Antragsteller: SPD-Fraktion

Beschlußvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, ob die Personalausgaben im Verwaltungshaushalt, UA Nr.601 – Hochbauamt – vom derzeitigen Haushaltsansatz für 2004 um weitere 5 % auf 6 480 472 EUR gekürzt werden können.

Begründung:

Im Haushaltsplanentwurf 2004 sind im Vermögenshaushalt die ausgewiesenen Investitionen in Baumaßnahmen um 50 Mio EUR gegenüber dem Haushalt 2003 gekürzt worden. Davon ist in großem Umfang das Hochbauamt betroffen. Der Rückgang des Investitionsvolumens in dieser Größenordnung hat zwangsläufig einen geringeren Personalbedarf zur Folge. Bei einer Reduzierung des Investitionsvolumens um ca. 30% beträgt die Einsparung der Personalausgaben im Haushaltsansatz der Verwaltung weniger als 2%.

Antragsteller: SPD-Fraktion

Beschlußvorschlag:

Die aus dem Anteilsverkauf der WEV GmbH über den ZAW Westsachsen der Stadt Leipzig zustehenden Mittel (ca. 300.000 EUR) werden beginnend ab 2004 für Umweltprojekte eingesetzt. Es können Projekte von Vereinen und Verbänden, Projekte im Rahmen der Agenda 21 oder der Stiftung „Bürger für Leipzig“ gefördert werden.

Die Projekte müssen für die Stadt Leipzig nachhaltig sein oder Aufgaben der zuständigen Ämter der Stadt ergänzen. Die Projekte müssen im Fachausschuss Umwelt und Ordnung vorgestellt und von diesem auch bestätigt werden.

Begründung:

Mit dem Antrag II/A 351 vom 21.04.1998 und der Neufassung vom 08.11.2001 (Beschluss der Ratsversammlung vom 20.03.2002) wurde die Gründung einer Umweltstiftung für die Stadt Leipzig vorgeschlagen.

Aus strukturellen Gründen und zu geringer vorhandener Mittel ist dies bisher nicht möglich gewesen. Eine diesbezügliche Zusammenarbeit mit den Landkreisen erwies sich als zu kompliziert.

Die Verringerung von Fördermitteln im Umweltbereich macht es erforderlich, vorhandene zusätzliche Finanzmittel einzusetzen, um zielgerichtet nachhaltige Aktivitäten zu unterstützen. (Zum Beispiel „Aufbau eines Erlebnispfades für Blinde und Rollstuhlfahrer“) Als Institutionen wären die Stiftung „Bürger für Leipzig“, die Agenda 21 sowie die umweltrelevanten Verbände und Vereine geeignet.

Die Höhe der Förderung, die Auswahl und Genehmigung der Projekte sollten dem Fachausschuss Umwelt und Ordnung vorbehalten bleiben.

Antragsteller: SPD-Fraktion

Beschlußvorschlag:

Die Stadtverwaltung wird beauftragt, die Position Transportkosten für den Umzug in das neue Museum der bildenden Künste dahingehend zu optimieren, dass eine Einsparung von mindestens 30.000 EUR erreicht wird.

Diese Summe soll bei der Position 700/000/00 Zuschüsse für Vereine und Verbände im Kulturamt aufgestockt werden.

Begründung:

erfolgt mündlich

Redner: Wolfgang Haupt

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, werte Gäste!

Nach dem Misserfolg der ersten Konzeption ist es eine kluge Entscheidung des Hauses gewesen, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die Experten und Stadträte zusammengeführt und ein konstruktives Miteinander bewirkt habe. Dies ist möglicherweise ein Modell für die Erarbeitung ähnlich gelagerter Beschlussvorlagen.

Die SPD-Fraktion hat eine neue Konzeption befürwortet und sie ist bei ihrer Abwägung von Sachentscheidungen ausgegangen, die für diese Bibliothekskonzeption notwendig sind. Dabei hat die Fraktion nicht allein auf das Jahr 2004 geschaut, wie dies bei einigen Änderungsanträgen anderer Fraktionen anscheinend der Fall ist. Der SPD geht es darum, über das Lesen-Lernen zum Erwerb von Wissen zu kommen, das im täglichen Leben umgesetzt werden kann. Man braucht keine „Romanbibliothek“, sondern eine fachlich ausgerichtete Bibliothek, in der man lernen und sein Wissen anreichern kann.

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die Konsolidierung des Haushalts, bei Überwindung des Missverhältnisses zwischen Finanzaufwand und Nutzen. Diesbezüglich zielen die Änderungsanträge von CDU und PDS in eine völlig andere Richtung. Wenn bestimmte Bibliotheken offen gehalten würden, schmälert dies den Konsolidierungsbeitrag und erfordert darüber hinaus die Aufstockung des Etats. Man kann nicht auf der einen Seite nach Qualität streben und auf der anderen Seite die Konzeption von hinten oder unten wieder aufweichen. Die veränderte Stadtstruktur erfordert auch die Veränderung der Netzstruktur der Bibliotheken im Stadtgebiet. Dort ist es notwendig, zum Teil einschneidende Festlegungen zu treffen. Die in der Bibliothekskonzeption dargelegten Kriterien sind im positiven Sinne gemeint und werden sich auch positiv auswirken. Die Konzeption wird in einigen Jahren fortgeschrieben, so dass die für die Bibliotheken Verantwortlichen die Möglichkeit haben, auf Änderungen der Strukturen zu reagieren.

Die der Arbeitsgruppe angehörenden Stadträte haben darauf gedrungen, in die Beschlussvorlage bestimmte finanzielle Absicherungen aufzunehmen. Dies ist nicht immer so gewesen und ich habe in meiner Fraktion hinsichtlich der Umsetzung dieser Empfehlung Probleme gehabt. Wir haben jedoch auf der Festschreibung der Erneuerungsquote und auf dem sofortigen Ersatz der Fahrbibliothek im Falle ihrer Fahruntüchtigkeit bestanden. Die SPD-Fraktion hat nach Abwägung all dieser Kriterien die Notwendigkeit einer Veränderung der Konzeption festgestellt und stimmt der Vorlage zu.

Rednerin: SPD-Stadträtin Ingrid Doctor

Endlich ist es soweit, dass diese Vorlage beschlussreif ist. Ein langer und steiniger Weg der Diskussion und Abwägung liegt hinter uns. Erfreulich ist, dass die Verwaltung auf die Bedenken der Fraktionen eingegangen ist und die Vorlage verändert hat. Die SPD-Fraktion fordert dennoch die Verwaltung auf, die Vorlage für das nächste Planjahr nicht erst im Dezember zur Beschlußfassung vorzulegen.

Ein Wermutstropfen bleibt allemal. Das ist die unsichere Finanzierung, denn zum Nulltarif für die Stadt, ist der bisherige Standard in den Kindereinrichtungen nicht zu halten. Für die kommenden Jahre soll keine Dynamisierung der Landes-Pauschalen erfolgen. Das bedeutet für die sächsischen Kommunen weiterhin eine enorme Mehrbelastung des Haushaltes. Dies können die Kommunen nicht hinnehmen. Kindererziehung geht alle an. Wir fordern daher eine den tatsächlichen Kosten angemessene Mitfinanzierung durch den Freistaat.

In Leipzig gibt es zur Zeit 3.400 Krippenplätze, 230 Plätze in Tagespflege, 12.136 Kindergartenplätze und 8.344 Hortplätze. Das sind zusammen 24.330 Plätze, die für die Betreuung unserer Kinder in 258 Kindertagesstätten, einschließlich der 57 Horte an Grundschulen, bereitstehen und genutzt werden.

  • Ein Krippenplatz kostet in Leipzig im Jahr 2003 ca. 9.000 EUR
  • Ein Kindergartenplatz kostet in Leipzig im Jahr 2003 ca. 4.500 EUR
  • Ein Hortplatz kostet in Leipzig im Jahr 2003 ca. 2.500 EUR
  • In der Stadt Leipzig gibt es zur Zeit ca. 6.200 Freiplätze für die Kinderbetreuung in den einzelnen Einrichtungen. Das sind Plätze für die die Eltern keinen Cent dazu bezahlen.

Erfreulich zu hören, dass die Stadtverwaltung dem Bedarf angepaßt, weitere Kitaplätze zur Verfügung stellt. Es ist ein Zeichen, dass in Leipzig Familien mit Kindern willkommen sind. Die SPD-Fraktion sagt JA zu einer bedarfsgerechten Betreuung unserer Kinder auf dem bisherigen Niveau.

Redner: Christian Jonas

Das Jahr 2003, das Jahr der Behinderten, neigt sich dem Ende entgegen. Unsere Stadt bekennt sich nach wie vor zu ihrer Verpflichtung, alte und vor allem behinderte Menschen zu unterstützen. Ziel muss es stets sein, gleichwertige Lebensbedingungen und Chancengleichheit von Menschen mit und ohne Behinderungen zu gewährleisten. Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen gilt es zu verhindern, sowie die Entfaltung ihrer Persönlichkeit, ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für eine selbstbestimmte Lebensführung, zu ermöglichen.

Dabei ist Barrierefreiheit ein wichtiger Gradmesser von Lebensqualität. Sie wird nicht nur als Beseitigung baulicher Hindernisse für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte betrachtet, sondern umfasst auch die kontrastreiche Gestaltung der Lebensumwelt für Sehbehinderte oder den Abbau von Kommunikationsbarrieren für Hörgeschädigte.

Die Stadtverwaltung soll gemäß Antrages – wie anders auch nicht möglich- schrittweise in Abhängigkeit von der Haushaltslage und wie Gespräche mit dem Grünflächenamt und dem Behindertenverband ergaben, im Wildpark einen Erlebnispfad für Rollstuhlfahrer, Blinde und Sehschwache einrichten.

Innerhalb des Erlebnis- und Lehrpfades – der für alle Besuchergruppen zugänglich ist, sollen die Behinderten durch ein Leitsystem u.a. für Blinde mit Brailschrift versehen, zu den einzelnen Stationen geführt werden, an denen sie die Natur fühlen, hören und riechen können. Mit anderen Worten: Es soll keine Sonderregelung für Behinderte bzw. Ausgrenzung derselben geben, sondern Integration innerhalb eines gemeinsamen Pfades.

Auf Grund der leider bekannten Vandalismussituation ist die Installation dieses Objektes, wie im Verwaltungsstandpunkt richtigerweise formuliert, nur in Bereichen zu empfehlen, die nicht dem freien Betretungsrecht – analog wie der kürzlich eröffnete Abenteuerpfad im Wildpark – unterliegen. Ein möglichst kurzer, mit den ÖPNV erreichbarer und behindertengerechter Zugang, ist eine Voraussetzung zur Errichtung des Erlebnispfades. Der im Verwaltungstandpunkt offerierte Gedanke zur schrittweisen, behindertengerechten Erschließung der Grünanlagen insgesamt, wird – und davon bin ich überzeugt – von allen Fraktionen dieses Hauses voll unterstützt. In ihrem Antrag „Förderung von Projekten im Umweltbereich“ hat die SPD- Fraktion die Bereitstellung von Mitteln u.a. für diesen Erlebnispfad aufgenommen. Mit einer privaten Stiftung, die sich vorrangig auf die Unterstützung behinderter Menschen konzentriert, habe ich ein erstes orientierendes Gespräch geführt.

Ich bitte Sie, meine Damen und Herren, diesem Antrag in der Form des Verwaltungsstandpunktes unter Beachtung der auch nachhaltig für die spätere Unterhaltung und Betreuung benötigten Mittel positiv im Sinne unserer Behinderten zu votieren. Schließlich, das möchte ich nicht unerwähnt lassen, werde ich mich persönlich für die Umsetzung dieses Projektes und bei der Sponsorensuche auch nach Beendigung meines Stadtrattätigkeit im nächsten Jahr einsetzen.

Vielen Dank!

Rednerin: Ingrid Glöckner

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,

Leipzig gibt sich weltoffen und großstädtisch und zieht deshalb Touristen aus aller Welt an. Falls diese beabsichtigen, mit dem Bus anzureisen, könnte es passieren, dass der Bus auf dem ausgewiesenen Busparkplatz vor dem Hauptbahnhof keinen Platz findet, da er von privaten PKWs zugestellt ist. Das passiert sicher nicht täglich, aber zu besonderen Anlässen, wie zum Weihnachtsmarkt, kommt es zu diesem Eklat.

Um ein paar Euro zu sparen, die im angrenzenden Parkhaus zu zahlen sind, stellt man sich doch lieber auf den schönen großen Parkplatz, nach der Devise: Nach mir die Sintflut! Deshalb ist dringender Handlungsbedarf geboten. Das Ordnungsamt sollte noch aktiver Kontrollen durchführen und auch konsequent Falschparker abschleppen lassen.

Die im Verwaltungsstandpunkt angeführten Zahlen zeigen, dass es nicht nur Einzelne sind, die ihre PKWs unberechtigt abstellen. Deshalb sollte der Parkplatz entsprechend seiner Bestimmung auch zur Verfügung stehen und nicht nur bei Großereignissen härter durchgegriffen werden. Es wäre schön, wenn sich unsere Stadt den auswärtigen Besuchern auch hinsichtlich der Parkmöglichkeiten von ihrer gastfreundlichen Seite zeigen würde.

Wir bitten, unserem Antrag zuzustimmen!