Die Jahrhundertflut in weiten Teilen Sachsens hat bei den Leipziger SPD-Stadträten Entsetzen und Erschütterung ausgelöst. Unser Mitgefühl ist bei den Menschen in Dresden, Grimma, Döbeln, Freital und anderswo.

Den Feuerwehrleuten, Mitarbeitern des THW, der Bundeswehr sowie den Tausenden freiwilligen Helfern, die inzwischen seit Montagmorgen ununterbrochen gegen die Flut ankämpfen, möchten wir für ihren großen Einsatz Dank sagen. Ohne ihre unermüdliche Arbeit wäre die Katastrophe sicherlich noch weitaus schlimmer. Die SPD-Stadtratsfraktion wird sich auch in Zukunft stets dafür einsetzen, dass Feuerwehr und Katastrophenschutz, beruflich oder freiwillig, genügend Geld für Gerät und Übungen zur Verfügung steht.

Den Spendenaufruf des Leipziger OBM Wolfgang Tiefensee unterstützen die SPD-Stadtratsfraktion und die Dezernenten Holger Tschense und Burkhard Jung mit einer Spende von 810,- Euro für die “Initiative Hochwasserschäden Sachsen” Stadt Leipzig/Sparkasse Leipzig.

In Leipzig gibt es offenbar zwei Regierungspräsidenten gleichen Namens:

Bevor Regierungspräsident Nr. 1 den Haushalt 2002 der Stadt Leipzig genehmigte, forderte er ein Haushaltsicherungskonzept, durch das die Ausgaben der Stadt im laufenden und in den kommenden Jahren begrenzt und reduziert werden müssen. Die Genehmigung wurde unter der Auflage erteilt, in diesem Jahr weitere 7 Millionen Euro an In-vestitionen einzusparen.

Daraufhin beschwert sich Regierungspräsident Nr. 2 lautstark und öffentlich in einer Pressekonferenz, dass die Stadt Leipzig durch ihre Haushalteinsparungen riesige Summen an Fördermitteln für den Straßenbau verschenkt! Zugleich malt er den Teufel in Form eines Verkehrschaos zur Fussball-WM 2006 an die Wand. Dabei hat er sicher das böse Beispiel des Deutschen Turnfestes 2002 vor Augen, bei dem Leipzig Tage lang im Verkehrschaos versank.

Die SPD-Fraktion schlägt vor, dass sich beide Regierungspräsidenten mal zu einem Vier-Augen-Gespräch treffen sollten.

Dann könnte Regierungspräsident Nr. 1 dem Regierungspräsidenten Nr. 2 erläutern, dass die Stadt Leipzig bis an die Grenze ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit gerade in den Straßenbau investiert und er darüber hinaus gehende Kreditaufnahmen keinesfalls genehmigen kann. Er könnte auch darauf hinweisen, dass zur Fussball-WM höchstens drei Spiele in Leipzig stattfinden werden und die Stadt Leipzig an diesen Tagen dafür sorgen wird, dass die maximal 45000 zusätzli-chen Zuschauer – wie am Beispiel Deutsches Turnfest nachgewiesen – ohne das geweissagte Verkehrschaos ins Stadion gelangen werden.

Regierungspräsident Nr. 2 könnte dann Vorschläge machen, wo die Stadt Leipzig Mittel streichen soll (Schulen?, Kindereinrichtungen?, Kultur?, Sozialhilfe?), um sie in den Straßenbau umzuleiten. Vielleicht hat er ja aber auch eine pfiffige Idee, wie Leipzig zu zusätzlichen Einnahmen in mehrstel-liger Millionenhöhe kommen kann?

Auf das Ergebnis sind wir sehr gespannt!

Die Ergebnisse des Wettbewerbes zur Gestaltung des Universitätskomplexes am Augustus-platz sind nach einer gründlichen Analyse für die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat nicht zufrieden stellend.

Die Kreativität der beteiligten Architekten war wegen der Vielzahl der vorgegebenen Restriktionen durch den Auslober, dem Freistaat Sachsen, erheblich eingeschränkt. Durch den in der Ausschreibung vorgegebenen Erhalt großer Teile nur mittelmäßig gestalteter Gebäude der jetzigen Universität wird eine Vielzahl von gestalterischen Fest-punkten gesetzt, die der Aufgabe und dem Ort angemessene große, richtungsweisende Architektur nicht zulässt.

Die am Wettbewerb beteiligten Architekturbüros haben zwar versucht, trotzdem zu entsprechenden Ergebnissen zu kommen, und es wurden gute Einzelideen entwickelt. Sowohl für einzelne Bereiche als auch für den Gesamtkomplex, insbesondere aber für die Gestaltungslösung zum Augustusplatz hin, wurden jedoch keine überzeugenden Lösungen gefunden.

Insgesamt fehlt die Stadtbild prägende große Idee für eine Universität des 21. Jahrhunderts im Zentrum von Leipzig.

Die SPD-Fraktion ist der Meinung, dass der Wettbewerb mit einer geänderten Ausschrei-bung unter Einbeziehung namhafter, aber auch junger Büros z.B. als beschränkter Einla-dungswettbewerb wiederholt werden sollte.

Die SPD-Fraktion hat sich abschließend mit dem Thema “Paulinerkirche” befasst. Sie sprach sich nahezu einstimmig gegen einen Wiederaufbau aus.

Sie vertritt die Auffassung, dass sich die 1968 begangene Kulturbarbarei durch das Wiedererstehen der ehemaligen Kirche nicht wieder gut machen lässt. Durch ein solches Plagiat würde vielmehr der Eindruck entstehen, dass damit das Verbrechen der Sprengung durch die SED-Machthaber geheilt wäre.

Jedoch setzen sich die Mitglieder der SPD-Fraktion nachdrücklich für ein würdiges und angemessenes Gedenken am Ort des Geschehens ein.

Die Mehrzahl der Mitglieder der SPD-Fraktion hat vor Beginn der heutigen Stadtratsitzung den Antrag auf Mitgliedschaft für den Verein ” Leipzig für Olympia e.V.” gestellt.

Sie wollen damit nicht nur bekunden, dass sie voll hinter den Olympiaplänen der Stadt Leipzig stehen, sondern die Bewerbung Leipzigs aktiv unterstützen.

Mit ihrem Beitritt zum Verein “Leipzig für Olympia e.V.” verbinden sie die Hoffnung, dass sich die Bürger Leipzigs ebenfalls mit ganzem Herzen für “Olympia in Leipzig” engagieren.

Je stärker der olympische Gedanke in der Leipziger Bevölkerung verankert ist, desto höher sind auch die Chancen, dass sich Leipzig gegen die Mitbewerber durchsetzt und tatsächlich die deutsche Olympiastadt wird.

“Der Bau des City-Tunnels bedeutet einen Wendepunkt im Bahnverkehr der gesam-ten mitteldeutschen Region. Damit wird sich Leipzig endgültig zum Eisenbahnkreuz entwickeln.” Mit diesen Worten begrüßte der Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende des Fachaus-schusses für Stadtentwicklung und Bau Dr. Joachim Fischer die Entscheidung der Landesregierung. “Die SPD-Fraktion ist froh und erleichtert, dass nach jahrelangem Tauziehen endlich Nägel mit Köpfen gemacht worden sind. Wir gehen auch davon aus, dass die Kos-tenbelastung für die Stadt in dem Vertrag über die Rahmenfinanzierung verbindlich fest geschrieben wird. “, betonte Dr. Fischer weiter.

Erhebliche Bedenken hat die SPD-Fraktion jedoch bezüglich der Pläne, die südliche Tunnellänge zu verkürzen. Die damit verbundene Kosteneinsparung steht in keinem Verhältnis zu den absehbaren Nachteilen dieser Lösung.

Auf Unverständnis stösst bei der SPD-Fraktion die Haltung der PDS-Fraktion. Noch kurz vor der Entscheidung für den Tunnel reduzierte deren Pressesprecher die Bedeutung des City-Tunnel auf die Konkurrenz zur Straßenbahn. Nun werden die Nörgeleien auf angebliche Kostensteigerungen für die Stadt fokussiert. Damit zeigt die PDS-Fraktion, dass sie sich aus der kleinkarierten Betrachtung des City-Tunnels als lediglich innerstädtische Verbindung nicht lösen kann oder nicht lösen will.

Die SPD-Fraktion teilt in einem Schreiben dem Leiter der Abfallverbrennungswirtschaft der E.ON Kraftwerke GmbH Herrn Horst-Günter Hesse mit, dass die neue Abfallverbrennungsanlage in Ver-antwortung für die Bürger unserer Region aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen abgelehnt wird.

Diese sind einmal die Vielzahl weiterer geplanter Müllverbrennungsanlagen (z.B. Delitzsch, Hal-le und weitere in Sachsen und Sachsen-Anhalt). Außerdem würde das zusätzliche Transportaufkommen mit ca. 30.000 Fahrzeugen pro Jahr eine erhebliche Verkehrsbelastung mit den bekannten Auswirkungen auf die Umwelt bedeuten.

In dem Schreiben wird u.a. weiter ausgeführt:

“Mit großer Verwunderung mussten wir den örtlichen Tageszeitungen entnehmen, dass Ihr Unter-nehmen die Errichtung einer Müllverbrennungsanlage am Standort Lippendorf nach einer scheinbar mehr als zweijährigen Pause weiterverfolgt. Durch die sich anschließende öffentliche Diskussion in der Presse konnte der aufmerksame Bürger erfahren, dass die diesbezüglichen Verantwortungsträger in der Region von der Meldung genauso überrascht waren, wie er selbst. Es dürfte Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit nur unschwer entgangen sein, dass am Standort der Zent-raldeponie Cröbern eine mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage mit einem Durchsatz von 300.000 Mg/a errichtet und betrieben werden wird. Im Klartext bedeutet das, dass die Abfälle aus dem Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen, also aus der Gebietskörperschaft, in der Sie die Müllverbrennungsanlage bauen wollen, ausnahmslos in die mechanisch-biologische Vorbehandlung gehen oder direkt auf der Deponie abgelagert werden, sofern sie nicht vorbehandelt werden müssen. Gemäß Beschlussfassungen der Verbandsversammlung des Zweckverbandes sowie des Aufsichtsrates der WEV mbH sind die Planungen für die MBA in vollem Gange und die Inputmengen der Anlage vertraglich gesichert.”

Abschließend bietet die SPD-Fraktion Herrn Hesse, insbesondere zum Ausräumen vorliegender Diskrepanzen, einen Gesprächstermin an.

Ein wichtiges Thema in der Fraktionssitzung der SPD-Fraktion am 7. November 2001 war die aktuelle Situation des bfb unter den geänderten Förderbedingungen und der vom Arbeitsamt Leipzig festgestellten Mängel. Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee informierte über den gegenwärtigen Stand der Bemühungen der Stadtverwaltung, eine tragfähige Lösung zu finden. Für die SPD-Fraktion ist angesichts der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit eine Weiterführung der kommunalen Beschäftigungsförderung auf hohem Niveau auch in Zukunft unverzichtbar. Über die Art und Weise der Umsetzung muss zeitnah diskutiert und entschieden werden. Die SPD-Fraktion nimmt Befürchtungen der Beschäftigten des bfb sehr ernst und erklärt ausdrücklich:

Die Weiterführung des bfb stand und steht für die SPD-Fraktion zu keinem Zeitpunkt zur Debatte.

Überlegungen, Regie-ABM vollständig aus dem bfb auszugliedern, sind nach Meinung der SPD-Fraktion nicht akzeptabel. Wir fordern, dass im bfb weiterhin sowohl Regie-ABM als auch Mitarbeiter im Programm “Arbeit statt Sozialhilfe” in einem ausgewogenen Verhältnis beschäftigt werden

Für Profilierungsbemühungen einzelner Stadträte oder als Wahlkampfthema ist der bfb allerdings das denkbar schlechteste Objekt. Damit würde eine Kontroverse über die zukünftige Struktur der Beschäftigungsförderung ausgelöst, die letztendlich auf dem Rücken der ohnehin bereits Benachteiligten ausgetragen wird.

Die SPD-Fraktion unterstützt deshalb alle Bemühungen der Stadtverwaltung, für geregelte Verhältnisse bei der Beschäftigungsförderung zu sorgen.