Die SPD-Fraktion hat gemeinsam mit den Fraktionen von Linken und Grünen einen Antrag ins Ratsverfahren gegeben, in dem der Oberbürgermeister aufgefordert wird, dafür zu sorgen, dass die Umsetzung der Sperrstunde zwischen 5 und 6 Uhr in Leipzig wieder aufgehoben wird.

Hierzu erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker: „Anfang Juli, als die Diskussion um die Sperrstunde aufkam, hatte ich angekündigt, dass wir eine politische Initiative anstoßen werden, um die Sperrstunde in Leipzig aufzuheben, sofern die Verwaltung nicht von sich aus entsprechend handelt. Da das Ordnungsamt an der Durchsetzung der Sperrstunde festhalten möchte, haben wir nun einen Antrag ins Ratsverfahren gegeben, durch den die Sperrstunde in Leipzig aufgehoben werden soll. Mit einer Sperrstunde löst man keine Lärmprobleme, denn entsprechenden Grenzwerte sind unabhängig von der Uhrzeit einzuhalten. Bis zur abschließenden Beschlussfassung sollte die Stadtverwaltung auf die Durchsetzung der Sperrstunde verzichten.“

Obwohl andere Bundesländer die Sperrstunde bereits ganz aus den Gesetzen gestrichen haben, sieht das sächsische Gaststättengesetz eine Sperrstunde für Diskotheken und Clubs vor, die um 5 Uhr beginnt und um 6 Uhr endet. Allerdings haben die Kommunen die Möglichkeit, auf eine Sperrstunde zu verzichten. Nachvollziehbar ist, dass Club und Diskos mindestens eine Stunde pro Tag schließen müssen, um Reinigungs- und evtl. Wartungsarbeiten durchzuführen. Nicht nachvollziehbar ist allerdings, weshalb die Einrichtungen das nicht selbst entscheiden können sollten.

„Leipzig hat jahrelang sehr gut ohne eine geregelte Sperrstunde gelebt, weshalb jetzt dieses Relikt aus vergangenen Tagen wiederbelebt werden soll, ist mir ein Rätsel“, erklärt Zenker und hebt abschließend hervor: „Das Leipziger Nachtleben ist ein Teil dessen, was unsere Stadt so attraktiv macht. Wir verschenken uns hier ein großes Stück der Leipziger Freiheit.“ +++

SPD-Fraktion fordert konsequentes Vorgehen im Bereich eCulture

Zum „Sachstandsbericht eCulture Leipzig“ erklärt Katharina Schenk, Mitglied des Kulturausschusses: „Digitale Museen sind die Museen von morgen. Auf unseren Antrag hin wurde ein Sachstandsbericht verfasst, der nun eine erste Analyse über digitale Projekte in unseren Kultureinrichtungen bietet. Es wird klar, dass es Leuchttürme aber auch viel Schatten gibt. Damit Leipzig als Kulturstadt im 21. Jahrhundert ankommt, muss die Stadt einen Mindeststandard entwickeln. Dieser muss selbstredend mit den Kulturschaffenden gemeinsam erarbeitet werden. Es gilt die Akteure und Akteurinnen der freien Szene hier einzubinden, um ihr kreatives Potenzial für Leipzig zu heben. Die Stadt Leipzig ist in der Verantwortung zu betonen, dass die Zukunft Leipzigs als Kulturstadt auch vom digitalen Entwicklungsstand unser Kultureinrichtungen abhängt. Aus unserer Sicht ist die Diskussion über ein einheitliches Label sinnvoll um, Leipzig als Kulturstadt weiter zu etablieren. Der Leipziger Zoo mit seiner überregionalen Strahlkraft zeigt, dass eCulture und digitales Marketing nicht nur nice-to-have, sondern notwendig und wirksam sind“.

Christopher Zenker

Der Ausbildungsgrundsatz der Stadt Leipzig lautet: „Die Planung sichert die Zukunftsfähigkeit der Verwaltung.“ Dies muss auch für Erzieherinnen und Erzieher gelten. Die SPD-Fraktion wird immer wieder von Eltern damit konfrontiert, dass Personal in den Kindertageseinrichtungen fehlt. Kita-Träger berichten häufig davon, dass qualifiziertes Personal immer schwerer zu bekommen sei. Die SPD-Fraktion fragt daher in ihrer Anfrage „Fachkräftemangel bei Erzieherinnen und Erziehern“ nach, was sich seit der „Personalentwicklungskonzeption für den Kita-Bereich“ der Stadt Leipzig von 2013 geändert hat.

Christopher Zenker, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion Leipzig: „Aufgrund fehlender Erzieherinnen und Erziehern können heute schon in einigen Kitas nicht alle Plätze belegt werden, da sonst die gesetzlichen Vorgaben zum Betreuungsschlüssel nicht eingehalten werden können. Vor einer solchen Situation hatten wir bereits 2012 gewarnt. Die Kita steht, Kinder, die gerne einen Platz hätten, gibt es auch genug, nur die Erzieherinnen und Erzieher zu finden, ist sehr mühsam und zeitaufwendig. Trotz dieses Umstandes setzt die Stadtverwaltung bisher kaum auf berufsbegleitende Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Die berufsbegleitende Ausbildung, als Ergänzung zur rein Schulischen Ausbildung, hat den Charme, dass die Auszubildenden bereits während ihrer Ausbildung die Betreuungssituation entspannen. Unsere Anfrage ist daher auch als Aufforderung zu verstehen, die von uns geforderte duale Ausbildung endlich auch in kommunalen Kitas in einen größeren Umfang umzusetzen. Insgesamt muss die Stadt neben den Bau von neuen Kitas auch die Personalentwicklung in den Einrichtungen stärker in den Fokus rücken. Denn die Personalsituation wird sich in den nächsten Jahren eher verschärfen und dann nützen Platzkapazitäten auf dem Papier nichts, wenn man diese durch Personalmangel nicht füllen kann“

Die vollständige Anfrage finden sie unter: http://spd-fraktion-leipzig.de/?p=6723

 

Die Leipziger SPD-Stadtratsfraktion reagiert mit großer Trauer auf den heutigen Tod von Hinrich Lehmann-Grube. Er war der erste Leipziger Oberbürgermeister nach der Friedlichen Revolution und hat den Grundstein für die heute so erfolgreiche Entwicklung unserer Stadt gelegt.

„Mit großer Bestürzung habe ich heute vom Tod unseres Alt-Oberbürgermeisters erfahren. Seine große Sachkenntnis und seine politische Weitsicht haben in den Jahren nach der Friedlichen Revolution die Weichen für die großartige Entwicklung seiner und unserer Stadt gestellt. Wir danken ihm für seinen Einsatz. Uns werden seine Gradlinigkeit und sein weiser Rat, der uns stets wichtig war, fehlen.  Unsere Gedanken sind bei seiner Familie. Die Stadt Leipzig wird sich an Hinrich Lehmann-Grube mit großer Dankbarkeit erinnern“, erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker.

 

In der Diskussion um Vandalismus an Leipziger Denkmälern und Kulturstätten werden die Rufe nach mehr Video-Überwachung erneut laut. Dazu erklärt Katharina Schenk, Mitglied in den für Kultur zuständigen Ausschüssen:

„Gegen Vandalismus ist Prävention am wirksamsten. Was nützt es dem Besitzer eines beschmierten Hauses, wenn er sich ein verpixeltes Bild der Täter ansehen kann? Sicher gibt es Orte, an denen Videoüberwachung sinnvoll ist. Viel wichtiger ist es aber die Gründe hinter Vandalismus zu erkennen und somit effektiv präventiv tätig zu werden. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass etwa das zügige beseitigen von Schäden Nachahmer abhält. Das kostet natürlich Geld. Gerade wegen der anfallenden Kosten ist Vandalismus für Kommunen ein großes Problem. Durch eine lebendige Erinnerungs- und Gedenkkultur entstehen an vielen Orten Tafeln und andere Erinnerungsobjekte, die dann ebenfalls gepflegt und Instand gehalten werden müssen. In meiner Fraktion diskutieren wir deswegen auch die Wege anderer Städte, um Vandalismusschäden zu begrenzen. Es gibt zum Beispiel das interessante Modell der Patenschaft. Hier übernehmen Vereine, Schulen oder auch Privatpersonen die Patenschaft für ein Denkmal, schauen regelmäßig nach Schäden, melden diese, übernehmen einfache Pflegearbeiten und ähnliches. Mit solchen Wegen sowie einer bürgerfreundlichen Gestaltung und sinnvollen Einbindung von Denkmalen in den öffentlichen Raum kann aus meiner Sicht mehr erreicht werden als mit pauschaler Überwachung. Gleichwohl darf nicht vergessen werden, dass Vandalismus in der Regel auf jugendliche Täterinnen und Täter zurück gehen. Es gilt hier mit einer finanziell gut ausgestatteten Jugendarbeit die Präventionsbemühungen in Leipzig zu erhalten und zu verstetigen.“

SPD-Fraktionschef Christopher Zenker spricht sich vor dem Hintergrund, dass die historische Leuchtreklame am Brühl nach einem gerichtlichen Vergleich wieder installiert wird, dafür aus, dass auch weitere historische Leuchtreklamen reaktiviert werden sollten.

„Ich würde es sehr begrüßen, wenn auch weitere historische Leuchtreklamen, die seit Jahrzehnten eng mit dem Erscheinungsbild unserer Stadt verbunden sind, wieder reaktiviert werden. Ein gutes und sehr beliebtes Beispiel ist die ,Löffelfamilie‘. Kaum jemand kann sich die Karl-Liebknecht-Straße seit der Wiederinbetriebnahme ohne sie vorstellen. Zum Beispiel auch in der Prager-, Grünewald und der Windmühlenstraße sind auf und an den Gebäuden noch alte Leuchtreklamen vorhanden, die teilweise vor ein paar Jahren farblich überarbeitet wurden. Es wäre schön, wenn auch sie bald wieder leuchten würden“, erklärt Christopher Zenker.

Allerdings geht es dem Sozialdemokraten nicht allein darum, historische Leuchtreklamen in den Blick zu nehmen. Die Art der Werbung verändert sich und mittlerweile sind unter anderem auch in der Petersstraße digitale Werbetafel zu sehen.

„Digitale Außenwerbung bietet für die Unternehmen, denen sie gehören, natürlich vielfältige Möglichkeiten, denn es kann mehr Werbung gezeigt werden, ohne, dass regelmäßig ein Mitarbeiter vorbei kommen muss, um Plakate auszutauschen. Aber auch für die Stadtverwaltung und die Bürger würden diese Werbeanlagen neue Möglichkeiten bieten“, so Zenker.

So gebe es die Möglichkeit, dass neben Werbung auch Nachrichten oder – für die Stadtverwaltung attraktiv – wichtige Meldungen wie Unwetterwarnungen oder andere sicherheitsrelevante Themen eingeblendet werden können.

„Die Stadtverwaltung muss vor diesem Hintergrund ihr Verhältnis zu digitaler Außenwerbung klären und sich mit den Betreibern der Anlagen abstimmen“, erklärt Christopher Zenker weiter und ergänzt: „Vor einigen Jahren gab es den Plan, auch an der Fassade der Höfe am Brühl eine große digitale Leinwand zu installieren, auf der Werbung und Nachrichten angezeigt werden sollten. Mit dem Hinweis auf die Verkehrssicherheit an der Kreuzung Gerberstraße/Tröndlinring hatte die Verwaltung diese Anlage nicht genehmigt. Ich halte diese Entscheidung für falsch, zumal jahrelang auf der gegenüber liegenden Seite, am mittlerweile abgerissenen Robotron-Gebäude, eine digitale Werbefläche installiert war. Es muss nur klar geregelt werden, welche Leuchtstärke die Leinwand haben und welche Art von Werbung, Standbilder oder Clips, dort gezeigt werden darf. Hier sollte die Verwaltung einen konkreten Vorschlag unterbreiten.“

Der Leipziger Doppelhaushalt für 2017 und 2018 ist von der Landesdirektion genehmigt worden. Der SPD-Stadtrat und Vorsitzende des Finanzausschusses Christian Schulze erklärt dazu:

„Ich freue mich, dass der Haushalt für dieses und das nächste Jahr von der Landesdirektion genehmigt worden ist. Schade, dass eine solche Prüfung zirka vier Monate dauert, denn das macht die Umsetzung des Haushaltsplanes nicht einfacher. Positiv möchte ich hervorheben, dass dieses Mal der Gesamthaushalt nicht wieder umgehend gesperrt wurde, denn das zeigt, dass das städtische Budget eine solide Grundlage hat.“

Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass alle Budgets für Investitionen, sei es bei Verkehrsprojekten oder bei Schul- und Kitabaumaßnahmen, gesperrt worden sind und nur einzeln durch den Finanzbürgermeister oder die Stadtkämmerei freigegeben werden.

„Ich hoffe, dass hier mit dem notwendigen Augenmaß gehandelt wird, denn wir haben zahlreiche Investitionsprojekte, die realisiert werden müssen. Vor allem auch im Bereich der Schulen und Kita dürfen wir keine Zeit verlieren“, so Schulze abschließend.