Die SPD-Fraktion im Stadtrat Leipzig begrüßt das Positionspapier der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen zum Ausbau des Carsharings in Leipzig, da es zu einer intensiveren Diskussion um die Chancen von Carsharing beiträgt. Diese Diskussion hat die SPD-Fraktion mit einen Antrag (A 166 „Carsharing im öffentlichen Verkehrsraum ermöglichen – Neue Carsharing-Modelle für Leipzig“) zur letzten Ratsversammlung im Mai angestoßen, der insbesondere zur Lösung des Problems von Stellplätzen für Carsharing-Fahrzeuge im öffentlichen Straßenraum beitragen soll.

Der Antrag der SPD-Fraktion verfolgt das Ziel, dass Problem des momentanen „Parkverbots“ von Carsharing-Fahrzeugen im öffentlichen Straßenraum bis zu einer bundeseinheitlichen Lösung zu beheben.
Christopher Zenker, Mitglied im Fachausschuss Umwelt und Ordnung: „Städte wie Berlin, Köln oder München haben es durch Pilotprojekte erreicht, den öffentlichen Straßenraum auch für Carsharing-Fahrzeuge zu öffnen. Leipzig soll diesen Beispielen folgen und nach Möglichkeiten suchen, Carsharing-Stellplätze auch im öffentlichen Straßenraum zu ermöglichen. Mit einer solchen Maßnahme kann Carsharing weiter flexibilisiert und damit attraktiver werden. Wichtig ist uns dabei jedoch, dass die Weiterentwicklung von Carsharing nicht zu Lasten des Umweltverbundes geht, sondern zu einer weiteren Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs führt.“

Christopher Zenker abschließend: „Ein Carsharing-Fahrzeug wird durchschnittlich von 34 Personen benutzt. Dies bedeutet zum einen eine Verringerung der Kraftfahrzeuge, zum anderen verursacht ein Carsharing-Nutzer 290 kg CO2 pro Jahr weniger. Damit ist Carsharing ein wichtiger Bestandteil des Umweltverbundes und leistet durch seine ergänzende Wirkung zum ÖPNV, Rad und Fuß einen wichtigen Beitrag zur besseren Mobilität.“

SPD-Fraktionschef Axel Dyck ist erleichtert, dass die Cross-Border-Leasing-Geschäfte der Leipziger Verkehrsbetriebe nahezu vollständig und vorzeitig aufgelöst wurden. „Ich bin froh, dass der Oberbürgermeister hier konsequent darauf drängt, diese Geschäfte immer stärker zu verringern“, erklärt Dyck.

Der SPD-Fraktionschef weiter: „Mit diesen Cross-Border-Leasing-Geschäften haben wir am Anfang der 2000er-Jahre hohe Einnahmen erzielt. Das darf nicht vergessen werden, denn die Stadt hat dadurch enorme Finanzmittel generieren können, die den Leipzigerinnen und Leipzigern in Form von Investitionen direkt zugute gekommen sind. Schon beim Abschluss der CBL-Transaktionen wurde damals darauf geachtet, dass die Verträge so konstruiert sind, dass für die Stadt auch bei einer längeren Laufzeit kein Schaden entstehen würde. In anderen deutschen Kommunen sah das hingegen ganz anders aus. Dennoch ist es richtig, dass hier jetzt vorzeitig ein sauberer Schlussstrich gezogen wird.“

Umso bemerkenswerter findet es Axel Dyck, dass auch nach Auflösung der Transaktion die 25 Millionen Euro erhalten bleiben, die der Stadt damals als Anteil aus den durch dieses Geschäft generierten Steuerersparnissen des amerikanischen Partners als Barwertvorteil zugute gekommen sind. „Hier zeigt sich, dass die LVV, die LVB und die Stadtverwaltung Verhandlungsgeschick bewiesen und gute Arbeit geleistet haben.“

Christian Schulze: Segregation vermeiden

Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat unterstützt die von Bürgermeister Thomas Fabian vorgelegten veränderten Eckwerte für die Kosten der Unterkunft. „Mit der ab heute gültigen neuen Richtlinie für angemessene Unterkunftskosten werden die Forderungen aus weiten Teilen des Stadtrates, aber auch vieler Wohnungsvermieter erfüllt. Die Anhebung der Grundmiete auf 4,22 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ist eine wichtige Maßnahme, um eine soziale Entmischung auf dem Wohnungsmarkt so weit wie möglich zu vermeiden. Außerdem können jetzt auch niedrigpreisige Wohnungen besser bewirtschaftet werden“, so Christian Schulze, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion.

Schulze, der dem städtischen Fachausschuss Finanzen vorsitzt, weiter: „Die Herleitung der neuen Grundmietengrenze erfolgt richtigerweise unter Berücksichtigung des aktuellen Mietspiegels und der Daten zur Wohnsituation von Leipziger Grundsicherungsempfängern. Die Grundmiete ist daher jetzt empirisch hergeleitet. Wir gehen daher davon aus, dass die neue Eckwertberechnung der Verwaltung gerichtsfest ist und die Urteile des Bundessozialgerichtes hinreichend berücksichtigt sind.“
Positiv möchten wir hervorheben, dass die Stadt Leipzig auch weiterhin die Härtefallregelung beibehält, nach der die Grenze für die Grundmiete und die kalten Betriebskosten um bis zu zehn Prozent überschritten werden können, wenn nachgewiesen ist, dass auf dem Wohnungsmarkt keine kostenangemessene Wohnung verfügbar ist. Damit wird in vielen Fällen ein teurer Umzug verhindert und die Menschen können in ihrem bekannten Stadtteil wohnen bleiben.

„Um Mehrkosten im städtischen Haushalt – im schlechtesten Fall drohen gut drei Millionen Euro zusätzlich – zu verhindern, ist der Bund aufgefordert, seinen Anteil an den KdU-Kosten nicht wieder abzusenken und der Freistaat muss die Bundesmittel wieder 1:1 an die sächsischen Kommunen durchreichen“ fordert Christian Schulze abschließend.

Am Montag, den 6. Juni 2011 laden Stadtrat Sebastian Walther (SPD) und Stadtbezirksbeirat Henning Striegan (SPD) von 16 bis 18 Uhr zur Bürgersprechstunde zu aktuellen kommunalpolitischen Themen in die Räumlichkeiten des Bürgervereins Paunsdorf, Goldsternstraße 46, 04329 Leipzig, ein.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Artikel von Ingrid Glöckner für Amtsblatt vom 04.06.2011

Mit dem in der letzten Ratsversammlung beschlossenen Antrag „Bündnis für eine Soziale Stadt“ fordert der Stadtrat die Bundesregierung auf, die Kürzungen des Programms „Stadtteile mit besonderen Entwicklungsbedarfen – Soziale Stadt“ zurückzunehmen. Sollten Fördermittel ausbleiben, wird die Segregation innerhalb unserer Stadt weiter fortschreiten, mit allen damit verbundenen Problemen.

Der integrierte Ansatz des Programms hat bisher Möglichkeiten eröffnet, auch Projekte im nicht-baulichen Bereich zu finanzieren. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass durch die aktive Beteiligung der Bürger vor Ort nachhaltige Erfolge in der Quartiersentwicklung erzielt werden konnten. Hier ging es nicht nur um stadtplanerische Ansätze, sondern um ein viel weiter gefasstes Spektrum, wie Ordnung und Sauberkeit, lokale Ökonomie, Bildung, Arbeitsplätze und Integration.

Neben den bisher erzielten Erfolgen sind auch in Zukunft Handlungsbedarfe vorhanden. Wollen wir die Bürger vor Ort im Regen stehen lassen? Sollen bestehende Netzwerke und bürgerschaftliches Engagement den Bach runter gehen? Nein, gerade in den Stadtteilen, die unsere Unterstützung dringend benötigen, um sich nicht noch weiter von der Entwicklung der Gesamtstadt zu entfernen, müssen wir alle Möglichkeiten der Förderung ausschöpfen.

Der SPD-Stadtrat für den Wahlkreis Leipzig-Ost, Sebastian Walther, lädt die Bürgerinnen und Bürger seines Wahlgebietes am Montag, den 23. Mai 2011, in der Zeit von 16.30 bis 18 Uhr, zu einer Sprechstunde zu aktuellen Themen der Kommunalpolitik herzlich ein.
Die Sprechstunde findet im Ratssaal des ehemaligen Rathauses zu Mölkau, Engelsdorfer Straße 88, 04316 Leipzig, statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die für den 19. Mai 2011 geplante Sprechstunde mit Stadtrat Sebastian Walther in Paunsdorf muss aus organisatorischen Gründen leider verschoben werden und findet nunmehr am Montag, den 6. Juni 2011, 16 bis 18 Uhr, in den Räumlichkeiten des Bürgervereins Paunsdorf, Goldsternstraße 46, 04329 Leipzig, statt.
Eine Anmeldung ist ebenfalls nicht erforderlich.

Artikel von Axel Dyck für Amtsblatt vom 21.05.2011

Die riesige Brachfläche auf dem Areal des Leuschner-platzes soll städtebaulich in einem Leitbild neu geordnet werden. Wie schwierig das sein wird, zeigen die bisherigen Ansätze seit 1993, die allesamt ins Leere liefen. Ein Bebauungsplan ist deshalb zwingend erforderlich, um die Fläche in hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität zu gestalten. Ich verhehle nicht, dass bei meiner Fraktion die Zweifel, die uns schon 2008 bei der Beschlussfassung zur Markthalle umgetrieben haben und die damals in entsprechenden  Änderungsanträgen mündeten, heute noch bestehen und sich eher verstärkt haben.

Warum?
Mit dem Begriff Markthalle wird etwas suggeriert und in den Köpfen vieler Leipziger ist dies auch noch so verwurzelt, was es nicht mehr geben wird. Die Versorgungsfunktion haben heute Supermärkte, Discounter und Amazon übernommen. Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, die die Nachhaltigkeit und vor allem die Dauerhaftigkeit der Nutzungsarten belegen könnte, fehlt nach wie vor, ebenso ein Verkehrskonzept. Hier ist noch eine Menge Arbeit umzusetzen. Konzepte anderer Städte, auf die gern verwiesen wird, sind nach Leipzig nicht 1:1 importierbar. Wir brauchen Leipziger Lösungen.