Änderungsantrag zum Haushaltsplanentwurf 2011 von SPD-Stadtrat M. Weber

Das Soziokulturelle Zentrum „Die VILLA“ erhält eine institutionelle Förderung in Höhe von 45.000 Euro. Die Mittel sind zusätzlich in die Haushaltsstelle 700/000/0 einzustellen.

Deckungsquelle: Umgruppierung im Kulturhaushalt

Begründung:

Die bisherige Förderung aus dem Jungendhilfeetat für die VILLA  läuft in 2010 aus. Durch eine Grundförderung soll die Betreibung des soziokulturellen Zentrums für 2011 finanziell abgesichert werden.

Änderungsantrag zum Haushaltsplanentwurf 2011 der SPD-Stadträte C. Zenker und C. Müller

Der städtische Zuschuss für den Stadtgarten Connewitz wird um 10.370 Euro und der städtische Zuschuss für die Auwaldstation wird um 4.800 Euro erhöht.

Deckungsvorschlag: Anhebung des Haushaltsansatzes für Rückerstattung aus der Umsatzsteuer

Begründung:

Der Stadtgarten Connewitz und die Auwaldstation leisten einen wichtigen Beitrag im Bereich der Umweltbildung, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Mit den aktuell vorgesehenen überproportionalen Kürzungen wäre der Weiterbetrieb des Stadtgartens Connewitz und der Auwaldstation nahezu ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass im Bereich der Umweltvereine und Umweltbildung in den letzten Jahren bereits erhebliche überdurchschnittliche Einsparungen vorgenommen wurden. Aufgrund des Bildungsangebots insbesondere für Kinder und Jugendliche, welches die beiden Objekte anbieten, sollten Einsparungen nicht über die Kürzungen im Jugendbereich hinausgehen.

 

Änderungsantrag zum Haushaltsplanentwurf 2011

Der Haushaltsansatz „Rückerstattung Umsatzsteuer – Vorjahr“ (159/300/2) wird auf 1 Million Euro angehoben.

Begründung:

Auch für das kommende Jahr sind Rückerstattungen zu erwarten, die sich vermutlich auf dem Niveau des Jahres 2010 bewegen werden.

Änderungsantrag zum Haushaltsplanentwurf 2011

Ab dem Haushaltsplan 2011 soll sowohl im Vermögenshaushalt als auch im Verwaltungshaushalt jeweils ein Unterabschnitt „Radverkehr“ eingerichtet werden, dem die Haushaltsstellen, die das Thema Radverkehr betreffen, zugeordnet werden.

Begründung:

Die Darstellung des Haushaltes Unterabschnitten dient der Übersichtlichkeit. Anhand dieser Darstellung lässt sich relativ einfach die finanzielle Ausstattung der aufgeführten Unterabschnitte überblicken.

Redner: Christian Schulze, Stadtrat der SPD-Fraktion für den Stadtbezirk Alt-West

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
verehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Gäste!

Damit zu Anfang keine Irritationen entstehen,die SPD-Fraktion wird dem vorgelegten Aufstellungsbeschluss mit großer Mehrheit zustimmen. Das hält uns, und mich als Lindenauer Stadtrat insbesondere, natürlich nicht davon ab, die Sorgen und Befürchtungen der Anrainer hier zu Gehör zu bringen und einen anderen Umgang mit den Akteuren vor Ort einzufordern.
Unser SPD-OV Alt-West hatte gestern bei seiner monatlichen Sprechstunde ca. 20 interessierte Bürger zum Thema RB zu Gast. Ironisch betrachtet, könnte ich mich bei der Verwaltung, für die freundlich formuliert, zurückhaltende Kommunikation in Sachen Red Bull bedanken. Diese tatsächlich schlechte Kommunikation treibt jedenfalls die Bürger in unsere Sprechstunde.

Was sind nun die Sorgen, Hinweise und Fragen:
1. Kann die Verwaltung uns nachweisen, dass es wirklich keine anderen akzeptablen Standorte gab, als in Lindenau am Auewald, was zumindest naturschutzrechtlich bedenklich scheint?
2. Werden da jetzt alte Olympiapläne wieder rausgeholt?
3. Der Pächter vom Palmgartenvariete möchte wissen, was hinter seinem Grundstück da passiert. Mit ihm hat noch keiner gesprochen.
4. Was ist mit dem Sportplatzgelände vom SV Lindenau 1848? Der Verein hat einen 20jährigen Pachtvertrag.
5. Welche Vorteile könnten für Lindenau entstehen? Z.B. eine neue Fuß- und Radwegeverbindung zum Elsterflutbecken, bzw weiter in Richtung Innenstadt über eine neue Brücke, die wir aus Olympiaplanungen kennen?
6. Sollen etwa alte Pläne die Erich-Köhn-Str. auszubauen wiederbelebt werden und damit Kleingärtner von Bachsche Erben und Anwohner erheblich belastet werden? Hier kündige ich schonmal deutlichen Widerstand an.
7. Was passiert mit der Gewürzmühle und der Aufenthaltsqualität für die jetzigen Nutzer?
8. Sollen etwa Grundstücke enteignet werden?
Diese 8 Fragen sind nur ein Auszug aus einem größeren Themenkatalog.

Viele der vorgenannten Fragen sind sicherlich kurzfristig zu beantworten. Dazu ist es aber nötig, so schnell wie irgendmöglich mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen.
D.h. die Kommunikation innerhalt des Rathauses zwischen Sport und Planungsdezernat muss hunderprozentig funktionieren und die Kommunikation nach draußen in die Bürgerschaft muss jetzt losgehen.
Ich hoffe, dass die Verwaltung diese Hinweise ernstnimmt, damit das Projekt, welches neben Risiken auch Chancen bietet, gelingen kann und nicht vor Ort in die Luppe oder ins Elsterflutbecken fällt.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Redner: Christopher Zenker, Stadtrat der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
werte Gäste,

„Vielfalt tut gut“ heißt es in dem 2007 aufgelegten Bundesprogramm. Ein Bestandteil des Bundesprogramms sind die „Lokalen Aktionspläne“, welche das Programm vor Ort in den Kommunen mit leben füllen sollen.
Leipzig ist eine der Städte, die das Programm mit Leben gefüllt hat und weiter füllen will. Zahlreiche Leipzigerinnen und Leipziger setzen sich engagiert für eine von kultureller und sozialer Vielfalt geprägte Stadt ein. Viele Leipzigerinnen und Leipziger wissen noch was es heißt, für Demokratie zu kämpfen. Aus dieser Tradition heraus setzen sie sich in Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Akteuren für eine Stärkung der Demokratie ein und wirken aktiv gegen rechtsextreme Ideologie und Gewalt.

Für das Wirken von Bürgerinnen und Bürgern, zivilgesellschaftlichen Gruppen, Vereinen, Institutionen und Behörden wurde Leipzig am 23. September 2008 im Rahmen der Initiative der Bundesregierung „Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ mit dem Titel „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet. Durch die Stadt Leipzig wiederum wurden bisher das Erich-Zeigner-Haus, das Haus Steinstraße, das Leipziger Tanztheater, die Vereine Caktus und Durchblick, die Arbeit und Leben Sachsen gGmbH und die Volkshochschule Leipzig als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet.

Neben der Stärkung von Demokratie und der Zurückdrängung rechtsextremer Ideologien und Aktivitäten ist auch die Stärkung von interkulturellen Kompetenzen eine wichtige Säule des Lokalen Aktionsplans. Leipzig hat einen im Vergleich zu anderen ostdeutschen Städten hohen Anteil von Migrantinnen und Migranten. Nicht nur vor diesem Hintergrund hat Leipzig schon seit 1990 und damit früher als in allen anderen ostdeutschen Kommunen ein Referat für Migration und Integration – früher Referat Ausländerbeauftragter. Durch dieses Referat und durch die zahlenreichen zivilgesellschaftlichen Akteure wird ein wichtiger Beitrag zur interkulturellen Verständigung, zur gegenseitigen Integration, sowie zur Vielfalt in unserer Stadt geleistet. Durch die zahlreichen Aktivitäten können Ressentiments und Vorurteile und die Angst vor Fremden, welche häufig aus Unwissenheit resultiert, abgebaut werden.

Wie wichtig dieses Programm und das Wirken gegen Rechtsextremismus ist, zeigten die geplanten Neonaziaufmärsche am 16. Oktober 2010 und der Mord an dem 19 jährigen Iraker Kamal K. Mit Kamal K. ist die Zahl der Opfer rechter Gewalt auf 138 Personen seit der Wiedervereinigung in Deutschland gestiegen. In Leipzig sind seit 1990 sechs Personen durch nazistisch und rassistisch motivierte Gewalt ums Leben gekommen.

Die SPD-Fraktion wird der Vorlage zustimmen. Den Änderungsantrag der FDP lehnen wir ab, nicht nur weil er am Ziel des Bundesprogramms vorbei geht, zu dem es auf der Homepage heißt: „ Mit dem auf Dauer angelegten Programm „VIELFALT TUT GUT.“ verstärkt die Bundesregierung den Kampf gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland.“ Darüber hinaus raten selbst Vertreter der Polizei davon ab, das Programm zu verwässern, um das eigentliche Ziel, bei den ohnehin schon knappen Mitteln, nicht zu verfehlen.

Redner: Sebastian Walther, Stadtrat der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Verehrter Herr Oberbürgermeister!
Verehrte Bürgermeister!
Liebe Kolleginnen und Kollegen Stadträte!
Meine sehr verehrten Damen und Herren Gäste!

Gesundheit gilt uns Allen als erstrebens- und erhaltenswert. Es ist daher das Pflichtgefühl einer Großstadt, welches sie gegenüber den Mitbürgerinnen und Mitbürgern verspürt, Gesundheitspolitik auch und besonders als den Einsatz der Politik für die Gesundheitsförderung anzusehen. Es muss zu allererst die Stadt Leipzig sein, die für alle Leipzigerinnen und Leipziger eine gesundheitsfördernde Umwelt gestaltet.

FÜR Alle bedeutet aber auch MIT Allen, sodass wir ressortübergreifend agieren und Krankenkassen, Verbände, Bildungseinrichtungen, Wissenschaft, Wirtschaft und nicht zuletzt auch Bürgerinitiativen bei der Schaffung von Rahmenbedingungen einbeziehen wollen und müssen, damit alle Bürgerinnen und Bürger sich verstärkt an der Gestaltung ihrer Lebens- und Umweltbedingungen beteiligen können.
FÜR Alle bedeutet auch: Für Alle zugänglich, sodass wir diesen Prozess zu einer gesunden Stadt mit verständlichen und für Jedermann zugänglichen Informationen begleiten müssen.
MIT Allen bedeutet auch, über den Tellerrand zu schauen und aus den Erfahrungen anderer Städte lernen zu wollen und eigene Erfahrungen und Erkenntnisse zur Gesundheitsförderung Anderen zur Verfügung zu stellen.

Zu dieser Absicht, und dazu, bei allen öffentlichen Planungen und Entscheidungen gesundheitsfördernde Inhalte zu berücksichtigen, bekennen wir uns als Stadt Leipzig, wenn wir, wie viele vor uns, dem Gesunde-Städte-Netzwerk Deutschland beitreten.
Im Namen meiner Fraktion bitte ich Sie daher um ein deutliches „JA“ zur Vorlage.

Vielen Dank!