Anfragen der SPD-Fraktion.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Anfang März soll das neue Zentralstadion mit einem Fußball-Regionalligaspiel des FC Sachsen Leipzig der Öffentlichkeit übergeben werden. Weitere Großveranstaltungen, wie das Phil Collins-Konzert im Juni und ein Fußball-Länderspiel der deutschen Männer-Nationalmannschaft im November sind geplant. In der Vergangenheit gab es bei solchen Events große Verkehrsprobleme um das Zentralstadion herum und in den angrenzenden Vierteln.

Wir fragen daher an:

  1. Mit welchen Konzepten will die Stadt den Verkehrsströmen zukünftig begegnen?
  2. Wie viele Parkplätze stehen derzeit im Bereich Zentralstadion zur Verfügung? Wie viele Stellplätze sind nach Abschluss aller Umbauarbeiten geplant?
  3. Was wird getan, um den Individualverkehr großräumig vom Veranstaltungsort fern zu halten?
  4. Wie viele Park & Ride-Plätze stehen derzeit in Leipzig zur Verfügung? Wie viele Stellplätze sind zukünftig geplant?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Finanzmisere der Kommunen in Deutschland betrifft auch die Stadt Leipzig. Ein – wenn auch kleineres – Problem sind die Außenstände säumiger Gebühren- und Steuerzahler. Einige Städte und Gemeinden versuchen daher mit ungewöhnlichen und drastischen Maßnahmen, wie zum Beispiel der Beschlagnahmung von Privat-Kfz durch Parkkrallen, dem Problem zu entgegnen.

Wir fragen daher an:

  1. In welcher Größenordnung haben Bürger, wie auch Unternehmen, Außenstände bei der Stadt Leipzig?
  2. Kann damit gerechnet werden, dass die Stadt diese Gebühren und Steuern zeitnah eintreiben wird?
  3. Welche Maßnahmen ergreift die Stadtverwaltung, um ausstehende Gebühren und Steuern einzutreiben? Wie steht die Stadt den o.g. ungewöhnlichen Maßnahmen gegenüber?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Dezember des vergangenen Jahres einigten sich die Vertreter von Bundestag und Bundesrat im Vermittlungsausschuss zum Thema Gemeindefinanzreform. Das Kompromissergebnis soll den Kommunen in Deutschland ca. 2,5 Milliarden Euro bringen. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Bundesländer einen Teil dieser Summe nicht an die Kommunen weitergeben.

Gleichzeitig entstehen den Städten und Gemeinden durch das Vorziehen der letzten Stufe der Steuerreform ab Januar 2004 Einnahmeverluste. Für die sächsischen Kommunen werden Mindereinnahmen zwischen 50 und 60 Millionen Euro prognostiziert.

Wir fragen daher an:

  1. Welche zusätzliche Summe ergibt sich für den Haushalt der Stadt Leipzig durch die Einigung bei der Gemeindefinanzreform?
  2. Welche Pläne des Freistaates Sachsen sind derzeit bekannt, die den Städten und Gemeinden zustehenden zusätzlichen Einnahmen nicht vollständig an diese weiterzugeben?
  3. In welcher Höhe sind Einnahmeverluste durch die Steuerreform zu erwarten?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wie uns bekannt ist, hat der Förderverein „Villa“ e.V. sehr erfolgreich im Rahmen der „Freiwilligendienste“, das Projekt „JA:hr für Leipzig“ mit Jugendlichen durchgeführt.

Deshalb fragen wir:

  • Wie steht die Stadt Leipzig generell zum Thema „Freiwilligendienste“?
  • Sieht die Stadtverwaltung für das Projekt „JA:hr für Leipzig“ eine Chance, dass es künftig weitergeführt wird?
  • Wie ist das Angebot der Freiwilligendienste für Leipzig insgesamt einzuschätzen?
  • Wieviele Vereine und Verbände halten für Jugendliche dieses Angebot bereit und wie wird es finanziert?
  • Ist die Stadt Leipzig auch Träger solcher Maßnahmen?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in der Presse wurde berichtet, dass die Gewerbesteuereinnahmen im ersten Halbjahr dieses Jahres in Sachsen um 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen sind.

Wir fragen daher an:

  1. Sind in Leipzig die Einnahmen aus der Gewerbesteuer ebenfalls angestiegen und wenn ja, um welche Summe?
  2. Wenn ja, was sind die Ursachen für diesen plötzlichen Anstieg. Wenn nein, warum ist in Leipzig kein Anstieg zu verzeichnen?
  3. Welche Auswirkungen ergeben sich für den Haushalt 2004?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Am 07.10.2003 beschloss die sächsische Staatsregierung eine Änderung von Gesetzen zum kommunalen Finanzausgleich. Als Folge sollen den Städten und Gemeinden in den kommenden drei Jahren ca. 650 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Dies betrifft vor allem Investitionsmittel, insbesondere im Bereich Straßenbau. Begründet wird diese Änderung durch den Freistaat damit, dass der Finanzausgleich 2002-2004 zu Gunsten der Kommunen überdotiert sei, da das Land stärkere Steuerausfälle zu verzeichnen hat, als die sächsischen Städte und Gemeinden.

Wir fragen daher an:

  1. Wie steht die Stadtverwaltung der Änderung des FAG gegenüber?
  2. Sind die Ausfälle bei den Steuereinnahmen in Leipzig im Jahre 2002 im Vergleich zum Freistaat tatsächlich wesentlich geringer?
  3. Welche konkreten Auswirkungen haben die Kürzungen der Staatsregierung auf Investitionsprojekte in den kommenden drei Jahren in Leipzig?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

auch für landwirtschaftlich genutzte Grundstücke in den neuen Ortsteilen Leipzigs müssen die Eigentümer entsprechend der Straßenreinigungsgebührensatzung, zuletzt geändert am 11.12.2002, Gebühren bezahlen. Da die Gebühren entsprechend der Größe des Grundstückes anfallen, müssen aufgrund der großen Flächen hohe Beiträge gezahlt werden. So soll beispielsweise die Kirchgemeinde Rückmarsdorf/Burghausen für ein Grundstück entlang der Miltitzer Straße über 400 Euro jährlich bezahlen.

Wir fragen daher an:

  1. Inwieweit kann und wird die finanzielle Situation der Grundstückseigentümer bei der Gebührenermittlung berücksichtigt?
  2. Wird die Reinigungshäufigkeit auf ihre Zweckmäßigkeit überprüft? Sind Änderungen bei den Reinigungsklassen zu erwarten?