modifizieren oder einzustellen?

Anfrage an den Oberbürgermeister

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

das Antidiskriminierungsbüro hat vor einigen Wochen das Einlassverhalten einiger Diskotheken in der Leipziger Innenstadt getestet. Neben drei Mitarbeitern des Antidiskriminierungsbüros nahmen auch zwei junge Männer mit arabischem Migrationshintergrund an dem Test teil. In allen getesteten Diskotheken wurde Personen der Eintritt allein aufgrund ihres „ausländischen Aussehens“ verwehrt.

Wir fragen daher an:

  1. Seit wann ist der Stadt Leipzig dieses Problem bekannt?
  2. Was hat die Stadt Leipzig in den konkreten Fällen unternommen?
  3. Was wird die Stadt Leipzig zukünftig tun, um dieses Problem – unabhängig von den gemeldeten Einzelfällen – nachhaltig zu lösen?

Anfrage an den Oberbürgermeister

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

mit Farbspraydosen aufgesprühte Graffiti sind Kommunikationsformen einer Jugendkultur, die je nach dem wie sie gestaltet sind, hässlich wirken, aber auch ästhetisch ansprechend sein können. Illegale Graffiti an privaten Häuserwänden und öffentlichen Gebäuden führen nahezu ausnahmslos zu einer Beeinträchtigung des Stadtbildes. Die Beseitigung dieser Graffiti verursacht häufig hohe Kosten. Nachdem sich gezeigt hat, dass die strafrechtliche Verfolgung nicht ausreicht, illegale Graffiti zu verhindern, sind viele Städte dazu übergegangen, der Sprayerszene Flächen für legale Graffiti zur Verfügung zu stellen.

Wir fragen daher an:

  1. Welche Flächen wurden in den vergangenen fünf Jahren der Sprayerszene für legale Graffiti zur Verfügung gestellt? Welche Erfahrungen wurden mit legalen Graffiti-Projekten in Leipzig gemacht?
  2. Wurden in den letzten fünf Jahren öffentliche Aufträge für Sprayer vergeben? Wenn ja, welche? Wurden auch nicht „quasi-professionell“ tätige Sprayer einbezogen? Wurden seitens der Auftraggeber Vorgaben zur Gestaltung bzw. Thematik gemacht?
  3. Welche Möglichkeiten gibt es zur Zeit für Jugendliche in Leipzig, legal Graffiti zu sprayen? Wo werden Wände in welcher Größe zur Verfügung gestellt?
  4. Welche Möglichkeiten haben Jugendliche, die noch ungeübt sind und sich nicht zutrauen, bei der Gestaltung einer Wall of Fame mitzumachen, das Sprühen von Graffiti auszuprobieren?
  5. Wie weit sind Pläne für einen Graffitipark, der den Bedürfnissen der Sprayerszene (z. B. zentrale Lage) entspricht, gediehen? Wäre das Jahrtausendfeld in der Karl-Heine-Straße für einen Graffitipark geeignet?

an den Oberbürgermeister

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

am 30.05.2005 wurde die EU-Umgebungslärmrichtlinie in nationales Recht umgesetzt. Entsprechend der neuen Paragrafen §47 a bis §47 f im Bundesimmisionsschutzgesetz sind die Gemeinden für das Aufstellen von Aktionsplänen und Lärmkarten verantwortlich.

Wir fragen an:

  1. Wurde das Amt für Umweltschutz mit der Ausarbeitung, Sammlung und Genehmigung von Lärmkarten und den darauf basierenden Aktionsplänen beauftragt?
  2. Wurden bereits Lärmkarten für Hauptverkehrsstraßen bzw. Haupteisenbahnstrecken erstellt oder gibt es Termine für die Aufstellung solcher Aktionspläne?