Rede zum Antrag „Schulsozialarbeit zur Regel machen“ in der Ratsversammlung vom 17.05.2023
Rednerin: Ute Köhler-Siegel, Stellv. Vorsitzende der SPD-Fraktion
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, verehrte Stadträte und Stadträtinnen, werte Gäste,
ich weiß nicht mehr, wie oft ich schon an diesem Rednerpult stand und über die Notwendigkeit von Schulsozialarbeit gesprochen habe.
Seit vielen Jahren ist es das Ziel meiner Fraktion (und auch einiger anderer Fraktionen), alle Schulen mit Schulsozialarbeit auszustatten. Wir haben Haushaltsanträge geschrieben und beschlossen, an Steuerungskonzepten gefeilt, wir haben bildungspolitische Stunden abgehalten und …
trotzdem gibt es immer noch 27 Grundschulen und 14 Gymnasien ohne einen Schulsozialarbeiter oder eine Schulsozialarbeiterin. Dazu kommen noch die 30 freien Schulen, die ebenfalls noch nicht ausgestattet werden konnten. In den nächsten Jahren werden außerdem noch mindestsens 10 neue Schulstandorte in Leipzig entstehen.
In jedem Haushaltsplanverfahren stellten wir Anträge dazu. Finanzielle Hemmnisse gibt und gab es immer, mal konnten 10 Stellen im Stellenplan ergänzt werden, mal auch nur zwei.
Der Freistaat Sachsen ignoriert die Notwendigkeit der flächendeckenden Ausstattung mit Schulsozialarbeit seit Jahren mit konsequenter Beharrlichkeit. Stellen für Grundschulen und Gymnasien werden nicht gegenfinanziert, die für freie Schulen schon gleich gar nicht.
Das ist uns bewusst. Wir wissen, dass die vollständige und verstetigte Ausstattung mit vielen Personalkosten verbunden ist.
Wir wollen, wir können aber nicht noch 20 Jahre warten, ehe jedem Schüler und jeder Schülerin in dieser Stadt ein Ansprechpartner zur Verfügung steht, der ihre Persönlichkeit stärkt, der bei der Bewältigung von Lern- und Lebensproblemen hilft, der bei der Berufsorientierung- und überhaupt bei der Orientierung im Leben hilft, der das multiprofessionelle Schulteam sinnvoll ergänzt und der einfach mal Zeit hat.
Wir wollen eine zeitnahe Perspektive für alle Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt. Bitte stimmen Sie dem Antrag in der Neufassung zu.