Anfragen der SPD-Fraktion.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

während die Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012 in Leipzig derzeit erfreulicherweise große Aufmerksamkeit genießt, ist es um die Fußball-WM 2006 vergleichsweise ruhig. Da dieses sportliche Großereignis in Leipzig stattfinden wird, wollen wir den Stand der Vorbereitung erfahren. In Teilen der Presse wurde berichtet, dass das Zentralstadion aus Sicherheitsgründen nicht zur Fußball-WM einsetzbar ist.

Wir fragen daher an:

  1. Stimmt diese Information oder handelt es sich um eine Zeitungsente?
  2. Welche Aktivitäten und Werbemaßnahmen sind geplant, um auf die Weltmeisterschaft in unserer Stadt aufmerksam zu machen?
  3. Welche finanziellen Mittel sind dafür im städtischen Haushalt 2004 bzw. müssen in den darauffolgenden beiden Jahren eingeplant werden?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Finanzierung des Landeswohlfahrtsverbandes ist weiterhin umstritten.

Die sächsische Staatsregierung hat sich hierbei für das kommende Haushaltsjahr erneut der Verantwortung entzogen, indem sie die Finanzierung dieser Aufgaben an die Kommunen übertragen hat, wohl wissend, dass es um deren Finanzhaushalte sehr kritisch bestellt ist.

Deshalb fragen wir an:

  • Wie hoch sind die zusätzlichen Kosten für das kommende Jahr, die auf die Stadt Leipzig für den Landeswohlfahrtsverband zukommen?
  • Wie wird das Defizit aus dem Jahr 2003 ausgeglichen, das im Haushalt des Landeswohlfahrtsverbandes entstanden ist?
  • Was für Folgen hätte es, wenn die Kommunen nicht in der Lage sind, die höheren finanziellen Aufwendungen zu leisten?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

ein wichtiger Aspekt bei der aktuellen Diskussion um das Bibliotheksentwicklungskonzept ist neben der Prioritätensetzung und Qualitätssicherung der Bibliotheken die Haushaltssituation der Stadt Leipzig. Damit die interfraktionelle Arbeitsgruppe das Konzept auch in finanzieller Hinsicht sachgerecht erarbeiten kann (Bibliothekennetz, Qualitätsmerkmale, Personalstruktur), bitten wir um Beantwortung folgender Fragen:

  1. Welche Vorstellungen hat die Stadtverwaltung bezüglich einer mittelfristigen (3 bis 5 Jahre) Finanzierung der Bibliotheken? Kann eine Maximal- bzw. Minimalgrenze der im Verwaltungshaushalt eingestellten Gelder für diese Zeit angegeben werden?
  2. Ist daran gedacht, für die Städtischen Bibliotheken eine echte Budgetierung einzuführen? Wenn nein, welche Gründe sprechen dagegen?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Zusammenhang mit der Diskussion der Vorlage: DS III/3098 „Konsequenzen für die Stadt Leipzig aus der Diskussion zur Babyklappe“ möchten wir folgende Fragen stellen:

  • Wie hoch ist die Fallzahl, die das Sachgebiet „Adoptionen/Vormundschaften und Pflegestellenmanagement “ des Jugendamtes jährlich bearbeitet ?
  • Welche Kriterien werden zu Grunde gelegt, um ein Kind adoptieren zu können?
  • Wie hoch ist die Zahl der Kinder, die in der Stadt Leipzig zur Adoption freigegeben sind und wie alt sind sie?
  • Wieviel Ehepaare haben sich bereit erklärt, ein Kind zu adoptieren?
  • Gibt es Wartelisten von Eltern?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

seit dem vergangenen Jahr betreibt das private Bahnunternehmen Connex die Strecke Rostock-Gera mit Halt in Leipzig. In Hessen können Reisende des Inter-Connex Köln-Rostock in den Verkehrsverbünden RMV und NVV seit kurzem mit ihrem Zugticket in Busse, Straßenbahnen und Regionalzüge im Stadtgebiet des Ankunftsbahnhofs kostenlos umsteigen. Um die Attraktivität des Bahnverkehrs in unserer Stadt zu erhöhen, wäre eine entsprechende Lösung für Reisende nach Leipzig wünschenswert. Auch der Fernverkehr der Deutschen Bahn AG sollte in dieses Modell einbezogen werden.

Wir fragen daher an:

  1. Ist im Gebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) eine solche Umsteigemöglichkeit angedacht?
  2. Wenn ja, ab wann könnte diese wirksam werden – wenn nein, warum nicht?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Dezember 1999 beschloss die Ratsversammlung die Eingliederung der städtischen Ambulanzbetriebe (Verbund Gemeindenahe Psychiatrie, Schulzahnklinik und Poliklinik Ost) in den Eigenbetrieb Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig. Im Vorfeld des Beschlusses gab es viele Gegenstimmen, weil befürchtet wurde, dass die anfallenden Kosten zu Lasten des Budgets des Krankenhauses St. Georg gehen.

In der Vorlage hieß es: „Mit der Eingliederung muß gesichert werden, dass die hoheitlichen Aufgaben, die die ambulanten Einrichtungen für die Stadt Leipzig erfüllen, bei sparsamster Verwendung der Mittel auch weiterhin durch die Stadt finanziert werden. Eine Subventionierung dieser Leistungen aus dem Krankenhausbudget des Klinikums ist ausgeschlossen.“ Aus diesem Grund wurde im Beschlusstext unter Punkt 5 folgender Satz eingearbeitet und beschlossen: „Eventuelle Defizite der an den Eigenbetrieb St. Georg anzugliedernden Einrichtungen werden durch die Stadt Leipzig am Ende des Rechnungsjahres ausgeglichen und nicht als Verlustvortrag behandelt.“

Wir wissen um die prekäre Haushaltssituation der Kommune, als auch des Eigenbetriebes und dass es Schwierigkeiten bei der Finanzierung der hoheitlichen Aufgaben gibt.

Deshalb fragen wir:

  • Ist die Umsetzung des damals gefassten Stadtratsbeschlusses in den vergangenen Jahren auch in der Praxis realisiert worden?
  • Gibt es ein gültiges Konzept für diesen Bereich, das die Prioritäten der Aufgabenstellung und somit der Finanzierung durch die Kommune ausweist ? Wenn ja- wie sieht dieses Konzept aus? Wenn nein- wie soll die künftige Arbeit in diesem sensiblen Bereich (bei immer knapper werdenden Haushaltskassen) gestaltet werden?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die SPD-Fraktion erhielt ein Schreiben von Eltern, die um den Erhalt des beliebten, traditionsreichen und über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Jugend – und Blasorchesters fürchten.

Deshalb fragen wir:

  1. Gibt es begründete Anzeichen, die darauf hinweisen, dass der Erhalt dieses Orchesters in jetziger Form gefährdet ist?
  2. Wenn ja, welche Hilfe kann durch die Stadt gewährt werden, um dieses nach unserer Meinung für die Stadt Leipzig wertvolle und effektive Angebot für Kinder und Jugendliche zu erhalten?