Erläuterungstafeln Nikolaikirchhof
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, um die Nikolaisäule auf dem Nikolaikirchhof herum Erläuterungstafeln zu realisieren.
Die Tafeln sollen:
– verständlich und möglichst barrierefrei über zentrale Daten, Fakten und Hintergründe informieren,
– die Bedeutung der Friedlichen Revolution für Leipzig, Deutschland und Europa vermitteln,
– aus demselben Material gefertigt sein wie die bestehende Bodenplatte mit der Aufschrift „9. Oktober 1989“, um gestalterisch ein einheitliches Erscheinungsbild sicherzustellen,
– sich gestalterisch dezent in das Umfeld des Kirchhofes einfügen
Die notwendigen Mittel für Planung und Umsetzung sind in den kommenden Haushaltsverhandlungen entsprechend einzuplanen. Die Tafeln sollen zum Lichtfest 2029 fertiggestellt sein.
Begründung:
Die Nikolaisäule wurde 1999 als Symbol der Friedlichen Revolution errichtet und erinnert an die Bedeutung der Nikolaikirche bei den Ereignissen des Jahres 1989 in unserer Stadt. Das Projekt des Leipziger Künstlers Andreas Stötzner vermittelt die Entwicklung der Friedensgebete in der Nikolaikirche zu Montagsdemonstrationen im öffentlichen Raum. Die Idee, dafür eine Kopie der Säulen des Sakralbaus zu errichten, ist so zeitlos wie ästhetisch.
Dieses zu zwei Dritteln durch Spenden finanzierte Kunstwerk und Denkmal erfährt in der Stadtbevölkerung eine hohe Akzeptanz.
Aktuell fehlt jedoch eine begleitende Erläuterung an der Säule vor Ort, die die historische und künstlerische Bedeutung dieses Denkmals nachvollziehbar vermittelt. Die bisher vorhandene Bodenplatte mit dem Datum „9. Oktober 1989“ und den Fußspuren bietet allein keine ausreichende Information, um die Bürgerinnen und Bürger, aber insbesondere den Gästen der Stadt und jungen Generationen, die Bedeutung der Säule und der Ereignisse zu erschließen. Das erinnerungspolitische Potenzial der Nikolaisäule wird dadurch nicht ausgeschöpft.
Durch die Anbringung von Erläuterungstafeln, die bereits vor 20 Jahren im Rat thematisiert worden ist, wird der historische Kontext dieses wichtigen Erinnerungsorts für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht und die Bildungs- und Gedenkkultur der Stadt Leipzig gestärkt. Gleichzeitig wird mit dieser Maßnahme dem zunehmenden Bedürfnis nach verständlicher historischer Einordnung im öffentlichen Raum Rechnung getragen.
Die im Boden eingelassenen Tafeln sollen insbesondere auf die zentralen Ereignisse des Jahres 1989 in Leipzig eingehen. Der Schwerpunkt sollte hierbei ortsgerecht auf den Montagsdemonstrationen und den Ereignissen des 9. Oktober 1989 liegen. Damit soll dieses wichtige Denkmal für die Öffentlichkeit künstlerisch und historisch verständlicher gemacht werden.
Im Hinblick auf die Neugestaltung des Nikolaikirchhofes und die Errichtung des neuen Freiheits- und Einheitsdenkmals auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ist auch die Pflege der bestehenden Erinnerungsorte notwendig.