Antragsteller: SPD-Fraktion

Ergänzungsvorschlag:

Punkt 2 /3. Anstrich:
… in einer geeigneten Pflegestelle oder in einer geeigneten betreuten Wohnform betreut. Elternarbeit mit den Herkunftseltern ist Bestandteil dieser Hilfen und erfolgt nicht nur in den Fällen, in denen eine Rückkehrperspektive als Hilfeziel vereinbart worden ist. Fremdplatzierungen außerhalb der Stadt Leipzig erfolgen nur in besonders begründeten Einzelfällen.

4. Anstrich:
… und sozialem Umfeld sind zu erhalten und zu fördern.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

obwohl im diesjährigen Haushalt Gelder für die Planung eines neuen Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Mölkau eingestellt worden und es eine Verpflichtungsermächtigung dafür gibt, wurde mit der Planung bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht begonnen. Dadurch ist ein Baustart im kommenden Jahr nicht möglich.

Wir fragen daher an:

  1. Warum wurde die Planung des Gebäudes noch nicht in Angriff genommen?
  2. Wie kann gesichert werden, dass die Planung im kommenden Jahr begonnen wird?
  3. Wie sieht der neue Zeitplan bis zur Fertigstellung des Gerätehauses aus? Welche Mittel müssen dafür in den Haushalt eingestellt werden?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in der lokalen Presse war zu lesen, dass mehrere Hauseigentümer aus der Georg-Schumann-Straße vier Jahre nach Beendigung des Ausbaus der Trasse jetzt Straßenausbaubeiträge zahlen sollen.
Nach Angaben der Eigentümer sollen diese vorher nie über Ihre anteiligen Kosten informiert wurden sein – auch nicht auf einer Informationsveranstaltung der Stadt im Februar 2000. Weiterhin wird kritisiert, dass Ihnen lediglich drei Wochen Zeit gelassen wurde, um die Rechnung zu begleichen.

Wir fragen daher an:

  1. Sind die Angaben der Hauseigentümer richtig, dass Sie erst jetzt über Ihre Straßenausbaubeiträge informiert wurden?
  2. Was unternimmt die Stadt, damit Eigentümer frühzeitig über die Höhe Ihrer anteiligen Kosten Bescheid wissen?
  3. Wie erklärt sich die kurze Zahlungsfrist zur Begleichung der Rechnung? Ist ein größerer Fälligkeitszeitraum machbar?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

auf der Tagesordnung der Ratsversammlung am 08.12.04 steht die DS IV/135 Entscheidung zur Stadtgärtnerei.

Wir fragen an:

  1. Was soll nach der geplanten Schließung mit dem Areal und den Anlagen der Stadtgärtnerei geschehen?
  2. Gibt es ein Nachnutzungskonzept für das Gelände? Wenn ja, wie sieht das konkret aus? Wenn nein, wann ist mit einem Konzept zu rechnen?
  3. Gibt es Vorstellungen zur weiteren Beschäftigung der jetzigen Mitarbeiter?

Redner: Dr. Joachim Fischer, Vorsitzender der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
werte Gäste,
zum ersten Mal seit 1990, als nach fast fünf Jahrzehnten erstmals wieder ein freigewähltes Stadtparlament zusammentrat, liegt uns ein Haushaltplanentwurf mit einer so großen Lücke vor, dass ihre Deckung im gleichen Jahr nicht erfolgen kann. Für über 100 Mill. € fehlt jede Finanzierungsmöglichkeit in 2005.
Wenn wir ehrlich sind, war das in den letzten Jahren auch schon der Fall Allein 2003 wurde die Jahresrechnung mit einem Fehlbetrag von über 80 Mill. € abgeschlossen, d.h. der Haushaltsansatz für 2003 war unrealistisch, die getroffenen Prognosen haben sich nicht erfüllt oder waren etwa die Zahlen von der Kämmerei geschönt?
Die SPD-Fraktion findet den jetzt gewählten Weg, einen weitgehend realistischen Haushaltsansatz vorzulegen, wesentlich transparenter. Nur so kann auch den Bürgern der Stadt die wirklich dramatische Haushaltsituation und das unbedingte Erfordernis zum Sparen in allen Bereichen – ich betone nochmals in allen Bereichen – deutlich gemacht werden.
Der amtierende Leiter des Dezernates Finanzen, Herr Auerhammer, hat bei der Einbringung des Haushaltsplanentwurfes im Stadtrat geäußert, dass Leipzig in der Normalität der deutschen Städte angekommen wäre. Ich meine, dass er besser von einer Nicht-Normalität hätte sprechen sollen. Normal wäre es, wenn eine Stadt wie Leipzig ihren Leistungen entsprechend Einnahmen erzielen würde und einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen könnte. Die grundgesetzlich garantierte kommunale Selbstverwaltung ist längst nicht mehr gegeben.
Die Probleme haben strukturelle Ursachen und eine grundlegende Besserung ist nicht absehbar. Diese Erkenntnis ist bitter und wird uns im kommenden Jahr schwierige und unangenehme Entscheidungen abverlangen. Dies fängt bei der Schließung der Schulzahnklinik an und hört bei der Schließung der städtischen Schwangerschaftskonflikt- und Familienberatungsstelle längst nicht auf. Wenn der frei verfügbare Anteil im Haushalt, insbesondere im Vermögensbereich, immer weiter sinkt, wird der Spielraum für uns Stadträte logischerweise geringer. In den kommenden Jahren wird es daher zunehmend darum gehen, Einschränkungen und Sparpotenziale zu benennen und nicht mehr darum, Wohltaten und Geschenke zu verteilen.
Die Stadt schiebt wie eine Bugwelle zahlreiche ungedeckte Schecks vor sich her. Wir müssen aufpassen, dass die Bugwelle nicht zu groß wird, über uns zusammenschlägt und wir somit handlungsunfähig werden. Was können wir Stadträte tun? Auf bessere Zeiten mit höheren Einnahmen warten wir, solange ich zurückdenken kann. Also müssen wir selbst die Initiative ergreifen, um das Haushaltsdefizit zu reduzieren. Die Stadtverwaltung hat dazu ein Haushaltssicherungskonzept vorgelegt.
Leider kam das Konzept aus Sicht meiner Fraktion viel zu spät. Nach unserer Auffassung müssen Haushalt und Sicherungskonzept zwingend gemeinsam beraten und verabschiedet werden. Zur Beratung der in diesem Konzept der Verwaltung enthaltenen Vorschläge bleiben den Fraktionen maximal fünf Wochen Zeit.
Gleichzeitig wiederholen wir an dieser Stelle unsere Forderung nach einem langfristigen Investitions- und Finanzierungskonzept. Ein solches Arbeitsmittel hätte bei der Erstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes erheblich geholfen. Der Antrag der SPD-Fraktion liegt immer noch unbearbeitet in der Warteschleife.
Meine Damen und Herren! Ein weiteres offenes Problem für die Haushaltsverabschiedung ist die Frage, ob in 2005 440 Stellen der Stadtverwaltung gestrichen werden müssen oder ob eine Kürzung der Arbeitszeit auf 36 Wochenstunden möglich sein wird. Erst am 24.11. entscheiden die Gewerkschaftsmitglieder in der Verwaltung, ob überhaupt Tarifverhandlungen aufgenommen werden. Zur Verabschiedung des Haushaltes muss diese Entscheidung aber zwingend vorliegen. Wie gehen wir damit um, wenn am 17.12. zur geplanten Haushaltsverabschiedung noch verhandelt wird? Muss die Verabschiedung dann nicht in den Januar verlegt werden?
An dieser Stelle erwarten wir eine klare Aussage von den Verhandlungsparteien bei den möglichen Tarifverhandlungen. Die SPD-Fraktion hat sich klar und eindeutig für eine Einsparung im Personalbereich durch die Kürzung der Arbeitszeit auf 36 Wochenstunden ausgesprochen. Kommen die Tarifparteien zu keiner Einigung, werden wir aber auch einer ganz erheblichen Personalkürzung zustimmen müssen. Die Haushaltssituation zwingt uns einfach dazu! Der Fraktion ist aber bewusst, dass diese Entscheidung eindeutig unsolidarischer und damit die schlechtere Lösung wäre. Durch die notwendige Sozialauswahl würden die Entlassungen zu Lasten der jüngeren Mitarbeiter vorgenommen werden. Schon heute liegt das Durchschnittsalter innerhalb der Verwaltung bei ca. 47 Jahren. Gerade die jungen Mitarbeiter in der Verwaltung sollten das den Personalräten und Gewerkschaftsvertretern spätestens am 24.11. in geeigneter Form klar machen!
In Hinblick auf eine mögliche Verschiebung der Beschlussfassung zum Haushalt möchte ich der Personalvertretung und der Gewerkschaft mitteilen, dass das Gesagte im Januar genauso wie im Dezember gilt. Wir kommen um grundlegende Einschnitte im Personalbereich nicht herum.
Anders als bei der CDU vertreten wir jedoch die Auffassung, dass weitere Kürzungen nur noch durch grundsätzliche, strukturelle Änderungen im Verwaltungsaufbau möglich sind. Eine Möglichkeit wäre die Übergabe aller Kindertagesstätten an freie Träger, eine andere die Zusammenlegung und anschließende Privatisierung von Hochbauamt und Liegenschaftsamt. Voraussetzung dafür ist eine Budgetierung in der Verwaltung. Im Zuge der Budgetierung und einer wirtschaftlichen Haushaltrechnung könnten auch die Kostentreiber im Rathaus ermittelt werden.
Schon Jahr für Jahr beklagen wir, dass den Kommunen immer neue Aufgaben aufgebürdet werden, diese aber nicht die Mittel erhalten, die zur Aufgabenerfüllung notwendig sind. Die Städte und Gemeinden müssen mitreden können, wenn sie selber von Landes- oder Bundesgesetzen betroffen sind. Die SPD-Fraktion befürwortet und unterstützt die Forderung des Deutschen Städtetages, eine entsprechende Änderung des Grundgesetzes herbeizuführen. Darin soll künftig ein Anhörungsrecht der Kommunen für Bundesgesetze verankert werden.
Wir begrüßen, dass im sächsischen Koalitionsvertrag auf Initiative der SPD festgeschriebenen wurde, den Kommunen eine zusätzliche Investpauschale in Höhe von 50 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Dies ist ein erster Schritt, um die Finanzsituation der sächsischen Städte und Gemeinden zu verbessern. Ein weiterer Schritt ist, die Ausgleichsmittel des Bundes im Zuge von Hartz IV eins zu eins durch den Freistaat an die Kommunen weiterzugeben. Auch das steht im Koalitionsvertrag.
Der erstmals ungedeckte Haushalt erfordert unpopuläre Maßnahmen zur Haushaltssicherung. Die SPD-Fraktion möchte dieser schwierigen Situation Rechnung tragen und stellt daher einen Grundsatzantrag mit dem Ziel, städtische Beteiligungen an Wirtschaftsunternehmen in einer Größenordnung von mindestens fünf Mill. € zu veräußern bzw. zu privatisieren. Die eine Hälfte der Verkaufserlöse soll zur Schuldentilgung verwendet werden, die andere Hälfte zur Finanzierung von Zukunftsinvestitionen. Nach der Durchsicht des Haushaltsicherungskonzeptes wissen wir, dass der genannte Betrag viel zu gering ist. Meine Fraktion prüft zur Zeit, ob es vernünftige Alternativen zu Steuererhöhungen gibt. Wenn wir die Steuererhöhungen vermeiden wollen – und das möchte meine Fraktion – müssen wir Beteiligungen in einer Größenordnung von über 25 Mill. € verkaufen. Das sollten Beteiligungen sein, die der Stadt keine oder nur geringe Erträge bringen. Auch der Verkauf von Anteilen unter der 50 %-Grenze könnte angedacht werden. Das hätte den zusätzlichen Vorteil, dass externer Sachverstand ins jeweilige Boot käme. Die gewonnenen Mittel sollen zwingend zur Schuldenreduzierung eingesetzt werden.
Außerdem müssen wir weitere Einsparungen finden, die nachhaltig sind. Dazu zählen Kürzungen im Personalbereich oder der Wegfall von städtischen Leistungen.
Korrekturen am Haushaltsplan sieht die SPD-Fraktion bei den Themen Stadtumbau und Stadterneuerung, bei Zuschüssen an Vereine und Verbände im Jugendhilfebereich, bei Grünpflanzungen und der Weiterführung des Grünen Bogens Paunsdorf, bei der Umsetzung der Kleingartenkonzeption, bei einer laut Brandschutzbedarfsplan notwendigen Investition der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg und im Bereich Schulwegsicherheit. Beim Thema „Zuschüsse an Sportvereine für Bauinvestitionen“ ist ein Änderungsantrag unserer Fraktion inzwischen zur Tradition geworden. Wir hoffen, dass die Umsetzung der vom Stadtrat nach intensiver Diskussion beschlossene Bibliotheksentwicklungskonzeption diese Tradition nicht aufnimmt und das Kulturdezernat erkennt, dass die große Mehrzahl der Stadträte in diesem Bereich keine weiteren Einschnitte zulässt.
Lassen Sie mich noch eine kritische Bemerkung zum Thema Stadtumbau und Stadterneuerung machen. Obwohl wir vorschlagen in diesen Bereich mehr Investitionsmittel einzusetzen, fordern wir von der Verwaltung, dass die bereits eingestellten Mittel auf ihre Nachhaltigkeit überprüft werden. Außerdem sollten alle Projekte auf ihren Einsatz in die Schwerpunktgebiete unserer Stadt kontrolliert werden. Gohlis und das Waldstraßenviertel zum Beispiel sind inzwischen Selbstläufer und brauchen durch uns keine Förderung mehr.
Die steigenden Zuschüsse für die Eigenbetriebe Kultur, insbesondere für die Oper, werden in meiner Fraktion kritisch gesehen. Es kann einfach nicht sein, dass uns einerseits die Entlassung von weit über 400 Mitarbeitern der Verwaltung vorgeschlagen wird und gleichzeitig der Zuschuss für die Oper um 3 Mill. € ansteigt. Das Dezernat Kultur fordern wir energisch auf, mehrheitsfähige grundlegende Strukturänderungen im Bereich der Eigenbetriebe Kultur vorzuschlagen. Der von meiner Fraktion ins Verfahren gebrachte und vom Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossene Antrag bezüglich einer Rechtsformänderung steht immer noch zur Umsetzung an. An die Kulturschaffenden in Leipzig appellieren wir, besonnen und tatkräftig neue Wege mitzugehen, damit die Kulturvielfalt als ein überaus wichtiger Standortfaktor in Leipzig erhalten bleibt. Das kulturelle Angebot muss aber auch für eine Stadt, die nun mal keine Millionen-Stadt ist, finanzierbar bleiben. Rücktrittsdrohungen von Intendanten, wie erfolgreich sie auch arbeiten, bringen uns der Lösung des Problems keinen Schritt näher.
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich komme nun zu einem für meine Fraktion äußerst wichtigen Eckpunkt des städtischen Haushaltes. Ein positives Echo fand bei uns die Ankündigung der Verwaltung, dass der Kinderbetreuung und der Sanierung von Kindertagesstätten ein besonderes Augenmerk geschenkt wird. Es ist erfreulich, dass Leipzig im kommenden Jahr sechs Mill. € zusätzlich für die Kinderbetreuung ausgibt und die Sanierung von Kindertagesstätten ein Schwerpunkt im städtischen Investitionsprogramm ist. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an einen Haushaltsantrag der SPD-Fraktion aus dem vergangenen Jahr, wonach die Mittel für dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen – angesichts des Investitionsstaus in Höhe von ca. 60 Mill. € – deutlich zu erhöhen sind.
Das für das kommende Jahr aufgelegte Bauprogramm für Kitas und Schulen mit einem Umfang von mindestens 6,5 Mill. € hilft zum einen, den Investitionsstau ein gutes Stück abzubauen und zum anderen, die regionale Bauwirtschaft mit Aufträgen zu versehen.
Positiv ist dabei auch der Rückenwind aus Dresden durch die neue Landesregierung:

  1. Im Landeshaushalt werden in den beiden kommenden Jahren jeweils 15 Mio. € für ein Investitionsprogramm in Kitas bereit gestellt
  2. Die Pauschale für Kindertageseinrichtungen wird um ca. 8 Prozent auf 1.800 Euro pro Kind erhöht.

Dadurch ist weiterhin eine qualifizierte Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder möglich.
Diese Schwerpunktsetzung im städtischen Haushalt – über 50 Millionen Euro Zuschuss der Stadt für die Kinderbetreuung – ist aber nur finanzierbar, wenn wir in anderen Bereichen Abstriche machen. Auch das muss hier ganz eindeutig gesagt werden. Die SPD-Fraktion befürwortet diese Schwerpunktsetzung.
Ein schwierigeres Thema ist das stark reduzierte Volumen des Vermögenshaushaltes. Die Handlungsfähigkeit der Stadt ist dadurch stark eingeschränkt. Es fehlen insbesondere Planungsmittel, um den immer notwendigen Vorlauf schaffen zu können. Genau das hat uns in den letzten Jahren gegenüber anderen Kommunen ausgezeichnet.
Einen Ausweg sehen wir in der Beteiligung Privater am Investgeschehen, kurz PPP-Modellen. Das fordert die SPD-Fraktion seit zwei Jahren. Das Ziel ist, den Investitionshaushalt der Stadt von Maßnahmen zu entlasten und dennoch in städtische Immobilien – zum Beispiel Kitas und Schulen – zu investieren. Bis zum heutigen Tage blockiert die Stadt jedoch die Umsetzung solcher Projekte. Die nach wie vor zu hohe Arbeitslosigkeit in Leipzig fordert eigentlich viele öffentliche Aufträge. Wenn die Stadt dazu aus den bekannten Gründen nicht in der Lage ist, muss man andere Wege suchen. Bisher wurde das von der Verwaltung sehr konsequent verhindert.
Ich wünsche uns in den kommenden Wochen eine sachliche, fruchtbare Diskussion und hoffe auf ein von der großen Mehrheit des Stadtrates getragenes Ergebnis bei der Abstimmung zum Haushalt .
Wie immer an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kämmerei und allen an der Haushaltserstellung Beteiligten für die in diesem Jahr besonders schwierige Arbeit unseren Dank.
Und Ihnen danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Redner: Dr. Joachim Fischer, Vorsitzender der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
werte Gäste,
Seit Februar diesen Jahres ist der Kämmerer der Stadt Leipzig, Herr Kaminski, beurlaubt. Der amtierende Vertreter, Herr Auerhammer, arbeitet ohne Legitimation durch den Stadtrat. Dies sagt nichts über seine Qualitäten, sondern ist lediglich die Feststellung der fehlenden politischen Legitimierung.
Die Länge der Beurlaubung von Herrn Kaminski ist von niemanden abschätzbar. Es gab und gibt weder von der Staatsanwaltschaft, noch vom Regierungspräsidium (RP) eine Aussage zum jeweiligen Verfahrensabschluss.
Bei der dramatischen Haushaltssituation braucht die Stadt aber einen Kämmerer, der mit allen Rechten und Pflichten ausgestattet ist. Deshalb befürworten wir das Abwahlverfahren. Diese Abwahl ist keine Wertung der Arbeit von Herrn Kaminski in den letzten 14 Jahren.
Herr Kaminski hat beim Bau des neuen Zentralstadions und beim Umbau des Alten Rathauses nach meinem Kenntnisstand am Stadtrat vorbei Entscheidungen getroffen. Das kann der Stadtrat nicht gut finden.
Andererseits war Herr Kaminski in den vielen Jahren im Stadtrat und in der Öffentlichkeit als Kämmerer sehr geschätzt. Die SPD-Fraktion hat mit ihm insgesamt gut zusammen gearbeitet.
Ich gehe im Gegensatz zu der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen davon aus, dass die Verfahren bei Staatsanwaltschaft und beim RP weiter laufen und möchte betonen, dass durch die Abwahl nichts unter den Tisch gekehrt werden soll.
Die SPD-Fraktion wird der Abwahl von Herrn Kaminski als Kämmerer der Stadt Leipzig zustimmen.

Antragsteller: SPD-Fraktion

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, bis zum 31.01.2005 konkrete, umsetzungsfähige BSI-Projekte in der Stadt Leipzig für das Jahr 2005 und deren Finanzierungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Ein Maßnahmekatalog für die Umsetzung der Projekte soll erstellt werden.

Begründung:

Seit Januar 2002 besteht die gesetzliche Möglichkeit zur Beschäftigungsförderung durch BSI (Beschäftigung schaffende Infrastruktur). In der Stadt Leipzig wurden im Gegensatz zu anderen Kommunen bisher noch keine dieser Projekte umgesetzt.
Um der unbefriedigenden Situation auf dem Arbeitsmarkt weiter entgegen zu wirken, ist eine zeitnahe Realisierung von BSI-Projekten notwendig.null