Die Diskussionen um den kommenden Leipziger Doppelhaushalt sind in vollem Gange. Am vergangenen Freitag haben die Fraktionen des Leipziger Stadtrates ihre Änderungsvorschläge zum Haushalt 2019/2020 eingereicht. Die SPD-Fraktion hat rund 40 eigene Vorschläge sowie 17 Änderungsanträge mit anderen Fraktionen ins Verfahren gegeben.

„Wir wollen mit unseren Anträgen die Weichen für ein weiterhin attraktives und lebenswertes Leipzig stellen. Und das nicht nur für die beiden nächsten Jahre“, erklärt Fraktionschef Christopher Zenker. „Entsprechend der aktuell guten wirtschaftlichen Entwicklung unserer Stadt und auch vor dem Hintergrund der zu erwartenden hohen Steuereinnahmen, haben wir uns entschlossen, in mehreren Bereichen doch recht deutliche Änderungen anzuregen, um den Anforderungen einer wachsenden Stadt gerecht zu werden.“
Anders als in den anderen Jahren hat die SPD-Fraktion für diesen Doppelhaushalt die Themen „Kita und Schule“ nicht zum Schwerpunkt gemacht. Christopher Zenker erklärt dazu: „Bis auf einen Antrag zu einem Sonderprogramm für Toiletten in Kitas und Schulen haben wir uns entschlossen, die Verwaltung nicht mit zusätzlichen Maßnahmen in diesem Bereich zu beauftragen, da es unrealistisch wäre, dass weitere Maßnahmen zu den bereits beschlossenen tatsächlich umgesetzt werden können.“

Die Sozialdemokraten wollen stattdessen das Thema „Sicherheit“ in seiner ganzen Breite stärker in den Fokus rücken. Zum Doppelhaushalt 2017/18 ging es darum, die Personalstärke bei der städtischen Polizeibehörde zu erhöhen, um der Stadt die Möglichkeit zu geben, den ordnungspolitischen Rahmen, der in die Zuständigkeit der Kommune fällt, besser und effizienter ausfüllen zu können. „Aus unserer Sicht ist das Thema ,Sicherheit‘ jedoch deutlich vielfältiger und sollte sich nicht allein auf den Ausbau der Sicherheitsinfrastruktur beschränken. Schnell werden nämlich auch sozialpolitische Aspekte bedeutender, wenn man das Thema Sicherheit weiterdenkt. Aus unserer Sicht gehören neben der Sozialarbeit unter anderem auch Jugendhilfe, kulturelle Angebote, Freiraumgestaltung inklusive der Sauberkeit und nicht zuletzt Wohnen und Verkehrssicherheit – wo es uns vor allem um Tempo-30-Zonen vor Schulen und Kitas, die Beseitigung von Unfallschwerpunkten und Querungshilfen geht – zu einem Gesamtpaket, das die Sicherheit in unserer Stadt auf mehreren Ebenen erhöhen soll“, erläutert Zenker. „Das klingt zunächst vielleicht etwas weit hergeholt, aber Sicherheit sollte nicht auf einen repressiven Aspekt verengt werden, viel mehr kommt es auf ein Bündel von Ansätzen an, um die Gesamtsituation zu verbessern.“

Die SPD-Fraktion möchte unter anderem die aufsuchende Sozialarbeit stärken, wodurch insbesondere die Betreuung von jungen, wohnungslosen und suchtkranken Menschen verbessert und den betroffenen Alternativen zum aktuellen Lebensumfeld aufgezeigt werden sollen. Zudem wollen sie die Jugendarbeit stärken, inkl. der Straßensozialarbeit. Wobei zudem die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter gestärkt werden soll, um auch einen besseren Zugang zu jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu bekommen. Ferner soll die Schulsozialarbeit weiter ausgebaut und besser mit Sachmittelbudgets ausstattet werden, damit Schulsozialarbeiter ihre Arbeit optimal gestalten können. „Bildung bleibt der Schlüssel zur sozialen Sicherheit. Schulsozialarbeit ist hierbei ein Baustein, der hilft, Schulabbrüche zu verhindern. Wer die Schule ohne Abschluss beendet, hat später weniger Chancen, sich ein geregeltes Leben aufzubauen. Und der Weg auf die schiefe Bahn ist dann mitunter sehr kurz. Das gilt es schon im Vorfeld zu vermeiden“, so Zenker. Auch mehrere Anträge, die gemeinsam mit anderen Fraktionen gestellt worden sind, gehören in diesen Kontext. So hat die SPD-Fraktion, gemeinsam mit den Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Linken, die Aufstockung der Förderung für Vereine und Verbände in der Jugendhilfe, im Sozialamt und im Bereich des Jugendamtes sowie eine Erhöhung der Zuschüsse für die freie Kulturszene angeregt, denn auch diese Vereine leisten im sozialen und kulturellen Bereich eine nicht zu unterschätzende Arbeit für die Stadtgesellschaft.

„Zur Lebensqualität in unserer Stadt gehören auch das Stadtgrün und ein Mindestmaß an Sauberkeit im öffentlichen Raum“, sagt Christopher Zenker. „Wir möchten deshalb die Zahl der Straßenbäume in Leipzig weiter erhöhen und die Umsetzung der Freiraumstrategie u.a. durch Personalaufstockungen voranbringen. Damit soll nicht nur ein Beitrag zur Sauberkeit der Luft geleistet, sondern auch das Klima in der Stadt verbessert werden. Es ist zu erwarten, dass die Sommer in den nächsten Jahren immer wärmer werden und das stellt zunehmend eine Belastung für Mensch und Natur dar. Straßenbäume und Parks sind deshalb nicht nur schön anzusehen, sondern sorgen auch für eine Abkühlung in der Stadt.“ Das Thema „Sauberkeit“ bleibt selbstverständlich nicht auf saubere Luft beschränkt. Vielmehr geht es der SPD-Fraktion auch um einen sauberen öffentlichen Raum. „Im Juli 2015 wurde im Stadtrat einstimmig das Papierkorbkonzept der Stadt Leipzig beschlossen. Wir wollen, dass für die Bürgerinnen und Bürger die damit einhergehenden Verbesserungen auch schneller sichtbar werden. Die Stadtreinigung soll deshalb zusätzliche Gelder aus dem Haushalt bekommen, um das Papierkorbkonzept zügig umsetzen zu können. Mindestens an jeder Haltestelle muss es einen Abfallbehälter geben. Das heißt nicht nur, dass der öffentliche Raum dadurch gepflegter aussieht: Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass ein sauberes Umfeld das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung verbessert“, so Zenker weiter.

Auch die Versorgung mit preiswertem Wohnraum gehört für die SPD-Fraktion zum Thema „Sicherheit“, wenn auch hier vor allem zum Bereich soziale Sicherheit. „Die Lage am Wohnungsmarkt wird in Leipzig immer schwieriger, weil unsere Stadt in den letzten Jahren so stark gewachsen ist, dass es nicht möglich war, im notwendigen Maß neuen Wohnraum zu schaffen“, erläutert SPD-Fraktionsvize und LWB-Aufsichtsrat Heiko Oßwald. „Aktuell liegt die Leerstandsquote bei vermietbarem Wohnraum bei rund 2 Prozent und die Mietpreisentwicklung kannte in den letzten Jahren nur noch eine Richtung – nach oben. Es ist also dringend notwendig, dass neuer Wohnraum entsteht und dabei auch bezahlbare Mieten nicht aus dem Auge verloren werden. Neubau an sich heißt nämlich nicht automatisch, dass die Kaltmiete für einen Großteil der Leipziger im erschwinglichen Rahmen bleibt. Wir haben deshalb vorgeschlagen, dass die Stadt Leipzig eine Projektgesellschaft für die Entwicklung des Areals Kiebitzmark in Paunsdorf gründet. Das Gebiet sollte noch in den 1980er-Jahren zur Erweiterung des Wohngebiets Paunsdorf entwickelt werden, allerdings wurden diese Pläne nach der Friedlichen Revolution ad acta gelegt und der damals einsetzende Bevölkerungsschwund hätte das Vorhaben auch unwirtschaftlich gemacht. Heute ist die Lage eine ganz andere. Wir sind deshalb der Auffassung, dass die Stadt einen konkreten Aufschlag machen sollte, die Entwicklung dieser Fläche wieder aufzugreifen. Eine Projektgesellschaft, an der sich neben Stadt und LWB auch Genossenschaften und private Immobilienfirmen beteiligen können, wäre ein solcher Aufschlag. Um diese Gesellschaft nicht nur auf dem Papier stehen zu haben, sondern auch in den ersten Jahren handlungsfähig zu machen, wollen wir entsprechende Mittel im Haushalt vorhalten.“

Der SPD-Fraktion schwebt bei der Entwicklung der Fläche vor, dass verschiedene Projektpartner hier gemeinsam einen neuen Stadtteil mit mehreren Tausend Wohneinheiten schaffen, der sowohl unter ökologischen als auch unter sozialen Aspekten neue Maßstäbe setzt. So soll beispielsweise die Quote des mietpreisgedämpften Wohnraums dort bei möglichst 40 Prozent liegen, um damit auch für Familien und Menschen mit geringerem Einkommen attraktive Angeboten machen zu können, ohne eine gesunde Durchmischung des Quartiers zu vernachlässigen.

Die Gegenfinanzierung ihrer Ideen sieht die SPD-Fraktion aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage der Stadt als gesichert an. Hierzu erklärt Heiko Oßwald, der seine Fraktion im Finanzausschuss vertritt: „Die im Haushalt bislang angesetzten Erwartungen an Einnahmen aus der Gewerbesteuer und dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer sind aus unserer Sicht doch sehr vorsichtig. So rechnet die Verwaltung bspw. für das kommende Jahr mit Gewerbesteuereinnahmen von 305 Millionen Euro, obwohl im August dieses Jahres die Gewerbesteuerinnahmen schon bei rund 330 Millionen Euro lagen und bis zum Jahresende noch weiter anwachsen werden. Ähnlich verhält es sich auch beim Haushaltsansatz zu Einnahmen aus der Einkommenssteuer. Wir gehen davon aus, dass die konjunkturelle Lage noch einige Zeit stabil bleiben wird, sodass unsere Gegenfinanzierungsvorschläge nicht aus der Luft gegriffen sind.“ +++

Artikel von Christian Schulze für das Amtsblatt vom 27.10.2018

Im Doppelhaushalt 2017/2018 wurde nach intensiver Diskussion in der Bürgerschaft und Verständigung verschiedener Stadträte aus Alt-West Geld eingestellt. Es ging in dem Beschluss um  Planungen für ein integriertes Verkehrskonzept Altlindenau und die Neugestaltung des Lindenauer Marktes. Diese Planungen sind nun sehr weit gediehen. Als erste Maßnahmen wurden schon 2017 auf der Südseite des Platzes am Theater der Jungen Welt Tempo 20 Schilder aufgestellt und in der Marktstraße sind einige Kurzzeitparkplätze eingerichtet worden.

Nun fand im September in ganz Europa die Europäische Mobilitätswoche statt. Diese wurde von Akteuren vor Ort genutzt, um gerade auf dem Lindenauer Markt, mal zu beobachten, was passiert, wenn auf der Nordseite des Platzes, also zwischen Kaufland und DM bis hin zur Demmeringstraße keine Autos mehr unterwegs sind.

Das Ergebnis war vorherzusehen. Die Sicherheit vor allem für Fußgänger und Radfahrer war erheblich höher, die Ladengeschäfte konnten sich besser „ausbreiten“. Im März 2019 soll nun die nächste öffentliche Veranstaltung stattfinden, in der die Planungen vorgestellt werden. Nach entsprechender Feinplanung und Ausschreibung werden dann die verkehrsberuhigenden Maßnahmen im Jahr 2020 baulich umgesetzt. Wir werden das weiter fest im Blick behalten.

Redner: Heiko Oßwald, stellv. Fraktionsvorsitzender

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
liebe Gäste,

die Gewährleistung und Organisation von Mobilität in einer wachsenden Großstadt, in der sich auch zukünftig alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt entwickeln können, ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen in unserer Zeit und es wird eine der finanziell herausfordernsten Aufgaben sein, die unsere Stadt lösen muss.

Aber immerhin, nach dem lange genug geredet wurde und mittlerweile eine Vielzahl von Anträgen im Verfahren war, wie man den ÖPNV attraktiver machen kann, wird jetzt endlich gehandelt. Im September haben wir uns hier im Rat mit großer Mehrheit für eine nachhaltige Mobilitätsstrategie entschieden und die hat auch finanzielle Konsequenzen. Die Verwaltung nimmt nun erstmals hierzu umfassend Stellung, geht auf die unterschiedlichen Vorschläge der Fraktionen ein und bietet eigene Lösungsansätze an. Im Wesentlichen geht es um drei Themenbereiche, auf die ich jetzt gesondert eingehen möchte.

1. Die Tarife

Ein attraktiver ÖPNV hängt auch vom Preis ab. Er muss für alle bezahlbar sein, gerade auch für die Leipziger mit schmalem Geldbeutel. Es geht uns um eine faire Verteilung der Kostensteigerungen der LVB zwischen Kunden, Stadt und LVV. Weder können wir zukünftig ohne Fahrpreiserhöhungen auskommen, weil dies LVV und Stadt auf Dauer finanziell nicht schultern können, noch dürfen die Kostensteigerungen, wie in der Vergangenheit geschehen, den Fahrgästen über Tariferhöhungen aufgebürdet werden. Wir hatten daher vorgeschlagen, die Tariferhöhungen  auf max. 2 Prozent zu begrenzen und zwar nachhaltig. Das ist aus unserer Sicht der bessere Ansatz, als die Fahrpreise für 2 Jahre stabil zu halten, um sie danach doppelt erhöhen zu müssen. Dies greift die Verwaltung auf und schlägt weiter vor, die Schüler-Card die nächsten beiden Jahre nicht zu erhöhen. Das begrüßen wir ausdrücklich.

2. Die Sicherstellung des laufenden Betriebes und Investitionsbedarfes.

Um kurzfristig wachsende Fahrgastzahlen mit vorhandenen Ressourcen zu bewältigen, muss massiv in neue Fahrzeuge und die Ausbesserung der Schienennetze investiert werden. Auch müssen faire Löhne gezahlt werden, um den wachsenden Personalbedarf  abzusichern und die vorhandenen Mitarbeiter zu halten. Wir hatten daher vorgeschlagen, die Investitionszuschüsse an die LVB deutlich zu erhöhen. Nachdem der neue Nahverkehrsplan im Entwurf vorliegt, stimmen wir aber auch der Anhebung des Ausgleichsbetrages bis 2023 auf 55 Mio. Euro zu.

3. Die Finanzierung der anstehenden ÖPNV- Planungen und –Großinvestitionen aufgrund des beschlossenen Mobilitätsszenarios

Der zusätzliche Investitionsbedarf beim beschlossenen Nachhaltigkeitsszenario wird bis zum Jahr 2030 rund 600 Mio. Euro betragen. Selbst bei einer Förderquote von 80% müsste die Stadt Leipzig bis dahin rund 120 Mio. Euro an Eigenmitteln aufbringen. Also pro Jahr rund 10 Mio. Euro. Daher hatte meine Fraktion gemeinsam mit der Freibeuter-Fraktion die Bildung eines Mobilitätsfonds vorgeschlagen, in den jährlich durch LVV und Stadt zu gleichen Teilen diese 10 Mio. Euro eingezahlt werden sollten. Daher ist die vorgeschlagene Prüfung bis zum Jahr 2022 nicht zufriedenstellend und wird den finanziellen Druck auf künftige Haushaltsjahre verlagern. Aber immerhin werden mit den Mitteln aus der Tilgung des Gesellschafterdarlehens durch die LVV notwendige Planungen angeschoben und LVB – Mitbauprojekte beim VTA beschleunigt.

Hierzu bedarf es durch die Verwaltung noch einer konkreten Untersetzung der Maßnahmen. Auch werden wir uns ausdrücklich vorbehalten, im Rahmen der Haushaltsberatungen noch entsprechende städtische Mittel einzufordern.

Letztendlich geht es heute auch um Abwägungsprozesse. Wie verwenden wir die begrenzten finanziellen Ressourcen? Wie viele Mittel setzen wir für die Begrenzung von Tariferhöhungen ein? Wie viele Mittel nutzen wir für die Absicherung notwendiger Investitionen? Und: Wie viele Mittel wollen wir einsetzen, um gute Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen gewährleisten zu können? Die einfache Wahrheit ist, der Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Daher sprechen wir uns auch gegen ein Tarifmoratorium aus, so toll dies auch klingt. Ein durchgehendes Tarifmoratorium würde bis zum Jahr 2030 Einnahmeausfälle von rund 320 Mio. Euro bedeuten, die woanders fehlen. Auch ein auf zwei Jahre begrenztes Tarifmoratorium würde bedeuten, dass ein Fehlbetrag von rund 46 Millionen Euro bis 2030 aufläuft. Diese Mittel würden dann bei Investitionen bzw. auch bei der Finanzierung fairer Löhne fehlen. Das halten wir für unverantwortlich!

Der andere Abwägungsprozess ist, wie verteile ich die Lasten fair zwischen Stadt und Stadtkonzern. Zur Wahrheit gehört, dass ein großer Teil der Lasten der LVV aufgebürdet wurde. Das tragen wir mit, da nach dem gewonnenen KWL-Prozess die LVV dazu auch momentan in der Lage ist. Für die LVV ist das jedoch eine große Herausforderung, wofür wir der Geschäftsführung des Konzerns auch unsere Anerkennung ausdrücken.

Die Stadt Leipzig wird aber nicht umhin kommen, perspektivisch auch ihren Beitrag zu leisten.

Die Vorschläge der Verwaltung sind ein echter Anfang, ein ernsthafter Versuch, die Umsetzung der Mobilitätsstrategie bei begrenzten finanziellen Mitteln abzusichern. Daher werden wir dem Verwaltungsstandpunkt zustimmen.

Pressemitteilung zur heutigen Veröffentlichung der Maßnahmenübersicht zum Programm „Invest Schule“ des Freistaates Sachsens über bewilligte Schulinvestitionspläne Grünau und Leipzig Südost.

„Die nun bewilligten Mittel aus dem Programm „Invest Schule“ werden dringend gebraucht. Die Heinrich-Mann-Schule in Meusdorf wurde 1936 erbaut. Die für 2019 geplante Komplexsanierung des Gebäudes ist notwendig. Insgesamt sollen die Sanierungsarbeiten 7.750.000 Euro kosten, davon fördert der Freistaat Sachsen 5.537.050 Euro, was einer Förderung von 71 Prozent entspricht. Alle Schulen sollen beste Lernbedingungen bieten. Investitionen in Schulen und Kitas stehen ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Neben den benötigten Bau neuer Schulen, müssen wir die Werterhaltung unserer alten Schulen konsequent im Blick behalten“, so Nicole Bärwald-Wohlfarth, SPD-Stadträtin für Südost.

 

Heiko Bär, SPD-Stadtrat aus Grünau weiter: „Die Grünauer Schulen haben einen hohen Investitionsstau und wurden lange vernachlässigt. Ich freue mich daher sehr, dass für die Sanierung der Max-Klinger-Schule, der Förderschule Grünau und der 94. Schule Fördermittel genehmigt worden sind. Aus dem Programm „Invest Schule“ werden dadurch 16 Millionen Euro für das Schulzentrum Grünau investiert. Für die Weiterentwicklung Grünaus sehr gut investierte Mittel“.

Hintergrund: Die Mittel des Schulinvestitionsprogramms in Höhe von 195,7 Millionen Euro werden den Kommunen als zusätzliches Budget „Schulhausbau“ innerhalb des Programms „Brücken in die Zukunft“ zur Verfügung gestellt. Das verfügbare Budget der Stadt Leipzig aus dem Programm beträgt zirka 23,5 Millionen Euro.

Weiter sanieren und ein Kulturzentrum im Leipziger Osten aufbauen!

Das ehemalige „Kino der Jugend“, in der Eisenbahnstraße 162, befindet sich in städtischen Eigentum und steht unter Denkmalschutz. Die ursprüngliche Generatorenhalle, wurde ab 1928 als Kino genutzt, dessen Betrieb dann 1987 eingestellt wurde. Das Gebäude befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand, sodass . 2017 einige Sanierungsmaßnahmen, wie eine Notsicherung des Daches, notwendig wurden. Eine Ausschreibung nach Konzeptvergabe ist für 2018 geplant.

„Der Leipziger Osten ist ein vielseitiger, schnell wachsender Stadtteil von Leipzig. Allerdings gibt es hier noch kein multifunktionales Kulturzentrum. Das ,Kino der Jugend‘, das eines der wenigen Industriedenkmale im Osten Leipzigs ist, bietet sich dafür an. Um das Gebäude auch tatsächlich nutzen zu können, sind größere Sanierungsmaßnahmen notwendig. Wir wollen deshalb, dass im städtischen Haushalt 300.000 Euro bereitgestellt werden, die als Fördermittel für Sanierungsarbeiten dienen sollen. Seit mehreren Jahren ist die IG Fortuna vor Ort aktiv, um das Gebäude zu sichern und nutzen zu können. Unterstützung erfahren sie dabei von Stadträten und der Bevölkerung vor Ort, die ein Interesse an der Wiederbelebung des Hauses haben“, erklärt Ingrid Glöckner, die ihre Fraktion im Grundstücksverkehrsausschuss und im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau vertritt.

Das denkmalgeschützte Gebäude der „Kinos der Jugend“, das 1928 als „Fortuna-Lichtspiele“ eröffnete, soll im kommenden Jahr mittels Konzeptvergabe an einem Betreiber übertragen werden, der umfangreiche Arbeiten am Gebäude vornehmen muss. Hierfür sollen nach Ansicht der SPD-Fraktion eben auch entsprechende Fördermittel zur Verfügung stehen.

„Im Leipziger Osten soll ein neues Begegnungs- und Kulturzentrum aufgebaut werden, aber bisher haben Entscheidungen über die Fortführung der Sanierung des Hauses viel zu lange gedauert. Wir wollen jetzt endlich Nägel mit Köpfen machen, um das Projekt voranzubringen“, so Glöckner abschließend.

Straßen verbinden Menschen. Straßen verbinden Freunde, Partner und Kulturen – seit Jahrhunderten. Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat setzt sich deshalb dafür ein, dass die Stadt Leipzig dem Netzwerk VIA REGIA – Kulturroute des Europarates beitritt.

„Leipzig liegt im Herzen Europas an dem zentralen wirtschaftlichen Knotenpunkt seit dem Mittelalter – der Kreuzung von Via Regia und Via Imperii, den alten großen Handelsstraßen. Durch unsere Lage an dieser Kreuzung wurden wir Handels- und Messestadt. Sie verbindet uns bis heute mit anderen Kulturen und unseren Partnerstädten Frankfurt a.M., Krakau und Kiew“ so der Historiker und SPD-Stadtrat Sebastian Walther.

„Leipzig steht wie wenige andere Städte für blühende Kultur, prosperierende Wirtschaft und Weltoffenheit. All dies hat seine Ursprünge in unserer Stadtgeschichte, von der die Via Regia ein wichtiger Teil ist. Noch heute kommen Touristen und Pilger über diese Straße in unsere Stadt. Überall finden wir die Spuren der alten Handelsstraße in der Innenstadt, etwa am Richard-Wagner-Platz“ so Sebastian Walther weiter.

Darum ist ein Beitritt der Stadt Leipzig zum Netzwerk Via Regia nur folgerichtig und zugleich ein Bekenntnis zu Eigenschaften, die Leipzig heute auszeichnen: Prosperität, Kultur und Weltoffenheit.

Im Rahmen der Haushaltsdebatte fordert die SPD-Fraktion mehr Geld für die Investive Sportförderung, um Investitionsstaus abzubauen und Sportanlagen weiterzuentwickeln.

„Zuletzt gab es für den Leipziger Sport positive Nachrichten: Wir sind zum Beispiel froh, dass der Rat unserer Initiative für ein Sonderprogramm für Kunstrasenplätze gefolgt ist und dass es mit der Sanierung des Alfred-Kunze-Sportparks endlich los gehen soll. Auch im vorliegenden Haushaltsentwurf sind bereits einige wichtige Maßnahmen verankert“, erklärt Christopher Zenker, SPD-Fraktionschef und Vorsitzender des Leipziger Sportausschusses.

Dennoch will die SPD-Fraktion mehr: „100.000 Leipzigerinnen und Leipziger sind in Sportvereinen, noch viel mehr sind Fans verschiedenster Sportarten. Mehrere Tausend sind ehrenamtlich im Sport aktiv, trainieren unsere Kinder, pflegen Sportanlagen oder organisieren Vereinsarbeit. Dieses breitensportliche Engagement braucht sportliche Infrastruktur. Jedoch sind beispielsweise 75 Prozent der Funktionsgebäude auf Sportpachtanlagen, also Sanitärräume und Umkleiden, in einem schlechten Zustand. Wir fordern daher, dass die investive Sportförderung für Sportpachtanlagen von 1,5 auf 2 Millionen Euro pro Jahr erhöht wird. Auf der Sanierung von Funktionsgebäuden sollte dabei der Schwerpunkt liegen.“

Auch die Weiterentwicklung von bestehenden Sportanlagen ist eine Herausforderung. „Wir fordern daher, dass die Sporthalle in der Teichstraße saniert und vor allem erweitert wird. Die Halle befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude, an dem seit Jahrzehnten nichts gemacht wurde. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Unser Ziel ist, dass im Zuge der Sanierung auch eine Erweiterung der aktuell relativ kleinen Halle auf den dahinter liegenden angrenzenden Parkplatz stattfindet“, so Zenker. „Ebenso wie der angrenzende Sportplatz, der bereits dem Schulsport zu Verfügung steht, soll auch die Sporthalle zukünftig dafür nutzbar gemacht werden.“

Nach dem Willen der Sozialdemokraten soll auch Radrennbahn zu einer multifunktionalen Sportanlage weiterentwickelt werden. „Die Sanierung der Radrennbahn ist bereits Bestandteil des Sportprogramms. Bisher findet jedoch nur Stückwerk statt, ein langfristiges Entwicklungsziel besteht nicht. Wir fordern daher ein Entwicklungs- und Sanierungskonzept, damit die Anlage neben Radsport zukünftig für andere Sportarten zur Verfügung steht. So haben beispielsweise Footballer der Hawks Leipzig das Interesse geäußert, den großen Innenbereich für ihre Spiele nutzen zu können. Im Außenbereich wäre ein BMX-Parcour oder eine Skateranlage denkbar. Auf Grundlage des Konzeptes soll die Anlage systematisch nach und nach saniert und erweitert werden.“