Die SPD-Fraktion hat zum Doppelhaushalt 2017/2018 insgesamt 32 eigene Änderungsanträge gestellt. Vor allem haben die Sozialdemokraten drei große Schwerpunktkomplexe für ihre Initiativen definiert:Christopher_Zenker2

„Unsere Stadt wächst. Dieser Satz ist in den letzten Jahren immer wieder und vor allem regelmäßig in vielen Zusammenhängen genutzt worden. Und das ist auch richtig, weil sich aus dem Wachstum zahlreiche Handlungsoptionen und vor allem Handlungsnotwendigkeiten ergeben“, so Fraktionschef Christopher Zenker. „Das Bevölkerungswachstum in Leipzig ist deshalb der entscheidende Faktor, den wir bei unseren Änderungsanträgen vor Augen hatten.  Wir haben mit Kita und Schule, Verkehr, Umwelt und Sicherheit sowie Wohnen drei Schwerpunktkomplexe definiert, die dem Wachstum Rechnung tragen und zu denen der Großteil unserer Änderungsanträge zugeordnet ist.“

Vor allem das Thema Kita und Schule ist ein Dauerbrenner in den Verhandlungen der letzten vier Haushalte. Durch den stetigen Zuzug von jungen Familien und die anhaltend hohen Geburtenraten ist der Bedarf an Kita- und Schulplätzen nach wie vor steigend. „Darauf muss die Stadt auch weiterhin reagieren“, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ute Köhler-Siegel, die für die SPD im Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule sitzt. „Wir haben deshalb Planungsmittel für Schulbauten mit einem Volumen von 3 Millionen Euro pro Jahr beantragt, weil die Stadt bei den Planungen wenig Vorlauf hat und ohne Planungen die vorhandenen Investitionsmittel nicht verbaut werden können. Auch beim Ausbau kommunaler Kitas möchten wir einen ordentlichen Schritt vorankommen und schlagen der Stadtverwaltung vor, das Budget hierfür im kommenden Jahr um 315.000 Euro und im Jahr 2018 um 2,8 Millionen Euro zu erhöhen.“

Ute_Koehler_Siegel2Für die bauliche Erhaltung an Schulen und Kitas sollen ebenfalls mehr Mittel eingestellt werden. Hierbei liegt der Schwerpunkt vor allem auf Schultoiletten sowie auf Spielplätzen und Sportanlagen, die zu bestehenden Kitas und Schulen gehören. Vor allem Sportanlagen, die entsprechend des Sportkonzepts auch für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden sollen, müssen fit gemacht werden, um unter anderem dem höheren Nutzungsdruck standzuhalten.

Neben Planungsmitteln und dem Budget für die bauliche Unterhaltung ist auch die Schulsozialarbeit wieder ein fester Bestandteil der Haushaltsdiskussion. Die SPD-Fraktion setzt sich hierbei für eine Aufstockung der Schulsozialarbeiterstellen ein. Ute Köhler-Siegel dazu: „Wir setzen uns dafür ein, dass über die Jahre 2017 und 2018 insgesamt 10 weitere Stellen für Schulsozialarbeit geschaffen werden. Der  Freistaat fördert 80 Prozent der Personalmittel für Schulsozialarbeiter. Mit den 10 zusätzlichen Stellen, wollen wir nicht nur das Fördermittelbudget, dass der Freistaat für die Stadt Leipzig bereitstellt ausschöpfen, sondern Verbesserungen bei der Sozialbetreuung an Schulen erreichen. Wir begrüßen es, dass der Freistaat erstmalig Mittel für Schulsozialarbeit bereitstellt, dennoch sind wir nach wie vor der Ansicht, dass Schulsozialarbeit zu 100 Prozent Sache des Landes ist, weil Schulsozialarbeit ein fester Bestandteil von schulischer Bildung sein sollte.“

Der zweite Schwerpunktkomplex der Fraktion ist der Bereich Verkehr, Umwelt und Sicherheit. Vor allem der Fußverkehr soll nach Willen der Sozialdemokraten eine besondere Förderung erfahren. „Knapp 30 Prozent der Wege in Leipzig werden zu Fuß zurückgelegt. Zudem sind viele Menschen, insbesondere ältere Leute und Familien mit Kleinkindern auf barrierearme Fußwege angewiesen. Auch mit Blick auf die künftige demographische Entwicklung wird der Anteil an Kleinkindern, Senioren und Menschen mit körperlichen Einschränkungen zunehmen, dem wir Rechnung tragen wollen. In unserer Stadt gibt es auf dem Gebiet noch Nachholbedarf“, so Zenker und erläutert: „Die Förderung des Fußverkehrs kombinieren wir mit einer Forderung nach 100 neuen Sitzbänken pro Jahr für Leipzig, denn, wenn man den Fußverkehr fördern möchte, ist es sinnvoll entsprechende Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum zu schaffen, um eine Stadt der kurzen Wege zu ermöglichen. Unsere verkehrspolitischen Anträge decken jedoch alle Bereiche des Verkehrs in der Stadt ab. Uns geht es nicht darum, verschiedene Verkehrsarten und Verkehrsmittel gegeneinander auszuspielen, sondern zu verdeutlichen, dass Fußgänger, Radler, Autofahrer oder Straßenbahnnutzer keine Konkurrenten sondern Partner sind. Schließlich kommen wir im Stadtverkehr nur gut voran, wenn die Leute sich auf verschiedene Verkehrsmittel verteilen.“

Zu diesem Komplex gehört auch eine Fahrradstaffel, die entsprechend eines Antrags der SPD-Fraktion beim Ordnungsamt mit zusätzlichem Personal aufgebaut werden soll. „Fahrradstaffeln sind flexibel einsetzbar. Vor allem in Bereichen, die für Autos schlecht zugänglich und wo die Strecken zu Fuß zu lang sind, stellen sie eine sinnvolle Ergänzung dar. In anderen deutschen Städten gehören Fahrradstaffeln des Ordnungsamts bereits jetzt zum Alltag und haben sich bewährt. Auch die vergleichsweise geringen Kosten bei Ausrüstung und Unterhalt der radelnden Ordnungsamtsmitarbeiter sprechen für sich“, so Christopher Zenker. Das Aufgabenspektrum der Fahrradstaffel soll sowohl ordnungspolitische Maßnahmen als auch die Verkehrsüberwachung umfassen.Heiko_Osswald2

Darüber hinaus möchte die SPD-Fraktion das gemeinsame Bauen bei komplexen Verkehrsprojekten, an denen neben der Stadt selbst auch die kommunalen Unternehmen, wie LVB, Wasserwerke und Stadtwerke beteiligt sind, vorantreiben. Bereits in den vergangenen Jahren wurden zahlreiche gemeinsame Verkehrsprojekte von Stadt und kommunalen Unternehmen erfolgreich realisiert. Die Stadt läuft allerdings auf eine Situation zu, dass die ihr für solche Projekte zur Verfügung stehenden Mittel spürbar abnehmen. „Für uns ist klar, dass es deutlich preiswerter und effizienter ist, wenn verschiedene Arbeiten beispielsweise an einer Straße nicht stückweise geschehen, sondern die Abläufe koordiniert werden. Sowohl die Erneuerung der Versorgungsleitungen und Schienen als auch die von  Straßendecke und Fußwegen sollten gemeinsam realisiert werden. Hierfür möchten wir 2018 insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um größere Projekte, die aktuell in der Vorplanung sind, voranzubringen“, erläutert Fraktionsvize Heiko Oßwald, der seine Fraktion im Fachausschuss Finanzen vertritt.

Durch die Fortschreibung des Wohnungspolitischen Konzepts im vergangenen Herbst, hat das Thema Wohnen und hier vor allem Wohnen in einer wachsenden Stadt wieder deutlich an Bedeutung gewonnen. „Seit Jahren setzen wir uns  für eine Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus ein. In Kürze wird die Landesregierung ein entsprechendes Förderprogramm aufgelegen und es stehen dann die notwendigen Mittel zur Verfügung. Wir wollen, dass es mit der Umsetzung zügig voran geht und haben dafür eine zusätzliche Stelle bei der Verwaltung beantragt“, sagt Christopher Zenker.

Natürlich hat die SPD-Fraktion nicht allein die Ausgabenseite im Blick sondern gibt auch konkrete Empfehlungen, wie die in den Anträgen vorgeschlagenen Änderungen gegenfinanziert werden können. Eine Deckungsquelle sticht hierbei heraus, weil es sie bislang in Leipzig noch nicht gibt. „Wir setzen uns für die Einführung einer Gästetaxe ein. Mit der Änderung des sächsischen Kommunalabgabengesetzes wird es auch Städten, die keine reinen Tourismusorte sind, möglich eine Gästetaxe einzuführen. Zahlen müssen diese Taxe alle Touristen, die nach Leipzig kommen und hier übernachten. Die Höhe der Taxe richtet sich nach den Bruttoübernachtungskosten pro Person und bewegt sich bei unserem Vorschlag zwischen einem und fünf Euro. Wir prognostizieren hier ab 2018, solange hat die Stadt Zeit eine entsprechende Satzung zu erarbeiten, Einnahmen von rund 10 Millionen Euro. Davon  können zweckgebunden Investitionen in die touristische Infrastruktur, wozu der ÖPNV genauso gehört wie beispielsweise Kultur- und Sporteinrichtungen, getätigt werden. Allerdings werden dadurch auch wieder Haushaltsmittel frei, die bislang für solche Investitionen eingeplant waren und können anderweitig im Haushalt verwendet werden“, erklärt Heiko Oßwald abschießend.

Artikel von Mathias Weber für das Amtsblatt vom 29.10.2016Mathias_Weber2

Seit Jahren diskutieren Politik, Verwaltung, Architekten und die Bürgerschaft um das Wesen einer künftigen Bebauung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz (WLP). Im Ergebnis der Diskussion wurden im Dezember 2015 Leitlinien beschlossen,  sozusagen der Fahrplan für die künftige Bebauung des WLP.

Für das südliche der drei avisierten Baufelder hat nun der Freistaat Sachsen Kaufinteresse für das renommierte Leibnizinstitut für Länderkunde angemeldet. Wenn es nach dem Willen der Verwaltung geht, soll der Stadtrat dem Verkauf in der Oktober-Ratsversammlung zustimmen. Die SPD-Fraktion spricht sich für eine zweckgebundene Veräußerung ausschließlich zur Ansiedlung von wissenschaftlichen bzw. Forschungseinrichtungen aus.

Aus meiner Sicht muss der Kaufvertrag grundsätzliche Inhalte der Leitlinien und Ergebnisse des Workshopverfahrens 2015 aufnehmen:

  • Architekturwettbewerb für jeden einzelnen Baukörper

  • Parzellierung der Grundstücke – durchgehender  Ladenbesatz im Erdgeschoss

  • Vorkaufsrecht der Stadt zum Verkaufspreis bei Weiterverkauf.

Der festgeschriebene Wohnanteil von 40 Prozent in dem nun zu verkaufenden Baufeld ist uns wichtig, denn viele Wohnungen sind in den letzten Jahren in der Innenstadt  durch Umnutzungen verloren gegangen. Hier braucht es eine Trendumkehr.

Christopher_Zenker2SPD-Fraktionschef Christopher Zenker bedauert die gestrige Ratsentscheidung zum Schwimmhallenneubau im Leipziger Osten:

„Gestern hätte ein schöner Tag für den Leipziger Osten werden können. Mit der beschlossenen Notsicherung am Gebäude des ,Kinos der Jugend‘ und der Konzeptvergabe für diese Liegenschaft sowie mit der Standortentscheidung für die geplante Schwimmhalle am Otto-Runki-Platz und die damit verbundene Entscheidung für einen Stadtteilpark an der Schulze-Delitzsch-Straße hätten wir in einer Ratsversammlung viel für den Leipziger Osten verbessern können. Ich muss allerdings im Konjunktiv bleiben, denn die Entscheidung für die Schwimmhalle scheiterte knapp bei 28 Pro- und 30 Gegenstimmen, weil CDU, Grüne und AfD gegen die Vorlage zum Schwimmhallenneubau stimmten.“

Aus unserer Sicht – und hier sind wir uns mit der Linksfraktion einig,  wäre der Otto-Runki-Platz ein sehr gut geeigneter Standort für die Schwimmhalle gewesen, denn er ist verkehrlich sehr gut angebunden und liegt noch nahe genug am Stadtzentrum, dass die Halle einen großen Einzugsbereich gehabt hätte. Zudem befinden sich in näherer Umgebung mehrere Schulen und Kitas. Dass gerade dieses Wohngebiet einen hohen Anteil an Nichtschwimmern ausweist, dem man mit dem Neubau hätte entgegenwirken können, hat den Standort auch sozialpolitisch prädestiniert.

„Besonders ärgerlich ist, dass die Grünen eine dringend benötigte Schwimmhalle, für die sie sich selbst gemeinsam mit uns Anfang 2015 eingesetzt haben, und den Standort auf dem Otto-Runki-Platz mit fragwürdigen Begründungen geopfert haben, obwohl sie mit dem Standort an sich wohl keine Probleme hatten. Auch wenn sie jetzt um Schadensbegrenzung bemüht sind, war das gestern kein grünes Ruhmesblatt. Den Menschen im Leipziger Osten haben sie damit in zweifacher Hinsicht einen Bärendienst erwiesen: 1. Wird sich der Schwimmhallenbau im Leipziger Osten weiter verzögern und womöglich an einem ungünstigeren Standort realisiert werden. 2. Wird der Stadtteilpark an der Schulze-Delitzsch-Straße, wodurch Volksmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld deutlich an Lebensqualität gewonnen hätten, nun wahrscheinlich nicht mehr kommen, da es nun bei dem bisher geplanten urbanen Wald bleiben wird“, so Zenker.

Die CDU-Fraktion hingegen schlug unter anderem einen Standort in der Engelsdorfer Edisonstraße für die Schwimmhalle vor. Dass dieses Grundstück am Stadtrand liegt, die Schwimmhalle sich dann unweit der privat betriebenen „Sachsen Therme“ befinden würde und das Grundstück verkehrlich deutlich schlechter angeschlossen ist als der Runki-Platz, interessiert bei der CDU dabei scheinbar niemanden.

„Alles in allem wurde gestern mit einer knappen Mehrheit aus CDU, Grünen und AfD verhindert, dass wir zügig eine neue Schwimmhalle und einen neuen Stadtteilpark im Leipziger Osten schaffen können. Das ist sehr unbefriedigt, weil dies auf Kosten der dort lebenden Menschen passiert“, so Zenker abschließend.

Rednerin: Ingrid Glöckner, Sprecherin der SPD-Fraktion für Stadtentwicklung und Bau

Es gilt das gesprochene Wort!

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,Ingrid_Gloeckner2

werte Stadtratskolleginnen und –kollegen,

werte Gäste!

Uns liegt ein Beschlussvorschlag für einen Verhandlungsauftrag an den Oberbürgermeister vor, eine Teilfläche des Areals Wilhelm-Leuschner-Platz zur Ansiedlung des Leibnizinstitutes an den Freistaat zu veräußern.

Zum Zeitpunkt des Beschlusses der Leitlinien zum Wilhelm-Leuschner-Platz (WLP) war uns nicht bekannt, dass eine Anfrage des Freistaates zum Kauf der Fläche an der Grünewald-/ Windmühlenstraße erfolgten wird.

Für mich stellt sich die Frage, ab wann die Verwaltung von den Kaufabsichten des Freistaates Kenntnis hatte.

Die Ansiedlung des weltweit bedeutenden Leibnizinstitutes ist ein Gewinn für den Wissenschaftsstandort Leipzig und das wird keiner ernsthaft verhindern wollen. Wir müssen uns entscheiden, ob die Ansiedlung an diesem Platz, in der Nähe der Universität und des Stadtzentrums die für die städtische Entwicklung von großer Bedeutung sein wird, erfolgen soll. Allerdings sollten wir auch unsere Bedingungen stellen und dieses Sahnestück nicht ohne weiteres abgeben.

Wir haben lange in den verschiedensten  Gremien um die künftige Bebauung des Leuschnerplatzes diskutiert und gestritten. Ist es doch die letzte große Fläche im städtischen Eigentum, die innenstadtnah bebaut werden kann.

Das Grundstück ist ein Filetstück, von denen wir kaum noch weitere im kommunalen Besitz haben und es soll nun zum Verkehrswert veräußert werden. Also ist es aus meiner Sicht legitim den Verkauf mit Forderungen zu verbinden, die Leipzig in seiner Entwicklung voran bringen.

Auch für die jetzt zu veräußernde Fläche sind die beschlossenen Leitlinien relevant.

Wir müssen uns, und das ist Inhalt unseres Änderungsantrages, für die Nutzungsstruktur des Areals eindeutig positionieren. Der geänderte Beschlusspunkt 2 der Neufassung nimmt  im Wesentlichen den Inhalt unseres Änderungsantrages auf. Wir sollten deshalb den Beschluss so fassen, wie jetzt im geänderten Beschlusspunkt 2 formuliert.

Als Stadträtin bin ich sehr sensibel geworden, was Formulierungen von Beschlusstexten betrifft. Deshalb hatte ich schon im Grundstücksverkehrsausschuss den alten Beschlusspunkt 2 als zu unpräzise abgelehnt.

Die Verwaltung ist mit der Bearbeitung des Masterplanes für den WLP befasst. Wir erwarten von der Verwaltung Vorschläge, wie der vorgesehene Anteil an Wohnungen, der  eventuell auf diesem Grundstück nicht mehr realisiert wird, in der  Gesamtplanung für den Wilhelm-Leuschner-Platz berücksichtigt wird. Dabei sollten wir auch überlegen, ob wir die Nutzung der großen Platzfläche nochmal kritisch hinterfragen. Meine Fraktion hatte ja die künftige Bebauung dieser Fläche nicht ausschließen wollen und dazu einen Änderungsantrag gestellt.

Einer Forderung, die Wohnbebauung auf dem zu veräußernden Grundstück als K.O.-Kriterium in die Kaufverhandlungen aufzunehmen, halten wir nicht für zielführend.  Hier sollten wir dem Oberbürgermeister vertrauen, dass er die Interessen der Stadt konsequent vertritt.

Wir wollen, dass Leipzig die Chance bekommt, einen neuen Wissenschaftsstandort  in exponierter Lage zu etablieren.

Gerade Leibniz ist so wichtig für unsere Stadt.

Er zählt zu den berühmtesten Wissenschaftlern der Stadt Leipzig. 2016 jährt sich sein Geburtstag zum 370. und sein Todestag zum 300. Mal. Die Stadt hat offiziell für 2016 ein Leibniz-Jahr ausgerufen! Schon alleine das ist ein Grund, dem Institut mit seinem Namen einen würdigen Platz in unserer Stadt einzuräumen.

Unser Änderungsantrag hat sich mit dem geänderten Beschlusspunkt 2 der Vorlage erledigt.

Redner: Sebastian Walther, Stadtrat der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,Sebastian_Walther2

sehr geehrte Stadtratskolleginnen und –kollegen,

sehr geehrte Gäste!

Wir begrüßen den Bau einer Schwimmhalle im Leipziger Osten ausdrücklich. Bereits zu Beginn des vergangenen Jahres haben wir uns gemeinsam mit den Kollegen der Grünen dafür eingesetzt. Schließlich fehlt seit der Schließung des früheren Marienbads, an dessen Stelle nun die Sporthalle am Rabet steht, im Leipziger Osten eine Schwimmhalle.

Wir halten den Otto-Runki-Platz für eine gute Wahl, um im Leipziger Osten eine Schwimmhalle zu errichten, weil der Standort gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen ist und er zudem noch nahe genug am Stadtzentrum liegt, um den Einzugsbereich der Halle nicht allein auf den Leipziger Osten zu beschränken. Der Leipziger Osten ist gerade bei Neuleipzigern sehr beliebt, sodass der Vorschlag dieses Standortes auch mit viel Weitblick gemacht wurde. Nicht zuletzt würde mit der Entscheidung für den Runki-Platz auch ein großes Areal wieder von der Öffentlichkeit in Form von Badegästen in Besitz genommen und der Stadtteil noch belebter.

Wir sehen allerdings dennoch Änderungs- bzw. Prüfungsbedarf. Vor dem Hintergrund, dass freie Bauflächen in Leipzig, wegen der sehr erfreulichen Entwicklung unserer Stadt, immer knapper werden, möchten wir gemeinsam mit der Linksfraktion daraufhin wirken, dass die Schwimmhalle möglichst in einem mehrgeschossigen und multifunktionalen Gebäude entstehen soll. Dabei ist eine Schwimmhalle in Kombination mit einem Einkaufsmarkt, gastronomischer Nutzung oder einem Spielplatz aus unserer Sicht denkbar.

Zudem regen wir an, beim jetzt anstehenden Schwimmhallenneubau eine kleine Zuschauertribüne zu integrieren, denn insbesondere bei Schulwettkämpfen wollen Eltern, Großeltern und Bekannte oft ihre Schützlinge vor Ort unterstützen. Derzeit verfügt keine der von der Sportbäder Leipzig GmbH betriebenen Schwimmhallen über entsprechende Zuschauerplätze.

Auch die im Zusammenhang mit dieser Standortentscheidung vorgeschlagene Entwicklung einer öffentlichen Parkanlage an der Schulze-Delitzsch-Straße können wir als Ausgleich der durch den Bau der Schwimmhalle verschwindenden Grünfläche nur begrüßen. Allerdings – und das ist uns wichtig – müssen die dafür notwendigen Mittel für Planung, Personal und Realisierung in der städtischen Finanzplanungen für den Doppelhaushalt 2019/2020 Berücksichtigung finden, um das Projekt nicht auf die lange Bank zu schieben.

Noch kurz zum Änderungsantrag der Grünen: Im Grunde genommen unterscheidet sich die darin vorgeschlagene Variante 1 von unseren Antrag dadurch, dass hier verschiedene Prüfkriterien konkretisiert worden sind. Die Variante 2, eine Tieferlegung der Halle ist aus unserer Sicht nicht zielführend und würde auch unsere Zustimmung nicht bekommen. Auch ein Architekturwettbewerb dürfte bei einem solchen Bau, wenn er denn multifunktional und mehrgeschossig ist, zum Standardprozedere der Verwaltung gehören.

Ich bitte Sie folglich um Zustimmung zum Änderungsantrag, den wir zusammen mit der Linksfraktion ins Verfahren gebracht haben.

Rednerin: Stadträtin Ute Köhler-Siegel, Schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion

 

Es gilt das gesprochene Wort!Ute_Koehler_Siegel2

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

verehrte Stadträte,

werte Gäste!

Es wird Sie sicherlich nicht überraschen, dass die Stadt Leipzig in absehbarer Zeit Kapazitätsprobleme in Schulen haben wird.

Der Unterausschuss Schulentwicklungsplanung beschäftigt sich mit der Überarbeitung und Anpassung des Planes an die Bevölkerungsprognose aus diesem Jahr und ich kann/muss hier an dieser Stelle sagen, es ist schon eng, aber es wird noch mehr und sehr schnell erhebliche Kapazitätsprobleme geben.

Bei Erweiterungen von Schulen werden bereits Anbauten in Systembauweise errichtet, z. B.an der Robeson-Oberschule. Dort gelang es innerhalb kürzester Zeit, das Gebäude zu errichten und zu nutzen.

Deshalb schlägt meine Fraktion vor, zu prüfen, ob man nicht auch eine gesamte Schule in Systembauweise errichten kann. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Es geht schnell, sehr viel schneller als sonst.

Da im Rahmen der Planungen für die nächsten Schuljahre deutlich wird, dass eine größere Zahl an zusätzlichen Unterrichtsräumen in kurzer Zeit benötigt wird, ist dieses Vorgehen wenigstens ernsthaft zu prüfen.

Die CDU stellte gerade ihren Antrag „Schule 2.0“ zu Abstimmung, auch dieser Antrag zielt auf die schnellere Umsetzung von Schulbaumaßnahmen ab. Auch die Linken haben schon einen Antrag zur Kapazitätserweiterung eingebracht, hier waren es Anbauten an bereits vorhandene Schulen.

Neben dem Argument der kürzen Bauzeit sprechen aber auch noch andere Gründe für Gebäude in Systembauweise:

–           durch die Verlagerung der Bauprozesse in der Vorfertigung kann eine gleichbleibende Qualität erreicht werden

–           durch die industrielle Fertigung wird eine bessere Termintreue erreicht

–           diese Bauweise ermöglicht eine zeitgemäße Wärmedämmung, die vorgeschriebenen Werte der Energiesparverordnung werden eingehalten oder übertroffen

–           bei entsprechender Ausschreibung ist eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung der Grundrisse und der Fassaden gegeben

–           durch diese Bauweise wird eine genauere Kalkulation möglich

Die Zeit drängt. Es sollten alle Möglichkeiten geprüft und genutzt werden, um die Kapazitäten im Bereich der Schulen zu schaffen.

Bitte stimmen Sie unserem Antrag zu.

Redner: Heiko Oßwald, Stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,Heiko_Osswald2

werte Stadträtinnen und Stadträte,

werte Gäste!

Ja, es macht auch aus unserer Sicht Sinn, zunächst ein Konzept zur mittel- und langfristigen Verwaltungsunterbringung zu erarbeiten, im Rahmen dieses Konzeptes eine Bestandsaufnahme der bestehenden Verwaltungsliegenschaften vorzunehmen und im Zuge dieses Prozesses dann erst neue Standorte zu prüfen und vorzuschlagen. Warum? Weil wir es hier mit einem sehr komplexen Themenfeld zu tun haben. Wie wird der tatsächliche Stellenbedarf und damit Flächenbedarf zukünftig sein, angesichts der Aufgabenfülle einer stark wachsenden Stadt? Wie wird Verwaltungsarbeit dann organisiert und in welchen Arbeitsformen findet diese Arbeit statt? Welchen Einfluss hat dies alles auf deren Unterbringung?

Aus unserer Sicht bietet aber ein modernes Bürger- und Verwaltungszentrum auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz eine riesige Chance für eine zukunftsfähige Verwaltungsunterbringung und würde viele Vorteile generieren, sowohl finanzielle, verwaltungsorganisatorische und städtebauliche Vorteile. Zum einen würden durch die Konzentration der Verwaltung an diesem zentralen Standort lange Wege für die Bürger und die Verwaltung selbst entfallen. Das spart Zeit und Geld. Zur Erinnerung, die Stadtverwaltung ist zurzeit in zahlreichen Verwaltungsliegenschaften (im Wesentlichen 8 Hauptstandorte) untergebracht, vorrangig zur Miete mit verschiedenen Mietlaufzeiten. Zum zweiten, das Grundstück befindet sich im Eigentum der Stadt. Durch einen Neubau entfielen dann Mietzahlungen für die vielen dezentralen Objekte. Und zum dritten  würde der Wilhelm Leuschner Platz auch deutlich städtebaulich aufgewertet.

Nach ersten Prüfergebnissen der Verwaltung ist das Grundstück ja grundsätzlich geeignet, es würde  für ca. 1000 Mitarbeiter Platz bieten. Im Übrigen sollen Bürgerämter und Einrichtungen, wie der ASD etc., die bewusst dezentral über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, nicht Gegenstand des Antrages sein.

Denkbar wäre für uns aber auch eine gemeinsame Lösung mit den kommunalen Unternehmen der Leipziger Gruppe, die im Moment ebenso eine neue Standortkonzeption erarbeiten. Nachdem diese unter dem Logo „Wir sind Leipziger“ gemeinsam auftreten, könnten diese dann auch sichtbar unter einem Dach zusammenwachsen. Daher soll der Aspekt der Einbindung der Leipziger Gruppe als Bauträger, Mieter oder Eigentümer ausdrücklich in die Prüfung einbezogen werden.

Wenn im Rahmen der Erstellung des Konzeptes Ergebnisse zum Flächenbedarf, zum Stellenplan und zur Arbeitsorganisation vorliegen, die Verwaltung geht von Mitte 2017 aus, erhoffen wir uns dann bis spätestens 30.09.2017 eine Entscheidung zum Standort Wilhelm Leuschner Platz.

Nachdem vor mehr als zehn Jahren der Stadtrat die Nonnenmühlgasse als Verwaltungssitz verworfen hatte, aufgrund der Haushaltssituation entschied man sich für die Anmietung des Technischen Rathauses in der Prager Straße, ist das jetzt die letzte Chance für die Stadt, in der unmittelbaren Nähe zum Neuen Rathaus einen zentralen Verwaltungssitz zu errichten. Im Herzen der Stadt wäre dann fast die komplette Stadtverwaltung konzentriert unter optimaler Verkehrsanbindung.  Auch für den Leipziger Bürger und die vielen betroffenen Mitarbeiter in der Verwaltung sicherlich eine sehr gute Lösung.