Die SPD-Fraktion wird zur Februar-Ratsversammlung einen Antrag ins Verfahren bringen, durch den die Belange des sozialen Wohnungsbaus stärker berücksichtigt werden sollen.

Stadtrat Mathias Weber, stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau, begründet den Antrag wie folgt:

Der Wohnungsleerstand in Leipzig ist so niedrig wie seit den Wendejahren nicht mehr, wo die Wohnungsknappheit für viele Leipziger spürbar war. „Der Markt bei Einraumwohnungen und Wohnungen mit mindestens vier Räumen und größer ist nahezu leer gefegt. Das führt unter anderem dazu, dass Einpersonenhaushalte, die Sozialleistungen beziehen, in zu große Wohnungen ziehen und die Mehrkosten in den meisten Fällen selbst tragen müssen. Gruppen mit geringem Haushaltseinkommen, wie junge Familien, müssen mehr und mehr an den Stadtrand ausweichen.“

Weber weiter: „Durch die Regierungsbeteiligung der SPD im Bund und im Freistaat stehen den Städten endlich wieder Gelder für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung. Erstmalig seit den 1990-er Jahren, erhalten damit die Städten Leipzig und Dresden für die Jahre 2017/2018 jährlich 20 Millionen Euro.“

Damit besteht ab sofort die Möglichkeit, in Bebauungsplänen Festlegungen für eine soziale Wohnraumförderung zu treffen. „Aus Sicht der SPD-Ratsfraktion sollte sich die Förderung an den Kriterien zu Ausstattungsmerkmalen und Wohnungsgrößen für angemessenen Wohnraum orientieren und so den Vorgaben des Gesetzgebers folgen. Es geht darum, dass sich Menschen mit niedrigen Haushaltseinkommen das Wohnen in der Stadt wieder leisten können sollen.
Darüber hinaus rufen wir Bund und Länder dazu auf, an den Plänen festzuhalten, diejenigen Bauherren steuerlich zu begünstigen, die von sich aus sozialen Wohnraum schaffen wollen“, so Mathias Weber abschließend.

Artikel von Heiko Oßwald für das Amtsblatt vom 28.01.2017

Unsere Musikschule gehört mittlerweile zu den größten und erfolgreichsten Musikschulen in ganz Deutschland. In unserer stark wachsenden Stadt wollen immer mehr Menschen die Leistungen der Musikschule in Anspruch nehmen, darunter viele Kinder und Jugendliche. Trotz intensiver Bemühungen ist leider festzustellen, dass die Musikschule diesem wachsenden Zuspruch weder personell als auch räumlich gewachsen ist.

Bereits im vergangenen Doppelhaushalt konnte unsere Fraktion durchsetzen, dass die Musikschule mehr Personal bekommt, um die Warteliste, die immer noch ca. 800 Schüler umfasst, abzubauen. Auf unseren Antrag hin sollen jetzt die Unterrichtskapazitäten weiter ausgebaut werden. Zum einen soll die Musikschule mit Unterstützung der Stadt weitere Zweigstellen aufbauen und zum anderen bis 2018 weitere vier Musikschullehrer erhalten. Ein weiteres wichtiges Anliegen war für uns, die Arbeitsbedingungen der vielen freiberuflich Beschäftigten  an der Musikschule zu verbessern. Daher fordern wir eine Erhöhung der Honorarsätze um weitere zwei Euro in 2018 und eine schrittweise Umwandlung weiterer Stellen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Eine gut aufgestellte Musikschule leistet einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung Leipzigs als Kultur- und Musikstadt.

Christopher Zenker

Zusätzliche Haltepunkte der Fahrbibliothek an KiTas und Schulen wären wünschenswert

 

Bis zum Jahresende 2016 hielt die Fahrbibliothek regelmäßig an der Grundschule Connewitz und wurde sehr gut angenommen.  Leider musste dieses Angebot im Januar eingestellt werden, da dort die Ausnahmegenehmigung für den Parkstandort zum Jahresende 2016 auslief.

Christopher Zenker, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion und Stadtrat aus
Süd: „Wir begrüßen es, dass dank des Engagements vieler Eltern und verschiedener politischer Vertreterinnen und Vertreter, die Fahrbibliothek nach einer einmonatigen Zwangspause ab nächste Woche wieder an der Grundschule Connewitz hält. Warum allerdings erst erheblicher Protest notwendig geworden ist, um eine zügige Lösung zwischen den beteiligten Ämtern zu initiieren beziehungsweise voranzutreiben, ist unverständlich, denn das Auslaufen der Ausnahmegenehmigung müsste bekannt gewesen sein. Wir wurden am 16.12.2016 darauf hingewiesen und hatten die Stadt aufgefordert eine nahtlose Lösung zu finden. “

Christopher Zenker weiter: „Uns ist es seit Langem ein Anliegen, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Büchern zu ermöglichen und das Interesse am Lesen zu wecken. Die kostenfreie Nutzung der städtischen Bibliotheken bis zum vollendenden 19. Lebensjahr zum Beispiel geht auf einen Antrag der SPD-Fraktion zurück. Wir unterstützen daher auch das Anliegen der städtischen Bibliothek, bis 2019 einen zweiten Bibliotheksbus anzuschaffen, um in unserer wachsenden Stadt mehr Kindertagesstätten, Schulen aber auch Seniorenunterkünfte anfahren zu können. Dies wäre vor allem für Einrichtungen wünschenswert, die weiter entfernt von der nächsten Bibliothek liegen.“

Die Leipziger SPD-Stadtratsfraktion ist mit den Ergebnissen des erweiterten Finanzausschusses zufrieden, schließlich konnten sich die Sozialdemokraten mit ihren Kernanliegen durchsetzen.

„Unsere Schwerpunkte für den kommenden Haushalt waren Schulen, Kitas, Wohnen und Verkehr. In allen Bereichen konnten wir durch unsere Initiativen gemeinsam mit den anderen Fraktionen deutliche Verbesserungen erreichen“, konstatiert SPD-Fraktionschef Christopher Zenker. „Die zum großen Teil recht dürftigen Verwaltungsstandpunkte haben dazu geführt, dass sich die Fraktionen untereinander deutlich intensiver als in den vergangenen Jahren abgestimmt haben – und das erfolgreich. Die Haushaltsverhandlungen wurden damit wieder zur Königsdisziplin des Stadtrats.“

Der erweiterte Finanzausschuss tagte am vergangen Samstag und hat sämtliche Anträge der Fraktionen, Stadträte und Ortschaftsräte diskutiert und vorvotiert. Veränderungen zum Haushaltsplanentwurf für die kommenden beiden Jahre gab es in vielen Bereichen. Ein deutlicher Schwerpunkt, wie auch in den vergangenen Jahren, waren Schulen und Kitas. Hierbei sollen nun vor allem für die bauliche Unterhaltung und den Neubau zusätzliche Mittel in erheblichem Maße bereitgestellt werden.

„Weil unsere Stadt weiterhin durch die zahlreichen Zuzüge und die nach wie vor sehr hohen Geburtenraten wächst, muss vor allem in den Bereichen Kita und Schule viel passieren“, erklärt Christopher Zenker, der seine Fraktion auch im Sozialausschuss vertritt. „Leipzig wächst und mehr Kinder bedeuten, dass wir mehr Schulen und Kitas benötigen. Hinzu kommt, dass die vorhandene Infrastruktur weiter saniert und instandgehalten werden muss. Es war daher klug, dass der Finanzausschuss für die nächsten beiden Jahre mehr als 30 Millionen Euro, inklusive der Fördermittel aus dem neuen Bundesprogramm, zusätzlich für Investitionen an Schulen und Kitas zur Verfügung stellen möchte. Die SPD hat mit ihren Anträgen einen großen Anteil daran, dass das gelungen ist. Die Stadtverwaltung muss diese Mittel nun untersetzen und auch zügig verbauen“, so Zenker.

Auch im Bereich der Schulsozialarbeit konnten sich die Sozialdemokraten im erweiterten Finanzausschuss durchsetzen. Das heißt, es werden in den nächsten beiden Jahren beim Amt für Familie, Jugend und Bildung insgesamt 10 Stellen für Sozialarbeiter geschaffen. Zenker dazu: „Dadurch, dass der Freistaat sich über ein Förderprogramm endlich an den Kosten der Schulsozialarbeit beteiligt, ist der finanzielle Aufwand für neu geschaffene Stellen bei die Stadt geringer. Der sozialpolitische Nutzen hingegen ist umso größer, schließlich geht es darum den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler und damit auch deren Zukunftschancen zu verbessern.“

Die Ratsfraktionen haben allerdings nicht allein Vorschläge für zusätzliche Ausgaben gemacht, sondern auch die Einnahmenseite nicht aus dem Blick verloren:

„Die wirtschaftliche Situation in Leipzig ist so gut, wie noch nie seit 1989. Das verdanken wir vor allem der Tatsache, dass es in Leipzig immer mehr starke Unternehmen gibt, die nicht nur Arbeitsplätze schaffen sondern hier auch ihre Steuern zahlen. Die Verwaltung hatte dessen ungeachtet im Haushaltsplanentwurf Annahmen zur Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen getroffen, die uns sehr niedrig vorkamen. Wir haben deshalb eine moderate Anhebung des Haushaltsansatzes vorgeschlagen und wurden von der Verwaltung selbst noch überflügelt. Statt der von uns sehr konservativ prognostizierten Mehreinnahmen in Höhe von 5 Millionen Euro, geht die Verwaltung von 15 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr aus“, erklärt SPD-Finanzpolitiker Heiko Oßwald. „Auch die Haushaltsansätze für Einnahmen aus Mahn- und Verspätungszuschlägen hat die Verwaltung entsprechend des Rechnungsergebnisses für 2016 auf den von uns prognostizierten Wert anheben müssen. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass wir auch bei der Einnahmeseite der Stadt das notwendige Augenmaß haben.“

Die von der SPD-Fraktion vorgeschlagene Einführung einer Gästetaxe, durch die die Stadt ab 2018 rund 10 Millionen Euro einnehmen könnte, wird Stadtrat und Verwaltung in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen. „Es wurde im Ausschuss beschlossen, dass die Stadtverwaltung bis Mitte des Jahres Zeit hat, ein entsprechendes Konzept zur Einführung der Gästetaxe zu erarbeiten. Ich gehe davon aus, dass Leipzig zum 1. Januar 2018 eine Gästetaxe einführen wird“, erklärt Oßwald.

SPD-Stadtrat Christian Schulze leitete als Vorsitzender des Fachausschusses Finanzen die Sitzung am vergangenen Samstag und erklärt: „Es war eine sehr intensive und auch lange Sitzung. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass den Fraktionen sehr bewusst ist, welche Themen wir in den nächsten beiden Jahren besonders anpacken müssen. Das beste Beispiel dafür sind der Schulhausbau und die Investitionen in unsere Verkehrsinfrastruktur, denn auch hier stehen durch den Stadtrat, inkl. vorhandener Fördermittel mindestens 13 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Die Verwaltung ist nun gehalten, den Willen des Stadtrates zügig umzusetzen. Persönlich hat es mich gefreut, dass wir als SPD-Fraktion auch unser Thema Fußverkehrsförderung in Verbindung mit 50 zusätzlichen Sitzbänken pro Jahr im öffentlichen Raum durchsetzen konnten. Das ist ein gutes Signal für ein Leipzig als Stadt der kurzen Wege.“

Artikel von Ute Köhler-Siegel für das Amtsblatt vom 14.01.2017

Schulbibliotheken und Leseräume sind unverzichtbare Orte des Lernens, Lesens und der Kommunikation an Schulen. Auch im Rahmen der Ganztagsangebote sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil. Schulbibliotheken haben nicht nur den Auftrag, die Kernkompetenz Lesen zu verbessern, sondern sind auch Orte für Gruppen- und Projektunterricht, sind  Selbstlernzentren und auch Rückzugsorte im hektischen Schulalltag. Sie fördern die Bildungsgleichheit der Schüler, helfen bei der Entwicklung von Lernstrategien und schulen die Medien- und Recherchekompetenzen.

Die Stadt Leipzig schreibt nun das Entwicklungskonzept für Schulbibliotheken und Leseräume für die Jahre 2017 bis 2020 fort. Zurzeit gibt es in 42 Schulen Schulbibliotheken und in 60 Schulen Leseräume.

Die Stadt Leipzig stellt ein Budget zur Aktualisierung und zum Ausbau des Medienbestandes zur Verfügung, auch die Software und die Computer werden finanziert. Aktuell sind die meisten Stellen mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen besetzt. Um eine dauerhafte personelle Absicherung zu schaffen, muss sich der Freistaat Sachsen zum Thema Schulbibliothek positionieren und im Schulgesetz diesen Lernort verankern und fördern. Eine Kommune kann diese Stellen  nicht alleine finanzieren.

Erstmalig hat die Stadtverwaltung im Rahmen des Doppelhaushaltes Mittel für den strategischen Grunderwerb eingestellt, im Jahr 2017 sind das 4 Mio. Euro und 2018 15 Mio. Euro. Damit wird eine wichtige Forderung der SPD umgesetzt. Allerdings stehen diese Mittel vorrangig für Schulen und technische Anlagen zur Verfügung, sodass sie für die Bedarfe im Bereich Kita nicht ausreichen werden. Die Sozialdemokraten haben deshalb die Änderung eines Haushaltsantrags der CDU vorgeschlagen:  3 Millionen Euro sollen für das Jahr 2017 für Grunderwerb zusätzlich im Haushalt veranschlagt werden, mit Fokus auf den Erwerb von Grundstücken für Kindertagesstätten.

„Vor dem Hintergrund des weiterhin starken Zuzugs und der nach wie vor sehr hohen Geburtenraten müssen wir die Kita-Infrastruktur deutlich schneller ausbauen als bisher. Kurzfristig, also in den nächsten zwei Jahren benötigen wir  1.700 zusätzliche Betreuungsplätze zu den bereits geplanten 2.250 Plätzen. Das entspricht etwa zehn zusätzlichen Kindertagesstätten“, so SPD-Fraktionschef Christopher Zenker. „Für diese Kitas benötigen wir Grundstücke. Außerdem müssen die Grundstücke schnell überplant und bebaut werden. Unser Ziel ist, dass die zehn Kitas mit 1700 Plätzen zusätzlich in den nächsten zwei Jahren in Fertigteil- bzw. Systembauweise errichtet werden.“

Gebäude, die Systembauweise errichtet werden, werden in einem deutlich kürzeren Zeitraum erstellt als konventionell gebaute Häuser, auch bei Haltbarkeit sowie Wärmedämmung stehen sie diesen in der Regel in nichts nach.  „Gute Erfahrungen mit dem Bau in Systembauweise wurden bei Anbauten für mehrere Leipziger Schulen und auch mit Kitas bei freien Trägern gemacht. Zwischen Spatenstich und Eröffnung lagen teilweise nur sechs Monate. Ein klarer Zeitvorteil gegenüber einer konventionellen Bauweise. Wir brauchen die Plätze, also müssen wir auf‘s Tempo drücken.“, so Zenker abschließend.

Christopher Zenker

Ute Köhler-Siegel

SPD-Fraktion Leipzig setzt sich für den weiteren Ausbau von Schulsozialarbeiterstellen in den nächsten zwei Jahren ein

Ute Köhler-Siegel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: „Schulsozialarbeit ist ein Angebot der Jugendsozialarbeit mit dem Ziel, Schüler in ihrer Entwicklung zu fördern und Bildungsbenachteiligungen abzubauen. Die SPD-Fraktion Leipzig setzt sich seit mehr als acht Jahren für den weiteren Ausbau der Schulsozialarbeit ein. Im Jahr 2009 gab es gerade 18 Schulsozialarbeiter an Leipziger Schulen. Im Schuljahr 2016/17 sind bereits 62 Schulsozialarbeiter an unseren Schulen tätig. Die SPD-Fraktion hat auch zum Haushalt 2017/18 wieder einen Antrag zum weiteren Ausbau der Schulsozialarbeit gestellt, weil  der Bedarf an Grundschulen groß ist.  Wir fordern daher, fünf zusätzliche Vollzeitstellen  zum 1.8.2017 und weitere fünf Stellen ab dem 1.8.2018 zu schaffen. Durch die nun vorliegende Verwaltungsmeinung sind wir optimistisch, dass unsere Forderung in der Ratsversammlung am 1.2.2017 auch so beschlossen wird.“

Der Freistaat Sachsen hat ab dem Jahr 2017 ein Landesprogramm Schulsozialarbeit in Höhe von 15 Millionen Euro jährlich aufgelegt. Auf Leipzig entfallen hiervon 13 Prozent der Mittel. Bisher ist vorgesehen, dass die Stadt 20 Prozent der Gesamtkosten als Eigenmittel einstellen muss.

Christopher Zenker, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion: „Die SPD-Fraktion ist auch zum Doppelhaushalt 17/18 die treibende Kraft beim Ausbau der Schulsozialarbeit in Leipzig. Das diese mit zehn zusätzlichen Stellen groß ausfallen kann, ist nur möglich, da der Freistaat Sachsen sich endlich spürbar an der Finanzierung der Schulsozialarbeit beteiligt. Die CDU-geführten Ministerien Kultus und Soziales erkennen hoffentlich, dass Schulsozialarbeit ein Baustein für bessere Bildungschancen ist. Der Grundstein hierfür wurde durch das Engagement der SPD bei den Koalitionsverhandlungen geschaffen. Durch unseren Haushaltsantrag stellen wir sicher, dass Leipzig seinen Anteil aus dem Landesprogramm auch tatsächlich zu 100 Prozent abrufen kann. Ein nächster Schritt muss sein, Schulsozialarbeit als Teil von Schule im Schulgesetz fest zu verankern.“