Die Leipziger SPD-Fraktion sieht die jüngst bekannt gegebenen erneuten Tariferhöhungen des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV) kritisch.

„Die für den August angekündigte Preiserhöhung von 3,5 Prozent bei der LVB ist erneut äußerst ärgerlich. Beschlossen wurde diese bereits im Herbst des vergangenen Jahres, und sie ist auch in die Wirtschaftsplanung der LVB für dieses Jahr eingerechnet. Im Stadtrat wurden allerdings nach der letzten Preisrunde verschiedene Initiativen ergriffen, durch die solche Preisanstiege künftig deutlich niedriger ausfallen sollen“, erklärt Heiko Oßwald, stellv. Fraktionsvorsitzender und Aufsichtsrat der Leipziger Gruppe. „Im Zuge der Diskussion zu einem Tarifmoratorium, also eines Einfrierens der bestehenden Fahrpreise, haben wir uns dafür eingesetzt, dass die Verwaltung zunächst einmal die Auswirkungen dessen auf Wirtschaftspläne der LVB und der L-Gruppe sowie auf den Stadthaushalt ermitteln soll. Darüber hinaus soll die Verwaltung überprüfen, wie sich ein an der Inflationsrate von maximal zwei Prozent ausgerichteter Anstieg auswirken würde, den wir favorisieren. Denn wir dürfen uns  nicht der Illusion hingeben, dass Fahrpreise künftig überhaupt nicht mehr erhöht werden, weil z.B. die Kosten im Personalbereich bei der LVB auch regelmäßig steigen. Die Prüfergebnisse sollten jetzt eigentlich vorliegen, was sie allerdings nicht tun. Sie sind aber notwendig, um auf die Wirtschaftsplanung 2019 sowie die Verkehrsleistungsfinanzierung noch Einfluss nehmen zu können. Allerding“

Die SPD-Fraktion hat deshalb für die Ratsversammlung am 18. April eine Anfrage eingereicht, in der sie danach fragt, wann mit den Ergebnissen zu rechnen ist und ob sie bereits schon bei der Erarbeitung der Wirtschaftspläne für das Jahr 2019 berücksichtigt wird.

„Wir reden seit Langem schon über die Neuorganisation des Verkehrs in unserer wachsenden Stadt, um in ein paar Jahren keinen Verkehrskollaps erleben zu müssen. Ein ganz wichtiger Baustein ist dabei der öffentliche Personennahverkehr, der attraktiver werden soll, um mehr Menschen dazu zu bewegen, das Auto stehen zu lassen, wenn sie es nicht unbedingt brauchen. Die Preisrunden, die wir jährlich erleben, erreichen eigentlich genau das Gegenteil: Die Preise steigen merklich, aber die Attraktivität der Angebote nicht. Das wollen wir ändern“, so SPD-Fraktionschef Christopher Zenker.

Seine Fraktion hat deshalb bereits Ende 2017 die Initiative ergriffen und die Erarbeitung von Eigentümerzielen für die Leipziger Verkehrsbetriebe vorgeschlagen. Eigentümerziele sind grundsätzlich eine Vorgabe der Stadt Leipzig an das jeweilige Unternehmen. Die Umsetzung der Eigentümerziele liegt in der Verantwortung der jeweiligen Geschäftsführung des Unternehmens. Aus Sicht der SPD-Fraktion lässt sich beispielsweise eine deutliche Begrenzung von Fahrpreiserhöhungen nur mittels Vorgabe über Eigentümerziele erreichen.

„ Aus unserer Sicht ist es mit Blick auf die verkehrspolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre sinnvoll, dass die Stadt deutlicher formuliert, was sie von den Verkehrsbetrieben erwartet. Das betrifft die jährlichen Preiserhöhungen, aber auch andere Finanz- und Sachziele, wie die Sicherheit in Bussen und Bahnen sowie an Haltestellen oder Anforderungen an Strukturierung und Vermarktung von Fahrkarten“, so Heiko Oßwald, der beteiligungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, und hebt abschließen hervor: „Die Verkehrsbetriebe sind ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge in unserer Stadt und wir müssen das Angebot und die Preise der LVB so gestalten, dass unser ÖPNV in der wachsenden Stadt Leipzig weiter attraktiv bleibt.“

„Den nun endlich vorliegenden Baubeschluss für den dringend benötigten Ersatz- und Erweiterungsbau für die 31. Grundschule in Probstheida begrüße ich sehr“, so Nicole Wohlfarth, SPD-Stadträtin aus Leipzig Süd-Ost.

Nicole Wohlfarth weiter: „Im Leipziger Südosten steigen die Schülerzahlen von Jahr zu Jahr. Sowohl die alte 31. Grundschule als auch die Grundschule Meusdorf platzen aus allen Nähten. Daher ist es absolut richtig, die neue 31. Schule als vierzügige Grundschule mit 2-Feld-Sporthalle zu bauen. Zudem hat das alte Gebäude der 31. Schule, ein Containerbau, sein Mindesthaltbarkeitsdatum bereits um viele Jahre überschritten. Im Rahmen meiner Stadtratsarbeit habe ich auf den dringend benötigten Neubau immer wieder hingewiesen und mich für diesen eingesetzt. Unsere Kinder verdienen neben gut ausgebildeten und motivierten Lehrern auch gut ausgestattete Schulen, die baulich einen guten Zustand haben. Das gehört schließlich zu guten Lernbedingungen“.

Die Bauarbeiten zur neuen 31. Grundschule sollen noch in diesem Jahr beginnen, im Schuljahr 2020/21 soll die Einrichtung dann genutzt werden können.

Nicole Wohlfarth abschließend: „Wir werden selbstverständig dem nun vorliegenden Baubeschluss zustimmen und den Baufortschritt im Auge behalten“.

Artikel von Heiko Oßwald für das Amtsblatt vom 24.03.2018

Die SPD-Fraktion sieht noch Potenziale beim Leipziger Stadtkonzern, zu dem neben den Stadtwerken auch die Wasserwerke sowie die Verkehrsbetriebe gehören. Gerade die Stadtwerke Leipzig haben eine herausragende Bedeutung für unsere Stadt, denn mit ihren Gewinnen wird beispielsweise der ÖPNV mitfinanziert und städtische Einrichtungen, wie der Zoo oder das Gewandhaus, unterstützt.

Es gibt zwar die „Leipziger Vorteilskarte“, durch die Kunden von Stadtwerken und LVB verschiedene Vergünstigungen bekommen, allerdings sind die eigenen Dienstleistungen aus dem Stadtkonzern dabei nur in geringem Maße vertreten. Meine Fraktion hat daher einen Antrag in den Stadtrat eingebracht, um unter anderem die lokale Verwurzelung dieser Leipziger Unternehmen zu stärken. So schlagen wir unter anderem vor, dass Kunden der Stadtwerke preiswertere LVB-Fahrscheine bekommen und weniger für die Nutzung städtischer Schwimmhallen und Freibäder zahlen müssen. Somit würden die Leipziger, die als Kunden der Stadtwerke indirekt zum Wohle unserer Stadt beitragen, einen Teil wieder über günstigere Angebote von städtischen Unternehmen zurückbekommen. Die Kundenbindungen zu den Stadtwerken, die wichtig sind, würden enorm verbessert, denn die Leipziger Stadtwerke befinden sich in einem immer härteren Wettbewerb.

Am heutigen Tag wurde nach nur einjähriger Bauzeit das moderne Fernbusterminal an der Ostseite des Hauptbahnhofes eröffnet und soll übermorgen in Betrieb gehen.

„Durch die zentrale Lage in einem leistungsfähigen Terminal werden die Busreisenden direkt in die Leipziger Stadtmitte gebracht bzw. können von hier mit dem Bus abfahren. Eine Lösung, die es so nicht in allen Großstädten gibt. Das Fernbusterminal bedeutet für alle Beteiligten eine spürbare Qualitätsverbesserung. Ein überdachter Ein- und Ausstieg, ein beheizter und im Sommer sicherlich gekühlter großzügiger Wartebereich, verschiedene Serviceangebote, insbesondere Sanitäranlagen sind hier im Bereich Service und Dienstleistung zu benennen. Alles Dinge, die es an der bisherigen Haltestelle in der Goethestraße so nicht gab, erklärt SPD-Stadtrat Manfred Rauer aus dem Wahlkreis Leipzig-Mitte.

Rauer weiter: „Durch die erfolgreiche Arbeit des städtischen Gestaltungsforums konnte das Fernbusterminal in einer zeitgemäßen wie ansprechenden Architektur errichtet werden. Somit ist mit dem Terminal inklusive oberirdischen Parkhaus und dem gerade entstehenden Hotel eine attraktive Gestaltung der Ostseite des Hauptbahnhofes gelungen, den auch die SPD-Fraktion über Jahre gefordert und begleitet hat.“

„Voll betriebsbereit ist das Terminal allerdings erst, wenn auch die Service- und Abstellflächen an der verlängerten Sachsenseite fertig gestellt sind. Außerdem soll die Grünfläche an der Goethestraße schnell in einen ordentlichen und attraktiven Zustand gebracht werden“, fordert Manfred Rauer abschließend.

Redner: Claus Müller, Sprecher der SPD-Fraktion für Umwelt/Ordnung

Es gilt das gesprochene Wort!

 

Sehr geehrter Herr  Oberbürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

Die dritte Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes wird nach intensiver Diskussion nun endlich im Stadtrat beschlossen. Sie gilt für den Zeitraum 2017 bis 2021 und beinhaltet u.a. die Optimierung der Einsatzbereichsstruktur, der Einsatzmitteltechnik und der Standorte, aber auch das Investitionskonzept der Einsatzmitteltechnik und den Bau von notwendigen Gebäuden. Wichtige Schritte bezüglich des Investitionskonzeptes Bauvorhaben wurden bereits in Angriff genommen. Erwähnt werden soll  die Fertigstellung des Feuerwehrzentrums und die Komplettsanierung der Hauptfeuerwache.

Damit sind die Rahmenbedingungen für einen gut funktionierenden Brandschutz formuliert. Wir benötigen dazu sowohl die Berufsfeuerwehr als auch die freiwilligen Feuerwehren (FFw).

Was vielen Stadträten fehlte, war der wichtige Hinweis auf die notwendige Funktionsstärke von 82 Funktionen. Deshalb wurde diesbezüglich ein fünfter Beschlusspunkt hinzugefügt.

Auch die heute vorliegende Infovorlage „Maßnahmen zur Bewältigung der anstehenden Personalfluktuation in der Branddirektion Leipzig bis zum Jahr 2025“ ist eine notwendige und wichtige Ergänzung zum Brandschutzbedarsplan und muss mit diesem in Zusammenhang gesehen werden.

Die SPD-Fraktion wird der Vorlage zustimmen. Wir werden aber die Umsetzung kritisch begleiten.

In einer wachsenden Stadt werden nicht allein die positiven Aspekte verstärkt sondern auch verschiedene Problemlagen treten offensichtlicher zu Tage. Das betrifft unter anderem obdachlose Menschen, deren Zahl in Leipzig in den letzten Jahren gestiegen ist. Aus Sicht der SPD-Fraktion sollte die Stadt Leipzig deshalb auch ihr Hilfesystem für Obdachlose überprüfen.

„Bereits in der aktuellen Kälteperiode hat die Stadtverwaltung auf den gestiegenen Bedarf an Hilfen für Obdachlose reagiert. Zudem sind in der Öffentlichkeit bereits verschiedene weitere Maßnahmen im Gespräch, zu denen eben auch ein Kältebus zählt“, erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker, der seine Fraktion auch im Sozialausschuss vertritt. „Wir sind jedoch der Ansicht, dass wir die einzelnen Ideen in einen Gesamtkontext setzen sollten. Neben dem Kältebus gehören dazu auch die von den Grünen ins Gespräch gebrachten Wärmestuben. Darüber hinaus regen wir an, eine Erweiterung der Straßensozialarbeit zu prüfen. Bislang findet Straßensozialarbeit vorrangig tagsüber statt. Wir sollten jedoch darüber diskutieren, ob eine Ausweitung auch auf die Abend- und Nachstunden sinnvoll sein könnte, insbesondere mit Blick auf die kalte Jahreszeit. Ziel muss es sein Obdachlose direkt anzusprechen und sie auf die Hilfsangebote der Stadt hinzuweisen.“

Bis Anfang November dieses Jahres will die SPD-Fraktion der Stadtverwaltung Zeit geben, ihr Hilfesystem samt den vorgeschlagenen Ergänzungen zu prüfen. „Uns ist wichtig, dass die Prüfergebnisse inklusive der Umsetzungsvorschläge bis zum Herbst dieses Jahres vorliegen, sodass die Stadt dann auch für Winter 2018/19 gerüstet ist“, so Zenker abschließend.

Den betreffendenden Änderungsantrag der SPD-Fraktion finden Sie hier.

Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat ist verwundert über den aktuellen CDU-Antrag zu den Mobilitätsszenarien.

„Mit dem aktuellen Vorstoß will sich die CDU-Fraktion offensichtlich aus der Diskussion stehlen und aus der Verantwortung zurückziehen“, kritisiert Axel Dyck, Sprecher der SPD-Fraktion für Verkehr und Mobilität.

Die CDU-Fraktion hat kürzlich einen Antrag ins Ratsverfahren gebracht, durch den sie erreichen möchte, dass die Mobilitätsszenarien künftig in Beteiligungsverfahren keine Rolle mehr spielen sollen. Die Stadtverwaltung hat auf wissenschaftlicher Grundlage einen Katalog erarbeitet, der die Verkehrssituation in Lepzig im Jahr 2030 prognositiziert und aus dem verschiedene Szenarien abgeleitet werden, wie sich der Verkehr in der Stadt bis 2030 entwickeln kann, wenn an verschiedenen Punkten Einfluss genommen wird oder entsprechend Prioritäten bei Investitionen in verschiedene Verkehrsarten gesetzt werden.

Dyck weiter: „Die CDU stellt im vor kurzem einberufenen zeitweilig beratenden Ausschuss Verkehr und Mobilität den Vorsitzenden, hat sich wie auch die anderen Fraktionen bisher konstruktiv an den inhaltlichen Diskussionen beteiligt und nun kommt aus dem Nichts ein Antrag, der den weiteren verabredeten Diskussionsprozess komplett in Frage stellt. Was die CDU-Fraktion damit bezweckt, ist mir nicht ersichtlich. Ich kann nur vermuten, dass die Christdemokraten in Sachen Verkehrspolitik noch dem Denken der vergangenen Jahrzehnte anhängen.“