Ingrid_Gloeckner2Rednerin: Ingrid Glöckner

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
werte Gäste!

Anlass für meinen Antrag ist die seit Jahren bestehende Belastung der Anwohner der Krätzbergstraße durch den LKW-Verkehr. Die im Durchschnitt ca. 5,30 m breite Straße mit einem einseitigen sehr schmalen Fußweg, der teilweise nur 40 cm breit ist, wird als Durchfahrtsstraße auch von Schwerlastverkehr genutzt.

Bei einer durchschnittlichen Breite eines Fahrzeugs von 3,0m muss bei Begegnungen von diesen Fahrzeugen auf den Fußweg ausgewichen werden und dabei sind einzelne Wohnhäuser nur 2m von der Fahrbahn entfernt. Die mehrfachen Fahrzeugzählungen durch den Siedlerverein ergaben fast 3.000 Fahrzeuge in 14 Stunden, dabei allein zirka 100 Fahrzeuge über 7 Tonnen.

Durch diese Belastungen werden die Straße und der Fußweg immer wieder beschädigt. Straßeneinläufe und Kanaldeckel werden versenkt, Bordsteine sind auf der ganzen Länge gebrochen, der Fußweg wird zerfahren. Wesentlich sind auch die Einschränkungen und Gefahrensituationen für den Fußverkehr. So muss häufig auf die Straße ausgewichen werden, weil der Fußweg zu schmal ist. Die Anwohner des Pflegeheimes sind davon besonders betroffen.

Die Verwaltung vermutet, dass eine Beschränkung der Fahrzeuglasten eine Verlagerung des Verkehrs in die Göteborger Straße nach sich zieht. Zu ermitteln, wie sich die Verkehrsströme tatsächlich entwickeln, fordert mein Antrag. Ich bin nicht davon überzeugt, dass der LKW-Verkehr die Strecke bis zur Göteborger Straße nutzt. Nach Einschätzung vieler Beteiligter wird der LKW-Verkehr auf der A14 bis zur Abfahrt BMW fahren, was ja gewollt ist, und nicht die Göteborger Straße nutzen.

Dem Prüfauftrag sollte deshalb zugestimmt werden, um Klarheit zu schaffen. Ich finde, die Anwohner der Krätzbergstraße haben nach jahrelanger Verhandlung mit der Verwaltung ein Recht, dass ihr Anliegen zumindest geprüft wird. Bitte stimmen Sie meinem Antrag zu.

Christopher_Zenker2Redner: Christopher Zenker, sozialpolitischer Sprecher

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
werte Gäste!

Grundsätzlich unterstützen wir das im Antrag der Linken im Beschlusspunkt 1 formulierte Anliegen, dass die Stadt Leipzig bzw. ihr Beteiligungsunternehmen deutlich mehr z.B. in Kindertagesstätten investieren. Zum Einen, weil dadurch hoffentlich auch mehr kommunale Kindertagesstätten entstehen, durch die die Kommune bessere Steuerungsmöglichkeiten gewinnt. Zum Anderen weil so Mietzahlungen und damit Rendite im Kreislauf der Stadt bzw. des Stadtkonzerns verbleibt.

Die Stadt Leipzig bzw. der Stadtkonzern verfügen jedoch nicht im gesamten Stadtgebiet über ausreichend geeignete Grundstücke. Darüber hinaus können Konflikte zwischen verschiedenen sozialen oder auch gewerblichen Nutzungsmöglichkeiten entstehen. Um sicherzustellen, dass eine wohnortnahe Betreuung stattfinden kann, werden wir auch weiterhin auf private Bauherren angewiesen sein. Private Investoren wurden und werden gebraucht, vor allem in einer schnell wachsenden Stadt. Wenn in kurzer Zeit viele neue Kitas oder andere Gebäude für soziale Zwecke gebraucht werden, ist es sinnvoll, private Investoren ins Boot zu holen, um schnell die entsprechenden Kapazitäten bereitzustellen. Zur Ehrlichkeit gehört auch – vielleicht gerade deshalb, weil die dem Amt für Gebäudemanagement die notwendige Erfahrung im Bau von Kitas fehlt – dass die beiden zuletzt eröffneten kommunal gebauten Kitas knapp 1.000 Euro pro Platz teurer waren als im Durchschnitt die Kitas von kommunalen Unternehmen oder Dritten. Letztendlich ist auch hier der Einzelfall entscheidend und eine gesunde Mischung notwendig.

Wichtig ist, dass Schluss damit ist, dass auf geeigneten kommunalen Grundstücken die das Liegenschaftsamt noch nicht verkauft hat, bzw. Grundstücken kommunaler Unternehmen durch Private gebaut und an die Stadt zurückvermietet wird.

Der Antrag wäre sicher auch einfacher zu untersetzen, wenn wir nicht ein Liegenschaftsamt hätten, das Anfang der 2000er-Jahren stehen geblieben ist und weiter nach dem Grundsatz „Infrastruktur und Liegenschaftspolitik in einer schrumpfenden Stadt“ arbeitet. Strategische Liegenschaftspolitik für soziale Infrastruktur findet nach wie vor nicht statt. Das Liegenschaftsamt agiert noch immer vorrangig als Verkäufer und tritt kaum als Käufer auf, um geeignete Grundstücke zu kaufen bzw. auch zusammenzustückeln. So manche Entwicklung am Immobilienmarkt wurde verschlafen und Verhandlungen mit Verkäufern ziehen sich schon mal unendlich in die Länge.

Ich erneuere daher die Forderung der SPD, zu der auch ein Antrag im Verfahren ist, das Einnahmen aus Grundstücksverkäufen für Grundstückskäufe verwendet werden und, dass endlich eine wirklich strategische Liegenschaftspolitik stattfinden muss. Mit der Neufassung des Beschlusspunktes 1 hat die Linke das Thema auch aufgegriffen, in dem sie deutlich macht, dass für den Bau von Kindertagesstätten oder anderer sozialer Infrastruktur auch Grundstücke gekauft werden müssen.

Neben Grundstücken limitiert auch die Finanzkraft der Kommune Investitionen. Mehr Investitionen bedeuten entweder geringere Ausgaben bzw. Investitionen an anderen Stellen oder ein Neujustieren der Entschuldungskonzeption. Bei den kommunalen Unternehmen oder Eigenbetrieben müsste ggf. ebenso ein Umsteuern innerhalb der Wirtschaftspläne stattfinden.

Die Neufassung des Antrags der Linken greift unseren Änderungsantrag bzw. den Verwaltungsstandpunkt auf, wir ziehen daher unseren Antrag zurück, beantragen jedoch getrennte Abstimmung der Punkte.

Die in Beschlusspunkt 2 geforderte Überführung der Zuständigkeit für die Umsetzung des Investitionsprogramms in das Dezernat VI lehnen wir ab. Zum Einen sind sämtliche kommunalen Investitionen und die bauliche Unterhaltung im Bereich Kitas und Schulen bereits dem Amt für Gebäudemanagement im Dezernat VI zugeordnet. Zum Anderen sehen wir schon jetzt, dass das Amt für Gebäudemanagement  die ihm übertragenen Aufgaben kaum abarbeitet und viele Leistungen an private vergibt. Es besteht daher großer Anlass zur Sorge, dass die im Doppelhaushalt 2015/16 zur Verfügung gestellten Mittel zum Beispiel aufgrund fehlender Vorplanungen und fehlender Flexibilität nicht abgerufen werden. Wir sollten daher nicht die dort notwendigen Ressourcen durch zusätzliche Aufgaben abziehen, denn diese werden auch zur Planung und Umsetzung der zahlreichen Baumaßnahmen dringend benötigt.

Auch Punkt 3 lehnen wir ab, da aus unserer Sicht die im Jugendhilfeausschuss und im Fachausschuss Jugend, Schule, Gesundheit und Soziales ausgereichten Materialen ausreichend sind und regelmäßige Informationen stattfinden. Zudem enthält aus unserer Sicht die Sammelvorlage Kitainvestitionen, die heute ebenso auf der Tagesordnung steht, alle notwenigen Informationen. Für die Zusammenstellung weiteren Materials würde wieder Personal gebunden werden, was in dieser Zeit andere Aufgaben erfüllen kann.

Anders als noch vor zwei oder drei Jahren sehen wir durchaus ein umsteuern innerhalb der Stadtverwaltung und bei den kommunalen Unternehmen, so sind 15-20 Kitas für die  nächsten Jahre in Planung. Mit dabei auch die LWB, die wir für ihre Zögerlichkeit in den letzten Jahren immer wieder kritisiert hatten. Von LWB sind in den nächsten Jahren sechs Kitas, teilweise kombiniert mit Wohnungsbau im Gespräch.

Die SPD-Fraktion wird dem Punkt 1 in der Neufassung zustimmen und die Punkte 2 und 3 ablehnen. Unseren Änderungsantrag ziehen wir zurück.

Die Stadt Leipzig legt jährlich zum 1. Halbjahr einen qualifizierten Verkehrsunfallbericht des Vorjahres vor. Der Verkehrsunfallbericht für 2014 ist bis Ende III. Quartal 2015 dem Stadtrat vorzulegen.

Aus der Berichterstattung muss mindestens hervorgehen:
• die Hauptunfallursachen
• die Unfallhäufungspunkte im Stadtgebiet
• die Unfälle nach Art der Personenschäden
• Verursacher und Beteiligte nach Schwere und jeweiliger Verkehrsart
• Kinder im Straßenverkehr

Begründung:

Das Verkehrsklima in Leipzig hat sich in den vergangenen Jahren – subjektiv wahrgenommen – verschlechtert. Durch den Anstieg der Einwohnerzahl, müssen sich mehr Menschen den gleichbleibenden Verkehrsraum teilen. Dies erfordert von allen Verkehrsteilnehmern mehr Rücksichtnahme. Die Verkehrspolitik benötigt für eine objektive Einschätzung des Verkehrsgeschehens den Blick für die Problemlagen. Erst durch dieses Wissen kann eine gute Abschätzung zwischen Prävention und Interaktion gelingen bzw. vertreten werden.

Anfrage zur Ratsversammlung am 20.05.2015

In der Presseöffentlichkeit wird derzeit über die zukünftige Nutzung des Kleinmessegeländes durch eine mögliche Erweiterung des Trainingsgeländes von RB Leipzig spekuliert. Das Gelände am Cottaweg wurde vor wenigen Jahren mit einer Summe in Millionenhöhe saniert. Hier finden neben den Kleinmessen im Frühjahr und Herbst auch zahlreiche Gastspiele von Zirkus und Puppentheater, darüber hinaus regelmäßig Antik- und Trödelmärkte statt. Außerdem ist das Gelände vertraglich als Pkw- und Busparkplatzfläche bei Großereignissen im Stadion vorzuhalten.

Wir fragen daher an:
1. Welches Dezernat/Amt führt aktuell Gespräche in dieser Angelegenheit?
2. Wann wird der Leipziger Schaustellerverein in diese Gespräche miteinbezogen?
3. Wann soll die Öffentlichkeit von Seiten der Stadt über diese Thematik informiert werden?
4. Welche Gremien des Stadtrates sind/werden in diese Angelegenheit miteinbezogen?

Anfrage zur Ratsversammlung am 20.05.2015

Die Verwaltung wurde mit Ratsbeschluss RB-2023/14 in der RV am 16.04.14 beauftragt, bis Mitte 2015, da wo es rechtlich möglich ist, die „Tempo-30“-Regelung an Schulen, Kitas und Horten einzuführen. Bis Ende 2014 sollte dem Stadtrat dazu ein Zwischenbericht vorgelegt werden.
Derzeit ist im Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig eine Stelle „Sachbearbeiter/-in Prüfung Tempo 30 vor Kitas“ ausgeschrieben.
Aktuell diskutiert die Verkehrsministerkonferenz, mehr Tempo-30-Zonen vor Schulen und Kitas an Hauptverkehrsstraßen zu ermöglichen.

Wir fragen daher an:
1. Warum wurde dem Stadtrat der Zwischenbericht lt. o.g. Ratsbeschluss bis jetzt nicht vorgelegt?
2. Wann erreicht der Zwischenbericht die Stadträte?
3. Wann nimmt der/die o.g. Sachbearbeiter/-in seine/ihre Arbeit auf?
4. Wie schätzt die Stadtverwaltung die Initiative der Verkehrsministerkonferenz ein, bürokratische Hürden für Tempo-30-Limits abzubauen?

Der ursprüngliche Beschlusstext von A-01044 wird um die Beschlusspunkte IV und V ergänzt:

I.

Die Ratsversammlung bekennt sich zu einem modernen Naturkundemuseum mit einem innovativen Museumskonzept und überregionaler Bedeutung für den mitteldeutschen Raum am Standort Lortzingstraße.

II.

Die Stelle der Museumsdirektion wird in Anwendung § 8 (3) 3. der Hauptsatzung der Stadt Leipzig unverzüglich ausgeschrieben. Dazu ist eine Auswahlkommission unter Beteiligung aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen einzuberufen.

III.

Der neu berufene Museumsdirektor soll Förder- und Drittmittel akquirieren und mögliche Kooperationen des Naturkundemuseums mit anderen, auch kommunalen, Einrichtungen in Leipzig und Mitteldeutschland prüfen. Aus den Kooperationen sollen Projekte zur Forschung, Bildung, Sammlung, Dokumentation und Präsentation entstehen.

IV.

Das jetzige Gebäude des Naturkundemuseums in der Lortzingstraße wird bis 2020 im Inneren ertüchtigt und modernisiert.

1) Die Planungsstufen, die für einen Baubeginn im Jahr 2017 notwendig sind, werden bis dahin umgesetzt.

2) Das Naturkundemuseum wird für die innere Ertüchtigung und Modernisierung ab dem Jahr 2017 vorübergehend geschlossen.

3) Ab 2019 erfolgt die schrittweise Wiederinbetriebnahme des Naturkundemuseums.

4) Für den Zeitraum bis zur Wiederinbetriebnahme werden Sonderausstellungen in einem Interim organisiert.

5) Es wird geprüft, ob für schulische Angebote Wanderprojekte initiiert werden können.

V.

Bis Ende 2017 werden Vorplanungen für ein städtisches Museumsarchiv (Sammlungsbestände) abgeschlossen. In diesem Zusammenhang ist zu prüfen, ob dieses Museumsarchiv gemeinsam mit dem Stadtarchiv in Halle 12 auf der Alten Messe untergebracht werden kann.

Begründung

Um die Modernisierung des Naturkundemuseums voranzubringen, reicht es nicht aus, lediglich die Stelle des Museumsdirektors schnellst möglich zu besetzen sowie Förder- und Drittmittel einzuwerben. Viel mehr müssen auch die notwendigen Rahmenbedingen bei der baulichen Infrastruktur geschaffen werden. Das Naturkundemuseums wird deshalb an seinem bisherigen Standort in der Lortzingstraße im Inneren modernisiert und ertüchtigt. Der Beginn der Bauarbeiten soll im Jahr 2017 erfolgen. Das Museum wird bis zur für das Jahr 2019 vorgesehenen schrittweisen Wiederinbetriebnahme vorübergehend geschlossen. Für die Zeit bis zu Wiedereröffnung des Naturkundemuseums werden Sonderausstellungen in einem Interim organisiert und Möglichkeit geprüft, inwiefern für schulische Angebote Wanderprojekte initiiert werden können.

Bis Ende 2017 werden zudem Vorplanungen für ein städtisches Museumsarchiv für Sammlungsbestände abgeschlossen, wobei geprüft werden soll, ob das vorgesehene Museumsarchiv gemeinsam mit dem Stadtarchiv auf der Alten Messe untergebracht werden kann.

Anfrage zur Ratsversammlung am 15.04.2015

Im Mai 2014 hat die SPD-Fraktion eine Anfrage an die Stadtverwaltung gerichtet, in der es um die Unterstützung einer Elterninitiative zur Errichtung eines Farm- bzw. Bauspielplatzes auf einem verwilderten Gelände in der Newtonstraße ging. Die Stadtverwaltung signalisierte damals, dass noch Alternativen geprüft werden und eine Lösung bis Ende Juni/ Anfang Juli gefunden werden sollte. In den letzten Februar-Tagen fanden nun umfangreiche Fällarbeiten statt.

Wir fragen daher an:
1. Warum wurden auf dem Gelände in der Newtonstraße umfangreiche Baumfällarbeiten vorgenommen?
2. Wie steht die Stadtverwaltung zu dem Vorhaben und wann wird eine Entscheidung zur Errichtung eines Spielplatzes auf dem Gelände getroffen?
3. In der Ratsversammlung vom Mai 2014 wurde zusätzlich die Prüfung von Alternativen seitens der Stadtverwaltung vorgeschlagen. Was haben die Prüfungen ergeben?
4. Warum wurde die Elterninitiative trotz zahlreicher Anfragen nicht über den aktuellen Stand des Vorhabens informiert?