Erstklassige Bedingungen am Flughafen

Die SPD-Stadtratsfraktion hofft, dass der Vorstand der Deutschen Post AG sich entscheidet, das geplante Luftdrehkreuz der Express-Tochter DHL auf dem Flughafen Leipzig/Halle anzusiedeln. „Dies wäre ein wichtiges Signal für die wirtschaftliche Entwicklung der Region Leipzig“ erklärt Dr. Joachim Fischer, Fraktionsvorsitzender der SPD.

Die Investitionen in das Logistikzentrum sollen 250 Millionen Euro betragen und bis zu 3000 neue Jobs schaffen. Dies wäre angesichts der hohen Arbeitslosigkeit ein weiterer Meilenstein nach der BMW-Ansiedlung und würde einen positiven Schub für die wirtschaftliche Entwicklung der Region bringen.

Die Prämissen für den hiesigen Standort sind so überzeugend, dass die Entscheidung für Leipzig vernünftig und sinnvoll ist. Die Infrastruktur des Flughafens wurde in den vergangenen Jahren ausgebaut und optimiert. So bietet der Flughafen erstklassige Anbindungen an das Straßen- und Schienennetz. Hinzu kommt das qualifizierte Arbeitskräftepotential, sowie als wichtiges Kriterium die direkte Nähe zu den wachsenden Märkten in Osteuropa. Der geplante Ausbau der zweiten Start- und Landebahn, den die SPD-Fraktion unterstützt, wird die jetzt schon guten Bedingungen für ein Fracht-Drehkreuz weiter verbessern. Der Flughafen erfüllt nach seinem vollständigen Ausbau alle notwendigen Anforderungen.

Die EU-Kommission hat angekündigt, eine Beihilfe von über 70 Millionen Euro für den Aufbau eines Logistikzentrums am Flughafen Leipzig/Halle zu bewilligen. An anderen Standorten ist eine solche Förderung nicht zu erwarten. Auch die Bundesregierung hat sich für die Ansiedlung am hiesigen Standort mehrfach stark gemacht.

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert den Freistaat Sachsen auf, Bundeszuweisungen und Zuschüsse des Bundes zu den Unterhaltskosten infolge des Hartz IV-Gesetzes vollständig an die sächsischen Kommunen weiter zu reichen. „Der Haushalt der Stadt Leipzig muss im kommenden Jahr spürbar entlastet werden“ erklärt Dr. Joachim Fischer, Fraktionsvorsitzender der SPD.

Laut Berechnungen der Stadtverwaltung benötigt Leipzig jährlich einen finanziellen Ausgleich von 57 Millionen Euro, um ohne zusätzliche Belastungen Hartz IV umsetzen zu können. Nach dem Kompromiss zwischen Bundestag und Bundesrat erhält der Freistaat vom Bund Sonderbedarfszuweisungen in Höhe von 319 Millionen Euro, die die finanziellen Belastungen der sächsischen Städte und Gemeinden aus dem Hartz IV-Gesetz kompensieren sollen. Diese Zuweisungen müssen 1:1 an die Kommunen durchgereicht werden, ebenso die Gelder, die der Freistaat beim Wohngeld spart. Für die Stadt Leipzig geht es hierbei um ca. 18 Millionen Euro ab dem kommenden Jahr.
Der Bund stellt insgesamt 3,2 Milliarden Euro zur finanziellen Entlastung der Kommunen zur Verfügung, da diese höhere Kosten, vor allem für das Wohngeld von Langzeitarbeitslosen, übernehmen sollen. Die allseits versprochene Entlastung der Kommunen kommt jedoch nur dann zum Tragen, wenn auch die Bundesländer ihren Beitrag leisten.

Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe für Erwerbstätige ist richtig, die Auswirkungen für die neuen Bundesländer und insbesondere für die Bezieher von Arbeitslosengeld II (ALG II) sehen wir jedoch kritisch und fordern Änderungen an der Umsetzung des Gesetzes. Nach ersten Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit werden in Leipzig ca. 40 000 Menschen ALG II beziehen. Vor allem der drohende Kaufkraftverlust und daraus resultierende negative Folgen für die Wirtschaft Leipzigs müssen verhindert werden.Vom sächsischen Ministerpräsidenten erwarten wir deshalb klare Aussagen in Form von Gesetzesinitiativen, wie soziale Härten vermieden werden können. Ansonsten muss sein öffentlichkeitswirksames Nein im Bundesrat zu den Hartz IV-Gesetzen als durchsichtiges Wahlkampf-Manöver gesehen werden. Die sich im jetzigen Gesetz wieder findenden verschärften Zumutbarkeitsbedingungen bei Arbeitsangeboten sind beispielsweise CDU-Forderungen, die im Vermittlungsausschuss im Dezember des vergangenen Jahres auf Druck der CDU – mit Zustimmung der sächsischen Staatsregierung – vereinbart wurden.

Dr. Joachim Fischer wieder Vorsitzender

Die neu gewählte SPD-Fraktion im Stadtrat Leipzig hat sich am 8. Juli 2004 konstituiert. Im Beisein des Leipziger Oberbürgermeisters, Wolfgang Tiefensee, und des Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Leipzig-Borna, Gunter Weißgerber, wählte die neue Fraktion ihren Vorstand und steckte die politischen Ziele für die kommende Wahlperiode ab.

Dr. Joachim Fischer, der seit 1990 für die SPD im Stadtrat sitzt, wurde einstimmig als Fraktionsvorsitzender wiedergewählt.
Als Stellvertreter wurden erneut Axel Dyck und Ingrid Glöckner gewählt. Beide sind seit fünf Jahren Mitglieder des Stadtrates und amtierten bereits in der alten Fraktion als stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Den Vorstand komplettieren als Beisitzer die neuen Stadträtinnen Dr. Anke Kästner und Anja Pohl, sowie der langjährige Vorsitzende des städtischen Finanzausschusses, Christian Schulze, der ebenfalls seit 1990 Stadtrat ist.
„Ich freue mich natürlich sehr, dass mir die neue Fraktion einstimmig das Vertrauen ausgesprochen hat. Ich bin sicher, dass wir ein starkes Team zusammen haben, mit dem wir die Herausforderungen der nächsten Jahre meistern werden“ kommentiert Dr. Joachim Fischer die gestrige Wahl.
Mit dieser Mischung aus alten und jungen, erfahrenen und neuen, männlichen und weiblichen Stadträten spiegelt der neue Fraktionsvorstand die Zusammensetzung der Fraktion optimal wieder.

Sach- statt Parteipolitik wird in der kommenden Wahlperiode erneut das Markenzeichen der SPD-Fraktion sein. Wir werden in den nächsten Wochen mit allen Fraktionen im Leipziger Stadtrat sprechen und ausloten, mit wem die größten inhaltlichen Übereinkünfte bestehen und mit wem eine Zusammenarbeit im Stadtrat anzustreben ist.
Unsere Schwerpunkte sind dabei Haushaltskonsolidierung, Investitionen in Infrastruktur und wirtschaftliche Rahmenbedingungen als Voraussetzung für die Schaffung neuer Arbeitsplätze, sowie der größtmögliche Erhalt des reichhaltigen Angebotes im Sozial-, Sport- und Kulturbereich.

Schließung des Stadtbades unvermeidbar

Die SPD-Stadtratsfraktion befürwortet die Eckpunkte des städtischen Bäderentwicklungskonzeptes. „Nach anderthalbjährigen Verhandlungen ist ein tragfähiges Ergebnis zwischen Stadt und den Kommunalen Wasserwerken Leipzig (KWL) erzielt worden“ erklärt Peter Geiling, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Es ist erfreulich, dass der Neubau einer Schwimmhalle mit 50-Meter-Bahn in der Antonienstraße im kommenden Jahr realisiert werden soll. Eine solche Halle fordern die Leipziger Schwimmvereine seit Jahren. Es ist jedoch zu prüfen, ob die Schwimmhalle bereits zum 15. Juli 2004 geschlossen werden muss. Die SPD-Fraktion wird deshalb einen Ergänzungsantrag zur Ratsversammlung stellen. Ziel ist, dass in der Zeit bis zum Abriss der Schwimmhalle in der Antonienstraße diese von den dort trainierenden Vereinen in Eigenregie weiter genutzt werden kann.

Wir hoffen, dass sich für die Schwimmhalle in der Arno-Nitzsche-Straße ein privater Betreiber findet, der ein tragfähiges Konzept präsentiert, damit die Halle in anderer Funktion (Fitness oder Rehabilitation) wieder geïffnet werden kann. Die vorläufige Schließung des Stadtbades ist eine schmerzhafte Entscheidung, jedoch unvermeidbar, da 13 Millionen Euro für die komplette Sanierung aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt werden müssten. Parallel ist die Suche nach einem privaten Investor mit einem tragfähigen Sanierungskonzept voranzutreiben.

Falls die Vorlage im Stadtrat keine Mehrheit findet, droht das schrittweise Aus für die Mehrzahl der Hallen und Bäder, da diese mit Ausnahme der „Grünauer Welle“ alle älter als 30 Jahre und dringend sanierungsbedürftig sind. Die Stadt kann momentan angesichts der schwierigen Finanzsituation Leipzigs keine Mittel für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen vorhalten. Die SPD-Fraktion wirbt deshalb für die Übertragung der Hallen und Bäder an eine Gesellschaft, die als hundertprozentige Tochter der KWL zum 01.09.2004 gegründet werden soll. Dadurch wird auch die schrittweise Sanierung von acht Schwimmhallen und fünf Freibädern bis 2010 garantiert.

Wählerauftrag: Erfolgreiche Arbeit fortsetzen

Die SPD freut sich über das gute Ergebnis bei der gestrigen Wahl für den Leipziger Stadtrat. „Das Ergebnis ist eine Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit der SPD in Leipzig, aber auch Verpflichtung, für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt weiterhin verantwortungsvolle Politik zu betreiben“ erklären Dr. Joachim Fischer, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat und Gunter Weißgerber, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Leipzig-Borna.

Die SPD wird in den nächsten Wochen in intensiven Gesprächen ausloten, mit welchen anderen Parteien eine sachorientierte, zukunftsweisende Politik in den kommenden Jahren im Stadtrat möglich ist. Dabei geht es vorrangig nicht um Personalentscheidungen, wie es selbst ernannte Wahlsieger der PDS bereits öffentlich verkündet haben. Die CDU ist der große Wahlverlierer in Leipzig. Ihre in der ablaufenden Wahlperiode verfolgte Oppositions- und Obstruktionspolitik im Stadtrat hat ihr geschadet. Wir hoffen, dass sich die sachorientierten, vernünftigen Kräfte in der CDU-Fraktion wieder durchsetzen.

Dass die SPD in Leipzig wieder stärkste Partei geworden ist, muss vor allem angesichts der schlechten Ergebnisse in anderen sächsischen Städten und bei der Europawahl betrachtet werden. Entgegen dem Bundestrend konnten wir uns bei der Stadtratswahl behaupten. Wir möchten uns bei allen Wählerinnen und Wählern für das uns entgegen gebrachte Vertrauen bedanken. Leider war die Wahlbeteiligung bei der diesjährigen Kommunalwahl in Leipzig so schlecht wie noch nie. In dieser Hinsicht hätten wir uns eine größere Unterstützung und Legitimation gewünscht.

Regierungspräsidium arbeitet mit falschen Angaben

Die SPD-Stadtratsfraktion möchte Äußerungen des Regierungspräsidiums (RP) hinsichtlich der zu späten Haushaltsgenehmigung für die Stadt Leipzig durch das RP richtig stellen. „Das Regierungspräsidium arbeitet mit falschen Angaben“ kritisiert Dr. Joachim Fischer, Fraktionsvorsitzender der SPD.

Wir möchten abschließend ein vergleichbares, parteipolitisch unabhängiges und zügiges Haushaltsgenehmigungsverfahren durch die Kommunalaufsicht anmahnen.

SPD: Freistaat soll Ansiedlung nicht blockieren

Die SPD-Stadtratsfraktion und -Landtagsfraktion kritisieren das Vorgehen des Freistaates hinsichtlich der Ansiedlung eines Fraunhofer-Institutes in Leipzig. „Die Gründung eines Institutes der Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) in der Messestadt wird durch die Staatsregierung blockiert“ erklären Prof. Dr. Cornelius Weiss, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion Sachsen und Dr. Christian Jonas, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Leipzig.

Während in Dresden gestern die Eröffnung des bereits erweiterten Fraunhofer-Institutszentrums gefeiert wurde, wartet Leipzig noch immer auf diesen wichtigen Baustein für die Forschungslandschaft. Bereits im April 2003 hatte der Senat der FHG die Gründung eines Institutes „Immunologie und Zelltherapie“ (IZI) in Leipzig, vorbehaltlich der Klärung der Finanzierungsfragen, beschlossen. Das IZI wäre das erste Fraunhofer-Institut in Leipzig. Zum Vergleich: Dresden besitzt bereits drei Institute und zwei große Außenstellen, eine vierte Institutsgründung im Bereich der Nanotechnologie ist – alternativ zum Leipziger Projekt – in Vorbereitung. Im Herbst des vergangenen Jahres hatte der Wissenschaftsminister des Freistaates die Stadt Leipzig aufgefordert, die Kosten für die Anschubfinanzierung des Institutes in Höhe von 18,5 Millionen Euro zu übernehmen, obwohl es sich dabei um eine Pflichtaufgabe des Landes handelt. Das Angebot des Leipziger Oberbürgermeisters, in gemeinsame Gespräche zur Lösung der Finanzfragen einzusteigen, blieb bis zum heutigen Tage durch die Staatsregierung unbeantwortet. Es liegt der Verdacht nahe, dass sich der Freistaat seiner Verantwortung entziehen will und damit Leipzig gegenüber Dresden benachteiligt. Vollkommen unakzeptabel ist, dass Stadt und FHG in dieser Angelegenheit seit über einem Jahr von der Staatsregierung brüskiert werden.

Die Ansiedlung der Fraunhofer-Institute und ihre Innovationskraft darf sich nicht auf Dresden fokussieren. Die Bereitstellung von Technologiefördermitteln ist für die hiesige Biotechnologie-Initiative dringend notwendig. Das Institut passt hervorragend in die Leipziger Bio-City-Landschaft. 163 Millionen Euro Fördermitteln stellt der Freistaat im Zeitraum 2001-2006 für Sonder- und Anschubfinanzierungen bei den Fraunhofer-Instituten bereit – bisher jedoch keinen Cent für Leipzig.