Christopher Zenker

Verschiedene Medien und auch Social-Media-Kanäle berichteten über eine Fahrkartenkontrolle in Leipzig, die in der vergangenen Woche eskalierte. Hierzu erklärt SPD-Fraktionschef und LVB-Aufsichtsratsmitglied Christopher Zenker:

„Ich kenne, wie die meisten von uns, nicht die Gesamtsituation, sondern nur das sehr verstörende Video, in dem ein LVB-Mitarbeiter einen am Boden liegenden jungen Mann würgt, der anscheinend keine Fahrkarte hatte. Das ist inakzeptabel. Die Kontrolleure der LVB dürfen zwar Personen ohne gültigen Fahrschein, die sich nicht ausweisen können, festhalten, um sie der Polizei zu übergeben, aber Gewalt anzuwenden, gehört in jedem Fall nicht zum Kompetenzrahmen der LVB-Mitarbeiter. Es ist richtig, dass die Verkehrsbetriebe den betreffenden Kontrolleur suspendiert haben und gemeinsam mit der Polizei den gesamten Vorfall aufarbeiten wollen. Das ist aus meiner Sicht zwingend notwendig. Die Verkehrsbetriebe haben zudem, als Reaktion auf den Vorfall, angekündigt, das Schulungsprogramm für die Mitarbeiter anzupassen, um ähnliche Situationen künftig verhindern zu können. Das begrüße ich sehr.“

Christian Schulze

Wie Medienberichten zu entnehmen ist, soll das Naturkundemuseum in den ehemaligen Bowlingtreff auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ziehen.

Dazu erklärt der kulturpolitische Sprecher der Leipziger SPD-Fraktion, Christian Schulze: „Nach den verschiedenen Anläufen, einen neuen oder zumindest vergrößerten Standort für das Naturkundemuseum zu finden, die sich alle zerschlagen haben, halten wir den Bowlingtreff für eine gute und vor allem sinnvolle Lösung.“

Weil die räumliche Situation des Naturkundemuseums seit Jahren sehr unbefriedigend ist, gab es bereits seit Längerem Überlegungen, diesem wichtigen Museum mehr Platz zu geben, um auch die großen Potenziale, die die Sammlungen haben, nutzen zu können.

„Ich bin kein Museumsfachmann, aber aus meiner Sicht sprechen mehrere Gründe für den Bowlingtreff als Museumsstandort: 1. Der Wilhelm-Leuschner-Platz wird in den nächsten Jahren zu einem modernen Viertel entwickelt und das Naturkundemuseum würde den Nutzungsmix noch abrunden. 2. Das auffallende und auch stadtbildprägende Gebäude des Bowlingtreffs wird endlich aus seinem Dornröschenschlaf geweckt“, erklärt Schulze und ergänzt: „3. Die Lage ist sehr zentral und das Museum wird deshalb wunderbar mit Bus, Bahn oder auch S-Bahn zu erreichen sein. 4. Das unterirdische Gebäude muss nicht künstlich verdunkelt werden, um die Ausstellungsobjekte in Szene zu setzen. Für die Museumsdidaktik ein echter Vorteil.“

Immer wieder gab es Bedenken, dass eine unterirdische Unterbringung des Museums aus konservatorischer Sicht problematisch werden könnte. Es wurden vor allem Wasserschäden befürchtet, die für die sensiblen Sammlungen zum Problem werden könnten. „Der Bowlingtreff wurde in den 1980er-Jahren in ein unterirdisches Umspannwerk eingebaut, dass die Verkehrsbetriebe nicht mehr nutzten. Schon, weil dort Transformatoren und andere elektrotechnische Geräte untergebracht waren, die sich nicht gut mit Nässe vertragen, ist der Untergrund abgedichtet worden. Was an Feuchtigkeit in das Bauwerk eingedrungen ist, kam durch Schadstellen von oben herein“, erklärt Schulze abschließend.

Prof. Dr. Getu Abraham
Prof. Dr. Getu Abraham
Klimaschutzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Beigeordnete,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
meine Damen und Herren,

fragen Sie sich vor Entscheidungen gelegentlich auch, wie das Entschiedene im Anschluss umgesetzt werden soll? Zum Beispiel Entscheidungen, wie die, die wir hier gemeinsam treffen?

Ich tu‘ das regelmäßig – und ich versichere Ihnen: Es macht unglaublichen Spaß!

Es macht Spaß, weil Sie sich immer wieder neu darauf verlassen dürfen, überrascht zu werden.

Überrascht zu werden davon, wie schnell eine auf Biegen und Brechen um Konsensvermeidung bemühte Politik an Machbarkeitsgrenzen stößt, würden andere nicht die Kohlen aus dem Feuer holen.

Wir haben vor einem guten Dreivierteljahr hier im Rat um die Ausrufung des Klimanotstandes gerungen.

In der damaligen Debatte wurde von niemandem ernsthaft bezweifelt, dass trotz des bisherigen Engagements der Stadt weiterer klimapolitischer Handlungsbedarf für Leipzig besteht und, dass die Stadtverwaltung auf diesem Weg mit gutem Beispiel vorangehen muss.

Es wurde aber ebenso ernstzunehmend und überzeugend argumentiert, dass durchaus technische, budgetäre oder auch rechtliche Konflikte und Umsetzungsschwierigkeiten dabei entstehen können, wenn bei allem Verwaltungshandeln dem Klimaschutz bedingungslos Priorität einzuräumen ist.

Gleichwohl haben wir praktischen Bedenken zum Trotz mehrheitlich den Notstand am 30. Oktober des vergangenen Jahres ausgerufen und ihn anschließend nicht zuletzt damit begründet, dass es ja zuallererst um die Symbolkraft dieses Ausrufens gehe.

Als ob das allein bereits genüge. Symbolkraft.

Wie auch immer: Jetzt liegt ein auf Leipzig zugeschnittenes Sofortmaßnahmen-Paket vor, das Dezernat- und ämterübergreifend erarbeitet wurde und zugleich deutlich zeigt, wie gut die Leipziger Stadtverwaltung in der Lage ist, interdisziplinär zu arbeiten und die Erörterung von Querschnittsaufgaben zeitnah voranzubringen.

Oder deutlicher:

Das, was die Mehrheit hier im Alles-oder-Nichts-Prinzip als politisches Symbol beschlossen sehen wollte, wurde durch fähige und versierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung in übergreifende, vor allem aber konkrete Handlungsoptionen übersetzt.

Ich finde, dass man das an dieser Stelle auch einmal anerkennen und würdigen kann.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Wir beschließen in Sachen Klimaschutz Symbole und die Verwaltung bietet uns binnen kurzer Zeit Handlungsvorschläge an.
Wohlgemerkt: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den unterschiedlichen Fachämtern, die wir bereits haben.

Darunter antizipieren gerade auch jene Kolleginnen und Kollegen, die nicht zuerst mit Spezialfragen des Klimaschutzes in ihrer täglichen Arbeit befasst sind, durchaus, welche Relevanz dieses Thema für ihren Wirkbereich hat und wo sie als Verwaltungsteam folgerichtig gefordert sind.

Weil das so ist, denke ich, sind wir deshalb gut beraten, wenn wir – insbesondere vor dem Hintergrund pandemiebedingter millionenschwerer Mindereinnahmen in den Leipziger Stadthaushalten der nächsten Zeit – dieser vorhandenen Struktur bei der Bewältigung unseres Klima-Auftrags vertrauen und die Verwaltung anstatt sie weiter quantitativ aufzublasen, das vorhandene Personal qualitativ stärken.

Dem ganzheitlichen Ansatz einer vorausschauenden Leipziger Klimaschutzpolitik trägt man nicht durch die Schaffung von Sonderreferaten und neuen Planstellen Rechnung – es sei denn, das ist das Ziel der Übung –, sondern durch den gezielten Ausbau der Klimasensibilität in den Ämtern und Strukturen der bestehenden Verwaltung.

Übrigens kann dort auch die Steuerung des Gesamtprozesses administrativ verankert werden; beispielsweise bei den Referentinnen und Referenten des fachlich zuständigen Dezernenten oder der fachlich zuständigen Dezernentin.

Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler nehmen uns solch einen Kniff sicher nicht übel.

Vielen Dank.

Hintergrund:
Das vollständige Maßnahmenprogramm finden Sie im Ratsinfosystem unter der Vorlagennummer 07961
oder unter diesen Link.

Ute Köhler-Siegel

Die heutige Sitzung des Stadtrates ist für Ute Köhler-Siegel, bildungspolitische Sprecherin  der SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat, etwas Besonderes: „Wir legen heute den Grundstein für Gemeinschaftsschulen in Leipzig. Noch bevor der Landtag am kommenden Mittwoch den Weg für die Gemeinschaftsschule im Schulgesetz frei macht, haben wir eine erste Prüfung initiiert. Bildungsbürgermeister Thomas Fabian stellt in Aussicht, dass an den Standorten Schraderhaus (Reudnitz) gemeinsam mit der 125. Grundschule am Dösner Weg sowie mit der Quartiersschule Ihmelsstraße Gemeinschaftsschulen in Leipzig entstehen können. Weitere Schulstandorte und die Entwicklungsperspektiven für die Nachbarschaftsschule in Lindenau werden seitens der Verwaltung bis zum Jahresende geprüft.“

Die SPD-Fraktion möchte künftige Schulstandorte in Leipzig als Gemeinschaftsschulen errichten, aber auch bestehende Schulen zu diesen weiterentwickeln. Um die baulichen Gegebenheit zu schaffen, werden bereits vorhandene sowie künftige Schulhäuser geprüft und an den neuen Erfordernissen ausgerichtet. „Mit dem längeren gemeinsamen Lernen eröffnen wir unseren Kindern beste Bildung und einen chancengerechten Start in ihrer Bildungslaufbahn. Daher sollte Leipzig Vorreiter bei der Errichtung von Gemeinschaftsschulen werden. Die Stadt Leipzig als Schulträger ist hier in der Pflicht, eine vollständige Prüfung bis zum Jahresende durchzuführen, damit dann unser Schulbauprogramm angepasst werden kann.“

„Mit dem Volksantrag ,Länger gemeinsam Lernen in Sachsen‘ haben das Bündnis ,Gemeinschaftsschule in Sachsen‘ sowie die 50.120 Unterzeichner eine Tür aufgestoßen. Wenn am kommenden Mittwoch im Landtag endlich die Gemeinschaftsschule per Schulgesetz ermöglicht wird, sollten wir die Chance beim Schopf packen und in der Bürgerstadt Leipzig mutig voran gehen. Die Nachbarschaftsschule zeigt seit 30 Jahren erfolgreich, wie längeres gemeinsames Lernen funktionieren kann. Dort wo es Eltern, Schüler und Lehrer möchte, sollte es auch ermöglicht werden”, so Köhler-Siegel abschließend. +++

Hintergrund:
Unseren vollständigen Antrag ”Einrichtung von Gemeinschaftsschulen – Untersuchung der räumlichen Kapazitäten” finden Sie hier:
https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1016804

Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung gehen auch an der Leipziger Wirtschaft nicht vorbei. Doch in der Krise stecken auch Chancen. Die Leipziger Ratsfraktionen von SPD und CDU haben deshalb einen umfassenden Antrag ins Ratsverfahren gebracht, der Anpassungsstrategien und Wachstumschancen für Kleine und Mittelständische Unternehmen in den Blick nimmt.

Heiko Bär

„Wir dürfen bei der bisherigen Hilfe für existenzielle Notlagen nicht stehenbleiben, sondern müssen den Wirtschaftsstandort auch weiter für die Zukunft fit machen“, erläutert Heiko Bär, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Es geht uns darum, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.“

Sozial- und Christdemokraten sprechen sich deshalb dafür aus, die Investitionsfähigkeit der Stadt hochzuhalten und auszubauen. Dafür sollen alle Personalstellen für Bau- und Investitionsplanungen vollumfänglich besetzt werden und aus der sogenannten Einstellungsbremse ausgenommen werden. Diese sieht ansonsten vor, über verzögerte Stellennach- und neubesetzungen in der Stadtverwaltung Geld einzusparen.

„Um die nächsten Jahre ein hohes Investitionsvolumen auf die Straße zu bringen, brauchen wir rasche Vorplanungen“, so Heiko Bär, der auch den Wirtschaftsausschuss der Stadt Leipzig leitet. „Nur Personal allein reicht aber nicht. Deshalb wollen wir Vergaben beschleunigen, indem wir die stadteigenen Vergaberegularien überprüfen. So sollen beispielsweise Abläufe gestrafft, Entscheidungsverfahren vereinfacht und Wertgrenzen temporär verändert werden. Nur, wenn wir hier effizienter und schneller werden, können wir in den nächsten Jahren unsere Unternehmen zügig weiter mit Aufträgen versorgen.“

Ferner soll das Mittelstandsförderprogramm für dieses Jahr um 600.000 Euro aufgestockt werden, um damit beispielweise Anpassungsstrategien für kleine und mittelständische Unternehmen zu fördern, die diese Firmen zukünftig krisenfester machen sollen.

„Bereits im Mai war das Programm zu zwei Dritteln ausgeschöpft, ohne besondere Werbemaßnahmen dafür. Hier zeigt sich eine hohe Innovationsbereitschaft der Unternehmen in der Krise, über das Tagesgeschäft hinaus“, so Bär. „Das wollen wir weiter ermöglichen und nicht nach der Sommerpause sagen: ‚Tut uns leid, aber das Förderprogramm ist ausgeschöpft.‘“

 Auch über das bisherige Maßnahmenpaket des Mittelstandsförderprogramms hinaus soll der Blick auf weiter wachstumsorientierte Bestandsunternehmen gelenkt werden. „Hierbei geht es wirklich um ganz neue Chancen für den Standort. Wenn beispielsweise Wertschöpfungs- und Lieferketten neu geordnet oder bisher ausgelagerte Fertigungsschritte wieder lokal konzentriert werden, kann auch der Standort Leipzig davon profitieren. Insbesondere Unternehmen mit dem Potenzial zum sogenannten ,Hidden Champion‘ – also Marktführer in ihrer Nische, sollen im Fokus stehen – und davon gibt es in Leipzig durchaus einige“, erläutert Bär.

Nicht zuletzt geht es den beiden Fraktionen auch um die touristische Entwicklung Leipzigs. Hier sollen zusätzliche 400.000 Euro bereitstellt werden, um Gaststätten, Beherbergungseinrichtungen sowie privatwirtschaftliche Kultur- und Freizeitangebote bei den anstehenden Anpassungen zu

unterstützen. „Das heißt beispielsweise, dass innovative Vorhaben, die das Angebot der Unternehmer erweitern und es besser wahrnehmbar machen, gefördert werden können. Auch die Entwicklung von digitalisierten, angebotsseitigen Lösungen, wie eine digitale Gästekarte, digitale Wegweisungen etc. gehören hier dazu. Auch das verändernde Reiseverhalten der Menschen soll im Tourismusmarketing Berücksichtigung finden.“ so Heiko Bär abschließend. +++

Den Antrag, auf den sich die Medieninformation bezieht, finden Sie hier: https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1016493

Die Stadtwerke Leipzig möchten bis 2024 zwischen Richard-Lehmann-Straße und Arno-Nitzsche-Straße ihre Unternehmenszentrale errichten. Die Fraktionen von SPD und Linken wollen, dass das Firmengelände besser verkehrlich angebunden wird, um die Gesamtentwicklung voranzutreiben.

Christopher Zenker

„Grundsätzlich ist das Gelände mit der Straßenbahn und dem Auto gut zu erreichen. Verbesserungsbedarf sehen wir bei der Anbindung an das Radnetz und an die S-Bahn“, erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker, dessen Wahlkreis im Leipziger Süden liegt, und ergänzt: „Wir erwarten daher, dass die Stadt sich gegenüber dem ZVNL und der Deutschen Bahn dafür einsetzt, dass die Realisierung des S-Bahn-Haltepunktes Marienbrunn möglichst zeitnah umgesetzt wird, denn schon heute führt die S-Bahn direkt am Gelände vorbei. Zudem erwarten wir, dass die Aktiv-Achse-Süd vom Bayerischen Bahnhof in den Leipziger Süden jetzt unverzüglich geplant wird. Damit soll sichergestellt werden, dass mit Fertigstellung der Firmenzentrale Anfang 2024 mindestens das Teilstück zwischen Richard-Lehmann- und Arno-Nitzsche-Straße ebenfalls fertig ist. Nur, wenn das Gelände mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes sehr gut angebunden ist, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leipziger Stadtwerke diesen auch nutzen.“

Die beiden Fraktionen denken jedoch auch über das eigentliche Betriebsgelände hinaus. So soll das geplante Kulturprojekt mit Clubs und Galerien, das auf dem Gleisdreieck Connewitz entstehen soll, an den S-Bahn-Haltepunkt Marienbrunn sowie die Aktiv-Achse Süd angebunden werden.

„Damit die Kultureinrichtung nicht nur an das S-Bahn-Netz angeschlossen ist, sondern auch notwendige Stellflächen nachweisen kann soll die Stadt prüfen, wie auf dem Gelände des alten Gasometers eine Fläche zur Verfügung gestellt werden kann, damit für die Gäste der Clubs vor allem in den Abendstunden und an Wochenenden ausreichend Stellplätze vorhanden sind, die im Hinblick auf die dann gültige Stellplatzverordnung in den Abendstunden und an Wochenenden für Gäste des Gleisdreiecks genutzt werden können“, erklärt der Sprecher für Stadtentwicklung der Linksfraktion Thomas Kumbernuß (Die PARTEI), der ebenfalls seinen Wahlkreis im Süden unserer Stadt hat und seine Fraktion auch im Kulturausschuss vertritt. „Die Parkplätze sollen dabei auf ein Minimum begrenzt werden, um die Entwicklungsoptionen für das Gebiet nicht zu verbauen. Das bedeutet jedoch auch, dass die Verwaltung die Stellplatzverordnung für Gewerbe bis Mitte nächsten Jahres überarbeiten muss.“ Als Ergänzung der Aktiv-Achse Süd schlagen die beiden Fraktionen vor auf einem Teilstück des nördlichen Baufelds eine öffentliche Sportanlage zu realisieren. „Das würde die Aktiv-Achse noch zusätzlich aufwerten. Wir könnten uns beispielsweise sehr gut eine Skateanlage an diesem Standort vorstellen“, so Christopher Zenker, der dem städtischen Sportausschuss vorsitzt, abschließend.

Anja Feichtinger

Im Mai 2017 hatte die Leipziger Ratsversammlung eine Absenkung der Kappungsgrenze für Mieterhöhungen bei bestehenden Mietverträgen von 20 auf 15 Prozent innerhalb von drei Jahren beschlossen. Die Verordnung des Freistaates, die es den beiden Großstädten Leipzig und Dresden erlaubte, die Kappungsgrenze herabzusetzen, sollte eigentlich Ende Juni dieses Jahres auslaufen. Erfreulicherweise hat sich das Kabinett im Sächsischen Landtag darauf verständigt, diese Regelung bis 30. Juni 2025 zu verlängern.

„Dass wir mit dieser Entscheidung die Möglichkeit haben, weitere fünf Jahre Mietpreiserhöhungen bei 15 Prozent innerhalb von drei Jahren zu deckeln, ist ein richtiger Schritt“, erklärt die wohnungspolitische Sprecherin der Leipziger SPD-Fraktion Anja Feichtinger und ergänzt: „Die Situation am Leipziger Wohnungsmarkt ist noch immer schwierig, weil wir u.a. durch viele Zuzüge nach wie vor eine sehr geringe Leerstandquote haben. Das wirkt sich auch auf die Mietpreise aus. Ich gehe davon aus, dass sich diese Situation in den nächsten Jahren nicht deutlich ändern wird. Das Signal aus Dresden kommt mit Blick auf die Folgen der Corona-Pandemie sicher zu einem guten Zeitpunkt, aber die Problemlagen an sich gab es schon vor der Pandemie und es wird sie auch danach geben.“

Der Wohnungsleerstand liegt in Leipzig bei unter zwei Prozent. Die für den normalen Mieterwechsel notwendige Leerstandsreserve, die bei einem funktionierenden Markt bei etwa 3 Prozent liegt, ist damit deutlich unterschritten. Die Angebotsmieten für neu vermietete Wohnungen in Leipzig steigen schneller als die Bestandsmieten. Das ist ein Indiz dafür, dass die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt größer ist, als das Angebot an freien Wohnungen. Die Absenkung der Kappungsgrenze ist ein Instrument, um Mietpreissteigerungen zu dämpfen. Innerhalb von drei Jahren darf die Miete im Vergleich zur ortsüblichen Vergleichsmiete nur noch um 15 statt wie sonst 20 Prozent angehoben werden.

„Die niedrigere Kappungsgrenze allein wird die Lage auf dem Mietwohnungsmarkt nicht ändern können. Es muss auch zukünftig mehr Wohnraum, insbesondere im preisgünstigen Segment, geschaffen werden. Auch mit den sozialen Erhaltungssatzungen, die im Juni 2020 beschlossen werden sollen, kommen wir dem Ziel näher, den erhitzten Wohnungsmarkt etwas abzukühlen“, so Feichtinger weiter. „Meine Fraktion macht sich seit Langem für ein Zweckentfremdungsverbot stark, wodurch verhindert werden soll, dass reguläre Mietwohnungen beispielsweise in Ferienwohnungen umgewidmet und damit dauerhaft dem Wohnungsmarkt entzogen werden. Eine aktuelle Untersuchung, die die Stadt kürzlich vorgelegt hat, macht deutlich, dass hier Handlungsbedarf besteht. An dieser Stelle ist jetzt wieder der Freistaat Sachsen gefragt, der eine entsprechende rechtliche Grundlage für dieses Instrument schaffen muss. Um wirkliche Verbesserungen für Mieterinnen und Mieter zu schaffen, müssen die Maßnahmen und Instrumente gut ineinandergreifen. Daran wird die Leipziger SPD-Fraktion weiterarbeiten.“