Reden und Texte der SPD-Fraktionsmitglieder innerhalb der Ratsversammlung zu ausgewählten Themen

Redner: Peter Geiling, Bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Oberbürgermeister,
werte Stadträtinnen und Stadträte,
sehr geehrte Gäste,
die Ausbildung ist eine wichtige Aufgabe der Stadt, um Jugendlichen einen sinnvollen Berufseinstieg zu geben.
Nachdem die Anzahl der Ausbildungsplätze 2005 zu 2006 von 92 auf 77 gesenkt wurden, ist 2007 nach ausführlicher Diskussion in der Stadtverwaltung und im FA Allgemeine Verwaltung durch Stadtratsbeschluß die Zahl der Ausbildungsplätze auf 92 wieder erhöht worden.

Die weiteren Diskussionen über die Altersstruktur und die Personalentwicklung zeigen, dass in den nächsten Jahren teilweise mehr als 100 Mitarbeiter – im Wesentlichen altersbedingt – die Stadtverwaltung jährlich verlassen.
Diese Mitarbeiter müssen für eine funktionierende Verwaltung unbedingt ersetzt werden.
Deshalb wird die Zahl der Ausbildungsplätze für 2008 auf 103 erhöht und es liegen Planungen vor, die Auszubildenden im Anschluss in die Stadtverwaltung zu übernehmen.

Der Anteil der Auszubildenden mit Migrationshintergrund liegt bei ca. 1%. Es ist zu begrüßen, dass dieser Anteil erhöht werden soll.
Die Vorlage beschreibt den richtigen Weg, deshalb wird die SPD-Fraktion zustimmen.

Redner: Gunter Müller, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Kollegen,
werte Gäste,
die vom Stadtrat beschlossene Haushaltssatzung 2006 wurde vom Regierungspräsidium erst im November 2006 genehmigt, sodass die so genannte vorläufige Haushaltsführung bis dahin bestand.
In dieser Zeit durfte die Stadt Leipzig nur Ausgaben leisten, zu denen sie rechtlich verpflichtet war oder für die Weiterführung notwendiger Aufgaben unaufschiebbar waren.
Ab dem 30.11.2006 hat Frau Bürgermeisterin Kudla eine haushaltswirtschaftliche Sperre erlassen. Danach waren alle Ausgaben des Verwaltungshaushaltes nur freizugeben, wenn die ausdrückliche Zustimmung der Bürgermeisterin vorlag. Die Sperre dauerte bis zum Ende des Haushaltsjahres.
Bis auf zwei Wochen im November 2006 bestand daher für das gesamte Haushaltsjahr eine vom Stadtrat nicht vorgesehene Haushaltssituation. Mein Appell geht daher in Richtung des Regierungspräsidiums, das künftig schneller entscheiden muss, um die von der Gemeindeordnung vorgesehene Verantwortlichkeit des Stadtrates zu gewährleisten.
Der vom Stadtrat verabschiedete Haushaltsplan sah noch einen Fehlbetrag von über 40 Mio. € vor. Deshalb wurde ein weiteres Haushaltssicherungskonzept erstellt und schließlich ebenfalls vom Regierungspräsidium genehmigt.
Die Haushaltsdurchführung 2006 ergab, dass das Jahresergebnis um 76,8 Mio. € positiver als geplant ausfiel. Das Haushaltsergebnis 2006 ist das beste Ergebnis seit 9 Jahren. Der Altfehlbetrag konnte um weitere 36,4 Mio. € abgebaut werden. Geplant war ein Abbau des Fehlbetrages lediglich in Höhe von 18,2 Mio. €. Somit konnten insgesamt 54,6 Mio. an Altfehlbetrag abgebaut werde.
In 2006 konnte das Dritte mal in Folge im unterjährlichen Haushalt eine Altfehlbetragsreduzierung erwirtschaftet werden. Diese Ergebnisse der Haushaltsdurchführung sind äußerst erfreulich.
Hervorheben möchte ich,

  • dass das Steuerergebnis weiter angewachsen (+ 16 %) ist. Mehreinnahmen in Höhe von nahezu 60 Mio. € konnten erreicht werden. Insbesondere die Gewerbesteuererhöhung um fast 50 Mio. € hat sich positiv ausgewirkt.
  • dass die Landeszuweisungen nach dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) in 2006 weiter reduziert wurden. Die Reduzierung betrug in 2006 17 Mio. €.
  • das erstmals seit 1997 für die Finanzierung der laufenden Haushaltsausgaben und die Kredittilgung keine Mittel des Vermögenshaushaltes notwendig gewesen waren.
  • dass im Haushaltsplan 57,9 Mio. € an Neukrediten vorgesehen waren und tatsächlich lediglich 44,9 Mio. € neu aufgenommen wurden. Da in Höhe von 58 Mio. € Tilgungsleistungen erfolgten, betrug der Schuldenstand am Jahresende 901,8 Mio.

Der hier vorliegende Schlussbericht des Rechnungsprüfungsamtes ist Gegenstand des Entscheidungsprozesses zur Feststellung der Jahresrechung 2006. Der Rechnungsprüfungsausschuss hat der Ratsversammlung bereits empfohlen, die Jahresrechung festzustellen. Die SPD-Fraktion wird diesem Begehren entsprechen.
Folgende Themen möchte ich aus dem Schlussbericht hervorheben:

  • Das Rechnungsprüfungsamt empfiehlt eine grundsätzliche Lösung aller mit der Abwicklung von Fördermitteln in Zusammenhang stehenden Probleme. Hierauf wurde in der Vergangenheit bereits hingewiesen. Im Ausschuss wurde uns berichtet, dass die Verwaltung dieses Problem nicht nur erkannt, sondern auch eine zeitnahe Problemlösung anstrebt. Dieses Problem benötigt auch eine kurzfristige Lösung, da insbesondere die Rückforderungsprobleme gelöst werden müssen.
  • Das Rechungsprüfungsamt sieht aus den Vorjahren noch 16 nicht abschließend bearbeitete Empfehlungen. Hier zu nennen sind insbesondere die Themen Bürgschaftsprovisionen, Bestandsnachweis für Grundstücke, verbindliche Regelung der Bewirtschaftung von Liegenschaften und In-House-Geschäfte. Die Verwaltung sollte die begonnene Abarbeitung zügig beenden.

Die dargestellten Einzelfeststellungen des Rechnungsprüfungsamtes wurden sämtlichst im Rechnungsprüfungsausschuss behandelt. Dabei standen die Berichte zu den Mitgliedsbeiträgen an Vereine und zahlreiche Berichte zu Bauvorhaben im Vordergrund.
Der Schlussbericht endet mit der Empfehlung des Rechnungsprüfungsamtes, die verwalterseitig umgesetzt werden sollten und der abschließenden Empfehlung, die Jahresrechung 2006 in der vorliegenden Form unter Berücksichtigung der im Bericht getroffenen Feststellungen durch den Stadtrat feststellen zu lassen.
Dem kann ich mich anschließen.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Redner: Axel Dyck, Fraktionsvorsitzender

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
werte Gäste!

Positiv möchte ich voranstellen, dass das ursprünglich prognostizierte strukturelle Defizit im HH 2008 von ca. 46 Mio. € mit Stand Januar auf jetzt 33,33 Mio. € sinkt und dass bereits für 2009 der originäre Haushaltsausgleich geplant ist. Das ist erst einmal zu würdigen.
Man beachte vor allem dabei, dass die Tarifsteigerungen im Personalbereich in diesem Jahr knapp 9 Mio. Euro betragen und auch die Änderungswünsche der Fraktionen zum Haushalt nicht von Pappe waren. Ich denke da an 585.000 € für das Sozialticket, 540.000 € zusätzlich für die Freie Szene, 600.000 € zur Gegenfinanzierung des Kombilohnmodells, 250.000 € extra im Jugendhilfeetat.

Aber es gibt auch eine ganze Reihe Kritikpunkte, die ursächlich mit dem gescheiterten Anteilsverkauf der Stadtwerke zusammenhängen. Das soll man nicht verschweigen.
Der Schuldenabbau der Stadt erfolgt langsamer, aber er erfolgt Schritt für Schritt mit dem Ziel, Ende 2012 den Schuldenstand von derzeit ca. 900 Mio. € auf unter 700 Mio. € zu reduzieren – das entspricht dann einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1276 Euro – also unter der magischen Größe von 1300 Euro.
Einschneidender allerdings ist der erneute Rückgang im Investitionsvolumen der Stadt zu sehen. Dies muss in den heutigen Beschlussfassungen vorerst akzeptiert werden. Allerdings wird die SPD-Fraktion hier in Haushalten der kommenden Jahren Korrekturen fordern.

Von den städtischen Beteiligungsunternehmen erwarten wir, und zwar nicht nur weil es so in der Konzeption steht, ihre Anstrengungen hinsichtlich einer Gewinnsteigerung zu intensivieren, sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite der Betriebe, damit die jährliche Tilgung des Gesellschafterdarlehens der LVV und darüber hinaus weitere direkte oder indirekte Zuführungen zum Haushalt gewährleistet werden. Ich will auch darauf hinweisen, dass die Personalstruktur der Unternehmen immer hinterfragt werden muss.
Ich verschweige ebenso nicht, dass dieser Ansatz im HH-Sicherungskonzept auch aus Sicht meiner Fraktion Risiko behaftet ist. Und da wir alle hier im Rat das wissen, muss unsere Arbeit an der strategischen Ausrichtung der Unternehmen unter dem Stichwort „Eigentümer geprägte Oberziele“ intensiviert werden und baldigst zum Abschluss kommen.
In diesem Zusammenhang, vor allem mit Blick auf die Stadtwerke, sehe ich Daseinsvorsorge auch im unternehmerischen Handeln mit dem klaren Auftrag, eine finanzielle und gesellschaftliche Rendite für die Stadt zu erwirtschaften.

Im Bezug auf die Risiken ist festzuhalten, dass sowohl die Haushaltsdurchführung als auch die Rechnungsergebnisse der letzen Jahre belegen, dass der Oberbürgermeister und die Kämmerin realistische Haushaltsansätze vorgelegt haben, die eher konservativ aufgestellt waren.
Zum Schluss doch noch eine kurze Bemerkung zu Herrn Morlok. Wer sich einen Tag vor der Abstimmung zum Haushalt in der Presse derartig äußert, ist mit Verlaub kein „Finanzexperte“, sondern ein Populist und Polemisierer. Das ist eine reflexartige Opposition der Nein-Sager, so wie sie das aus dem Landtag gewöhnt sind. Ihren öffentlichen Verkündigungen und die Ihrer Partei zur Hochkultur, zu mehr Geld für die Soziokultur, zu mehr Unterstützung für Familien, zu mehr Kinderfreundlichkeit, zu mehr Investitionen in die Infrastruktur – diese Themen hatten die anderen Fraktionen schon lange vor Ihnen auf der Agenda – steht nicht ein Vorschlag zur Gegenfinanzierung gegenüber.

Abschließend möchte ich meiner Hoffnung Ausdruck geben, dass der Haushaltsplan und das Sicherungskonzept zügig durch die Kommunalaufsicht bearbeitet werden, damit beide Papiere noch vor der Sommerpause genehmigt werden können. Ich bin zuversichtlich, dass Stadt und Regierungspräsidium hier zum Wohle unserer Stadt Hand in Hand zusammenarbeiten.

Rednerin: Anja Pohl, Stadträtin der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Müller,
werte Kolleginnen und Kollegen,
werte Gäste!

Der SPD-Antrag zu einem Situationsbericht zum Rechtsextremismus in Leipzig war umstritten. Der Bericht beweist aber eindrucksvoll, dass dieser Bericht wichtig ist.
Es ist die alarmierende Tendenz erkennbar, dass sowohl die Anzahl rechtsextremistischer Delikte, als auch rechtsextremistisch motivierter Gewalttaten seit 2004 gestiegen ist. Dabei sind die Ereignisse von 2008, wie sie etwa in Reudnitz geschehen sind, noch gar nicht aufgenommen.
Ebenso wird deutlich, dass sich die Aktivitäten und Strategien der rechten Szene in den letzten Jahren geändert haben. So war etwa ein Republikaner Mitglied im Stadtschülerrat, bis er nach großen öffentlichen Protesten zurücktreten musste.
Wie der Bericht zeigt, ist die Stadt Leipzig auf vielfältige Weise aktiv in der Arbeit gegen Rechts. Eine zentrale Rolle kommt hier der Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention zu. Damit sollte klar sein, Herr Obser, dass wir die Fachstelle unbedingt weiter brauchen.

Mit der Beteiligung am Lokalen Aktionsplan „Vielfalt tut gut“ haben wir in Leipzig neue Impulse und Aktivitäten. Die Arbeit fokussiert sich vor allem auf Kinder und Jugendliche. Bereits ab der Kita lernen die Kinder Toleranz und Demokratie leben. Daneben ist die stadtteilbasierte Arbeit ein wichtiger Schwerpunkt. Eine Aufgabe für die nächste Zeit wird es sein, die einzelnen Akteure besser und stärker zu vernetzen.
In diesem Zusammenhang möchte ich das Angebot der SPD Leipzig erneuern, gemeinsam mit allen im Stadtrat vertretenen Fraktionen gegen rechtsextremistische Entwicklungen aktiv zu werden und Gesicht zu zeigen. Ich wende mich dabei besonders an die CDU, da hier bisher keine Zusammenarbeit zustande gekommen ist.

Redner: Dr. Joachim Fischer, Vorsitzender des FA Stadtentwicklung und Bau

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
werte Gäste!

Die Bewohner der Damaschke-Siedlung im Leipziger Norden werden durch den Lärm der unmittelbar vorbeiführenden Bahnlinie erheblich gestört. Dieses Problem, das schon seit vielen Jahren existiert, greift der Stadtrat Weichert mit seinem Antrag auf. Diese Tatsache ist zu begrüßen. Der Inhalt des Antrages lässt mich allerdings zu der Auffassung kommen, dass sich Herr Weichert mit dem Problem Lärm und Lärmschutz noch nie richtig befasst hat.

Bereits bei der Einbringung des Antrages in den Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau im Jahr 2006 habe ich Herrn Weichert auf die Zuständigkeiten und rechtlichen Probleme hingewiesen. Schon nach einem Jahr liegt nun die zweite Neufassung des Antrages vor. Leider ist der Antrag vom Inhalt her keinen Deut besser geworden. Herr Weichert schlägt stattdessen vor:

  1. Die Stadtverwaltung soll Vorschläge für geeignete Lärmschutzmaßnahmen unterbreiten. So viele verschiedene Möglichkeiten zur Lösung des Problems gibt es vor Ort nicht. Zumal gerade ein Stück Lärmschutzwand an dem umgebauten Teil der Bahnstrecke mit gutem Ergebnis errichtet wurde. Neue Vorschläge helfen dort auch keinesfalls weiter. Es geht schlicht darum, wer sie umsetzt. Dass die Stadt das nicht tun kann, sollte sogar Herrn Weichert klar sein. Nach dem Gleichheitsprinzip würde die Stadt Leipzig dann solche Lärmwände an alle durch Leipzig führenden Bahnstrecken zu errichten haben, obwohl sie nicht der Verursacher des Lärms ist.
  2. Die Stadtverwaltung soll beim zuständigen Bundesminister erwirken, dass die gültige Förderrichtlinie angepasst wird. Was genau unter angepasst zu verstehen ist, bleibt ungewiss. Aber so ganz genau scheint der Antragsteller sich dem Problem auch nicht nähern zu wollen.

Wenn man auf solche Art und Weise mit berechtigten Sorgen der Bürger umgeht, führt das zu der berühmten Politikverdrossenheit. Zum Glück gibt es auch Politiker, die solche Probleme an der Wurzel anpacken und nicht nur darüber schwadronieren. Der MdB Fornahl von meiner Partei hat mit dem zuständigen Ministerium offensichtlich eine umsetzbare Lösung gefunden. Da ich mich nicht gern mit fremden Federn schmücke, sollten wir warten, bis Herr Fornahl das Ergebnis seiner Bemühungen vorstellt.

Da insbesondere der Punkt eins des Antrages keinen Beitrag zur Lösung des Problems darstellt, wird die SPD-Fraktion diesen ablehnen. Wir beantragen getrennte Abstimmung der Punkte 1 und 2.

Redner: Claus Müller, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herrn,
sehr geehrte Gäste!
Speziell in den Sommermonaten kommt es bei den Bio-Abfallbehältern häufig zu starken Verschmutzungen, Geruchsbelästigungen und Ungezieferbefall. Dies kann vermieden oder eingedämmt werden, wenn man die Abfalltonnen mit einer Papiertüte versieht. Deshalb stellten wir diesen Antrag.
Die Geschäftsführung des Eigenbetriebes Stadtreinigung sollte beauftragt werden zu prüfen, ob eine saisonale Ausstattung der Bioabfallbehälter (Juni bis September) mit einer Papiertüte möglich ist. Wenn dies aus Kostengründen vertretbar wäre, sollte dies umgesetzt werden.

Die Prüfung erfolgte und folgendes Ergebnis wurde vorgelegt:

  1. Für die Ausstattung der 120 l-Behälter entsteht ein Mehraufwand von 83.700 € (167.400 Papiersäcke a 0,50 €).
  2. Die im Stadtgebiet aufgestellten 4.400 240 l-Behälter lassen sich nicht mit Papiersäcken ausstatten.
  3. Der Einsatz von Papiersäcken, würde einen erheblichen Einfluss auf die jetzige Technologie und das Arbeitszeitregime nach sich ziehen (nach Optimierung besteht die Besatzung der Sammelfahrzeuge nur noch aus einem Fahrer und einem Lader, Verlängerung des zeitlichen Mehraufwandes vor Ort, Überkapazitäten in Zeit zwischen Oktober und Mai). Dadurch würden die Personalkosten um  140.000 € ansteigen und es müssten zwei neue Sammelfahrzeuge angeschafft werden, da die jetzigen nicht ausreichen würden (200.000 € je Fahrzeug).

Wie zu ersehen, würde ein erheblicher Mehraufwand entstehen und die Kosten müssten zu 100% auf die Gebührenzahler, also uns Bürger,  umgelegt werden (errechnete Erhöhung um 46 %). Außerdem blieben die Haushalte unberücksichtigt, die an einen 240 l-Behälter angeschlossen sind.

Aus diesen Gründen zieht die SPD-Fraktion ihren Antrag zurück, wohl wissend, dass es weiter zu Geruchsbelästigungen und Schädlingsbefall kommen kann. An dieser Stelle können wir nur an jeden Bürger appellieren, seinen Bio-Abfall in Papier „einzutüten“ oder verrottbare Kunststofftüten zu verwenden.

Rednerin: Traudl Weise, Stadträtin

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
werte Gäste!
Die Baumaßnahmen zur Umgestaltung des Schulhofes der 49. GS, die seit heute den Namen „Schule am Auwald“ trägt, können erst begonnen werden, wenn Fördermittel beantragt und bewilligt wurden.
Schafft die Stadt Leipzig jetzt einen dauerhaften Lärmschutz, der in das Konzept zur Umgestaltung der Schule passt, besteht die Gefahr, dass keine Fördermittel mehr bewilligt werden.

Die Mittel aus dem Freiflächenprogramm (Eigenmittel 200.000 € – Ausgaben gesamt 322.00 €) für 2008 sind bereits verplant, teilweise, um begonnene Maßnahmen zu beenden oder um bewilligte Fördermittel gegenzufinanzieren.
Für die 49. Grundschule wurden 20.000 € für 2008 eingeplant, um
den Untergrund für das bei einer Ausschreibung des DFB gewonnene Kleinfußballfeld vorzubereiten. Das muss nach Terminvorgaben des DFB noch in diesem Jahr (wahrscheinlich Juni/Juli) passieren.

Also finden zeitgleich mit der Verkehrsumleitung Antonienstraße auch Baumaßnahmen auf dem Hof der Schule statt. Selbst bei einer entspannteren Haushaltslage könnten Planung und Realisierung einer Lärmschutzwand, wie von Bündnis 90/Die Grünen gefordert, nicht innerhalb von 6 Wochen erfolgen.

Wir stimmen zu, dass eine dauerhafte Lärm- und Staubschutzlösung gefunden werden muss. Daher sollte die Stadtverwaltung noch in diesem Jahr Fördermittel für die Umgestaltung beantragen.
Wenn die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ihren Antrag getrennt abstimmen würde, könnte die SPD- Fraktion dem Punkt 2 zustimmen.