Pro Livestream-Übertragung der Ratsversammlung:Ute Elisabeth Gabelmann2
Rednerin: Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Werte Stadtratskollegen,
liebe Gäste!

Bürgerbeteiligung und Transparenz unserer Arbeit sind nichts, was wir gnädig gewähren, sondern eine Bringschuld, die wir als Stadträte haben. In Zeiten von Politikverdrossenheit ist es umso wichtiger, daß wir unser Gesicht hinhalten, uns auch angreifbar machen und so ansprechbar und verläßlich bleiben. Wir machen unsere Arbeit öffentlich und den Leipzigern damit ein Angebot, bei dem sie entscheiden können, ob sie es annehmen. Unsere Entscheidungen werden damit hoffentlich verständlicher, nachvollziehbarer und können kritisch hinterfragt werden.

Contra Livestream-Übertragung der Ratsversammlung:Nicole_Wohlfahrt2
Rednerin: Stadträtin Nicole Wohlfarth

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Dezernenten, sehr geehrte Frau Dubrau,
Werte Stadtratskollegen, liebe Gäste,

wir entscheiden heute darüber ob wir den Live-Stream aus den Ratsversammlungen für den Rest dieser Wahlperiode ausschreiben wollen. Diese Debatte ist meines Erachtens nach für jeden einzelnen Stadtrat viel zu wichtig, um Sie nur wenigen Interessierten zu überlassen und deshalb sollte sie hier heute geführt werden.
Als der Beschluss über die Einführung gefasst wurde, waren die Hälfte der heute hier sitzenden Ratsmitglieder noch keine Stadträte und Stadträtinnen. Niemand hat gefragt, wie es Ihnen mit der Übertragung ihrer Meinung, ihre Sprachfähigkeit geht, gleichwohl wussten alle mehr oder weniger worauf sie sich einlassen.
Der Live-Stream sollte die Arbeit der Stadträte und Stadträtinnen für die Menschen in unserer Stadt transparenter, die Kommunalpolitik greifbarer machen und zu mehr Bürgerbeteiligung anregen. Ich stelle Ihnen heute die Frage: Hat der Live-Stream diese Aufgabe erfüllt?
• Nutzerzahlen
Regelmäßig wird im Ausschuss für Allgemeine Verwaltung über die Nutzung berichtet. Gleichwohl wir aufgrund von Datenschutzgründen keine 100 prozentige sichere Zuschauerzahl erheben können, lassen sich immerhin im Schnitt 30-80 Zuschauer je Sekunde erheben. Von denen bis zur Hälfte Rathausmitarbeiterinnen und auch Fraktionsmitarbeiter sind, die sich über den Verlauf der Sitzung auf dem Laufenden halten wollen. Selbst die Urlaubsorte einzelner Stadtratsmitglieder finden sich erkennbar in den anschließenden Auswertungen im Ausschuss wieder.
Hat der Live-Stream also diese Aufgabe erfüllt?
• Rechtssicherheit
Immer wieder erleben wir, wie in Debatten hier in der Ratsversammlung nachgefragt wird, wie rechtssicher das ist, was wir gerade beschließen wollen. Mir stellt sich diese Frage heute besonders.
Der Fraktionsübergreifende Antrag von Linken, Grünen und SPD birgt genau diese Frage in sich, wenn wir beschließen sollen, dass Stadträte und Stadträtinnen ihrer Ausstrahlung widersprechen können. Genau das ist aber nicht rechtssicher, da auch die Gerichte zu dieser Frage unterschiedlich urteilen und ein personengebundener Widerspruch für Personen des öffentlichen nicht zulässig ist. Paradoxerweise kann durch diese Regelung der Fall auftreten, dass der MDR hier einen Redebeitrag aufnimmt und selbstverständlich ausstrahlt, den wir im Live-Stream nicht übertragen, weil der oder die Redende der Ausstrahlung widersprochen hat. Damit schränken wir selbst das Material ein, dass wir Bürgern und Medien, doch eigentlich transparent zur Verfügung stellen wollten. Die Frage paralleler Übertragung sollte noch genauer geprüfte werden.
Ein weiterer Knackpunkt befindet sich meines Erachtens im fraktionsübergreifenden Antrag von SPD/Grünen und Linken. Da bei dieser Beschlussfassung alle Daten nach Ablauf der Wahlperiode aus dem Internet gelöscht werden müssen. Wer überprüft das und sorgt für die Umsetzung.
Gleiches gilt auch für die rechtswidrige Verwendung von Mitschnitte unserer Sitzungen. Jede Bürgerin und jeder Bürger hat das Recht auf Informationen, dazu gehört auch den Mitschnitt unserer Sitzungen ausgehändigt zu bekommen. Was er anschließend damit tut, ist für uns weder nachvollziehbar, noch bei rechtswidriger Weiterverbreitung der Urheber schnell ausfindig zu machen. Wer kontrolliert und ahnden solche Verstöße, die bei der aktuellen gesellschaftspolitischen Lage nicht unwahrscheinlich sind?
Erfüllt der Live-Stream dann noch rechtlich sicher seine Aufgabe?
• Persönliches
Nicht jede und jeder in dieser Ratsversammlung ist rhetorisch versiert und nicht jede Äußerung, die hier verlautbar wird, ist ohne Kontext und Jahre später noch verständlich oder würde nacheinander so gesagt werden.
Bitte bedenken Sie, dass wir alle hier ehrenamtlich tätig sind und keine Propheten sind und was zukünftig kommt. Die Nachteile, die wir als politisch Aktive haben werden gefühlt mehr denn weniger. Wird ein kommunalpolitisches Ehrenamt so attraktiv? Daran habe ich meine Zweifel.
• Schlusswort
Hat der Live-Stream seine Aufgabe bisher erfüllt? Meines Erachtens nach hat er das nicht. Die Möglichkeit unsere Sitzung passiv anzuschauen, hat nicht dazu geführt, dass wir mit Menschen ins Gespräch kommen und stellt damit für mich keinen angemessenen Weg dar, Bürger und Bürgerinnen zu beteiligen.

Lassen Sie uns den Mut beweisen, mit den Geldern, die wir für die Übertragung aufwenden würden, geeignetere Wege der Bürgerbeteiligung zu finden. Lassen Sie uns den Mut beweisen, keinem Medium vorzuschreiben, wessen Beiträge es ausstrahlen darf und wessen nicht. Lassen Sie uns nichts beschließen, was rechtlich nicht klar ist.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Berlin, Köln, Dresden, Frankfurt am Main oder Nürnberg – alle haben seit vielen Jahren eine kombinierte Jahreskarte für ihre Museen. Nur Leipzig bisher nicht. Die SPD-Fraktion stellte 2014 eine Anfrage hierzu. Damalige Antwort der Verwaltung: ein Rechercheergebnis hatte für eine Tageskombikarte 15 Euro ergeben, einen Preisvorschlag für eine gemeinsame Jahreskarte gab es nicht. Die anschließende Beratung mit den Museumsdirektoren der städtischen Museen und der LTM GmbH empfahl weder die Einführung einer Tageskombikarte noch eine gemeinsame Jahreskarte.

„Wir begrüßen, dass die Verwaltung nun in der Vorlage Privatrechtliche Entgeltordnung der Stadt Leipzig für das Stadtgeschichtliche Museum, für das Museum der bildenden Künste Leipzig und für das GRASSI Museum für Angewandte Kunst die Einführung einer Jahreskombikarte für die drei Häuser vorschlägt. Später gehört hier gegebenenfalls noch das Naturkundemuseum dazu. Skeptisch sind wir jedoch, was das Entgelt für die Jahreskarte betrifft: 80 Euro erscheint uns sehr hoch. Jahreskarten sind in anderen Städten günstiger oder beinhalten mehr Museen. Hier werden wir im Kulturausschuss nachfragen müssen. Es wäre zudem wünschenswert, wenn auch über eine Tageskombikarte nachgedacht würde. Diese erscheint uns gerade für Tagesgäste sehr lohnenswert“, so Katharina Schenk, SPD-Stadträtin und Mitglied des Kulturausschusses.

Die Jahreskombikarte soll 80 Euro kosten und für die Einrichtungen des Museums für bildende Künste, das GRASSI Museum für angewandte Kunst und das Stadtgeschichtliche Museum, außer den Einrichtungen der Stiftung Völkerschlachtdenkmal, gelten. In Dresden zahlt man für 14 Museen 50 Euro, in Frankfurt am Main für 34 Museen 85 Euro, in Nürnberg für acht Museen 28 Euro und in Berlin liegen die Preise zwischen 25 – 100 Euro für 19 Museen.

Die SPD-Stadträte und Stadtbezirksbeiräte für Leipzig-Mitte laden die Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlgebietes am Dienstag, den 26. Januar 2016, ab 17 Uhr, zu einer Sprechstunde ein.

Die Stadträte Katharina Schenk und Heiko Oßwald sowie Stadtbezirksbeirat Manfred Rauer wollen insbesondere die aktuelle Standortentscheidung des Stadtrates zum Naturkundemuseum diskutieren.
Nach einer kurzen Einführung stehen die Stadträte für Fragen zur Thematik gern zur Verfügung. Natürlich können auch weitere Themen mitgebracht werden.

Die Sprechstunde findet in der DenkBar, Zentralstraße 1, 04109 Leipzig, statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Artikel von Sebastian Walther für das Amtsblatt vom 16.01.2016Sebastian_Walther2

Viele tausend Leipzigerinnen und Leipziger engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich in Vereinen und Verbänden. Dieses wichtige ehrenamtliche Engagement fördert die Stadt jährlich mit ca. zwanzig Millionen Euro, die im Doppelhaushalt eingestellt wurden. Auf Basis der Rahmenrichtlinie zur Vergabe von Fördermitteln an Dritte und den Fachförderrichtlinien werden diese Gelder an die Vereine ausgereicht. Jetzt wurde die Rahmenrichtlinie überarbeitet. In Zukunft soll den Vereinen, die nur geringe Fördersummen erhalten, unter anderem die Abrechnung der Mittel bei der Stadt erleichtert werden.
Meine Fraktion hat einen Änderungsantrag gestellt, der die Förderung eines Projektes aus mehreren Fördertöpfen zum Ziel hat. Damit würde verbindlich geregelt, dass z.B. ein Projekt für Sport treibende Senioren nicht nur Seniorenarbeit, sondern auch Sport ist und anteilig von beiden zuständigen Ämtern gefördert werden könnte. Auf diese Weise ist das Risiko geringer, dass Reste der vom Stadtrat beschlossenen Fördermittel zum Jahresende ungenutzt in der Stadtkasse bleiben. Die Gelder nützen den unzähligen Vereinen nur dann, wenn sie auch dort ankommen. Darum werden meine Fraktion und ich uns auch weiterhin für die Ehrenamtler und Vereine in unserer Stadt stark machen!

Artikel von Axel Dyck für das Amtsblatt vom 30.12.2015Axel_Dyck2

Die SPD-Fraktion hat in der letzten Ratsversammlung gegen die von der Verwaltung vorgelegten Leitlinien zum Wilhelm-Leuschner-Platz gestimmt. Warum?
Die Rahmenbedingungen haben sich seit dem im Jahr 2011 erfolgten Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan und der 2012 durchgeführten frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung grundlegend geändert. Beide Ratsbeschlüsse hatten einen eindeutigen Verweis auf den Standort für das Freiheits- und Einheitsdenkmals. Im letzten Jahr beschloss der Stadtrat bekanntlich leider die Denkmalsidee zu beendigen. Aus diesem Grund fordern wir, wie auch noch einige andere Stadträte, zumindest den Denkprozess für die gesamte Fläche westlich der Markthallenstraße neu zu eröffnen. Am Ende kann sowohl der „Große Platz“, aber auch eine Bebauung bis zur Fläche des ehemaligen Königsplatzes stehen.

Wir wollen keine künstliche Verzögerung des Planungsprozesses und wir sind für eine Markthalle, aber natürlich eine, die diesen Namen auch verdient. Einen „dünnen“ Kompromiss zur Zukunft der Platzfläche westlich der Markthallenstraße sehen wir aber kritisch.
Zu den drei östlichen Baufeldern haben wir vor allem zur Nutzungsstruktur Änderungsvorschläge unterbreitet. Wir bedauern, dass diese sinnvollen Vorschläge keine Mehrheit im Rat gefunden haben.

Artikel von Christian Schulze für das Amtsblatt vom 12.12.2015Christian_Schulze2

Das 500. Reformationsjubiläum kommt auch auf Leipzig mit Riesenschritten zu. Schon jetzt können wir uns freuen, hier in Leipzig im Mai 2017 an vier Tagen 15.000 bis 20.000 Tages- bzw. Übernachtungsgäste begrüßen zu können. In ganz Mitteldeutschland finden 2017 sogenannte „Kirchentage auf dem Weg“ statt. Der größte hier in unserer Stadt.
So ein Kirchentag wird unter anderem Menschen zusammenführen, die nach dem christlichen Glauben fragen. Andererseits geht es um wichtige Themen wie Ökologie und Bewahrung der Schöpfung, um Inklusion, um die meines Erachtens wichtigste aktuelle Frage, nämlich um den Frieden in der Welt. Da die Veranstaltungen alle öffentlich sind, werden unterschiedlichste Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, also auch Atheisten und natürlich Gläubige anderer Religionen miteinander ins Gespräch kommen. Das ist wohl auch die einzige Chance unsere Welt gerechter und friedlicher zu gestalten.
Nach unterschiedlichen Berechnungsmethoden ist davon auszugehen, dass der Kirchentag und seine Besucherinnen und Besucher ca. 2,5 Millionen Euro Mehreinnahmen für Gewerbetreibende und die Stadtkasse direkt bringt. Insofern ist der jetzt zu beschließende Zuschuss in Höhe von 950.000 Euro gut investiertes Geld.

Artikel von Heiko Oßwald für das Amtsblatt vom 28.11.2015Heiko_Osswald2

Leipzig verzeichnet seit einigen Jahren ein immenses Bevölkerungswachstum. Trotz großer finanzieller Kraftanstrengungen der Stadt Leipzig hinsichtlich des Aufbaus von zusätzlichen Schulkapazitäten und Kitaplätzen, reichen diese nicht aus, den wachsenden Bedarf zu decken. Allein für einen Schulneubau werden von der Planung bis zur Übergabe mittlerweile fünf Jahre veranschlagt. Das ist viel zu lange, da der Zeitdruck sehr groß ist. Meine Fraktion hat daher einen Antrag ins Verfahren gebracht, zusätzliche Kapazitäten zur Umsetzung von Schul- und Kitabaumaßnahmen zu nutzen.
So soll die LESG GmbH, eine Projektentwicklungsfirma der Stadt Leipzig stärker eingebunden werden. Die LESG besitzt bereits Erfahrung bei der Umsetzung von solchen Baumaßnahmen, z.B. wurde der Grundschulneubau in Böhlitz Ehrenberg errichtet. Insgesamt könnte dadurch eine größere Anzahl von Maßnahmen umgesetzt, die Verwaltung entlastet und somit schneller zusätzliche Plätze bereitgestellt werden. Der Oberbürgermeister soll daher prüfen, durch welche geeigneten Maßnahmen die Gesellschaft in die Lage versetzt werden kann, diese zusätzlichen Aufgaben zu erfüllen. Auch wäre die Einbindung einer städtischen Firma wirtschaftlicher, da im Gegensatz zur Beauftragung privater Investoren die Rendite letztendlich bei der Stadt verbleibt.