Im Jahr 2011 hatte die Ratsversammlung mit breiter Mehrheit unter Beteiligung der CDU-Ratsfraktion die Eigentümerziele für die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) beschlossen. Dabei wurden sowohl wichtige Finanzziele beschlossen, unter anderen das Erreichen positiver Jahresergebnisse und die Rückführung von Bürgschaften als auch verschiedene Sachziele. Die Sachziele beinhalteten neben der Bereitstellung von preiswertem Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten auch die Mitwirkung an sozialen Infrastrukturprojekten. Eine Evaluation der Eigentümerziele soll noch im Jahr 2015 erfolgen.Heiko_Osswald2

„Auch die Christdemokraten haben vor vier Jahren, teilweise mit eigenen Anträgen, der LWB den Erhalt und die stadtweite Bereitstellung von preiswertem Wohnraum für einkommensschwache Haushalte ins Aufgabenheft geschrieben. Probleme mit der Vergesslichkeit haben daher eher die beiden CDU-Stadträte, obwohl deren Durchschnittsalter noch weit unter 50 Jahre liegen dürfte“, erklärt SPD-Vize-Fraktionschef Heiko Oßwald, der zudem Mitglied im Aussichtsrat der LWB ist und daher nicht nachvollziehen kann, dass die CDU-Fraktion jetzt ähnlich gelagerte Beschlüsse der Leipziger SPD kritisiert.

Oßwald weiter: „Die SPD fordert nicht, dass die LWB nur Wohnraum im niedrigpreisigen Segment anbieten soll. Vielmehr verfolgt der Leitantrag das Ziel, dass mit den Vermietungen im hochpreisigen Segment die Wohnungen im niedrigpreisigen Segment querfinanziert werden sollen, was folglich einen gesunden Mix im Portfolio der LWB voraussetzt. Wer lesen kann ist daher auch hier klar im Vorteil.“
Was die beiden Christdemokraten nicht erwähnen, weil sie sich mit den Beschlüssen des SPD-Stadtparteitags scheinbar nicht eingehend befasst haben, ist der Appell an Bund und Land, schnellstmöglich Förderprogramme für den sozialen Wohnungsbau aufzulegen. Damit sollen sowohl für kommunale Wohnungsunternehmen als auch für private Anbieter Anreize geschaffen werden, mehr preiswerten Wohnraum zu schaffen.

„Wir brauchen wieder mehr geförderten sozialen Wohnungsbau. Das hat die CDU in Leipzig anscheinend noch immer nicht begriffen. Unsere Stadt wächst und der Mietmarkt verändert sich zusehends, sodass es bereits schon jetzt Engpässe in bestimmten Marktsegmenten gibt. Das gilt in Leipzig vor allem für kleine, günstige Wohnungen aber auch größere Wohnungen für junge Familien. Hier ist – und das ist eben auch in den Initiativen vom SPD-Parteitag nachzulesen – nicht nur die LWB gefragt, sondern alle Anbieter auf dem Wohnungsmarkt, denn allein und ohne Fördermittel schafft das unser kommunales Wohnungsbauunternehmen natürlich nicht“, erklärt Oßwald.

„Fakt ist aber, dass auch die LWB nach der Phase der wirtschaftlichen Konsolidierung sich den Herausforderungen eines sich veränderten Wohnungsmarktes in einer wachsenden Stadt stellen muss. Allein um ihren Marktanteil von rund 10 Prozent in Leipzig zu halten, muss die LWB jedes Jahr ihren Wohnungsbestand um rund 400 Wohnungen durch Neubau oder Zukäufe erweitern. Ansonsten gehen kommunale Steuerungs- und Einflussmöglichkeiten verloren“, so Oßwald abschließend.

In den kommenden neun Jahren müssen mindestens 500 Millionen Euro in die Schulen der Stadt Leipzig investiert werden. Allein dreizehn neue Schulbauten werden in den kommenden Jahren benötigt.

„Der Neubau, die Erweiterung und die Sanierung der Schulen stellt Leipzig vor enorme Herausforderungen. Die Schülerzahlen werden sehr wahrscheinlich Jahr für Jahr stark steigen, von jetzt 50.000 auf über 60.000 Schülerinnen und Schülern in sechs Jahren. Die Zeit drängt daher schnell zusätzliche Kapazitäten zu schaffen“, so Ute Köhler-Siegel, Vorsitzende des Unterausschusses Schulnetzplanung der Stadt Leipzig.

In Leipzig werden inzwischen für einen Schulneubau von der Planung bis zur Übergabe mindestens fünf Jahre veranschlagt. Auch Sanierungsarbeiten benötigen lange Vorlaufzeiten.

Christopher Zenker, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion weiter: „Das Amt für Gebäudemanagement kommt aktuell nicht hinterher und die Aufgaben im Bereich Schulen, Kitas und Flüchtlingsunterbringung wachsen. So zeichnet sich ab, dass die für 2015 geplanten Maßnahmen bei weitem nicht kommen werden. Wir brauchen daher Lösungen die Bau und Sanierung von Schulen beschleunigen. Die SPD-Fraktion schlägt daher vor, dass künftig die Stadtverwaltung die LESG GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Leipzig, mit der Realisierung von Schul- und Kita-Neubauten bzw. Schul- und Kita-Sanierungen bei Maßnahmen, deren Investitionsvolumen eine Million Euro übersteigt, zu beauftragen. Ähnliches ist auch für Flüchtlingsunterkünfte möglich. Dabei geht es vor allem darum, positive Effekte bei der Vergabe von Bauaufträgen und Personaleinstellungen zu sichern und die notwendigen Schulneubauten und Schulsanierungen zügig voranzutreiben.“

Während das Amt für Gebäudemanagement aufgrund der Bindung an kommunale Tarifverträge kaum noch Fachkräfte findet, kann die LESG als GmbH auch Gehälter zahlen, die über den kommunalen liegen. Darüber hinaus unterliegt die LESG nicht denselben Vergabevorschriften wie die Stadt. So können Aufträge unter 5,186 Millionen Euro direkt vergeben werden. Gleichzeitig ist die LESG aber eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt, damit sichert sich die Kommune Durchgriffsrechte bei den Entscheidungen und Gewinne bleiben in der kommunalen Familie.

Die LESG GmbH hat in Leipzig bereits einige Kitas und die neue Grundschule in Böhlitz-Ehrenberg realisiert, zudem den Bau von Flüchtlingsunterkünften. Auch andere Städte in Deutschland, wie Düsseldorf, haben die Beauftragung einer kommunalen GmbH gewählt, um schneller Schulbauten zu bauen.

Christopher Zenker abschließend, „Von der Beauftragung der LESG GmbH erwarten wir, dass Laufzeiten von Planung bis zur Realisierung von gut fünf Jahren bei Schulneubauten der Vergangenheit angehören“.

SPD-Fraktion fordert mehr öffentliche Grillplätze für Leipzig

In Leipzig gibt es zurzeit drei frei zugängliche Grillplätze (Friesenstraße, Nonnenweg und Marienweg). Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat fordert in einem Antrag die Stadtverwaltung auf, bis zum nächsten Jahr fünf weitere öffentliche Grillplätze zu schaffen. Diese sollen im gesamten Stadtgebiet verteilt liegen.

Dazu erklärt die jugendpolitische Sprecherin der Fraktion, Katharina Schenk:

„Die Leipziger grillen gern, das kann man in den Sommermonaten in den Parks der Stadt sehen. An lauen Abenden steht dann im Clara-Zetkin-Park schon mal Grill an Grill, denn nicht alle können oder wollen zu Hause oder im eigenen Garten grillen. Negative Folgen sind viel Abfall und eine Schädigung der Grünflächen. Drei öffentliche Grillplätze für Leipzig sind deshalb viel zu wenig. Unsere wachsende Stadt verengt sich durch viele Neubauten immer mehr. Freiräume werden knapp. Mit der Schaffung von fünf weiteren Grillplätzen könnte hier schon im nächsten Jahr für eine Verbesserung gesorgt werden.“

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Der Stadtrat wird voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung am 16. September 2015 hinsichtlich des Bebauungsplanentwurfs „Stadtzentrum“ einen Billigungs- und Auslegungsbeschluss fassen.Mathias_Weber2

Die Fraktionen Bündnis90/Die Grünen, Die Linke und SPD haben einen gemeinsamen Änderungsantrag gestellt, mit dem Ziel, nicht nur die Nutzung von Wohnungen durch freie Berufe in bestimmten Teil-Baugebieten auszuschließen, sondern den Ausschluss auch auf eine zweckfremde Nutzung durch Beherbergungsgewerbe, Boardinghouses und Ferienwohnungen auszudehnen.
Außerdem soll eine im Entwurf des Bebauungsplan befindliche Ausnahmeregelung in Bezug auf die Zulassung von Beherbergungsgewerben oberhalb des vierten Vollgeschosses statt Wohnungen in bestimmten Teil-Baugebieten zurückgenommen werden.

Dazu erklären die Stadträte Tim Elschner (Bündnis 90/Die Grünen), Franziska Riekewald (Die Linke) und Mathias Weber (SPD):
„Wir begrüßen ausdrücklich, dass mit dem Bebauungsplan „Stadtzentrum“ die in Teilen des Stadtzentrums vorhandene Wohnnutzung zur Belebung der Innenstadt nicht nur langfristig abgesichert und vor Verdrängung – zum Beispiel Ferienwohnungen – geschützt, sondern die auf Dauer angelegte Wohnnutzung im Plangebiet im Allgemeinen und damit die emotionale Bindung an das Stadtquartier gestärkt werden soll. Um diesem Ziel allerdings noch nachhaltiger Rechnung zu tragen, haben wir einen entsprechenden Änderungsantrag eingebracht.“

Hintergrund: In den letzten Jahren gab es in der Leipziger Innenstadt sowie erweiterten Innenstadt einen Bau-Boom bezüglich Hotelneubauten und weitere Hotelneubauten sind in Planung. Des Weiteren sind die für Eigentümer lukrativeren Ferienwohnungen geeignet, das auf Dauer angelegte Wohnen durch die mit den Ferienwohnungen einhergehenden Belastungen zu verdrängen.

Zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung der Arbeitsgruppe Stadtentwicklung und Bau / Umwelt und Ordnung der SPD-Stadtratsfraktion in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Stadtentwicklung und Umwelt der SPD Leipzig laden wir am
Mittwoch, den 2. September 2015, 18:00 Uhr, ins Neuen Rathaus, Zimmer 260 (2. Etage) ein.
(Bitte nach 18 Uhr den Personaleingang/Seiteneingang zum Rathaus nutzen, da der Haupteingang gegen 18 Uhr abgeschlossen wird.)

Thema: Die Entwicklung des Areals Lindenauer Hafen – Aktueller Stand in Bezug auf städtebauliche Entwicklung/Vermarktung des Areals, sowie den Gewässerverbund

Zu Gast sind:
– Frau Angela Zábojnik, Abteilungsleiterin Wasserwirtschaft/Flächenmanagement im Amt für Stadtgrün und Gewässer,
– Herr Karsten Gerkens, Leiter des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) und
– Herr Stefan Geiss, Abteilungsleiter im ASW – Abteilung Stadterneuerung West.

Zur Intention der Veranstaltung erklärt Stadtrat Mathias Weber:
„Der Lindenauer Hafen ist eines der großen städtebaulichen Entwicklungsareale Leipzigs. Zu Zeiten der Olympiabewerbung sollte hier das olympische Dorf entstehen. Seit einigen Jahren wird nunmehr ein neues Stadtquartier unter dem Slogan „Wohnen und Leben am Wasser“ geplant. Die Gewässerverbindung zum Karl-Heine-Kanal wurde Anfang Juli dieses Jahres feierlich eröffnet. Die Entwicklung des Hafenbereiches mit insgesamt rund 500 Wohnungen soll in drei aufeinanderfolgenden Phasen erfolgen. Auf Basis entsprechender Stadtratsbeschlüsse soll nunmehr bis zum Jahr 2016 in einer ersten Phase das neue Stadtquartier – dass die Stadtteile Lindenau und Grünau verbinden soll – im südöstlichen Bereich erschlossen, entwickelt und vermarktet werden. Über die Thematik und den aktuellen Stand wollen wir mit oben genannten Gästen diskutieren.“

Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Fischer und Mathias Weber

Die SPD-Fraktion hat im Rahmen ihrer Sommertour vor Ort den künftigen Standort für das „Karl-Heine-Gymnasium“ besucht.Ute_Koehler_Siegel2
„Das Gelände der jetzigen erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig ist für uns nach wie vor bestens als Standort für ein Gymnasium im Leipziger Südwesten, das wir angesichts der weiter steigenden Schülerzahlen dringend benötigen, geeignet. Dies betrifft sowohl die zentrale Lage zwischen den boomenden Stadteilen Lindenau, Plagwitz und Schleußig als auch die gute Erreichbarkeit mit ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß“, erklärt Ute Köhler-Siegel, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und selbst im Leipziger Südwesten beheimatet.

Köhler-Siegel weiter: „Damit das Gymnasium im Jahr 2019 endlich eröffnet werden kann, brauchen wir jetzt eine schnelle und abschließende Entscheidung der Vergabekammer hinsichtlich des Investors, mit welchem Entwurf das Gymnasium realisiert wird. Außerdem ist eine mögliche Verlängerung der Nutzung durch die Universität über den 31.12.15 hinaus auszuschließen, damit die Bauarbeiten endlich starten können. Hierbei ist wichtig, dass zunächst die Zufahrt von der Karl-Heine-Straße über die Kleine Luppe durch einen Neubau der völlig maroden Brücke ab Frühjahr 2016 tatsächlich saniert wird, bevor am Schulgebäude ab 2017 gebaut wird.
Angesichts der aktuell rapide steigenden Flüchtlingszahlen soll eine mögliche Interimslösung als Asylbewerberunterkunft – analog zur Pablo-Neruda- und zur 3. Grundschule – durch die Verwaltung mit dem Baugeschehen koordiniert und abgestimmt werden.“
Die SPD-Fraktion fordert, dass ab dem kommenden Schuljahr als Vorinterim das ehemalige Uhland-Gymnasium planmäßig zur Verfügung steht. Dieses Schulobjekt wird derzeit von der Sprachheilschule genutzt, die voraussichtlich 2016/17 in die ehemalige Richard-Wagner-Schule zieht, welche zurzeit vollumfänglich saniert wird.

Das künftige Gymnasium Karl-Heine-Straße wurde von der Ratsversammlung als fünf-zügige Bildungseinrichtung bestätigt. Im gestern begonnenen Schuljahr 2015/16 wurden stadtweit knapp 5.000 Erstklässler in Leipzig eingeschult, davon allein über 800 Schülerinnen und Schüler in den staatlichen Grundschulen der Stadtbezirke Südwest und Altwest. In vier Jahren wechseln diese Kinder bekanntlich auf die weiterführenden Schulen. „Die Zahlen sprechen für sich und für den dringenden Handlungsbedarf“, so Köhler-Siegel abschließend.

Christopher_Zenker2Der sozial- sowie sportpolitische Sprecher der Leipziger SPD-Fraktion, Christopher Zenker zur Unterbringung von 500 Flüchtlingen in der Grube-Halle:
„Wir sind vom Vorhaben überrascht worden, bis zum Dienstagabend wusste niemand im Rathaus etwas von den Überlegungen des Innenministeriums. Das ist für mich vollkommen unverständlich und spricht für ein kopfloses Agieren des Ministeriums. Trotz aller Kritik müssen wir jetzt nach vorne schauen und uns der Herausforderung stellen, um den Flüchtlingen zu helfen. Auch wenn eine Unterbringung von 500 Menschen in einer Turnhalle denkbar ungünstig ist. Ich hoffe, dass der Freistaat schnellstmöglich menschenwürdige Alternativen zur Unterbringung dieser Flüchtlinge schafft. Leider wird jede ehrenamtliche Hilfe erschwert, wenn am Vortag der geplanten Eröffnung der Unterkunft bis zum frühen Nachmittag nicht feststeht, wer die soziale Betreuung übernehmen soll.

Für den Leipziger Vereins- und den Universitätssport entstehen hierdurch Engpässe. Es muss deshalb nach Lösungen für die Vereine gesucht werden. Dafür erwarte ich die Unterstützung des Innenministeriums, denn die Vereine stehen nun vor organisatorischen und finanziellen Problemen, die nicht entstanden wären, wenn der Freistaat umsichtiger agiert und früher informiert hätte.“