Die SPD-Fraktion unterstützt die aktuelle Forderung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Kreisverband Leipzig e. V. (ADFC) hinsichtlich sicherer, komfortabler und ökologischer Radwege im Leipziger Auwald.

„Attraktive Radwege werden schon jetzt von vielen Leipzigerinnen und Leipzigern genutzt. Damit die Verkehrswende gelingt, wollen wir die Sanierung von Radwegen auch in den nächsten Jahren voranbringen und ein ganzjährig nutzbares Hauptnetz Rad schaffen. Die Asphaltierung auf einigen Hauptradrouten durch den Auwald befürworten wir, damit Radfahrende sicher und komfortabel unterwegs sein können. Bitumenschichten halten länger und bieten außerdem auch ökologische Vorteile und schützen den Auwald. Sie verringern Staub bzw. Matsch und sind durch farbliche Splitt-Beschichtungen optisch unauffällig. Wir brauchen ca. 10 bis 15 Kilometer Bitumenbelag, um als Lückenschluss ein ganzes Radwegesystem ganzjährig nutzbar zu machen. Damit wird auch eine Lenkungswirkung im Auwald möglich. Heißt, es fährt dann nicht mehr jeder überall lang und benutzt Wege, die eigentlich nicht benutzt werden sollten“, erläutert Marius Wittwer, Stadtrat der SPD-Fraktion.

Marius Wittwer

Wittwer weiter: „Wie auch der ADFC fordern wir endlich die Sanierung des Elsterradweges. Der Radweg ist im Abschnitt zwischen Teilungswehr Großzschocher und Schleußiger Weg in einem schlechten Zustand. Ein unebener Schotterbelag mit vielen spitzen Steinen rütteln die Radfahrenden regelmäßig durch. In den Sommermonaten bildet sich regelmäßig Staub. Der Radweg ist eine hochfrequentierte Radwegeverbindung zwischen Leipziger Innenstadt und dem Neuseenland. Insbesondere in der Badesaison wird er täglich von sehr vielen Menschen Richtung Cospudener See genutzt. Derzeit wird ein Fachgutachten über die Auswirkungen einer Wegedecke aus Asphalt auf den vorhandenen Baumbestand entlang des Elsterradweges erstellt. Das Ergebnis des Gutachtens wird für dieses Jahr erwartet. Die Planung und die bauliche Umsetzung sollten unserer Meinung nach zeitlich nicht erst 2027/28 eingeordnet werden. Leider hat der Stadtrat die von der SPD-Fraktion beantragten Mittel für den Doppel-Haushalt 2025/26 abgelehnt.“

Beitrag von Andreas Geisler für das Leipziger Amtsblatt v. 15.03.2025

Leipzig wächst dynamisch und ist attraktiv für junge Leute, Fachkräfte und Unternehmen. Das zeigen nicht zuletzt die jüngsten Zahlen im Wirtschaftsbericht zur Beschäftigungsentwicklung, den Gewerbesteuereinnahmen und Unternehmensgründungen. Natürlich war und ist die Automotive-Branche prägend, aber es ist erfreulich zu sehen, dass auch andere Sektoren wie Life Science und GreenTech sich sehr gut entwickeln.

Laut Wirtschaftsbericht 2024 konnte Leipzig im vergangenen Jahr einen Zuwachs um 5.617 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie eine Rekordsumme von 663 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen verzeichnen. Im Jahr davor sind darüber hinaus mit 5.263 Gewerbeanmeldungen knapp 1.000 mehr an- als abgemeldet worden.

Leipzig hat einen starken Mittelstand und starke Kammern. Wir dürfen bei unserer Wirtschaftspolitik die kleinen und mittelständigen Betriebe aber nicht vergessen! Mit unserer neuen Clusterstrategie werden wir die positiven Effekte weiter ausbauen und unsere Wirtschaft noch breiter aufstellen. Das macht uns auch in Krisenzeiten resilient und sichert Wohlstand und Beschäftigung. Als Fundament für all das sind die Leipziger Weltoffenheit, unsere reiche Kultur- und Sportlandschaft, aber auch die Verbindung von urbanen Räumen mit Natur elementare Faktoren.

Anstatt die Interessen gegeneinander auszuspielen, muss ein Ausgleich gefunden werden, der alle berücksichtigt. Aus Sicht der SPD-Fraktion können zusätzliche Stellflächen für die Anwohner ein Weg sein, um den Schulbau in der Katzmannstraße sicherzustellen.

Die Gemüter sind erhitzt, die Fronten verhärtet: seit Wochen schwelt der Streit um den Garagenhof in der Katzmannstraße, der einem Schulneubau weichen soll. Dazu stellt Ute Köhler-Siegel fest: „Für uns hat der Schulbau und die damit verbundenen, dringend nötigen Sanierungen weiterer Schulen im Leipziger Norden absolute Priorität.“ und räumt zugleich ein: „Natürlich sehen wir aber auch die Sorgen der bisherigen Garagenhofbesitzer und Anwohner bezüglich der entfallenden Stellplätze und dem damit steigenden Parkdruck im Viertel.“

Hintergrund ist die Verwaltungsvorlage zum Neubau einer Auslagerungsschule am Standort Katzmannstraße (VIII-DS-00336). Dazu gibt es inzwischen eine Petition, Änderungsanträge und Presseberichterstattung, mit dem Ziel den Garagenhof zu erhalten. Eltern- und Schülervertretungen haben dagegen mobilgemacht und betonen die Dringlichkeit, mit der Leipziger Schulen gebaut und saniert werden müssen. In der kommenden Ratsversammlung am 19.03.2025 soll darüber abgestimmt werden. Köhler-Siegel fasst den SPD-Änderungsantrag dazu prägnant zusammen:

Ute Köhler-Siegel

„Wir wollen die Verwaltung verbindlich beauftragen, 100 Ersatzstellplätze in der näheren Umgebung zu schaffen, um den Wegfall des Garagenhofs zu kompensieren. Damit liegt ein konkreter Lösungsvorschlag auf dem Tisch. Der Ball liegt nun bei der Verwaltung und den anderen Fraktionen.“

„Seit Wochen hören wir von manchen Akteuren nur, was sie alles nicht wollen. Wir sagen klar: Wir wollen die Schule und das damit verbundene Schulsanierungskonzept zügig umsetzen. Wir erarbeiten Kompromissvorschläge und erwarten, dass auch andere Parteien sich konstruktiv einbringen.“, so Köhler-Siegel abschließend.

In ihrer Rede zum Haushaltsantrag „ Beratung und Prävention stärken – wirksam gegen sexualisierte Gewalt vorgehen “ hält Stadträtin Pia Heine ein Plädoyer für bessere Schutzmaßnahmen trotz angespannter Haushaltslage.

Es ist kein leichtes Thema, dass Pia Heine in der Ratsversammlung am 12.03.2025 anschneidet: „Jede dritte Frau erlebt mindestens ein Mal in ihrem Leben physische oder sexualisierte Gewalt. Sexuelle Belästigung im Alltag, am Telefon und im digitalen Raum beispielsweise in Form obszöner Anspielungen oder Gesten, dem unerwünschten Zusenden von Bildern oder Videos mit pornografischem Inhalt, über Angrapschen bis hin zu Vergewaltigung, sexuellem Missbrauch, dem Erzwingen sexueller Handlungen, Zwangspornografie – sexualisierte Gewalt hat viele Gesichter.“

Hintergrund des Antrags ist die rasant steigende Zahl der Straftaten im Bereich sexualisierte Gewalt in Leipzig bei vergleichsweise geringem Beratungs- und Schutzangebot. Dazu macht Pia Heine deutlich:

Pia Heine

„Für die Opfer sexualisierter Gewalt hat die Stadt Leipzig Stand Oktober 2024 nur drei Fachberaterinnen. In einer Stadt wie Leipzig wären eigentlich etwa 40 Mitarbeitende für die Beratung nötig. Eine reine Dynamisierung der bisherigen Förderung reicht also nicht aus, um den Bedarf auch nur annähernd zu decken. „

Aktuell beträgt die Wartezeit für Betroffene teils ca. 8-10 Wochen, schutzsuchende Personen müssen oftmals zunächst abgewiesen werden. „Um die Präventionsarbeit zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und die dafür nötige Opferberatung in Leipzig intensiver als bisher zu fördern, beantragen wir in einem gemeinsamen Haushaltsantrag der Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke für das Haushaltsjahr 2025 zusätzlich 100.000 EUR und für das Jahr 2026 zusätzlich 200.000 EUR.“ macht Stadträtin Heine abschließend ihren Standpunkt klar. Am Ende hat der Stadtrat mit deutlicher Mehrheit (43/12/14) diesem Antrag zugestimmt.

Die SPD- Fraktion beantragt mehr Personal für den Fachdienst Eingliederungshilfe im Kontext Schule im Doppelhaushalt 2025/26. Ute Köhler-Siegel führt aus, warum das so wichtig ist.

„Seit September 2023 stieg die Anzahl der Anträge auf Eingliederungshilfe um fast 30% an. Hintergründe dafür sind vor allen die gestiegene Zahl der Kinder, die inklusiv beschult werden.“ führt Köhler-Siegel in das Thema ein.

Viele dieser Kinder haben Anspruch auf Eingliederungshilfe. Die Prüfung ist recht komplex, auch weil das Landesamt für Schule und Bildung kaum noch entsprechend notwendige psychologische Gutachten erstellt. „Dennoch ist es nicht hinzunehmen, dass das Fachamt eine riesige Bugwelle noch nicht bearbeiteter Anträge vor sich herschiebt. Wir erfuhren in einer Anfrage, dass im November letzten Jahres 631 Anträge noch unbearbeitet waren. Das sind ungefähr die Hälfte der Anträge, die in einem Jahr eingehen.“ so  Köhler-Siegel weiter.

Ute Köhler-Siegel

„Manche Kinder sind ohne eine Schulbegleitung nicht oder nur teilweise beschulbar. Jeder Tag, jede Stunde, die diese Kinder nicht am Unterricht teilnehmen, vergrößert die Lernrückstände.“ ist die Grundschullehrerin alarmiert.

„Dieses Amt bearbeitet auch alle Anträge, die mit dem Thema Teilleistungsstörung einhergehen. Das sind zum Beispiel Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Dyskalkulie. Auch hier vergrößern sich die Lücken mit jedem Tag, an dem das Kind nicht entsprechend gefördert wird.

Inklusion ist ein Menschenrecht. Alle Kinder haben das Recht, in einem inklusiven Bildungssystem zu lernen. Es kann nicht sein, dass Eltern oft ein Jahr von der Antragsstellung bis zum Bewilligungsbescheid warten müssen.

Abschließend stellt die Stadträtin klar: „Die SPD steht für inklusive Bildung. Die Stadt Leipzig hat den Auftrag, diese Anträge gründlich und zügig zu prüfen und zu bescheiden. Dafür braucht es mehr Personal, welches wir hiermit beantragen.“

Der Antrag wurde im Stadtrat im Anschluss an die Rede mit Mehrheit (38/26/3) so beschlossen.

Beitrag von Frank Franke für das Leipziger Amtsblatt v. 01.03.2025

Als SPD-Fraktion haben wir mit verschiedenen Haushaltsanträgen versucht, den Verwaltungsvorschlag für den Doppelhaushalt 2025/2026 der Stadt Leipzig zu verbessern. Dabei haben wir einen Fokus auf Schulmensen, Sportvereine, der Unterstützung von Familien und vielen anderen Themen gelegt.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Haushaltsanträge ist die bessere Sanierung der Gehwege in Leipzig. Hierfür haben wir zusätzliche Mittel beantragt, um unser Programm „könnte besser Laufen“ finanziell auf die Füße zu stellen. Wir wollen damit erreichen, das vorhandene Gehwege saniert und barrierearmer werden. Außerdem fordern wir mehr Gehwegabsenkungen. Damit sollen auch die Schulwege unserer Kinder sicherer werden. In der Ratsversammlung Mitte März wird über die Haushaltsanträge beschlossen. Wir hoffen, dass so schon in diesem Jahr Verbesserungen erzielt werden können.

In 2025 werden wir uns dann mit dem Fußverkehrsentwicklungsplan beschäftigen, den die Stadt Leipzig vorlegen will. Darin sollen Schwerpunkte für die Förderung des Fußverkehrs in Leipzig identifiziert und ein gesamtstädtisches Fußwegenetz erarbeitet werden. Ein Maßnahmenplan priorisiert die zur Umsetzung notwendigen Handlungsfelder und Maßnahmen. Gut zu Fuß für eine Mobilität für alle Leipzigerinnen und Leipziger.

In ihrer Rede zum Antrag „Kein sicherer Hafen für illegale Migration!“ wirft Stadträtin Pia Heine der AfD-Fraktion völkische, abschottende Grundüberzeugungen vor und hält ein flammendes Plädoyer für den Verbleib im Bündnis ‚Städte sicherer Häfen‘. Auch die CDU-Fraktion wird nicht verschont.

„Leipzig ist und bleibt eine weltoffene, solidarische Stadt. Zum guten Ruf Leipzigs gehört auch die zusätzliche Aufnahmebereitschaft für Menschen in Not im Rahmen des Bündnisses ‚Städte sicherer Häfen'“, führt Pia Heine gleich zu Beginn ihrer Rede aus. Und geht mit den Antragsstellern der AfD-Fraktion hart ins Gericht: „Die einzigen, die hier „gesinnungsethische Symbolpolitik“ betreiben, sind Sie, und zwar im Geiste Ihrer völkischen, abschottenden Grundüberzeugungen!“

Hintergrund dieser verbalen Attacken war der Antrag der AfD (VIII-A-00193), Leipzig solle das Bündnis ‚Städte sicherer Häfen‘ verlassen und die ideelle Patenschaft für das Boot „Rise above“ des Vereins Mission Lifeline“ beenden. Der dazugehörige Änderungsantrag der CDU-Fraktion geht sogar noch weiter und will zusätzlich Spendenaufrufe für „Mission Lifeline“ untersagen sowie Asylbewerber nicht mehr oberhalb des gesetzlichen Schlüssels aufnehmen. Dazu macht Pia Heine deutlich:

Pia Heine

„Dass die CDU-Fraktion den ohnehin schon unsäglichen Originalantrag der AfD aber noch verschärft, zeigt deutlich, dass man anscheinend auch weiterhin versucht, die AfD hier sogar noch rechts zu überholen.“

„Dass unsere Stadt sich als „sicherer Hafen“ versteht, ist für mich Ausdruck von Humanität und Solidarität und darauf bin ich stolz. Als altehrwürdige Messe- und Universitätsstadt steht Leipzig wie kaum eine andere deutsche Metropole für Weltoffenheit und interkulturelle Verständigung. Jeder Mensch hat ein Recht auf ein sicheres Leben. Kein Mensch ist illegal!“ macht Stadträtin Heine abschließend ihren Standpunkt klar.

Am Ende hat der Stadtrat mit knapper Mehrheit sowohl den Änderungsantrag der CDU- als auch den Originalantrag der AfD-Fraktion abgelehnt.