Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

während die Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012 in Leipzig derzeit erfreulicherweise große Aufmerksamkeit genießt, ist es um die Fußball-WM 2006 vergleichsweise ruhig. Da dieses sportliche Großereignis in Leipzig stattfinden wird, wollen wir den Stand der Vorbereitung erfahren. In Teilen der Presse wurde berichtet, dass das Zentralstadion aus Sicherheitsgründen nicht zur Fußball-WM einsetzbar ist.

Wir fragen daher an:

  1. Stimmt diese Information oder handelt es sich um eine Zeitungsente?
  2. Welche Aktivitäten und Werbemaßnahmen sind geplant, um auf die Weltmeisterschaft in unserer Stadt aufmerksam zu machen?
  3. Welche finanziellen Mittel sind dafür im städtischen Haushalt 2004 bzw. müssen in den darauffolgenden beiden Jahren eingeplant werden?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Dezember 1999 beschloss die Ratsversammlung die Eingliederung der städtischen Ambulanzbetriebe (Verbund Gemeindenahe Psychiatrie, Schulzahnklinik und Poliklinik Ost) in den Eigenbetrieb Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig. Im Vorfeld des Beschlusses gab es viele Gegenstimmen, weil befürchtet wurde, dass die anfallenden Kosten zu Lasten des Budgets des Krankenhauses St. Georg gehen.

In der Vorlage hieß es: „Mit der Eingliederung muß gesichert werden, dass die hoheitlichen Aufgaben, die die ambulanten Einrichtungen für die Stadt Leipzig erfüllen, bei sparsamster Verwendung der Mittel auch weiterhin durch die Stadt finanziert werden. Eine Subventionierung dieser Leistungen aus dem Krankenhausbudget des Klinikums ist ausgeschlossen.“ Aus diesem Grund wurde im Beschlusstext unter Punkt 5 folgender Satz eingearbeitet und beschlossen: „Eventuelle Defizite der an den Eigenbetrieb St. Georg anzugliedernden Einrichtungen werden durch die Stadt Leipzig am Ende des Rechnungsjahres ausgeglichen und nicht als Verlustvortrag behandelt.“

Wir wissen um die prekäre Haushaltssituation der Kommune, als auch des Eigenbetriebes und dass es Schwierigkeiten bei der Finanzierung der hoheitlichen Aufgaben gibt.

Deshalb fragen wir:

  • Ist die Umsetzung des damals gefassten Stadtratsbeschlusses in den vergangenen Jahren auch in der Praxis realisiert worden?
  • Gibt es ein gültiges Konzept für diesen Bereich, das die Prioritäten der Aufgabenstellung und somit der Finanzierung durch die Kommune ausweist ? Wenn ja- wie sieht dieses Konzept aus? Wenn nein- wie soll die künftige Arbeit in diesem sensiblen Bereich (bei immer knapper werdenden Haushaltskassen) gestaltet werden?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die SPD-Fraktion erhielt ein Schreiben von Eltern, die um den Erhalt des beliebten, traditionsreichen und über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Jugend – und Blasorchesters fürchten.

Deshalb fragen wir:

  1. Gibt es begründete Anzeichen, die darauf hinweisen, dass der Erhalt dieses Orchesters in jetziger Form gefährdet ist?
  2. Wenn ja, welche Hilfe kann durch die Stadt gewährt werden, um dieses nach unserer Meinung für die Stadt Leipzig wertvolle und effektive Angebot für Kinder und Jugendliche zu erhalten?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

zur Reduzierung der Verkehrsunfälle in der Stadt Leipzig tragen neben den Verkehrsteilnehmern die Polizei, das Ordnungsamt, die Straßenverkehrsbehörde (SVB) im Amt für Verkehrsplanung sowie das Tiefbauamt Verantwortung.

Deshalb fragen wir:

  1. Was unternimmt die Straßenverkehrsbehörde mittels verkehrsrechtlicher und verkehrsorganisatorischer Maßnahmen, um den Verkehrsablauf sicherer zu gestalten?
  2. Wie erfolgt die Unfallauswertung, insbesondere an Unfallschwerpunkten, und wie wird diese umgesetzt?
  3. Wie wird die Straßenverkehrsbehörde bei der Straßenplanung einbezogen und wie werden ihre Hinweise und Forderungen berücksichtigt?
  4. Wie werden die Hinweise der Straßenverkehrsbehörde zu baulichen Veränderungen am bestehenden Straßennetz zur Unfallreduzierung berücksichtigt?

Antragsteller: SPD-Fraktion

Änderungsvorschlag:

Beschlusspunkt 1:

Die Ortseingangstafeln der Stadt Leipzig werden sukzessive – bei Beschädigung oder Unkenntlichkeit – ausgetauscht und dabei so verändert, dass „Leipzig“ einheitlich in großer Schrift aufgeführt wird. Zusätzlich erfolgt die Nennung des jeweiligen Ortsteiles in kleiner Schrift darunter.

Begründung:

Eine Veränderung der Ortseingangstafeln zum 01.07.2004 ist nicht möglich, da die Haushaltstelle „Großverkehrszeichen“ im HH-Plan 2004 auf Null steht. Angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt Leipzig sollte daher eine Vereinheitlichung schrittweise in Abhängigkeit von der Haushaltslage erfolgen.

Antragsteller: SPD-Fraktion

Beschlußvorschlag:

Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob die städtische Mitarbeiterzeitung „Rathaus L.E.“ als elektronischer Newsletter ab dem Jahre 2004 kostengünstiger weitergeführt werden kann.

Begründung:

Die Mitarbeiterzeitung muss in ihrer jetzigen Form zum Ende dieses Jahres aufgegeben werden, da die Kosten für Gestaltung, Satz und Druck zu hoch sind. Da die Zeitung für die Beschäftigten der Leipziger Stadtverwaltung aus unserer Sicht viele wichtigen Informationen und Anregungen enthält, ist eine zweckgerechte und kostensparende Weiterführung wünschenswert. Ein elektronischer Newsletter sollte daher als Alternative geprüft werden.

Antragsteller: SPD-Fraktion

Beschlußvorschlag:

Die Stadtverwaltung soll – schrittweise in Abhängigkeit von der Haushaltslage – im Auwald einen barrierefreien Erlebnispfad anlegen (Beispiel: Nationalpark Hainich).

Begründung:

Durch einen solchen Erlebnispfad können neben Rollstuhlfahrern auch Blinde und Sehschwache die Natur hautnah erleben. Die Besucher sollen durch ein Leitsystem zu den einzelnen Stationen geleitet werden, an denen sie die Natur des Auwaldes fühlen, hören und riechen können. Es sollten Erlebnisstationen u.a. mit Fühlstämmen, Tierlauten und Pflanzen-/Pilzmerkmalen angelegt werden. Alle Informationen zum Naturschutz werden auch in Brailleschrift angeboten. Eine thematische Beziehung zum Blindenpark soll hergestellt werden. Als Standort schlagen wir den Wildpark bzw. die Auwaldstation in Lützschena vor. Dieser Erlebnispfad könnte auch ein interessanter Beitrag für die Paralympics 2012 in Leipzig sein.