Aufgrund eines Antrags der SPD-Fraktion wurden in Leipzig fünf zusätzliche öffentliche Grillplätze errichtet. Für die Fraktion ist das Grund genug, die beginnende Sommerpause des Stadtrates und das hoffentlich auch morgen passable Wetter zu nutzen, um einen dieser fünf neuen Grillplätze selbst auszuprobieren.
Wir laden Sie herzlich zu diesem Vor-Ort-Termin ein!

Wann? Mittwoch, 29.6.2016, ab 16:30 Uhr

Wo? Öffentlicher Grillplatz im Friedenspark (am Tischtennisplatz in der Nähe vom Kleingartenverein „Siegismund“ in Leipzig Mitte – Zentrum-Südost)

Weitere Informationen und einen Stadtplan mit dem genauen Standort finden Sie hier:
http://www.leipzig.de/freizeit-kultur-und-tourismus/parks-waelder-und-friedhoefe/parks-und-gruenanlagen/grillplaetze-und-feuerstellen/

Ute_Koehler_Siegel2Rednerin: SPD-Stadträtin Ute Köhler-Siegel

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Kolleginnen und Kollege Stadträte,
werte Gäste!

Die SPD-Fraktion (und auch viele andere Ratsfraktionen) hat schon vor vielen Jahren die Notwendigkeit von Schulsozialarbeit erkannt.

Seit dem Haushaltsantrag von 2010 „Festschreibung Schaffung von Schulsozialarbeiterstellen an allen Leipziger Mittelschulen“ bezahlt die Stadt Leipzig aus eigenen Mitteln inzwischen mehr als zwei Millionen Euro jedes Jahr für diesen wichtigen Bereich für diese freiwillige Aufgabe ein.

Es ist an der Zeit, diese wichtige Aufgabe inhaltlich auszugestalten. z.B.
– Aufgaben von Schulsozialarbeit zu definieren
– Leistungsbeschreibung für Träger
– Standards für die Umsetzung festzulegen
– Erfolgsindikatoren nennen
– Zielvereinbarungen mit der jeweiligen Schule
– Beteiligungsregeln für die Schulen festlegen
– Vernetzung und Zusammenarbeit
– Auswahlkriterien für die Auswahl der Träger und der Schulen
– Bedarfe definieren
Schulsozialarbeit ist nicht nur eine freiwillige Leistung der Kommune im Rahmen der Jugendhilfe, sondern auch die Mängel an Schule ausgleicht, die durch das Land Sachsen verursacht werden, wie

  • Ein zu hoher Klassenteiler besonders in den Grund- und Oberschulen
  • Eine Personaldecke, die wirklich an allen Ecken und Enden viel zu kurz ist
  • Unterrichtung der Kinder und Jugendlichen von nicht ausgebildeten Pädagogen
  • Zusammenstreichung des Ergänzungsbereiches für Integrationsstunden
  • Eine Integrationsverordnung, die man umsetzen kann, wenn die personellen Ressourcen vorhanden sind

Diese Liste könnte ich noch eine ganze Weile fortführen. Ich kann es aber auch kurz fassen: Schulsozialarbeit gehört ins Schulgesetz! Wir begrüßen aber auch ausdrücklich die Ankündigung der CDU-SPD-Landeskoalition, dass das Land Sachsen nun endlich auch ein Landesprogramm Schulsozialarbeit auflegt, wie wir dies nun schon seit Jahren fordern.

Die Stadt Leipzig will nun (so steht es im Verwaltungsstandpunkt) ein Steuerungskonzept vorlegen, das sich Fachempfehlungen zur Schulsozialarbeit des Landesjugendhilfeausschusses orientiert. Darin sollen Erfolgsindikatoren und Standards festgelegt werden.

Die CDU fordert in ihrem Antrag auch dieses Steuerungskonzept.
Sie sehen die Hauptkriterien der Schulsozialarbeit in der Senkung der Schulabbrecherquote und der Verminderung der Schulverweigerung.

Das ist in Leipzig seit vielen Jahren ein großes Problem. Schulsozialarbeit allein wird dieses Problem aber nicht lösen können, dafür muss man ein ganzes Paket an Maßnahmen schnüren. Das geht los bei der besseren Vernetzung der Ämter in dieser Stadt und zieht sich weiter bis zur Zuständigkeit des Landes für diese Schulprobleme.

Für meine Fraktion ist es sehr wichtig, dass die Träger und Schulsozialarbeiter an diesem Konzept mitarbeiten und die Möglichkeit haben, Ressourcen und Grenzen der Schulsozialarbeit aufzuzeigen. Im Verwaltungsstandpunkt wird in der Begründung zu Punkt 2 ausgeführt, dass der Facharbeitskreis Schulsozialarbeit beteiligt wurde.
Meine Fraktion kann den Verwaltungsstandpunkt übernehmen, wenn im Punkt 2 ergänzt wird, dass das Steuerungskonzept zum Beschluss vorgelegt wird.

Die Stadtverwaltung legt im III. Quartal 2016 ein Steuerungskonzept zur Schulsozialarbeit einschließlich Erfolgsindikatoren und Standards für die Schulsozialarbeit zum Beschluss vor.

Mit dieser Ergänzung stellen wir den Verwaltungsstandpunkt zur Abstimmung.

Artikel von Katharina Schenk für das Amtsblatt vom 18.06.2016Katharina_Schenk2

Hinter dem sperrigen Wort Bibliothekenentwicklungskonzeption verbirgt sich eine wichtige Zukunftsstrategie. Im Rahmen des bibliothekarischen Versorgungsauftrages werden seit 2003 die zentralen Standards, Richtwerte und Entwicklungsmaßnahmen für die Leipziger Städtischen Bibliotheken festgeschrieben.

Lesen, das bestreitet kaum jemand, bildet und was könnte wichtiger sein, als möglichst Vielen, gerade auch jungen Menschen, Zugang zu dem geballten Wissen hinter Bücherrücken zu gewähren. Appetit auf Lesefutter – das ist jedoch lange klar – bekommen gerade junge Menschen nicht mehr durch bloße Regale voller alter Schmöcker. Das machte nicht erst die grundlegende Umgestaltung der Stadtbibliothek im Zentrum deutlich, die seit ihrer Wiedereröffnung stärker frequentiert wird als je zu vor.

Die Stadtbibliotheken leisten gute Arbeit. Mit der nun vorliegenden Fortschreibung wird auch die kommende Entwicklung auf ein sicheres Fundament gesetzt. Zentral ist dabei die Vereinbarung Aktualität und Vielfalt des Medienbestandes weiterhin als entscheidendes Qualitätskriterium zu werten. Dazu muss der fachliche Richtwert von 2 Euro pro Einwohner/in bis 2020 erreicht werden. Hier gilt es im Haushalt konsequent zu bleiben, denn erst dort wird am Ende die Entscheidung getroffen, ob die Leipziger Leselust weiter gedeihen kann.

Katharina_Schenk2Zur ablehnenden Haltung der Leipziger Stadtverwaltung, kein vereinfachtes Anmeldeverfahren für Spontanpartys auf den entsprechend eines Antrags der SPD-Fraktion kürzlich geschaffenen Grillplätzen zu ermöglichen, erklärt Stadträtin Katharina Schenk:

„Es ist – das muss man leider sagen – wenig überraschend, was im Papier der Verwaltung zu lesen ist. Gerade das junge und dynamische Leipzig steht im Bereich legaler Open-Air-Partys weiterhin im Abseits und verschließt sich der Lebenswirklichkeit vieler Menschen, die es zum Feiern von Geburtstagen oder ähnlichen privaten Zwecken nach draußen zieht. Gerade angesichts des enger werdenden öffentlichen Raums ist es sehr bedenklich, dass hier erneut kein Zeichen gesetzt wird. Wir müssen jetzt Freiräume schaffen. Eine Party im Freien mit mehreren Gästen feiern zu können, sollte nicht das Privileg der Menschen mit eigenem Grün am Haus sein.

Die Partys finden aktuell fast erzwungenermaßen illegal statt, denn das Anmeldeverfahren – sofern es angestrebt wird – scheitert schon daran, einen entsprechend zugewiesenen Raum zu finden. Ein einfaches, am Zweck orientiertes Verfahren zu schaffen, sollte einer Stadt doch möglich sein, die regelmäßig mit Jugendlichkeit und Dynamik die Schlagzeilen bestimmt. Den aktuellen Stand empfinde ich als sehr enttäuschend – auch für diejenigen, die sich zum Beispiel durch Lärm von illegalen Partys gestört fühlen. Momentan ist wirklich niemandem geholfen. Hier muss nachgearbeitet werden.“

 

Die Haltung der Stadt Leipzig bezieht sich auf einen Antrag der SPD-Ratsfraktion, den Sie hier finden.

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Christopher Zenker, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Grundsätzlich ist der Kompromiss mit dem Freistaat Sachsen zur Erhöhung der Asyl-Pauschale an die Kommunen für die Unterbringung von Asylsuchenden auf 10.500 Euro pro Asylbewerber und Jahr in Ordnung. Allerdings hätten wir uns gewünscht, dass der Freistaat die höheren Unterbringungskosten in den kreisfreien Städten gegenüber den Landkreisen anerkennt. Hier wäre aus unserer Sicht ein Aufschlag für kreisfreie Städte gerechtfertigt gewesen. Darüber hinaus plädieren wir für eine Beibehaltung, beziehungsweise eine Erhö-hung der Investitionskostenzuschläge, damit schnell die sehr teuren Interimsunterkünfte abgelöst wer-den können“.

Für die kommenden Jahre 2017 und 2018 einigte sich der Städte- und Gemeindetag mit dem Freistaat Sachsen auf eine Pauschale leicht unter 10.000 Euro pro Jahr und Asylbewerber.

„Neben der nun beschlossenen Erhöhung der Asyl-Pauschale braucht Leipzig aber auch dringend ein Programm und finanzielle Mittel des Freistaates für den sozialen Wohnungsbau. Unsere Kosten für die Unterbringung von Asylbewerbern wären niedriger, wenn wir Flüchtlinge schneller in eigenem Wohnraum unterbringen könnten. Zurzeit können viele Asylbewerber und Geduldete nicht aus den Gemein-schaftsunterkünften ausziehen, da sie keinen bezahlbaren eignen Wohnraum finden. Dies muss sich für Flüchtlinge, aber auch für Rentner, Studenten und andere Leipzigerinnen und Leipziger mit Anspruch auf Sozialwohnungen ändern. Leipzig braucht viel mehr bezahlbare Wohnungen und dies ist nur über ein finanziell stark aufgestelltes sächsisches soziales Wohnungsbauprogramm realisierbar“, so Zenker abschließend.

Beschlussvorschlag:

  1. Der jährliche Grundstücksmarktbericht wird zeitgleich mit seiner Veröffentlichung dem Stadtrat als öffentliche Informationsvorlage vorgelegt.
  2. Der Grundstückmarktbericht 2015 soll bis Ende Juni dieses Jahres dem Stadtrat als öffentliche Informationsvorlage vorgelegt werden.

Begründung:

Jährlich im März/April veröffentlicht der Gutachterausschuss den Grundstücksmarktbericht für Leipzig. Hierin werden sämtliche Liegenschaftsübergänge preislich, quantitativ und qualitativ statistisch aufgearbeitet und veröffentlicht. Auf Grund der dynamischen Entwicklung des Liegenschaftsmarktes in Leipzig sehen wir ein erhöhtes öffentliches Interesse. Daher halten wir eine öffentliche Informationsvorlage für die Ratsversammlung für angebracht.

Redner: SPD-Stadtrat Christopher Zenker

 Es gilt das gesprochene Wort!

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

werte Kolleginnen und Kollege Stadträte,

werte Gäste!Christopher_Zenker2

 

Die vorliegende Entscheidung hat eine besondere Tragweite. Bei Beschluss findet der erste Neubau einer dauerhaften Gemeinschaftsunterkunft statt.  Diese Unterkunft wird und muss damit langfristig ein fester Bestandteil in unserem Konzept zur Flüchtlingsunterbringung sein.

Für uns als SPD-Fraktion bedeutet das, dass auch wenn sich die Flüchtlingssituation in einigen Jahren verändern sollte, diese Unterkunft bestand hat und nicht wegen ihrer Größe in Frage gestellt wird.

Um es deutlich zu sagen, ich sehe diese Entspannung nicht, denn die neu zugewiesenen Flüchtlinge werden in diesem Jahr mehr als doppelt so hoch sein als im Jahr 2014. Auch die Bilder und Berichte über das Mittelmeer oder von der Balkanroute machen deutlich, dass weiterhin viele Menschen auf der Flucht nach Europa sind.

Selbstverständlich hat sich die Situation gegenüber 2015 entspannt und man merkt, dass Politik und Verwaltung durch entsprechende Strukturen wieder geordnete Verfahren eingeleitet haben. Unterbringung und beginnende Integration laufen deutlich koordinierter und nachhaltiger als noch im letzten Jahr. Das zeigt, auch Politik und Verwaltung waren und sind handlungsfähig, auch in schwierigen Situationen.

Fast 25 Millionen Euro Investitionen sind eine stattliche Summe, die, wenn man nur die ersten 20 Jahre Nutzungsdauer veranschlagt, immer noch zu sehr hohen Kosten pro Quadratmeter führt. Demgegenüber steht jedoch auch ein Wert der geschaffen wird, ein Wert der weit über die 20 Jahre hinausgeht. Dadurch lässt sich die Investition rechtfertigen und ist wirtschaftlich.

Uns ist bewusst, dass das Mietkaufmodell für die Stadt teurer ist, als wenn wir die Kommune die Investition selber tätigen würde. Selbiges trifft auch auf Kitas zu, wenn wir diese nicht gerade selber bauen. Auch für Schulen werden Miet-Kauf-Modelle oder Schlüsselfertige Übergabe durch einen Privaten zukünftig eine Rolle spielen, da die Kommune weder finanziell noch personell in der Lage sein wird, die umfangreichen Investitionen und Baumaßnahmen zu stemmen.

Mit einem Neubau der ersten dauerhaften Unterkunft im Leipziger Süden setzen wir auch ein deutliches Signal. Wir setzen das Signal, dass wir unser Konzept ernst nehmen und Gemeinschaftsunterkünfte verteilt über die gesamte Stadt zu realisieren und auch Stadtteile und Stadtgebiete nicht ausgenommen werden, die als teurere Wohnlagen wahrgenommen werden.

Da es die letzte Entscheidung von der Sommerpause zum Bau oder zur Anmietung einer neuen Flüchtlingsunterkunft ist, möchte ich an dieser Stelle noch einmal die Forderung an das Land richten, endlich ihrer Verpflichtung nachzukommen und die finanziellen Mittel an die Kommunen, die Kosten der Flüchtlingsunterbringung anzupassen. Ich bin in diesem Zusammenhang sogar davon überzeugt, dass die Kommunen deutlich sparsamer mit den Mitteln umgehen als der Freistaat Sachsen. Im Gegensatz zum Land handelt die Kommune auch transparent, denn die Kosten für die Gemeinschaftsunterkünfte sind bekannt.

Die SPD-Fraktion wird der Vorlage zustimmen, denn wir benötigen weiterhin neue Gemeinschaftsunterkünfte um menschenunwürdige Unterkünfte abzulösen oder Kapazitäten für auslaufende Verträge zu schaffen. Darüber hinaus ist weiterhin damit zu rechnen, dass die Anzahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge auch in den nächsten Jahren hoch sein wird, auch wenn diese nicht wieder das Niveau von 2015 erreichen. Wir begrüßen die Investition an diesem Standort, da wir davon überzeugt sind, dass an diesem Standort mit den zu schaffenden Bedingungen vor Ort nicht nur eine menschenwürdige Unterbringung sicherstellt wird, sondern auch Integrationsarbeit gelingt.