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Die Stadt Leipzig muss ihre Kita- und Schulkapazitäten erweitern. Bis 2030 müssen die Neubauten bzw. Erweiterungen 39 Grundschulen, 21 Oberschulen und 11 Gymnasien entsprechen. Hinzu kommen noch rund 70 Kindertagesstätten, die bis 2030 gebraucht werden. Auch im Leipziger Ortsteil Dölitz ist es notwendig, die Kapazitäten zu erweitern, um Kindern und Jugendlichen kurze Wege zu Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zu ermöglichen.

„Die Alternativvorschläge, die bisher im Zuge der Diskussion um einen Kita-Neubau in der Eigenheimstraße gemacht wurden, sahen solitäre Lösungen vor, die entweder andere Grün- und Sportflächen oder Grundstücke verbaut hätten, die auch für eine schulische Nutzung geeignet wären. Aus unserer Sicht bieten die Brachfläche an der Newtonstraße und der Schulhof der dort bestehenden Schulen genug Platz, um Grund- und Oberschulkapazitäten zu erweitern sowie zusätzliche Kita-Plätze zu schaffen“, erklärt SPD-Chef Christopher Zenker, zu dessen Wahlkreis Dölitz gehört, und hebt hervor: „Unser Ziel ist eine integrierte, mehrgeschossige Bauweise, um einerseits den Flächenverbrauch zu minimieren und öffentliche Grünflächen zu erhalten. Wir wollen an diesem Standort einen Bildungscampus mit Kita, Grundschule und weiterführenden Schulen schaffen.“

Für die Sozialdemokraten ist denkbar, dass beispielweise auf dem bisher ungenutzten bzw. brachliegenden  Grundstück an der Newtonstraße eine neue Oberschule errichtet wird und für eine Erweiterung der bestehenden Grundschule Teile des Schulhofes zu nutzen. In einem der beiden Neubauten könnte auch eine Kindertagesstätte realisiert werden.

 

Den entsprechenden Antrag finden Sie hier.

Beschlussvorschlag:

Die städtischen Grundstücke Newtonstraße/Wincklerstraße, das bestehende Schulgelände der Ernst-Zinna-Schule sowie der 8. Grundschule an der Wincklerstraße/Newtonstraße/Leinestraße werden zu einem Bildungscampus inklusive weiterführender Schule und Kindertagesstätte weiter entwickelt.

Die Maßnahme wird in den nächsten Schulentwicklungsplan aufgenommen. Dem Stadtrat wird im Rahmen der Überarbeitung des Schulentwicklungsplanes ein Zeitplan für die Umsetzung vorgelegt.

 

Begründung:

Die Stadt Leipzig muss weiterhin ihre Kita- und Schulkapazitäten erweitern. Bis 2030 müssen die Neubauten bzw. Erweiterungen 39 Grundschulen, 21 Oberschulen und 11 Gymnasien entsprechen. Außerdem müssen bis 2030 etwa 70 Kindertagesstätten gebaut werden.

Das Gesamtareal – Brachfläche an der Newtonstraße und Schulhof der bestehenden Schulen – ist ausreichend, um an dem Standort eine Erweiterung der Grundschul- und Oberschulkapazitäten inkl. zusätzlicher Betreuungsplätze für 0-6-Jährige zu realisieren. Die bestehende öffentliche Grünfläche an der Wincklerstraße sollte erhalten bleiben.

Denkbar wäre beispielweise, auf dem bisher ungenutzten bzw. brachliegenden  Grundstück an der Newtonstraße eine neue Oberschule zu errichten und für eine Erweiterung der bestehenden Grundschule teile des Schulhofes zu nutzen. In einem der beiden Neubauten könnte auch eine Kindertagesstätte realisiert werden.

Die Alternativvorschläge, die bisher im Zuge der Diskussion um einen Kita-Neubau in der Eigenheimstraße gemacht wurden, sahen solitäre Lösungen vor, die entweder andere Grünflächen, Sportflächen oder Flächen verbaut hätten, die auch für eine Schulische Nutzung geeignet wären.

Die Realisierung eines Bildungscampus‘ zielt daher darauf ab, bei der Errichtung von Bildungsinfrastruktur in Dölitz integriert zu denken, um möglichst wenig Fläche zu versiegeln und das Einziehen von öffentlichem Grün zu vermeiden.

Rednerin: Ute Köhler-Siegel, stellv. Fraktionsvorsitzende

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
verehrte Stadträte,
werte Gäste,

zum 10. Mal soll heute eine Änderung der Schulbezirke stattfinden, sicherlich nicht zum letzten Mal.

Wofür hat die Stadt Leipzig so viele Schulbezirke, während Chemnitz auf diese verzichtet und Dresden noch 18 unterschiedlich große Schulbezirke hat?

  • Durch Schulbezirke wird die Länge des Schulweges reguliert.
  • Für jeden Schulbezirk gibt es Schulwegpläne, die sichere Wege aufzeigen.
  • Schulbezirke richten sich nach der Größe der Schule.

Warum sollen nun einige Schulen einen gemeinsamen Schulbezirk bekommen?

  • Weil die Kapazitäten der Grundschulen nicht ausreicht, um alle Kinder des Schulbezirks aufzunehmen und
  • die Ausstattung mit Lehrkräften ja auch recht problematisch ist.

Deshalb haben die Stadt und das Land ein erhebliches Interesse, die Schulbezirke zusammenzulegen, um Räume und Lehrkräfte optimal und effektiv einzusetzen. Das führt dazu, dass die Klassen mit mehr Kindern aufgefüllt werden. So schön ist das nicht, weil ja immer noch die weitverbreitete Meinung vorherrscht, dass eine geringere Klassengröße automatisch einen besseren Unterricht garantiert.

Wenn aber vor der Klasse kein ausgebildeter Grundschullehrer steht, sondern ein motivierter Mensch ohne pädagogische Ausbildung oder ein Gymnasiallehrer, ohne passende methodische Ausbildung, leidet die Qualität des Unterrichts trotzdem, auch wenn nur 18 Kinder in der Klasse lernen.

Die Aufenthaltsqualität aller Schüler der Grundschule leidet aber auch, wenn noch ein Hortraum in ein Klassenzimmer umgewandelt wird, falls überhaupt noch Horträume vorhanden sind.

Da würden nur erhebliche Kapazitätserweiterung der betreffenden Schulen helfen, aber ich bin lange genug Stadträtin, um zu wissen, dass solche zusätzlichen Räume nicht so schnell erschaffen werden können, manchmal dauert es sogar länger, als ein Grundschüler in einer Bildungseinrichtung verweilt.

Also muss über die Zusammenlegung von Schulbezirken diskutiert werden. Die heute zu beschließenden Veränderungen sind ganz unterschiedlich zu betrachten, deshalb beantragen wir Einzelabstimmung.

Die Zusammenlegung der Bezirke der 90. und 91. Grundschule ist für uns nachvollziehbar, die 90. Grundschule ist eine einzügige Schule im Gebäude der Schule für Erziehungshilfe. Horträume können nicht in Klassenzimmer umgewandelt werden, da diese GS keine Horträume hat. Im nächsten Schuljahr könnten sich dort einige Schüler mehr anmelden, daher müssten zwei erste Klassen gebildet werden, dafür gibt es keine Räume. Die 91. Schule wird erweitert, diese kann die Kinder aufnehmen, der Schulweg ist mit Ampeln gesichert und nicht über 2 Kilometer lang.

Die Zusammenlegung der Marienbrunner Grundschule und der 9. Grundschule hat ähnliche Gründe, die 9. Schule hat noch freie Kapazitäten. Sicherlich wird es für die Eltern schwierig, aber die beiden Schulen müssen gemeinsame Konzepte entwickeln, sei es für das vorschulische Angebot oder die Angebote an den Schulen.

Im Bereich der Grundschulen „Wilhelm Busch“ und „August Bebel“ gibt es auch erhebliche Kapazitätsengpässe. Der Schulentwicklungsplan weist aus, dass hier die Zusammenlegung der Schulbezirke nur eine kurzfristige Lösung darstellt, ein Schulneubau muss entstehen. Die Stadt hat ein passendes Grundstück gefunden, die Planung muss nun zügig umgesetzt werden – sehr, sehr zügig!!!

Gemeinsame Schulbezirke haben Vor- und Nachteile. Im Moment sehen wir diese als Steuerungsinstrument, um die steigenden Schülerzahlen zu bewältigen. Zukünftig kann man über mehr gemeinsame Schulbezirke reden, um den Eltern mehr Wahlfreiheit zu bieten. Das wird aber erst funktionieren, wenn so viele Kapazitäten vorhanden sind, dass Eltern auch wirklich nach pädagogischen Konzepten entscheiden können. Weder in Kitas, noch an weiterführenden Schulen ist das bisher möglich.

Meiner Fraktion ist wichtig, dass die Regeln, die die Sächsische Bildungsagentur Leipzig für die Zuweisung von Schulplätzen aufgestellt hat, nachvollziehbar und transparent umgesetzt werden. Über die Auswahl der Kinder an einer Grundschule entscheidet der Schulleiter anhand des sichern Schulweges.

Unter diesen Voraussetzungen kann die SPD-Fraktion den vorgeschlagenen Änderungen zustimmen. Wir fordern die Stadtverwaltung auf, Änderungen der Schulbezirke für das Schuljahr 2019/20 vor der Sommerpause in den Stadtrat einzubringen, damit die Eltern vor der Schulanmeldung die Möglichkeit haben, sich über die entsprechenden Schule zu informieren.

Der Leipziger Doppelhaushalt für 2017 und 2018 ist von der Landesdirektion genehmigt worden. Der SPD-Stadtrat und Vorsitzende des Finanzausschusses Christian Schulze erklärt dazu:

„Ich freue mich, dass der Haushalt für dieses und das nächste Jahr von der Landesdirektion genehmigt worden ist. Schade, dass eine solche Prüfung zirka vier Monate dauert, denn das macht die Umsetzung des Haushaltsplanes nicht einfacher. Positiv möchte ich hervorheben, dass dieses Mal der Gesamthaushalt nicht wieder umgehend gesperrt wurde, denn das zeigt, dass das städtische Budget eine solide Grundlage hat.“

Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass alle Budgets für Investitionen, sei es bei Verkehrsprojekten oder bei Schul- und Kitabaumaßnahmen, gesperrt worden sind und nur einzeln durch den Finanzbürgermeister oder die Stadtkämmerei freigegeben werden.

„Ich hoffe, dass hier mit dem notwendigen Augenmaß gehandelt wird, denn wir haben zahlreiche Investitionsprojekte, die realisiert werden müssen. Vor allem auch im Bereich der Schulen und Kita dürfen wir keine Zeit verlieren“, so Schulze abschließend.

Artikel von Andreas Geisler für das Amtsblatt vom 3. Juni 2017

Die SPD-Fraktion hat schnellere Reparaturen an Schulen und Kitas in der letzten Ratsversammlung zum Thema gemacht. Wir hatten einen Handwerkerpool für eilige Noteinsätze, eine verbesserte Einsatzschnelligkeit bei vertraglich gebundenen Handwerksbetrieben  und eine Anpassung der teils veralteten Tätigkeitsbeschreibungen für die Schulhausmeister vorgeschlagen. Darüber hinaus haben wir die Bildung eines Hausmeisterpools angeregt, um die Schulhausmeister berufsspezifisch und effektiver einsetzen zu können. Hierbei geht es vor allem um schulübergreifendes gemeinsames Arbeiten der Hausmeister, was beispielsweise bei der Grünpflege oder Arbeiten in großer Höhe sinnvoll ist, zudem einen besseren Informations- und Erfahrungsaustausch ermöglichen sowie Krankheits- und Urlaubsvertretungen vereinfachen sollte.

Einigkeit bestand zwischen allen Fraktionen, dass Reparaturen an Schulen und Kitas schneller und unkomplizierter passieren sollen, aber mehrheitlich zustimmen konnte man nicht. Jetzt erwarten wir aber nicht nur „nein“ zu sagen, Lobbyinteressen zu schützen oder Bedenken zu pflegen, sondern jetzt müssen Vorschläge auf den Tisch. Wir sehen hier vor allem die Verwaltung in der Pflicht.

Schließlich sind wir es jedem Kind schuldig, dass jede Schule stets die Voraussetzungen für gutes Lernen bietet.

Redner: Christopher Zenker

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Beigeordnete,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
werte Gäste und weitere Zuhörende,

wir begrüßen den vorliegenden Sammelplanungsbeschluss für Schulbauinvestitionen an 24 Standorten. Leipzigs Bevölkerung wächst weiter. Hierdurch müssen wir auch mehr Schülerinnen und Schülern an unseren Schulen unterbringen. Das bedeutet, wir müssen zusätzliche Schulen bauen und bereits bestehende Schulbauten erweitern. In der jetzt vorliegenden Sammelvorlage wird der Stadtrat über die Finanzmehrbedarfe für die notwendigen Planungsvorläufe der Schulentwicklungsplanungsmaßnahmen informiert und die Planung für 24 Maßnahmen bis zur Leistungsphase 3 in Auftrag gegeben. Hierdurch entsteht ein beschleunigtes Verfahren. So kann die Verwaltung die jährlich vorgegebene Frist zur Abgabe von Förderanträgen optimal nutzen. Dieses nun angewendete Verfahren der Stadtverwaltung unterstützen wir. Durch die Sammelvorlage beschließen wir heute unter anderem Maßnahmen wie die Errichtung von Zweifeldsporthallen in der Bernhard-Göring-Straße und für die Schule am Weißeplatz, die Komplexsanierung des Hauses 2 der Wilhelm-Wander-Schule, die Umnutzung der Tauchaer Straße 188 als Grundschule, die Erweiterung der Schule Gundorf, den Neubau einer 5-zügigen Oberschule Wiederitzsch, den Neubau eines Gymnasiums in der Ihmelstraße und das Bereitstellen von Raumsystemen für mehrere Grundschulstandorte.

Alle diese Maßnahmen sind notwendig und mit Blick in den gerade aktuell vorliegenden Schulentwicklungsplan 2017 brauchen wir noch weitere neue Schulen. Neben den 24 Maßnahmen dieser Vorlage stehen heute noch sechs weitere Vorlagen im Themenbereich Schulen auf der Tagesordnung. Das ist das größte Schulbauprogramm, das bisher den Stadtrat passierte. Ich hoffe, dass uns in den nächsten Ratsversammlungen noch viele weitere Schulvorlagen erreichen, darunter gern auch Sammelvorlagen. Außerdem würde ich mir wünschen, dass das Verfahren auch beim Thema Kitas erfolgreich ist. Ich stelle mir das etwa so vor: Prof. Fabian plant die Bedarfe, Herr Albrecht steuert die Grundstücke bei, Herr Bonew beschafft das notwendige Geld, Herr Hörning besorgt das entsprechende Personal und Herr Jung bringt die Vorlagen schnell durch seine Dienstberatung und in den Stadtrat, sodass Frau Dubrau dann zeitnah anfängt, zu bauen. Natürlich geht das nicht allein in der Verwaltung. Um diese ganzen Investitions- und Bauvorhaben bei Schulen und Kitas stemmen zu können, brauchen wir auch die Freien Trägen und die privaten Investoren. Wir brauchen sie alle, um bei diesem Thema möglichst schnell zu guten Ergebnissen zu kommen.

Meine Fraktion wird der Vorlage zustimmen.

Redner: Andreas Geisler

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Bürgermeister,
sehr geehrte Stadträte,
wertes Publikum im Saal und am Stream,

Offensichtlich ein Reizthema, das die SPD Fraktion mit ihrem Antrag aufgemacht hat, und wahrscheinlich ist es gut, dass ein Handwerksmeister und Mitglied der HWK dazu spricht.

Doch schauen wir uns zuerst die Fakten an und ich glaube keiner im Raum wird das bestreiten:

  • Unsere Schulen werden immer aufwendiger gebaut und enthalten immer mehr technische Ausstattungen.
  • Durch die hohen Schülerzahlen, die damit einhergehenden übervollen Klassen und das fast volle Ausreizen der Maximalstärke der Schulen, gehen der Verschleiß und die Abnutzung in die Höhe und  es bedarf mehr Reparaturen. Dadurch, dass der Ausfall schon eines Raumes in manchen Schulen zu unlösbaren Einschränkungen führt, bedarf es schnellerer Einsätze.
  • Durch Doppelbelegung der meisten Räume mit Hort und Schule oder Ganztagsangebote und Schule verstärkt sich dieser Effekt noch zusätzlich.
  • Die überlange Liste von Bürgereinwänden aus der Elternschaft Leipziger Schulen, die bei Haushaltsdiskussionen eher deplatziert war, zeigt das hier aber klar und schonungslos.

Und was setzen wir dagegen? Normal könnte man sagen, die Werterhalter der Schulen sollten im Zusammenspiel mit den Schulleitungen und Hausmeistern diese ganzen Bürgereinwände doch direkt beseitigen, bevor große Einschränkungen entstehen, aber offenbar klappt das nicht.

Warum ?

Haben die Werterhalter zu wenig Geld? Eher nein, denn unser Finanzbürgermeister betont immer wieder gern, am Geld würden die Bauprobleme der Schulen nicht liegen.

Trauen sich die Schulleitungen nicht, Entscheidungen zu treffen oder sind sie nicht hartnäckig genug gegenüber der Verwaltung? Schon möglich, aber auf die Schulleitungen, die der Freistaat beschäftigt, haben wir beschränkten Einfluss.

Und mit welcher Grundlage statten wir unsere Hausmeister aus? Mit einer Stellenbeschreibung und einer Tätigkeitsbeschreibung, die so klingt, als wäre sie geschrieben als Schüler und Schülerinnen noch mit dem Griffel auf Schiefertafeln geschrieben haben und nicht für die Anforderungen von heute.

Und haben wir überhaupt einen Plan für digitale Schule und die Aufgabe die dadurch entstehen? Wo bleibt das Medienentwicklungskonzept, das auch die Bedarfe an Wartung aufzeigt, die entstehen.

Ist der Beruf des Hausmeisters nicht bereits heute und schon länger im Wandel von der guten Seele zum Gebäudetechniker und Allroundhandwerker?

Was ist nun unsere Aufgabe? Wir benennen einen Missstand und wir regen Lösungsansätze an, die von der Verwaltung geprüft werden sollen.

Zu 1.: Ein Handwerker-Pool kann hier Abhilfe schaffen. Möglich wäre es, entweder einen stadtweiten Handwerker-Pool über Rahmenzeitverträge zu bilden und/oder eine Schulhandwerkerabteilung für Notreparaturen in der Stadtverwaltung aufzubauen. Ziel soll sein, dass sich die Schulen mit den Werterhaltern schnell und unbürokratisch Hilfe organisieren können, um Schäden zeitnah beheben lassen zu können. Die aufgezeigten Möglichkeiten wären mindestens haushaltsneutral, da die Leistungen nicht mehr einzeln beauftragt werden müssen.

Der Schritt zum Aufbau einer Handwerkerabteilung für Notreparaturen erscheint auch unter der Betrachtung geboten, dass die Teilnahmen an Ausschreibungen für solche Arbeiten immer weniger werden und sich kaum noch Betriebe aus Leipzig beteiligen. Um Ausfallzeiten in unseren Bildungseinrichtungen auch zukünftig möglichst zu vermeiden, ist der Aufbau eines Handwerkerpools notwendig, dass bestätigte übrigens auch das Interview mit dem Kammerpräsidenten letzte Woche in der LVZ.

Zu 2.: Die Stadtverwaltung überprüft ob die vorhandenen Rahmenverträge für immer modernere Schulen und die damit verbundenen Anforderungen noch passend sind. Hierbei soll neben der Qualität und den einzusetzenden Finanzmitteln auch ein besonderes Augenmerk auf die Einsatzschnelligkeit gelegt werden, um auch bei den technischen Anlagen Ausfallzeiten möglichst zu vermeiden.

Zu 3.: Die Stadtverwaltung passt die Tätigkeitsbeschreibung von Schulhausmeistern umgehend an. Die uns vorliegende Beschreibung ist in die Jahre gekommen und wird den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Es muss möglich sein, kleine Notreparaturen, kleine Schönheitsarbeiten sowie kleine Wartungsarbeiten unkompliziert und rechtskonform sowie in der Versicherung abgebildet in den Schulen durch den Hausmeister selbst ausführen zu lassen. Das Gleiche muss für alle Arbeiten im Schulgrundstück gelten.

Zu 4.: Von der Bildung eines Hausmeisterpools versprechen wir uns eine bessere Gesamtorganisation und eine kontinuierliche Auslastung sowie die Vermeidung von Leerlaufzeiten, einen berufsspezifischeren Einsatz der Hausmeister nach ihren handwerklichen Fähigkeiten, eine zentrale Beschaffung von Verbrauchsmaterial, eine vereinfachte Umsetzung der Krankheits- und Urlaubsvertretung sowie bessere Kontrollmöglichkeiten durch Vorgesetzte.

Besonders die leichtere Umsetzung bestimmter Aufgaben im Team z. B. Möbeltransporte, Arbeiten mit Leitern in größerer Höhe, Grün- und Baumschnittarbeiten mit entsprechender Technik sowie ein besserer Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Hausmeistern machen diese neue Organisationsform sinnvoll.

Einsparmöglichkeiten sehen wir auch bei Arbeitsmitteln oder auch bei der gemeinsamen Nutzung von Technik z.B. bei der Grünpflege oder für Transporte und wir sehen die Möglichkeit einer höhere Arbeitsmotivation durch Teamorganisation und eine bessere Vergleichsmöglichkeit sowie einen beginnenden besseren Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Hausmeistern

Und wenn wir ehrlich betrachten, wie schwierig es geworden ist, Geld in Leipzig zügig und zielgerichtet im Bau umzusetzen und wie gut die Auslastung der Baubetriebe aktuell ist, sei die Frage erlaubt was für Möglichkeiten hat die Stadt, das auf einen Handwerkerpool auszuweiten. Und das sollte geprüft sein, bevor wir Probleme bekommen, kleinere Reparaturen über Ausschreibung zu vergeben. Natürlich, und ich hatte das versucht, macht man so etwas in Absprache mit den Kammern und klärt ab, was möglich ist, welche Organisationsstruktur es dafür braucht, welche berufliche Qualifikation, welche Anmeldungen oder Versicherungen nötig sind.

Wir sind es den Kindern und ihren Eltern sowie allen Beteiligten an Schule schuldig, bei Sanierung und Instandhaltung besser zu werden. Und wir sind dem Steuerzahlern verpflichtet das sparsam, sicher und ordentlich zu tun.

Lassen Sie uns also die Möglichkeiten prüfen, die dieses Thema eröffnet.

Und zu 5.: Um es ganz klar zu sagen, es geht nicht um Neubau und es geht auch nicht um Arbeiten, die klar einem Meistergewerke zuzuordnen sind, und es geht nicht darum Wartungsverträge zu ersetzen.

Und mir sei am Ende eine persönliche Bemerkung erlaubt. Konditorei und Bäckerei sind auch Berufe die zulassungs- und anmeldepflichtig sind und klar der Meisterpflicht unterliegen. Als jemand auf die Idee kam, Kuchenbasare an Schulen zu verbieten, war der Aufschrei groß – auch hier in Leipzig. Ich habe häufig große Zweifel, ob das was dort direkt in den Mund wandert, nicht größere Schäden anrichtet als ein Hausmeister der handwerksähnliche Arbeiten erledigt.

Ich persönlich würde Kuchenbasare eher verbieten, besonders im Sommerhalbjahr. Das sagt mir mein Verstand. Mein Gefühl sagt mir aber, Kuchenbasare machen einen guten Teil von sozialer Schule aus, also lasst sie ihre Kuchenbasare machen, sei es für Abifeste oder Spendenprojekte.

Dort wird von Lebensmittelhandwerkern eine gewisse Gelassenheit gewünscht. Und da sind wir auch wieder beim Thema: Diese Gelassenheit sollten Bauhandwerker im hier diskutierten Fall auch haben.

Aus gutem Grund und mit den Stimmen der CDU haben wir im Haushalt eine Verstärkung der Bauhöfe in den Ortsteilen durchgesetzt – auch eine Großzügigkeit. Schließlich könnten auch viele Tätigkeiten, die von den Bauhöfen übernommen werden, von privaten Firmen erbracht werden. Im Falle der Bauhöfe störte das bei der CDU niemanden.

Nun lassen Sie uns prüfen, was bei den Hausmeistern möglich ist – mit der gleichen Großzügigkeit.

Wir lassen unseren Antrag im Original abstimmen, allerdings punktweise.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Unseren entsprechenden Antrag finden Sie hier.