Anfrage der SPD-Fraktion

Der von der NPD für den 7. August 2012 angemeldete Aufmarsch sollte an der Goethestraße/Ecke Ritterstraße stattfinden. Er war im Zeitraum von 11 bis 14 Uhr geplant und sollte maximal eine Stunde dauern. Dies war das Ergebnis eines im Vorfeld stattgefundenen Gesprächs zwischen den Entscheidungsträger/-innen von Stadtverwaltung und Sicherheitsbehörden.

Die NPD war mit 27 Personen anwesend  und einer Lautsprecheranlage mit gut 6 bis 10 Lautsprechern je Seite des LKW und somit wohl mit mehr als 1000 Watt Leistung.
Im Auflagenbescheid wurde vorgeschrieben:
„Auflage 2. Die Benutzung des als Hilfsmittel vorgesehenen Megaphons und anderer Lautsprecher lasse ich nur zu, falls die tatsächliche Teilnehmerzahl mindestens 30 Personen umfasst. Begründung: Nach § 33 Abs. 1 StVO ist der Betrieb von Lautsprechern und Megaphonen im öffentlichen Verkehrsraum bei Störungen des Straßenverkehrs verboten.“

Deshalb fragen wir:

1. Warum durfte die NPD mit nur 27 Anwesenden dennoch die extrem große und laute  Tonanlage betreiben?

2. Gab es eine Sondererlaubnis diesbezüglich?

3. Warum wurde unter diesem Umständen auch noch eine Verlängerung der Nutzungsdauer der Tonanlage um 1 Stunde gewährt?

4. Warum durfte überhaupt, abweichend vom Bewilligungsbescheid, die NPD Veranstaltung länger durchgeführt werden?

Anfrage der SPD-Fraktion

Im PSP-Element 7.0000572.700 Radwege Gemeindestraßen gibt es Fördermittel (Investitionszuwendung) in Höhe von 250.000 Euro und einen städtischen Eigenanteil (Einzahlung) von 250.000 Euro.

1. Wer ist/sind der/die Fördermittelgeber?
2. Welche Bedingungen müssen für den Fördermittelabruf gegeben sein?
3. Für welche Maßnahmen werden die Fördermittel abgerufen?
4. Welche Finanzmittel werden im Haushalt 2013 im Sinne des Radverkehrsentwicklungsplans zur Verfügung gestellt? Bitte die Maßnahmen inkl. der Aufwendungen einzeln darstellen.

Ergänzungsvorschlag:

Der Beschlusspunkt 3 wird wie folgt ergänzt:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den organisatorischen Prozess für die Schuljahre 2013/2014 ff zu steuern.
Weiter erstellt der Oberbürgermeister  eine Vorlage, die die Aufschlüsselung der Pauschalbeträge analog der Schulbuchausstattung nach Schüler und Schulart aufschlüsselt.

Begründung:
Die Regelungen für die Lernmittelfreiheit gelten erst seit Beginn dieses Schuljahres. Bei der Bestellung der Arbeitshefte durch die Eltern und Schulen gab es noch Verunsicherungen über die Umsetzung des Urteils durch die Stadt Leipzig.
Erst nach der Abrechnung im nächsten Schuljahr ist eine genauere Berechnung  Finanzbedarfe möglich.

Änderungsvorschlag:
Neuer Beschlusspunkt 4:

4. Die tatsächlichen Aufwendungen für das Schuljahr 2013/2014 werden erfasst und gegebenenfalls nach Schüler/Schulart angepasst.
Die Ergebnisse der Kostenanalyse werden  dem Fachausschuss für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule vorgelegt.

Begründung:
Die Regelungen für die Lernmittelfreiheit gelten erst seit Beginn dieses Schuljahres. Bei der Bestellung der Arbeitshefte durch die Eltern und Schulen gab es noch Verunsicherungen über die Umsetzung des Urteils durch die Stadt Leipzig.
Erst nach der Abrechnung im nächsten Schuljahr ist eine genauere Berechnung  Finanzbedarfe möglich.

 

Anfrage der SPD-Fraktion

Mit RB – Beschluss-Nr. BS/ RBIV-1365/08 vom 15.10.2008 und RB – Beschluss-Nr. BS/ RBIV-1734/09 vom 16.09.2009 wurde in dem Vorhaben „Höfe am Brühl“ auch eine Kindertagesstätte (Kita) geplant und vorgesehen.
Am 25. September 2012 sollen die „Höfe am Brühl“ feierlich eröffnet werden.
Zwischenzeitlich bekamen wir die Information, dass die Kita nicht realisiert werden kann. Dies ist angesichts des Mangels an Kita-Plätzen, insbesondere im SB Mitte, keine gute Nachricht.

Wir möchten daher anfragen:

1.  Ist die Entscheidung, statt der geplanten Kita, die vorhandene Fläche in den Höfen am Brühl nunmehr als Büroflächen zu verwenden, endgültig?
2. Sind die Gründe, warum keine Kita in dem Komplex integriert werden kann, aus Sicht der Stadtverwaltung nachvollziehbar?
3. Hätten bei der Konzeption und der Bauausführung der „Höfe am Brühl“ nicht von vornherein die besonderen Anforderungen für eine Kita (z.B. die Größe der Freifläche) deutlicher berücksichtigt werden müssen?
4. Sollte die Kita in den Höfen tatsächlich nicht realisiert werden können, wo sollen stattdessen die notwendigen Kita-Plätze entstehen?

Änderungsvorschlag:

In der Vorlage wird der Beschlusspunkt 5 wie folgt ersetzt:

5. Die Ratsversammlung nimmt den Entwurf (Anlage 5) von Eigentümerzielen der Stadt Leipzig für die WRL GmbH zur Kenntnis. Der Vertreter der Stadt in der Gesellschafterversammlung wird beauftragt, mit den anderen Gesellschaftern gemeinsame Eigentümerziele aller Gesellschafter zu erarbeiten. Diese Ziele sind der Ratsversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen und werden durch deren Beschluss als Eigentümerziele der Stadt Leipzig gültig.

Begründung:

Als Ausdruck der gemeinsamen Ziele in der Zusammenarbeit sollten alle Gesellschafter der WRL gemeinsame Eigentümerziele haben. Damit vermeidet man divergierende Ziele, welche die zukünftige Geschäftsführung vor unerfüllbare Aufgaben stellt.

Redner: Sebastian Walther, Stadtrat der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Verehrter Herr Oberbürgermeister,
meine Herren Bürgermeister,
verehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
verehrte Damen und Herren Gäste,

den Meisten in diesem Saal erzähle ich gewiss nichts Neues, wenn ich sage, dass Jugendliche heute anders erwachsen werden, als noch vor 10 oder gar 20 Jahren.
Die Probleme, die die jungen Menschen umtreiben, sind dabei jedoch nicht weniger geworden, sondern ganz einfach andere, vielleicht komplexere, als früher.
Ich meine auch, dass ich nicht übertreibe, wenn ich sage, dass die Eigenständigkeit, welche von einem jungen Menschen heute erwartet wird,
ebenso wie die Verantwortung, die er oder sie verhältnismäßig früh übernehmen soll,
größer geworden sind, während das Vertrauen, welches „DEN Jugendlichen“ gemeinhin entgegen gebracht wird, in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken ist. – zumindest kommt es mir zuweilen so vor.

Die vieldiskutierte Drucksache V/2242 will nun den Entwicklungen der letzten Jahre begegnen.

Richtigerweise wird, ausgehend von den demographischen Entwicklungen der letzten Jahre, eine Planung für eine wachsende Stadt Leipzig aufgestellt.

Die Vorlage bestätigt die Erscheinungen unserer Zeit: Höhere Anforderungen an den Einzelnen, um das selbe Ziel zu erreichen, welches die Eltern noch mit weniger Kraft und vor allem weniger Ellenbogen erreichen konnten.

Meine Fraktion begrüßt den Vorschlag einer Kinder- und Jugendförderung, die sich an den Sozialräumen orientiert und spezifische Problemlagen in den einzelnen Stadtteilen aufgreift, um hierfür Lösungen anzubieten. Es ist kein Geheimnis, dass die Problemlagen der Menschen auch mit ihrem sozialen Umfeld zusammenhängen.

Es ist gut, dass der Fachplan auch Bildungsgerechtigkeit thematisiert und dabei nicht ausschließlich die Schulen als Bildungsträger ansieht, denn soviel Leben hier auch stattfindet, viele Schüler haben auch ein Leben neben der Schule.
Die angestrebte Vernetzung bestehender Strukturen zur weiteren Verbesserung der Ergebnisse ist hierbei ein wichtiger und richtiger Schritt.

Auch Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe prägen den Menschen, das wissen wir, insbesondere, wenn er sich im andauernden Wettbewerb mit Gleichaltrigen
um den angestrebten Arbeitsplatz und die Möglichkeit, eigene Träume einmal zu verwirklichen, sehen muss.
Gerade dies kann Ansporn sein, aber ebenso zu Resignation führen, gerade wenn sich Armutsstrukturen über Generationen verfestigt haben. Dem muss wirksam begegnet werden, gerade in einer sozialen Stadt wie Leipzig.

Als SPD-Fraktion freut es uns besonders, dass die Verwaltung die Bedeutung der Schulsozialarbeit und der Familienzentren für eine zukunftsweisende Fachplanung ebenso hoch bemisst, wie wir es tun, und sich dies in der Vorlage niederschlägt.

Meine Damen und Herren, meine Fraktion weiss um die Notwendigkeit der Fortschreibung des Fachplanes, darum werben wir für Zustimmung zur Vorlage.
Wir haben intensiv, sehr intensiv, zu den Änderungsanträgen beraten und bedauern, dass den Haushaltsverhandlungen vorgegriffen wird, denn es sind de facto Haushalsanträge. Allerdings wissen wir ebenso, dass ein Mehr an Leistung auch ein Mehr an Mitteln verlangt.
Wir erwarten daher, dass mit Beschluss der Vorlage die notwendigen Mittel eingestellt werden. Wir sind der Meinung, dass der Stadtrat, will er sich hinter die guten Ideen dieser Vorlage stellen, er auch so konsequent sein muss, deren Umsetzung finanziell abzusichern.
Aus diesem Grund wird ein Teil meiner Fraktion den Änderungsanträgen der Linksfraktion zustimmen.
Wir halten es, im Lichte der finanziellen Lage der Stadt, aber für sinnvoll, dass auch künftig der Stadtrat die finanziellen Rahmenbedingungen festlegen wird. Eine Dynamisierung halten wir nicht für den richtigen Weg.
Denn es wird uns in diesem Hause den klaren, objektiven Blick auf das gesamte Spektrum kommunaler Politik schärfen, wenn wir uns öfter Gedanken darüber machen, wie wir Kinder- und Jugendförderung auch künftig gestalten und finanzieren wollen,
denn auch diese Fortschreibung kann und wird gewiss nicht die letzte ihrer Art sein.

Tatsächlich reagiert die Verwaltung mit dieser Vorlage auf die aktuellen Lebensumstände junger Menschen und nimmt in ihren Handlungsempfehlungen alle in die Pflicht, die Jemanden beim Erwachsenwerden begleiten. Das begrüßen wir sehr.
Wenn die Ziele, welche in dieser Fachplanung formuliert sind, erreicht werden,
dann haben wir in Leipzig einmal mehr gezeigt, dass wir es mit einer seriösen Jugendpolitik ernst meinen. Ich bitte um Zustimmung zur Vorlage.

Vielen Dank.