Anfrage der SPD-Fraktion

Seit 2004 pilgern jedes Jahr Tausende Leipziger und Besucher der Stadt mit Decken, Stühlen und Picknickverpflegung ausgerüstet ins Leipziger Rosental, um am Ende der Gewandhaus- und Opern-Saison den Park zum sommerlichen Freiluft-Konzertsaal an zwei Abenden zu machen. Die Konzerte werden von der Leipziger Bevölkerung gut angenommen.
Mitte Januar 2011 gaben Oper und Gewandhaus bekannt, dass die Openair-Konzerte im Rosental dieses Jahr nicht stattfinden werden. Stattdessen finden zwei aufeinanderfolgende Konzerte in den beiden Häusern statt. Als Gründe werden die verschlechternden finanziellen Rahmenbedingungen in Folge der Kulturraum-Novellierung und der hohe finanzielle Aufwand der Konzerte angegeben.

In diesem Zusammenhang fragen wir:
1. Gibt es weitere Gründe für das Nicht-Stattfinden der Konzerte im Rosental?
2. Wurden auch andere Einsparungsmöglichkeiten seitens der beiden Häuser und der Stadtverwaltung geprüft? Wenn ja, welche, inklusive der Ergebnisse?
3. Wurden Anstrengungen seitens der beiden Häuser und der Stadtverwaltung unternommen, neue Sponsoren zu akquirieren? Wenn ja, mit welchen Ergebnis?
4. Was wird von Seiten der beiden Häuser und der Stadtverwaltung getan, damit 2012 wieder die Openair-Konzerte stattfinden können?
5. Wie viele Besucher hatten die Openair-Konzerte im Rosental in den letzten 5 Jahren?

Ansprechpartner: Gerhard Pötzsch (Kontakt: 0341-4614411)

Anfrage der SPD-Fraktion

In der Ratsversammlung am 18.03.2009 wurde der Antrag „Besucheranalyse für die Oper Leipzig (Antrag IV/A 295)“ mit folgendem Beschlusstext beschlossen: „Die Stadtverwaltung beauftragt die Betriebsleitung der Oper mit einer zeitnahen Analyse der Besucherstruktur ihrer Häuser. Unabhängig davon ist zu prüfen, ob auch bei anderen Kultureinrichtungen Besucheranalysen durchgeführt werden sollten.“
Auf eine schriftliche Anfrage vom August 2010 antwortete das Kulturdezernat Folgendes: siehe Anhang. Nach Kritik von der SPD-Fraktion wurde seitens der Verwaltung versichert, eine Besucheranalyse in Kooperation mit einer Hochschule durchführen zu wollen.

In diesem Zusammenhang fragen wir
1. Wie ist der Stand der Umsetzung der Besucheranalyse?
2. Wann soll die Analyse durchgeführt werden?
3. Wer führt die Untersuchungen durch?
4. Wie wird der Betriebsausschuss Kulturstätten und der Kulturausschuss in die Ausgestaltung der Besucheranalyse mit einbezogen?
5. Für wann ist geplant, in der Ratsversammlung über die Auswertung der Untersuchung zu informieren?
6. Ist bereits geprüft wurden, ob auch bei anderen Kultureinrichtungen Besucheranalysen durchgeführt werden sollten?
a. Wenn ja, soll auch bei anderen Kultureinrichtungen Besucheranalysen durchgeführt werden?
b. Welche Kultureinrichtungen betrifft dies und für wann ist eine Analyse angesetzt?

Ansprechpartner: Gerhard Pötzsch (Kontakt: 0341-4614411)

 

Dringliche Anfrage der SPD-Fraktion

Am 1. März wurde der Fachausschuss Wirtschaft und Arbeit darüber informiert, dass zur glaubhaften Darlegung einer Existenzgefährdung die Vorlage einer Bescheinigung durch den Steuerberater im Regelfall ausreichend ist. Bereits kurze Zeit später erhoben sich Beschwerden von Unternehmen, dass entgegen dieser Aussagen regelmäßig BWAs und Bilanzen abgefragt werden (z.B. durch die Zimmererinnung).
Nunmehr (11. Kalenderwoche) gab es auch Rückmeldungen von zuständigen Sachbearbeitern aus dem Amt, welche dieses Verfahren bestätigten. Aufgrund dieser kurzfristigen Information und den dringenden Bitten auf Abhilfe seitens einiger Antragsteller ergeben sich folgende dringenden Anfragen:

1. Wie viele Anträge auf Ausnahmen vom Fahrverbot in der Umweltzone wurden für Fahrzeuge im Wirtschaftsverkehr bisher gestellt?
2. In wie vielen Fällen war bisher die Vorlage einer Bescheinigung durch den Steuerberater zur glaubhaften Darlegung der Existenzgefährdung ausreichend? In wie vielen Fällen wurden weitere prüffähige Unterlagen bereits zu Beginn der Antragstellung bzw. auch nach Vorlage der Bescheinigung durch den Steuerberater abgefordert?
3. Welche Qualifikationen sind bei den Sachbearbeitern vor Ort vorhanden, die eine betriebswirtschaftliche Beurteilung von BWAs oder Bilanzen erlauben? Welche Kennzahlen sprechen bei der Auswertung für oder gegen eine Existenzgefährdung?
4. Wie viele Anträge für Fahrzeuge im Wirtschaftsverkehr wurden bisher bearbeitet, wie viele stehen noch aus? Wie viele der genannten bearbeiteten Anträge wurden positiv beschieden? Welche Bearbeitungsdauer wird für die Bearbeitung der aktuell noch ausstehenden Anträge veranschlagt?
5. Welchen Einfluss auf die Dauer der Bearbeitungszeit hat die Abforderung zusätzlicher prüffähiger Unterlagen neben der Bescheinigung durch den Steuerberater?

Ansprechpartner: Heiko Bär (Kontakt: 01577-1583356)

Änderungsantrag zum Haushaltsplanentwurf 2011

Die Stadt Leipzig erhöht den Haushaltsansatz für die Straßenunterhaltung um 1 Million Euro, um damit Winterschäden auf Straßen im Stadtgebiet zu beseitigen.

Mögliche Deckungsquelle: Anhebung des Haushaltsansatzes für Rückerstattungen aus Umsatzsteuer (A 95) oder Senkung der Zinsausgaben der Stadt Leipzig (A96).

Begründung:

Die Straßen in der Stadt Leipzig weisen nach diesem Winter erhebliche Schäden auf. Die für Straßenunterhaltung im Haushaltsplanentwurf 2011 bereits vorgesehenen Mittel von 3,3 Millionen Euro sind hierfür keinesfalls ausreichend. Die Straßenverkehrsbehörde bräuchte für die Unterhaltung der Straßen schon allein 6-7 Millionen Euro, worin noch keine Mittel zur Beseitigung von Winterschäden vorgesehen sind.
Wir sehen an dieser Stelle auch den Freistaat Sachsen in der Pflicht, finanzielle Unterstützungen zu gewähren, sodass die Stadt sowohl auf den Fahrbahnen als auch im Bereich der ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogenen Schienenwege die Winterschäden beseitigen kann.

Die SPD-Fraktion möchte den Haushaltsansatz für Straßenunterhaltungen wenigstens um 1 Million Euro erhöhen, um die notwendigsten Reparaturen absichern zu können.

 

Redner: Christian Schulze, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Gäste!

Auch auf die Gefahr hin, mich bei Anwesenden oder auch der Profifussball liebenden Leserbriefgemeinde regionaler Zeitungen unbeliebt zu machen, kann ich mir einige kritische Anmerkungen zu den Rasenballvorlagen nicht verkneifen.

In der Phase, als es um den Aufstellungsbeschluss im Dezember ging, machte ich mir vor allen Dingen Sorgen um die Umweltverträglichkeit und die notwendige Verkehrserschließung des Projektes. Zu diesen beiden Themen gibt es inzwischen klare Aussagen der Verwaltung.  Der angrenzende Stadtteil Lindenau, in dem ich seit 30 Jahren wohne, insbesondere die Erich-Köhn-Straße kommen für verkehrliche Erschließung nicht in Frage.
Seit Montag dieser Woche sitzen, wenn man öffentlichen Verlautbarungen Glauben schenken darf, sogar die namhaften Umweltverbände im Boot, die genau wie ich auf eine gründliche Umweltverträglichkeitsprüfung hoffen dürfen. Bei negativem Ergebnis dieser Prüfung, und das könnte ja so kommen, ist die Rückabwicklung der heutigen Beschlüsse zugesagt.
 

Genau an dieser Stelle habe ich eben  ein Problem mit diesen Beschlüssen.
Wir sollen heute einen Erbpachtvertrag für 50 Jahre beschließen, der im nächsten Jahr vom Rasenball e.V. schon gekündigt werden kann, wenn nämlich wegen eines negativen Ergebnisses der Umweltprüfung kein Baurecht  für die Phase II geschaffen werden kann.
Bis dahin haben wir als Stadt aber schon 350.000 bis  400.000 Euro dort vor Ort für Leitungsumlegungen, Altlastensanierung, etc. investiert. Und ob das eingestellte bzw. geplante Geld insbesondere für die Altlastensanierung reicht, wissen wir nicht sicher.

Wir haben bei Rückabwicklung auch keinen, gerade erst mit Fördermitteln gebauten Parkplatz für Kleinmesse und Red-Bull-Arena mehr, den wir mit eigenem Geld dann woanders schaffen müssen. Was das kostet, ist noch nicht berechnet. Die Fördermittel in Höhe von bis zu 125.000 Euro für den Parkplatz müssen evtl. zurückgezahlt werden. Wie und in welchem Umfang die Investition von Rasenball e.V. im 1. Bauabschnitt in Höhe von ca. 5 Millionen Euro nach Rückabwicklung behandelt werden, steht in der blauen Vorlage, die hier nicht öffentlich verhandelt werden kann.

Ich will nicht verschweigen, dass ich mich freuen würde, wenn in dieser Stadt mit dieser Sport- und Fußballtradition ein Bundesligaverein gleich welchen Namens beheimatet wäre.
Auch ist mir klar, dass dann mehrere hundert Arbeitsplätze geschaffen würden und Fußballfans nicht nur Parkplatzprobleme im Waldstraßenviertel machen, sondern auch Geld in unserer Stadt ausgeben.

Leider ist es rückblickend so, dass viele andere und ich selbst seit 20 Jahren in diesem Stadtrat Entscheidungen in Richtung dieser Vision getroffen haben. Wir haben Hunderttausende erst D-Mark, dann Euro in die BSG Chemie / FC Sachsen und den Lokalrivalen aus Probstheida  gesteckt.
In welcher Liga stecken die beiden jetzt?

 
Wenn nun wenigstens Rasenball e.V. im gleichen ICE-Tempo nach oben unterwegs wäre, wie diese Vorlagen hier. Aber weit gefehlt!  Es wird noch etliche Jahre dauern, bis des Investors und unsere Blütenträume reifen. Dass Geld, und sei es noch soviel, keine Tore schießt, weiß inzwischen auch jeder.

Ich denke jedenfalls, dass wir Zeit hätten, den Bebauungsplan Phase II inklusive Umweltprüfung in aller Ruhe zu bearbeiten. Denn wenn wirklich das Negativszenario eintreten sollte und rückabgewickelt wird, haben wir viel Geld ausgegeben, das wir eigentlich nicht haben.
Insofern bitte ich um Verständnis, dass ich der Euphorie nicht ganz folgen kann  und die Beschlussvorlagen ablehnen werde.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Redner: Heiko Bär, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine Damen und Herren Stadträte,
liebe Gäste!

Aus Sicht der SPD-Fraktion ist die Förderung und Unterstützung von Investitionen ein unabdingbarer Faktor für die zukünftige Stadtentwicklung. Auch die RB-Investition ist nicht nur sportpolitisch zu begrüßen, sondern auch wirtschaftspolitisch. Dabei ist es zweitranging, wer mit welcher Statstik über direkte und indirekte Arbeitsplätze Recht hat. So oder so geht es erstens um mehr Wertschöpfung in Leipzig und zweitens um mehr überregionale Aufmerksamkeit für die Stadt. Beides tut uns gut. Und in beidem ist das Trainingsgelände ein Projekt von möglicherweise hoher Tragweite.

Wirtschaftliche Investitionen sind im Übrigen immer mit Risiken verbunden, denn auch im vorliegenden Fall kann niemand orakeln wie erfolgreich das Engagement wird. Für den Investor besteht das Risiko sowieso, aber auch für die Kommune. Wichtig ist, diese so gering wie möglich und berechenbar zu halten. Im vorliegenden Fall der RB-Investition ist dies leider nur zum Teil gelungen. Die Fehler müssen benannt werden:

So wurde viel zu lange nur geprüft, ob ein Sportpachtvertrag bei Rasen-Ball funktioniert und erst viel zu spät ist man zu einem Erbbaupachtvertrag übergegangen. Hier hätte durchaus parallel geprüft werden müssen, schließlich geht es um einen Investor der Millionenbeträge investiert.
Zweiter Kritikpunkt: Der Untergrund des Geländes und die frühere Nutzung als Deponie. Erst die zusätzlichen Bohrungen von RB selber haben hier mögliche Kostenrisiken aufgedeckt. Die Verwaltungsvorlage hätte uns hier sonst völlig im Dunkeln gelassen.

Angesichts der benannten wirtschaftlichen Bedeutung der Investition wäre das Sportamt im Übrigen durchaus gut beraten gewesen, das Wirtschaftsdezernat nicht nur für die Liegenschaftsangelegenheit einzubeziehen, sondern auch die  Erfahrungen der Wirtschaftsförderung in der Unterstützung von Investoren stärker heranzuziehen. Vielen Dank!

Anfrage der SPD-Fraktion

Ehrenamtlich tätig zu sein, bedeutet, sich für die Gemeinschaft, für die Bildung, für die Kultur, für den Sport, für die Umwelt, für die Gesundheit, für die Politik usw. freiwillig und ohne auf das Entgelt ausgerichtet zu engagieren. Ehrenamtliches Engagement stärkt das Gemeinwohl und trägt zur Mitgestaltung der Gesellschaft bei. Kaum ein gesellschaftliches Feld kommt heute ohne ehrenamtliches Engagement aus.
Seit 2004 gibt es den Leipziger Ehrenamts-Pass. Dieser wird an Personen ausgegeben, welche sich ehrenamtlich besonders engagieren. Mit dem Pass erhalten Ehrenamtliche in verschiedenen Leipziger Einrichtungen Vergünstigungen bei Eintritten, Veranstaltungen und Einkäufen.
Der Freistaat Sachsen fördert die Einführung der sächsischen Ehrenamtskarte seit 2010.

Deshalb fragen wir:
1. Plant die Stadt Leipzig den Beitritt zur bzw. die Kooperation mit der sächsischen Ehrenamtskarte?
2. Was sind die Voraussetzungen, um den Leipziger Ehrenamts-Pass bzw. die sächsische Ehrenamtskarte zu erhalten?
3. Können auch Personen mit Wohnsitz in Leipzig den Leipziger Ehrenamts-Pass erhalten, wenn diese ehrenamtlich im Leipziger Umland tätig sind?
4. Können auch Nicht-Leipziger den Leipziger Ehrenamts-Pass erhalten, wenn diese ehrenamtlich in Leipzig tätig sind?