Christopher Zenker

Christopher Zenker

Die Leipziger SPD-Fraktion hat einen Antrag ins Ratsverfahren gegeben, durch den die jährlich stattfindende Demokratiekonferenz neu aufgestellt werden soll.

Uns geht es vor allem darum, dass diese Konferenz nicht als jährliches singuläres Ereignis stattfindet. Es reicht aus unserer Sicht nicht, dass sich Politiker und Jugendliche an zwei Tagen im Herbst über Demokratie und Mitwirkungsmöglichkeiten austauschen, vielmehr soll die Konferenz ein jährlicher Auftakt für weiterführende Diskussionen und Projekte in Schulen oder auch Vereinen sein. Das Thema Demokratie mit all seinen Chancen, Risiken und Problemen würde damit deutlich stärker im Bewusstsein der jungen Menschen verankert werden. Und das sollte doch die Prämisse einer solchen Veranstaltung sein. Gerade im Jahr des 25. Jubiläums der Friedlichen Revolution müssen wir uns intensiv Gedanken darüber machen, wie Demokratie vermittelt wird, denn die sinkenden Zahlen bei der Wahlbeteiligung und das weit verbreitete Desinteresse an Politik muss uns allen zu denken geben“, erklärt Christopher Zenker, einer der beiden Initiatoren dieses Antrags.

Tino Bucksch

Tino Bucksch

Sein Fraktionskollege und Mitinitiator des Antrags, Tino Bucksch, ergänzt dazu: „Gerade der Umgang mit dem Jugendparlament in Leipzig hat mir gezeigt, dass die Verwaltung noch zu sehr in alten Denkstrukturen verhaftet ist: Eine große, bunte Prestigeveranstaltung wird für viel Geld durchgeführt und das war es dann bis zum nächsten Jahr zum Thema Demokratie. So lief die Konferenz bei den drei letzten Malen ab und das ist nicht Sinn der Sache. Es wurden keine nachhaltigen Ideen oder Projekte geboren, die im Laufe des Jahres bis zu nächsten Konferenz beackert werden können. Es wurde an einer Veranstaltungsform festgehalten, die definitiv nicht auf ihre Zielgruppe zugeschnitten ist und das schreckt Jugendliche ab und demotiviert sie. Mit unserem Antrag wollen wir eine zeitnahe Änderung des Veranstaltungskonzepts erreichen, denn, um Jugendliche für Demokratie begeistern zu können, sind verlässliche Projekte notwendig, bei denen sich die jungen Leute ausprobieren können. Sie müssen eigene Erfahrungen mit demokratischen Beteiligungsstrukturen machen und das war bisher leider nicht der Fall.“

Artikel von Claus Müller für Amtsblatt vom 08.11.2014

Claus Müller

Claus Müller

Alle Jahre wieder ist es notwendig, die Abfallwirtschaftssatzungen den entsprechenden Bedingungen neu anzupassen. So wirken sich Kostenänderungen, aber auch das „Befüllungsverhalten“, auf das Gebührenmodell aus. Durch die Einführung einer einheitlichen Verwertungsgebühr für jedes angeschlossene Grundstück wird es nur noch eine Festgebühr geben. Unabhängig davon wird der Anreiz geschaffen, künftig besser die Bioabfälle vom Restabfall zu trennen. Auch eine EU-Richtlinie schreibt die separate Erfassung von Bioabfällen vor. Deshalb wird die Gebühr für die Biotonne gesenkt. Natürlich kann jeder, der die Möglichkeit hat, weiterhin eine Eigenkompostierung ohne Biotonne durchführen. Allerdings steigt für ihn die Verwertungsgebühr leicht an, da es nun nur noch eine einheitliche Gebühr gibt.

Für die bisherigen Nutzer von Biotonnen wird die Verwertungsgebühr dagegen sinken. Ein weiterer positiver Aspekt ist die geringere Gebühr für die Leerung der Restabfall- und der Biotonnen gegenüber 2014 (zwischen 7 und 64 Cent je Leerung, je nach Behältergröße). Man kann weitere Kosten sparen, wenn man, wie üblich, den Abfallbehälter nur dann zur Abholung bereitstellt, wenn er wirklich gefüllt ist. Dabei ist zu beachten, dass pro Quartal eine Mindestleerung erfolgt. Um weitere Kosten zu sparen ist es aber nicht angebracht mit Hilfsmitteln zu verdichten.

Axel Dyck

Axel Dyck

SPD-Fraktionschef Axel Dyck zum Urteil des High Court of Justice in London im Gerichtsverfahren der Kommunalen Wasserwerke gegen die Schweizer Großbank UBS:

Ab heute beginnt für unsere Stadt eine neue Zeitrechnung, denn wir sind durch das Urteil des Gerichts in London von einer drückenden Last befreit worden. Ich bin deshalb sehr froh über diesen klare Sieg der KWL gegen die Großbank UBS sowie die Depfa und die Landesbank Baden-Württemberg. Für die Stadt Leipzig ist das ein wirklich sehr guter Tag, denn mit diesem Urteil sind mögliche finanzielle Belastungen des kommunalen Haushalts vom Tisch, die die Stadt über jedes bekannte Maß hinaus strapaziert und womöglich sogar überfordert hätten. Ich kann nur allen Beteiligten auf Seiten der Stadt und der KWL für Ihren Einsatz danken. Darüber hinaus bin ich fest davon überzeugt, dass ein solcher Erfolg nicht möglich gewesen wäre, wenn nicht alle politischen Entscheidungsträger unserer Stadt an einem Strang gezogen hätten.“

Mathias Weber, SPD-Stadtrat und Mitglied des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau erklärt: „Der Vorschlag von Juliane Nagel, einen Runden Tisch „Wagenplätze“ einzuberufen, ist richtig. Es gibt in Bezug auf die Wagenplätze an der Schulze-Delitzsch-Straße, auf dem Jahrtausendfeld und an der Fockestraße Redebedarf. Grundsätzlich gehören Wagenplätze zu einer vielfältigen Großstadt wie Leipzig dazu. An vielen Stellen profitiert Leipzig beispielsweise vom kulturellen Engagement von Wagenplatzinitiativen.“

Vor dem Hintergrund der Grundstücks- und Mietpreisentwicklung und dem einhergehenden Verwertungsdruck auf mindestens zwei der oben genannten Flächen, sollte auch diese Wohnform Gegenstand des Wohnungspolitischen Konzeptes werden. Perspektivisch müssen planerische Instrumente für diese Wohnform gefunden werden.
Weber weiter: “Teilen der Wagenplatzszene muss aber auch klar sein, dass die Stadt keine Grundstücke zu verschenken hat, da deren Anzahl begrenzt ist und es konkurrierende Nutzungen, beispielsweise für Sozialinfrastruktur, gibt. Der Legislative und Exekutive muss klar werden, dass die Wagenszene heterogen ist und es auch weiterhin politisch motivierte Besetzungen geben kann.“

Um das Thema überhaupt erst mal in eine Art Arbeitsmodus zu befördern, macht ein Runder Tisch Sinn, um Bedürfnisse und Möglichkeiten zu klären und Grundlagen für dauerhafte Lösungen zu finden.

Seit Monaten ringen die Naturschutzverbände mit der Stadtverwaltung das Millionenprojekt „Lebendige Luppe“ so anzupassen, dass die Leipziger Nordwestaue wieder auentypische Wasserverhältnisse und Biotopstrukturen bekommt.
In der Sache konnte noch keine Einigung gefunden werden, obwohl dringend nötig.

Das Leipziger Auensystem wird von Forschern unter den ‚Top ten’ der Hartholzauenwälder Deutschlands eingeordnet (Platz 6). Ein Pfund mit dem Leipzig aber nicht mehr lange wuchern kann, wenn nicht bald wirksame Maßnahmen zur Auenrevitalisierung umgesetzt werden.

Stadtrat Mathias Weber und Mitglied des Fachausschusses Umwelt und Ordnung: „Das Signal, welches das Dezernat mit der Medienveranstaltung Radtour am kommenden Mittwoch an die Öffentlichkeit aussendet, ist fatal: Wir wollen keine kritischen Stimmen. Ob gewollt oder nicht, dadurch dass die Umweltverbände bei der Veranstaltung außen vor bleiben sollen, beweist Bürgermeister Rosenthal in der Sache wenig Feingefühl und schürt die Befürchtungen mancher weiter, dass der Leipziger Auwald in seiner Verantwortung schlecht aufgehoben ist.“

Durch ein rechtzeitiges Umsteuern beim Projekt „Lebendige Luppe“, was heißt, die bekannten Grundprobleme tatsächlich in Angriff zu nehmen, kann das Projekt noch zum Erfolg geführt werden. Das seit März vorliegende Positionspapier der Leipziger Umweltverbände „Lebendige Burgaue?“ zeigt hierzu Lösungen auf.

Wissenschaftler haben auf dem diesjährigen Auwaldforum die struktur- und formenreiche Hartholzaue als eine der artenreichsten Waldgemeinschaften Mitteleuropas eingestuft. Der Zustand der Leipziger Nordwestaue verschlechtert sich jedoch fortschreitend. Dies zeigen Aufnahmen der Baumartenzusammensetzung im Leipziger Auwald. Der Jungbaumbestand (Zukunft des Leipziger „Auenwaldes“) besteht zu 74 Prozent aus hartholzauen-untypischen Ahornbeständen.

„Es wäre unredlich, wirksame Maßnahmen für die Auenrevitalisierung weiter zu vertagen und so den unbefriedigenden Zustand zu manifestieren“, erklärt Weber abschließend.

Artikel von Heiko Bär für Amtsblatt vom 25.10.2014heiko_baer

Leipzigs Besucherzahlen steigen. Mit den zukünftigen Mehrausgaben für Tourismusförderung können wir dem wachsenden Bedarf in der Touristeninformation, im Kongressgeschäft oder der Vermarktung in den neuen Medien genauso nachkommen, wie der überfälligen Gehaltsanpassung der Mitarbeiter. ABER: Die strategischen Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Leipzig liegen woanders: höhere Gewerbesteuereinnahmen durch höhere Wirtschaftskraft, mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung, sowie höheres Einkommen und Beschäftigung. Dazu brauchen wir Wachstum unserer mittelständischen Unternehmen, eine mittelstandsfreundliche Verwaltung, Technologietransfer, Ansiedlung von Industrie und verarbeitendem Gewerbe oder Weiterentwicklung unserer Wirtschaftscluster.

Hier sind stärkeres konzeptionelles Arbeiten sowie personelle und finanzielle Umsetzung bedeutend dringender nötig. Die dagegen von der Verwaltung gewollte noch größere Ausgabensteigerung, allein bei der Tourismusförderung, konnte der Stadtrat deshalb auf Initiative der SPD-Fraktion nicht mittragen. Auch sollten vor einer weiteren Mittelerhöhung in der Tourismuswerbung erst einmal die strategischen Konzepte für die touristische Infrastruktur in der Stadt Leipzig und die touristische Gesamtstrategie der Region auf den Tisch!

Mathias Weber

In der September-Ratsversammlung stand der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen „Keine Autos auf Straßen und Wegen im Clara- und Johannapark sowie der Nonne“ zur Beschlussfassung auf der Tagesordnung. Wer den Antrag liest, denkt im ersten Moment, oh weh, jetzt sollen wohl zukünftig Autos durch den Park fahren dürfen. Mitnichten!

SPD-Stadtrat Mathias Weber erläutert: Stein des Anstoßes war die Kfz-Umleitungsstrecke für den Zeitraum des Leipzig-Marathons im April dieses Jahres. Dieser Umleitungsverkehr wurde erstmalig – auf Grund der Bauarbeiten am Kreisverkehr Karl-Tauchnitz-Str. – über die Max-Reger-Allee geführt. Dies stellte eine Ausnahme dar, denn das Verkehrszeichen 260 verbietet das Befahren der Parkanlagen mit „Krafträdern und mehrspurigen Kraftfahrzeugen“. Zusätzlich sind die asphaltierten Bereiche mit Pollern abgesperrt. Im Gegensatz zu vielen anderen Verkehrsanweisungen wirkt das Kfz Fahrverbot im Clara-Park.
Es bleibt die Frage, ob klare Anordnungen einen zusätzlichen Beschluss brauchen. Auch die Stadtverwaltung – in Person des Oberbürgermeisters – haben für den Antrag der Grünen gestimmt. Welches Signal geht davon aus? Sind andere Anordnungen jetzt weniger wert, können gar ignoriert werden?

Welchen Stellenrang der Clara-Park bei den Stadträtinnen und Stadträten hat, konnte man beim Baubeschluss zur Könneritzstraße beobachten, als sich einhellig gegen eine Befahrung des Nonnenweges als Umleitungsstrecke ausgesprochen wurde.
Der Mehrwert des Antrages der Grünen ist und bleibt unklar.