Redner: Christopher Zenker, Fraktionsvorsitzender

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
werte Gäste,

unsere Meinungsfreiheit schützt auch abstoßende, widerwärtige und hässliche Äußerungen. Was bedeutet das für uns? Muss es eine Demokratie aushalten, wenn Leute zu Wort kommen, die Demokratie ablehnen? Ja, das muss sie. Ist es demokratisch, wenn man Menschen, die die Demokratie ablehnen, an ihrer Meinungsäußerung hindern möchte? Aus meiner Sicht, nein. Dennoch, Meinungsfreiheit endet dort wo Strafrecht beginnt, wo unser Grundgesetz verlassen wird. Doch wollen wir oder die soll die Leipziger Messe, genau das entscheiden.

Natürlich sind Verlage wie Compact oder Antaios mit ihren Publikationen und den durch sie transportierten Ressentiments und dem Hass eine Zumutung. Dennoch, die Meinungs- und Pressefreiheit sind ein hohes Gut und sie sind zentraler Bestandteil unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung, weshalb sie auch in Deutschland geschützt sind. Auf das, was uns diese Verlage oft an kruden Theorien und Mumpitz gepaart mit Rassismus und Nationalismus zumuten, mit einer Ausladung von der Buchmesse zu reagieren, ist deshalb der falsche Weg. Es wäre Wasser auf die Mühlen der Anitdemokraten. Für sie wäre das natürlich ein Beweis dafür, dass unsere Demokratie eigentlich keine sei und Kritiker mundtot gemacht werden sollen. Genau das ist doch das Geschäftsmodell dieser Verlage. Der Opfermythos will schließlich gepflegt werden. Wir sollten beim Pflegen nicht noch helfen. Wir müssen mit Klarheit und Vernunft sowie einer Portion Gelassenheit darauf reagieren. Zu Vernunft und Gelassenheit gehört es eben nicht, diese Verlage von der Buchmesse fernzuhalten. Vielmehr sollte man das Programm der Verlage wie Compact und Antaios in einen Gesamtkontext setzen, um deren Inhalte als das zu entlarven, was sie sind. Nämlich allzu oft Hass, Hetze und dumpfer Nationalismus. Das gelingt jedoch nur, indem man Kontroversen zulässt und Themen in den Vordergrund stellt, die im Programm dieser Verlage abgelehnt werden. Hierzu gehören Themen wie die Meinungsfreiheit, die offene Gesellschaft und der Minderheitenschutz. Es ist gut, dass die Messe dabei unterstützt, ein entsprechendes Programm mit auf die Beine zu stellen.

Mir wäre es auch lieber, wenn wir solche Diskussionen nicht zu führen bräuchten. Aber die Realität sieht nun mal anders aus. Es gibt solche Verlage und es gibt eben auch diese Meinungen, die über deren Publikationen verbreitet werden. Das ist eine Herausforderung, der sich eine offene, demokratische Gesellschaft stellen muss. Eine Herausforderung, der wir uns als Demokratinnen und Demokraten in Parlamenten und Räten, der sich Journalistinnen und Journalisten und der sich die Zivilgesellschaft stellen muss.

Die Pressefreiheit, die Freiheit des Wortes, möchten AfD und die mit ihr sympathisierenden Verlage wie Compact oder Antaios aushebeln. Dies hat nicht zuletzt die Debatte um Deniz Yücel im Bundestag gezeigt, als die AfD Texte von ihm missbilligen lassen wollte. Ein Versuch politischer Zensur, ein Angriff auf die Pressefreiheit, der abgewehrt wurde. Die AfD hat damit einmal mehr gezeigt, dass Erdogan und sie Brüder im Geiste sind. Denn wie sagte der französische Staatsmann Léon Gambetta schon im 19 Jahrhundert: „Despotismus und Pressefreiheit können nicht nebeneinander bestehen.“ Lassen sie uns die inhaltliche Auseinandersetzung mit Compact, Antaios, AfD und Co. suchen, auch wenn das zuweilen schwer fällt, da außer Kruden Theorien, Nationalismus und Rassismus wenige Inhalte übrig bleiben.

Um unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen, müssen wir ihre Werte leben. Eben einer dieser Werte ist Meinungsfreiheit und diese sollte nur dort eingeschränkt werden, wo es gar nicht anders geht.

„Für das Wort und die Freiheit“, das war 2016 das Motto unter dem die Leipziger Buchmesse stattfand. Das darf keine Worthülse bleiben. Über den Buchhandel findet eine Verbreitung des gesprochenen und geschriebenen Wortes statt, damit sollte die Freiheit der Meinungsäußerung integraler Bestandteil einer jeden Buchmesse sein. Und die Freiheit des Wortes gilt eben auch für aus unserer Sicht hässliche Meinungen. Das bedeutet, auf einer Buchmesse dürfen alle Bücher und Meinungen präsentiert werden, solange sie nicht gerichtlich verboten wurden und durch unser Grundgesetz gedeckt sind, auch wenn das manchmal schwer zu ertragen ist.

Ich möchte daher mit Willy Brandt schließen:

„Die garantierte Presse- und Meinungsfreiheit ist ein für die Demokratie zu hohes Gut, als dass es von irgendeiner Seite beeinträchtigt werden sollte.“

Wir werden aus diesem Grund den Antrag ablehnen.

Redner: Sebastian Walther, Stadtrat der SPD-Fraktion im FA Sport

Es gilt das gesprochene Wort!

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
verehrte Gäste,

 

Wachstum stellt unsere Stadt in allen Bereichen vor Herausforderungen, seien es Kitas, Schulen, Soziales oder in diesem Fall: Sport. Wir dürfen den SV Mölkau 04 dazu beglückwünschen, dass er seine Mitgliederzahl in den letzten sieben Jahren von 122 auf 240 verdoppelt hat, der Anteil von Kindern im Verein liegt mit 121 Kindern in 2017 im Vergleich zu 33 in 2010 nunmehr bei 50 %. Das ist ein Erfolg, zu dem man nur gratulieren kann, obwohl es ja eigentlich einen Pokal wert wäre.

Statt eines solchen Pokals wünschen wir uns die Unterstützung des Vereins in seinem Bestreben nach einer Flächenerweiterung für ein neues Kleinfeld und ein Funktionsgebäude um seine weitere Entwicklung zu befördern und hatten daher einen entsprechenden Antrag formuliert.

Der Verwaltungsstandpunkt greift unsere Intention hierbei auf, jetzt zumindest den Anstoß zu machen und die Voraussetzungen für eine Abbildung dieser für die Weiterentwicklung des Sportvereins wichtigen Maßnahmen in den nächsten Doppelhaushalten zu schaffen. Im Sinne eines spürbaren Leipziger Sports auch in den eingemeindeten Ortschaften werden wir auch in den Verhandlungen zum nächsten Doppelhaushalt am Ball bleiben.

Darum bitte ich Sie um Ihre Zustimmung zum Verwaltungsstandpunkt.

 

Vielen Dank.

Den dazugehörigen Antrag finden Sie hier.

Redner: Christopher Zenker, Fraktionsvorsitzender

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen Stadträte,
werte Gäste,

braucht Leipzig eine Sperrstunde? Wenn Sie mich fragen, nein. Ich denke, dass Sperrstunden ein Relikt vergangener Tage sind. Ich möchte nicht verhehlen, dass es auch Lärmschutzprobleme im Umfeld von Diskos, Clubs oder Kneipen mit Freisitz geben kann. Um diesen zu begegnen gibt es jedoch andere gesetzliche Regelungen, an die sich die Einrichtungen halten müssen. Eine Sperrstunde, die eben nur eine Stunde dauert, hilft da wenig bis gar nichts, sie kann sogar genau zum Gegenteil führen.

Ursprünglich wurde die Sperrstunde eingeführt, damit Diskos, Clubs und Kneipen auch mal gereinigt werden können. Ich glaube aber nicht, dass wir den Unternehmen vorschreiben müssen, wann sie reinigen. Und ob sie reinigen, sollte das Gesundheits- und nicht das Ordnungsamt überprüfen.

Unsere Stadt wirbt gern mit dem quirligen Nachtleben, dazu gehört es eben auch, dass Leipzig bislang keine Sperrstunde kannte. Weil das auch einer der Faktoren ist, die unsere Stadt gerade auch für junge Menschen so attraktiv machen, sollten hier gangbare Lösungen gefunden werden, die Sperrstunde abzuschaffen.

Aus unserer Sicht hätte die Stadtverwaltung die Aussetzung der Sperrstunde auch weiterhin dulden können. Nun bietet der Verwaltungsstandpunkt die Möglichkeit, um mittels einer Rechtverordnung die Sperrstunde für Leipzig aufzuheben, indem Gastronomen und Clubbetreiber aufgefordert werden, ein öffentliches Bedürfnis oder besondere örtliche Verhältnisse zu erklären. Damit wäre den Regelungen des Gaststättengesetzes genüge getan und wir haben dann hoffentlich Rechtssicherheit. Ich bitte Sie daher darum, dem Verwaltungsstandpunkt zum gemeinsamen Antrag zuzustimmen.

Den zugehörigen Antrag finden Sie hier.

Redner: Christopher Zenker, Fraktionsvorsitzender

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,
werte Gäste,

grundsätzlich sehen wir Mieterstrom-Modelle, also die Nutzung des auf dem Wohngebäude erzeugten Solarstroms bspw. durch die Bewohner des Hauses, als gute Möglichkeit an, einerseits die Erzeugung von Strom in dezentralen Anlagen zu unterstützen und damit den Ausbau erneuerbarer Energien voranzubringen sowie andererseits von den wirtschaftlichen Vorzügen der Erzeugung und Selbstnutzung von Strom zu profitieren. Schließlich kann Mieterstrom günstiger sein, als der Strom, der aus dem Netz bezogen wird, weil hierbei unter anderem Netzentgelte, Stromsteuer und Konzessionsabgaben entfallen. Und Strom, der von den Bewohnern des Hauses nicht verbraucht wird, wird in die allgemeine Versorgung eingespeist und vergütet. Gerade für eine Mieterstadt wir Leipzig eigentlich eine gute Sache.

Wie der Verwaltungsstandpunkt deutlich macht, arbeiten Stadtwerke und LWB bereits an entsprechenden Pilotprojekten. Wir halten es für sinnvoll, zunächst die Evaluation dieser Projekte abzuwarten, um dann zu sehen, ob das Ganze wirtschaftlich tragfähig ist. In der vorliegenden Fassung würde der Antrag der Grünen jedoch bedeuten, dass weitere Projekte umgesetzt werden müssen, unabhängig davon, ob es für LWB und SWL wirtschaftlich ist. Das lehnen wir ab, da dies nachteilig für unsere kommunalen Unternehmen sein könnte und damit auch für unsere Stadt.

Wir haben deshalb einen Änderungsantrag zum Ursprungsantrag der Grünen eingereicht, der genau dies vermeidet. Lassen sie uns zunächst abwarten, was bei den Pilotprojekten rauskommt. Wenn es für unsere kommunalen Unternehmen wirtschaftlich ist, werden sie sicher sehr gern weitere Projekte umsetzen. Wir bitten deshalb um Zustimmung zu unserem Änderungsantrag.

Den dazugehörigen Antrag finden Sie hier.

Zur Diskussion um die Erhöhung der Elternbeiträge erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker:

„Für uns ist klar, dass Familien nicht noch stärker belastet werden sollen, wenn es um die Kinderbetreuung geht, deshalb hat sich auch meine Fraktion gegen eine Erhöhung der Elternbeiträge ausgesprochen. Der Antrag der CDU-Fraktion ist allerdings auch ein Stück weit Augenwischerei, weil wir automatisch bei den Mindestbeiträgen ankommen, wenn die Elternbeiträge weiterhin nicht erhöht werden. Im Krippenbereich werden wir im nächsten Jahr sogar unter dem Mindestbeitrag liegen, der vom Freistaat Sachsen gesetzlich vorgegeben ist.“

In den letzten Jahren hat sich die Finanzierung der Kindertagesbetreuung immer mehr zuungunsten der Stadt entwickelt. Allen voran der Freistaat trägt einen immer geringeren Teil zur Finanzierung der Kinderbetreuung bei. Das bedeutet, dass hauptsächlich die Stadt die Kostensteigerungen trägt, die vor allem durch die Lohnentwicklung bei den Erzieherinnen und Erziehern entstanden sind. „Das sind Kostensteigerungen, die wir begrüßt haben, schließlich zeugen sie von einer höheren Anerkennung des Berufs und der Leistungen von Erzieherinnen und Erziehern“, so Zenker.  Auf Dauer werden die Kommunen aber die Kostensteigerungen nicht alleine tragen können. Aus diesem Grund spricht sich die SPD-Fraktion auch für eine Erhöhung der Kita-Pauschale aus. Was bislang vor allem durch die SPD als Teil der Staatsregierung durchgesetzt wurde.

„Die ,Koalition der Macher‘, wie sie unser neuer Ministerpräsident ausgerufen hat, sollte sich auch auf dem Feld der Kinderbetreuung beweisen. Ein erster Schritt neben einer deutlichen Erhöhung der KitaPauschale wäre die Wiedereinführung des kostenlosen Vorschuljahres. Sukzessive sollte daraus eine generell kostenfreie Betreuung in Kindertagesstätten werden. Das würde die Eltern und die Kommunen gleichermaßen entlasten und der anstehende Doppelhaushalt des Landes bietet die Möglichkeit hier zumindest die ersten Schritte zu machen“, sagt Sozialpolitiker Christopher Zenker und hebt abschließend hervor: „Wir sind gerne bereit, gemeinsam mit der CDU-Ratsfraktion auf den Ministerpräsidenten und seinen Stellvertreter zuzugehen, um unseren Standpunkt klar zu machen und Verbesserungen zu erreichen, ohne Umwege über den Städtetag.“

Artikel von Ute Köhler-Siegel für das Amtsblatt vom 24.02.2018

Die Vorlage Musterraumprogramm Schulen soll der Stadt Leipzig zur Qualitäts- und Kostensicherung bei Eigenbau/Sanierung und Anmietung von Schulgebäuden dienen. Dabei ist das grundsätzliche Problem, dass die Stadt Leipzig Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und die Optimierung der Bewirtschaftungskosten im Blick hat, die Stadträte und Elternvertreter hingegen visionäre Vorstellungen von modernen Schulgebäuden haben.

Wichtig war für uns, die Oberschulen und Gymnasien bei der Planungsgröße für die Mensen gleich zu behandeln. Wir konnten auch erreichen, dass an Gymnasien ein Raum für Schulsozialarbeit ausgewiesen wird. Als Lehrerin an einer Grundschule wies ich auf die spezifische und intensive Nutzung der Werkräume an Grundschulen hin und konnte die Verwaltung auch überzeugen, dass in diesen Schulen ein Zimmer für den Fachunterricht Kunsterziehung eingeplant wird.

Bei allen Schulneubauten und Vollsanierungen werden für digitale Medien Kabel in die Räume gelegt. Die Zimmer werden jedoch nur mit einer Kreidetafel ausgestattet. Hier wird eindeutig an der gegenwärtigen Realität im Bildungswesen vorbei geplant. Die Stadt braucht dringend einen Medienentwicklungsplan, der die technische Ausstattung der Klassenzimmer definiert. Wir fordern das schon seit Langem!

Die DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) Bezirk Leipzig e.V. muss in absehbarer Zeit wegen der Entstehung des Wohnviertels Eutritzscher Bahnhof ihren Standort in der Theresienstraße aufgeben.

Die DLRG übernimmt im Stadtgebiet und darüber hinaus wichtige Aufgaben zum Schutz der Bevölkerung.

Die DLRG ist in Leipzig nicht nur bei Veranstaltungsabsicherungen eingesetzt. Sie engagiert sich auch im Wasserrettungsdienst. Die Rettungstaucher und Katastrophen- und Bevölkerungsschutzeinheit bilden einen weiteren wichtigen Bereich, in dem ausschließlich Ehrenamtliche aktiv sind

Das Anfängerschwimmen sowie die Rettungsschwimmausbildung gehört ebenfalls zu einer ihrer Aufgaben.

Da die finanziellen Mittel der DLRG Bezirk Leipzig e.V. begrenzt, sind sollte die Stadt die DLRG bei Bereitstellung eines geeigneten Grundstücks im gesamtstädtischen Interesse unterstützen.

Wir fragen deshalb:

  1. Stadtverwaltung bekannt, dass die DLRG ein neues Quartier benötigt?
  2. Wenn ja, seit wann ist dies der Stadtverwaltung bekannt?
  3. Wird bei der Planung des neuen Stadtquartiers Eutritzscher Bahnhof die Umsiedlung der DLRG berücksichtigt?
  4. Welche Möglichkeiten sieht die Stadtverwaltung die DLRG unter Einbeziehung der städtischen Töchter zu unterstützen?
  5. Bis wann wird die Stadtverwaltung einen Vorschlag zur unterbreiten?