Dass der ÖPNV in Leipzig besser finanziert werden muss und künftig auch die Preissteigerungen bei den Fahrkarten deutlich geringer ausfallen sollen, steht für die Leipziger SPD-Fraktion fest. Allerdings sehen die Sozialdemokraten eine Umsetzung der in einer Informationsvorlage vorgestellten alternativen Finanzierungformen für den öffentlichen Personennahverkehr äußerst kritisch.

Dazu SPD-Stadtrat Heiko Oßwald: „Die Ergebnisse der vorliegenden Gutachten zu den ergänzenden Finanzierungswegen für den ÖPNV sind ernüchternd und sie sind vor allem nicht die Wundermittel, die manche – auch im Stadtrat –, erhofft haben. Bis auf den untauglichen Vorschlag, die Grundsteuer kräftig zu erhöhen, sind schon mal alle anderen Anregungen nach aktueller Rechtslage nicht umsetzbar. Zudem halten wir beispielsweise ein Bürgerticket, einen ÖPNV-Beitrag oder eine ÖPNV-Taxe für nicht zielführend, um den öffentlichen Personennahverkehr nachhaltig besser zu finanzieren.“

In der Ratsversammlung stimmte die SPD-Fraktion deshalb mehrheitlich gegen den Vorschlag von Linken und Grünen, dass sich der Stadtrat zur Einführung alternativer Finanzierungsformen für den ÖPNV bekennen sollte, sofern dies rechtlich möglich werden sollte.

„Von uns wird es kein uneingeschränktes Bekenntnis zu den alternativen Finanzierungswegen für den ÖPNV geben. Stattdessen müssen wir eine Diskussion darüber beginnen, wie wir die Mehrbedarfe beim ÖPNV möglichst fair zwischen der Stadt Leipzig, der städtischen LVV und den Fahrgästen austarieren. Das wird sicher keine einfache Lösung“, erklärt Heiko Oßwald und hebt hervor: „Wir haben dazu bereits einen Antrag ins Ratsverfahren gebracht, der genau diese Diskussion jetzt mit der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans und einer damit verbundenen Neuregelung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrags einfordert. “

Eine wachsende Stadt verlangt auch einen deutlichen Ausbau des ÖPNV und dieser braucht mehr finanziellen Mittel. Dazu muss jeder seinen entsprechenden Beitrag leisten. Die LVB und die Holding LVV über weitere Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen als permanente Aufgabe, die Stadt Leipzig  selbst über höhere Zuschüsse, wenn mehr Leistungen bestellt werden sollten. Natürlich sind hierbei auch Bund und Land gefragt, die auskömmlicher Fördermittel zu Verfügung stellen müssen, um die notwendigen Investitionsmaßnahmen auch realisieren zu können.

„Das ist die einfache und ernüchternde Wahrheit. Und dafür werden wir uns als Fraktion auch in der anstehenden politischen Debatte zum Nahverkehrsplan und Anpassung des Verkehrsleistungsfinanzierungsvertrages einsetzen“, so Oßwald abschließend.

 

Die dazugehörige Rede aus der Ratsversammlung am 8. März finden Sie hier.

Statement von Mathias Weber

Wer mit offenen Augen durch unsere Stadt läuft – und laufen ist hierbei wortwörtlich gemeint -, dem wird auffallen, dass es um die Fußwege und die Fußwegeverbindungen in unserer Stadt nicht zum Besten steht.

Für uns war das der Grund, um uns ihm Rahmen der Haushaltsdiskussionen für eine stärkere Förderung des Fußverkehrs einzusetzen, denn es scheint, dass der Fußverkehr bislang ein Schattendasein führt, obwohl er doch eigentlich die wichtigste aller Verkehrsarten ist. Es gibt extreme Beispiele in unserer Stadt, wo das sichtbar wird: Nehmen wir die Antonienbrücke. Die wurde am 8.12.2016 eröffnet. Alle Verkehrsarten konnten wieder rollen. Die Fußwege hingegen sind zum Teil in beiden Richtungen noch immer nicht nutzbar.

Wir brauchen uns vor diesem Hintergrund nicht wundern, dass der Fußverkehr am Modal Split aktuell nur einen Anteil von 25 Prozent hat, Tendenz fallend, wobei im Stadtentwicklungsplan Verkehr 27 Prozent angepeilt wurden.

Bereits im Mai 2015 wurde auf Initiative des Seniorenbeirats die Erstellung eines Fußwegesanierungsprogramms beschlossen. Dieses Sanierungsprogramm wäre eine ideale Grundlage für das von uns vorgeschlagene Fußverkehrskonzept.

Der zweite Teil des damaligen Beschlusses: Der Fußverkehrsbeauftragte. Schon ewig beschlossene Sache, aber eingestellt wurde bis heute kein Beauftragter. Stattdessen schlägt uns die Verwaltung im Verwaltungsstandpunkt zu unserem Antrag vor, die Stelle erst Ende 2017 zu besetzen – und erst der oder die Fußverkehrsbeauftragte soll dem Rat bis 2019 ein Fußverkehrskonzept vorlegen.

Aus Sicht der SPD Fraktion dauert das viel zu lange. Schließlich zeigt das gleich mehrere Problemlagen auf:

  1. Ratsbeschlüsse werden mit Blick auf das Fußwegesanierungsprogramm und den Fußverkehrsbeauftragten auch fast zwei Jahre nachdem sie gefasst wurden, nicht umgesetzt.
  2. Das Thema Fußwege hat es kaum ins Baudezernat geschafft.
  3. Besteht die Gefahr, dass Mittel, die im Haushalt auch für die Fußwegeinstandsetzung vorhanden sind, nicht dafür eingesetzt werden können, weil schlicht die Grundlagen, wie Prioritätenlisten und eine Bestandsaufnahme, fehlen.

Von einer Strategie, wohin sich der Fußverkehr in unserer wachsenden Stadt entwickeln soll, hier ganz zu schweigen.

Wir haben deshalb unseren Antrag neu gefasst und im Stadtrat zur Abstimmung gestellt, um das Ganze zu beschleunigen. Der Fußverkehrsbeauftragte soll nach unserem Willen umgehend eingestellt werden und das Konzept soll bis Mitte des kommenden Jahres vorliegen. Für uns ist das die einzige Möglichkeit, bei diesem wichtigen Thema voranzukommen.

Linke und Grüne haben es beim Thema Zufußgehen nicht so eilig. Sie wollen der Verwaltung mehr Zeit geben und stimmten für den Verwaltungsstandpunkt, sodass die Stelle des Fußverkehrsbeauftragten bestenfalls irgendwann im Herbst dieses Jahres besetzt und erst im Laufe des Jahres 2019 ein Konzept vorgelegt wird.

Wir hoffen nun: Irgendwann wird ein Fußverkehrskonzept kommen. Und hoffentlich schneller als das beim Sanierungsprogramm der Fall war. Wir werden am Thema dran bleiben.

Den Antrag zum Fußverkehrskonzept finden Sie hier.

Die SPD-Fraktion im Stadtrat Leipzig begrüßt die von der Verwaltungsspitze vorgeschlagene Entwicklung des Elsterstausees zu einem land- und forstwirtschaftlich geprägten Naturraum. „Wir möchten daran erinnern, dass die SPD-Fraktion in der Vergangenheit die einzige Fraktion im Stadtrat war, die eine Entwidmung des Elsterstausees befürwortet hat“, erklärt Stadtrat Axel Dyck.

Dyck weiter: „Eine nachhaltige Wiederherstellung des Gewässers als Stauanlage, bei der auch der Untergrund des ehemaligen Elsterstausees abgedichtet werden müsste , würde mehr als vier Millionen Euro kosten und darüber hinaus würden jährlich Betriebskosten anfallen. Diese Kosten sind nicht gerechtfertigt.“

„Die Naherholungssituation in Leipzig im Allgemeinen und im Leipziger Südwesten im Speziellen hat sich in den letzten Jahren zudem erheblich verändert. Unmittelbar angrenzend an den Elsterstausee liegt seit dem Jahr 2000 der Cospudener See und südlich der A 38 wurde der Zwenkauer See vor knapp zwei Jahren der Öffentlichkeit übergeben. Dass der Elsterstausee nunmehr als naturnahes Erholungsgebiet genutzt werden soll, ist unserer Auffassung nach folgerichtig und zeigt Perspektiven auf, die über den Horizont des Elsterstausees hinausgehen. Die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, sowie des Fördervereins in den Beteiligungsprozess begrüßen wir ausdrücklich“, erklärt Axel Dyck abschließend.

Im Zuge der anstehenden Aktualisierung der Eigentümerziele der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) wird die SPD-Stadtratsfraktion Änderungen vorschlagen, die aus ihrer Sicht die LWB am Wohnungsmarkt nachhaltig stärken und einen positiven Einfluss auf die Stadtgesellschaft haben sollen.
„Unser wichtigster Punkt ist, dass die LWB ihren Kernbestand an Wohnungen bis 2026 auf 40.000 steigern soll“, erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker und ergänzt: „Aktuell sieht das Papier der Verwaltung vor, dass die LWB ihren Anteil am Wohnungsmarkt, der aktuell bei 10,5 Prozent liegt, halten soll. Für uns ist dieser Marktanteil als Untergrenze wichtig, weil die LWB damit eine steuernde Funktion auf dem Wohnungsmarkt einnehmen kann, er gibt dem Unternehmen aber kaum Planungssicherheit. Wir halten daher eine feste Vorgabe, wie viele Wohnungen das Unternehmen in 10 Jahren im Bestand haben soll, für zielführender.“
Aktuell gehören der LWB zirka 35.800 Wohnungen in Leipzig und ihr Marktanteil liegt dadurch bei rund 10,5 Prozent. Mit Blick darauf, dass unsere Stadt weiter wächst, muss auch die LWB ihren Wohnungsbestand ausbauen, um auch künftig Einfluss auf die Mietentwicklung in unserer Stadt nehmen zu können. Wichtig ist hierbei auch ein bedarfsgerechter Ausbau der Wohnungsbestände.
„Seit einiger Zeit sind in Leipzig 1-Raum-Wohnungen und Wohnungen mit vier Zimmern und mehr Mangelware. Besonders dann, wenn es Wohnungen sein sollen, die den KdU-Richtlinien entsprechen müssen. Durch die Wohnraumförderprogramme des Bundes und des Freistaates ist  es möglich, durch Neubau oder Sanierung von Bestandsgebäuden weiteren sozialen Wohnraum zu schaffen. Die LWB soll unter anderem auch dort eine wichtige Rolle spielen und wir möchten, dass dabei ein besonderes Augenmerk auf die bestehenden Bedarfe gelegt wird“, erläutert SPD-Stadtrat Mathias Weber, der zudem stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau ist.

Artikel von Katharina Schenk für das Amtsblatt vom 25.02.2017

Alle unsere Museen und Kulturbetriebe haben heutzutage selbstverständlich eine eigene Webseite. Hier kann man sich über Öffnungszeiten, Ausstellungen und Preise informieren und Tickets bestellen. Das Recherchieren über die Kulturschätze in den Beständen selbst ist in der Regel aber nur vor Ort möglich. Öffentlich zugängliche Online-Archive, die für die wissenschaftliche Forschung oder private Interessen zugänglich sind, sind immer noch die Ausnahme. Immer mehr gilt jedoch: Was nicht online ist, das existiert nicht. Hier Verbesserungen anzustoßen haben wir bereits mit unserem Antrag „Digitale Inventarisierung der Sammlungen der Leipziger Museen für eine Digitale Stadt“ erreicht.

eCulture ist aber mehr als Digitalisierung der Bestände. Durch den Einsatz verschiedener technischer Mittel können Museumsbesuche spannender und informativer werden. Auch für die kulturelle Bildung bietet das Anwenden von eCulture viele Chancen. Wir fordern daher in einem aktuellen Antrag die Stadtverwaltung auf, ein integriertes Konzept eCulture Leipzig für alle städtischen Kultureinrichtungen und die Eigenbetriebe Kulturstätten zu entwickeln. Die digitale Zukunft unserer Museen und Kulturbetriebe hat begonnen – digitale Museen sind die Museen von morgen.

Die Leipziger SPD-Ratsfraktion hat erneut einen Antrag für Verbesserungen bei der Schulsozialarbeit ins Ratsverfahren gebracht. Durch die Initiative wollen die Sozialdemokraten einen weiteren Ausbau der Schulsozialarbeit an Leipziger Schulen erreichen.

Ute Köhler-Siegel, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion dazu: „2010 hat die Leipziger Ratsversammlung auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen, an allen Mittelschulen Schulsozialarbeit zu schaffen. Damals bedeutete das, dass die Stadt dafür auch die Kosten zu tragen hatte. Die Mehrheit der Stadträte stimmte damals unserem Antrag zu,  weil die Unterstützung durch Schulsozialarbeiter besonders an den Mittelschulen beziehungsweise Oberschulen wichtig ist.  Parallel haben wir immer die Forderung ans Land gestellt, sich an den Kosten für die  Schulsozialarbeit zu beteiligen. Mit dem Landesdoppelhaushalt 2017/18 und der Novellierung des Schulgesetzes wird diese Forderung nun aufgenommen.“

Die Bedeutung von Schulsozialarbeit für den Bildungserfolg vieler Schüler ist nicht nur den Leipziger SPD-Stadträten bewusst. Auch die SPD-Landtagsfraktion hat das Thema auf der Agenda und hat im Zuge ihrer Regierungsbeteiligung für deutliche Verbesserungen auf dem Gebiet gesorgt. Vorher war die Staatsregierung der Ansicht, dass Schulsozialarbeit eine kommunale Aufgabe wäre. Das hat sich mittlerweile geändert.

„Mit dem neuen Schulgesetz übernimmt der Freistaat Sachsen zu 100 Prozent die Kosten für die Schulsozialarbeit an Oberschulen“, erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker und betont: „Wir wollen, dass die hierdurch frei werdenden städtischen Mittel für zusätzliche Schulsozialarbeit an Schulen in Trägerschaft der Stadt Leipzig haushaltsneutral eingesetzt werden. Dadurch können weitere Grundschulen, Förderschulen und eventuell auch Gymnasien ab dem Schuljahr 2018/19 durch Schulsozialarbeiter unterstützt werden.  Dies ist nur möglich, da sich der Freistaat Sachsen endlich an den Kosten der Schulsozialarbeit beteiligt.“

Seit acht Jahren setzt sich die SPD Fraktion für den kontinuierlichen Ausbau der Schulsozialarbeit ein. Gab es im Jahr 2009 gerade mal an 18 Schulen Schulsozialarbeit waren es im Schuljahr 2016/17 bereits 62 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter. Im Haushalt der Stadt Leipzig für 2017 und 2018 wurde beschlossen, in den nächsten beiden Schuljahren mindestens weitere zehn Schulsozialarbeiterstellen zu schaffen.

Schenk: „Digitale Museen sind die Museen von morgen“

Zum Antrag „Strategie eCulture Leipzig“ erklärt Katharina Schenk, Mitglied des Kulturausschusses: „Alle unsere Museen und Kulturbetriebe haben heutzutage selbstverständlich eine eigene Webseite. Hier kann man sich über Öffnungszeiten, Ausstellungen und Preise informieren und Tickets bestellen. Das Recherchieren über die Kulturschätze in den Beständen selbst ist in der Regel aber nur vor Ort möglich. Öffentlich zugängliche Online-Archive, die für die wissenschaftliche Forschung oder private Interessen zugänglich sind, sind immer noch die Ausnahme. Immer mehr gilt jedoch: Was nicht online ist, das existiert nicht. Hier Verbesserungen anzustoßen haben wir bereits mit unserem Antrag ‚Digitale Inventarisierung der Sammlungen der Leipziger Museen für eine Digitale Stadt‘ erreicht. In der Debatte wurde deutlich, dass eCulture mehr bedeutet.“

Katharina Schenk weiter: „eCulture ist mehr als Digitalisierung der Bestände. Durch den Einsatz verschiedener technischer Mittel können Museumsbesuche spannender und informativer werden. Wir fordern daher die Stadtverwaltung auf, ein integriertes Konzept eCulture Leipzig für alle städtischen Kultureinrichtungen und die Eigenbetriebe Kulturstätten zu entwickeln. Digitale Museen sind die Museen von morgen. Eine Bildunterschrift kann mehr sein, als der kleine Zettel rechts unten am Bild. Im Naturkundemuseum können präparierte Tiere wieder zum Leben erweckt werden, Kunstschätze können in 3D erscheinen, verwandte Objekte in anderen Museen können greifbar werden. Auch für die kulturelle Bildung bietet das Anwenden von eCulture viele Chancen. Die Hamburger Musikschule beispielsweise betreibt eine interaktive Plattform, über welche die Musikschüler die Möglichkeit haben, mittels mobilen Endgeräten ihre individuellen Lernfortschritte einzuspielen und hochzuladen. Das Konzept eCulture für Leipzig soll eine Analyse des jetzigen Zustandes, einem Plan für kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, Kostenschätzung der einzelnen Maßnahmen und Aufgabenverteilung beinhalten. Die digitale Zukunft unserer Museen und Kulturbetriebe hat begonnen.“

Den Antrag „Strategie eCulture Leipzig“ finden Sie hier.