Anfragen der SPD-Fraktion.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

ein wichtiger Aspekt bei der aktuellen Diskussion um das Bibliotheksentwicklungskonzept ist neben der Prioritätensetzung und Qualitätssicherung der Bibliotheken die Haushaltssituation der Stadt Leipzig. Damit die interfraktionelle Arbeitsgruppe das Konzept auch in finanzieller Hinsicht sachgerecht erarbeiten kann (Bibliothekennetz, Qualitätsmerkmale, Personalstruktur), bitten wir um Beantwortung folgender Fragen:

  1. Welche Vorstellungen hat die Stadtverwaltung bezüglich einer mittelfristigen (3 bis 5 Jahre) Finanzierung der Bibliotheken? Kann eine Maximal- bzw. Minimalgrenze der im Verwaltungshaushalt eingestellten Gelder für diese Zeit angegeben werden?
  2. Ist daran gedacht, für die Städtischen Bibliotheken eine echte Budgetierung einzuführen? Wenn nein, welche Gründe sprechen dagegen?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Zusammenhang mit der Diskussion der Vorlage: DS III/3098 “Konsequenzen für die Stadt Leipzig aus der Diskussion zur Babyklappe” möchten wir folgende Fragen stellen:

  • Wie hoch ist die Fallzahl, die das Sachgebiet “Adoptionen/Vormundschaften und Pflegestellenmanagement ” des Jugendamtes jährlich bearbeitet ?
  • Welche Kriterien werden zu Grunde gelegt, um ein Kind adoptieren zu können?
  • Wie hoch ist die Zahl der Kinder, die in der Stadt Leipzig zur Adoption freigegeben sind und wie alt sind sie?
  • Wieviel Ehepaare haben sich bereit erklärt, ein Kind zu adoptieren?
  • Gibt es Wartelisten von Eltern?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

seit dem vergangenen Jahr betreibt das private Bahnunternehmen Connex die Strecke Rostock-Gera mit Halt in Leipzig. In Hessen können Reisende des Inter-Connex Köln-Rostock in den Verkehrsverbünden RMV und NVV seit kurzem mit ihrem Zugticket in Busse, Straßenbahnen und Regionalzüge im Stadtgebiet des Ankunftsbahnhofs kostenlos umsteigen. Um die Attraktivität des Bahnverkehrs in unserer Stadt zu erhöhen, wäre eine entsprechende Lösung für Reisende nach Leipzig wünschenswert. Auch der Fernverkehr der Deutschen Bahn AG sollte in dieses Modell einbezogen werden.

Wir fragen daher an:

  1. Ist im Gebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) eine solche Umsteigemöglichkeit angedacht?
  2. Wenn ja, ab wann könnte diese wirksam werden – wenn nein, warum nicht?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Dezember 1999 beschloss die Ratsversammlung die Eingliederung der städtischen Ambulanzbetriebe (Verbund Gemeindenahe Psychiatrie, Schulzahnklinik und Poliklinik Ost) in den Eigenbetrieb Städtisches Klinikum “St. Georg” Leipzig. Im Vorfeld des Beschlusses gab es viele Gegenstimmen, weil befürchtet wurde, dass die anfallenden Kosten zu Lasten des Budgets des Krankenhauses St. Georg gehen.

In der Vorlage hieß es: “Mit der Eingliederung muß gesichert werden, dass die hoheitlichen Aufgaben, die die ambulanten Einrichtungen für die Stadt Leipzig erfüllen, bei sparsamster Verwendung der Mittel auch weiterhin durch die Stadt finanziert werden. Eine Subventionierung dieser Leistungen aus dem Krankenhausbudget des Klinikums ist ausgeschlossen.” Aus diesem Grund wurde im Beschlusstext unter Punkt 5 folgender Satz eingearbeitet und beschlossen: “Eventuelle Defizite der an den Eigenbetrieb St. Georg anzugliedernden Einrichtungen werden durch die Stadt Leipzig am Ende des Rechnungsjahres ausgeglichen und nicht als Verlustvortrag behandelt.”

Wir wissen um die prekäre Haushaltssituation der Kommune, als auch des Eigenbetriebes und dass es Schwierigkeiten bei der Finanzierung der hoheitlichen Aufgaben gibt.

Deshalb fragen wir:

  • Ist die Umsetzung des damals gefassten Stadtratsbeschlusses in den vergangenen Jahren auch in der Praxis realisiert worden?
  • Gibt es ein gültiges Konzept für diesen Bereich, das die Prioritäten der Aufgabenstellung und somit der Finanzierung durch die Kommune ausweist ? Wenn ja- wie sieht dieses Konzept aus? Wenn nein- wie soll die künftige Arbeit in diesem sensiblen Bereich (bei immer knapper werdenden Haushaltskassen) gestaltet werden?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die SPD-Fraktion erhielt ein Schreiben von Eltern, die um den Erhalt des beliebten, traditionsreichen und über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Jugend – und Blasorchesters fürchten.

Deshalb fragen wir:

  1. Gibt es begründete Anzeichen, die darauf hinweisen, dass der Erhalt dieses Orchesters in jetziger Form gefährdet ist?
  2. Wenn ja, welche Hilfe kann durch die Stadt gewährt werden, um dieses nach unserer Meinung für die Stadt Leipzig wertvolle und effektive Angebot für Kinder und Jugendliche zu erhalten?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

zur Reduzierung der Verkehrsunfälle in der Stadt Leipzig tragen neben den Verkehrsteilnehmern die Polizei, das Ordnungsamt, die Straßenverkehrsbehörde (SVB) im Amt für Verkehrsplanung sowie das Tiefbauamt Verantwortung.

Deshalb fragen wir:

  1. Was unternimmt die Straßenverkehrsbehörde mittels verkehrsrechtlicher und verkehrsorganisatorischer Maßnahmen, um den Verkehrsablauf sicherer zu gestalten?
  2. Wie erfolgt die Unfallauswertung, insbesondere an Unfallschwerpunkten, und wie wird diese umgesetzt?
  3. Wie wird die Straßenverkehrsbehörde bei der Straßenplanung einbezogen und wie werden ihre Hinweise und Forderungen berücksichtigt?
  4. Wie werden die Hinweise der Straßenverkehrsbehörde zu baulichen Veränderungen am bestehenden Straßennetz zur Unfallreduzierung berücksichtigt?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Jahr 2002 fand der Kindergipfel in Neumünster/Schleswig-Holstein statt. Dort wurde ein Zukunftsvertrag 2002 erarbeitet. Dieser Zukunftsvertrag enthielt Forderungen an die Politiker denen immer Selbstverpflichtungen der Kinder gegenüberstanden. Beim nächsten Kindergipfel im Jahre 2004 soll die Umsetzung des Zukunftsvertrages überprüft und ausgewertet werden. Die SPD-Fraktion findet das politische Engangement der Kinder unter der Schirmherrschaft der Naturfreundejugend Deutschlands sehr lobens- und förderungswert. Uns ist bekannt, dass noch eine Stadt gesucht wird, die den Kindegipfel 2004 ausrichtet.

Deshalb fragen wir:

  • Welche Möglichkeit sieht die Stadtverwaltung sich an der Bewerbung um die Ausrichtung des Kindergipfels 2004 zu beteiligen?
  • Wie können die Fraktionen eingebunden werden, wenn es zu einer Bewerbung der Stadt Leipzig kommt?