Redner: Axel Dyck, Vorsitzender der SPD-Fraktion

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte, werte Gäste!

Mit den heutigen  Beschlüssen zur Betrauung der LVB mit der Erbringung der Verkehrsleistung im ÖPNV und deren Finanzierungsgrundlage blicken wir einmal mehr in die Zukunft unserer Stadt. Da ist ein kleiner Rückblick erlaubt.
Fast auf den Tag vor 90 Jahren am 1. November 1919 vollzog der Rat der Stadt Leipzig die Kommunalisierung der Großen Leipziger Straßenbahn (und jetzt aufgemerkt) einschließlich Kraftomnibusverkehr. Bis auf die Pferde- und Motordroschken war der ÖPNV seit dem in kommunaler Hand.
Ich würde mich freuen, wenn das weitere 90 Jahre Bestand hat.Das ist nicht garantiert. Wir wissen, dass „Brüssel“ im Einflussbereich starker kapitaldeterminierter Lobbyistenverbände kräftig am Lenkrad dreht.

Um es deutlich zu sagen, ich fühle mich als Stadtrat auch als Lobbyist. Nämlich als Lobbyist für kommunales Kapital in Form einer öffentlich finanzierten Schieneninfrastruktur, Fahrzeugpark, Werkstätten, Liegenschaften – nicht alles in bestem Zustand, da hat aber die Stadt der LVB auch etwas hängen gelassen, aber nicht aus fehlendem Willen, sondern unter HH-Zwängen – und das wichtigste, als Lobbyist für weit über 2.000 Beschäftigte in der Unternehmensgruppe.
Wir Stadträte sind nicht die Protagonisten zweifelhafter europäischer Liberalisierungsanstrengungen.
Aber, als kommunaler Lobbyist habe ich alles zu unternehmen, dass unsere Interessen gewahrt und gesichert bleiben. Was unsere Interessen sind, haben wir bereits vor genau einem Jahr in den „Eigentümerzielen für den LVV-Konzern“ beschlossen:
– Direktbetrauung, wird heute vollzogen.
– Finanzierung des ÖPNV vollständig in der LVV Gruppe, gegenwärtig noch garantiert.
– Umsetzung des Nahverkehrsplanes, auch auf unrentablen Strecken, wird realisiert, den Standard geben übrigens wir vor.
– aber auch: Konsolidierung des LVV Konzerns, dieses Erfordernis ist nicht allen bewusst.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass einzelne Stadträte, davon mindestens ein Staatsinister, unter dem Überbegriff „Wir müssen die LVB für den europäischen Wettbewerb fit machen“ bewusst oder unbewusst in Kauf nehmen würden, wenn das Logo „LVB“ eines Tages nicht mehr im Stadtbild präsent ist oder mit einem Partnerlogo verunstaltet wird.
Dieser Tag darf nicht kommen. Und er wird so schnell nicht kommen.

Es liegt nebenbei gesagt auch in unserem Interesse, dass die LVB ein effizient arbeitendes Unternehmen sind, ich sage bewusst „sind“ und nicht „werden“. Auf keinem Fall befinden sie sich im Dornröschenschlaf. Deshalb an dieser Stelle vielen Dank an die Beschäftigten der Unternehmensgruppe und ihren Geschäftsführungen.
Aber, die Absenkung der Fehlbetragsfinanzierung auf 45 Mio. ist sehr ehrgeizig, aber unbestritten notwendig. Um diesen Anspruch zu realisieren, bedarf es einer konzertierten Anstrengung zwischen LVB (Geschäftsführung und Mitarbeiter), LVV und Stadt (-verwaltung und -rat).

Die Beschlussvorlage beinhaltet ein juristisch kompliziertes und sehr komplexes Modell, welches die aktuelle europäische Rechtslage berücksichtigt, um letztendlich unser Eigentümerziel abbilden und dauerhaft sichern zu können.
Ich gehe in dem Vertrauen in die Abstimmung, dass die Verwaltung hierbei alles unternommen hat, um unsere, also die Interessen der Eigentümer, voll umfänglich abzusichern.

Vielen Dank!

Redner: Heiko Oßwald, Stadtrat der SPD-Fraktion

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte, werte Gäste!

Wie heißt es so schön: Alle guten Dinge sind drei. Doch die Vorlage zur 3. Änderung der Ratsbeschlüsse hinsichtlich Softwarebeschaffung NKF ist weniger erfreulich. Wir werden, wieder einmal, mit Mehrkosten von 1,8 Mill. Euro überrascht.

Dabei hat das Thema Softwarebeschaffung eine lange Vorgeschichte. Reichlich spät wurde ein Vergabeverfahren eingeleitet. Das Projekt kam nicht so richtig aus den Startlöchern. Lag es an der anfänglichen mangelhaften Unterstützung der Fachämter für das Projekt NKF? Oder an der wenig erfolgreichen Überzeugungsarbeit des Projektteams, den Mitarbeitern in der Verwaltung Ängste vor Veränderungen zu nehmen sowie Chancen und Möglichkeiten aufzuzeigen? Oder war die Ex–Beigeordnete für Finanzen hier überfordert? Ich weiß es nicht.

Im Oktober 2008 musste schließlich das Vergabeverfahren wegen Fehler wieder aufgehoben werden. Somit entstanden weitere 6 Monate Projektverzug. Im März 2009 wurde schließlich eine Inhouse–Vergabe an den Zweckverband Kisa eingeleitet. Die Stadt Leipzig befand sich auf Grund dieses Zeitverzuges in einer schlechten Verhandlungsposition. Der Verhandlungsspielraum war eingeschränkt, weil bei Abbruch der Vertragsverhandlungen der Termin Eröffnungsbilanz 1.1.2011 nicht mehr zu halten gewesen wäre. Jedes weitere Jahr Projektverzug würde Mehrkosten von mindestens 2,3 Mill. Euro bedeuten.

Daher wird unsere Fraktion dieser Vorlage zustimmen müssen, um weiteren Schaden von der Stadt Leipzig abzuwenden. Wir haben aber folgende nachdringliche Bitte, die, da Frau Kudla nicht mehr in Amt und Würden ist, an den zukünftigen Finanzbürgermeister gerichtet ist: Tun Sie alles dafür, dass jetzt endlich der Zeitplan eingehalten wird. Tun Sie alles dafür, dass keine weiteren Mehrkosten mehr entstehen. Und legen Sie uns bitte nicht eine 4. Vorlage zur Änderung der Softwarebeschaffung NKF vor!!! Darauf können wir gerne verzichten!

Anfrage der SPD-Fraktion

 

In der Ratsversammlung am 20.11.2008 wurde die Neufassung des Antrages 247/08 „Spielplatz für Schleußig“ einstimmig angenommen.

Ausgehend vom Verwaltungsstandpunkt wurde die Verwaltung zur Maßnahmenprüfung der Spielplätze Oeserstraße, Nonnenweg, Am Sportverein AOK e. V. in der Nonne, im Kleingartenverein „An der Dammstraße“ und die Spielflächen im Stadtteilpark Plagwitz, Industriestraße, beauftragt.
Zu den Maßnahmenprüfungen liegt ein Stand der Umsetzung der Beschlüsse Nr. 247 „Kinderspielplätze in Schleußig“ vor.

Wir fragen an:

1. Spielplatz Oeserstraße: Nach dem Stand der Umsetzung der Beschlüsse Nr. 247 wird der Spielplatz im Jahr 2010 aus Mitteln des Konjunkturpakets II aufgewertet und die Nutzungsmöglichkeiten für ein breites Altersspektrum verbessert.

a. Welche Sanierungsmaßnahmen sind konkret geplant?
b. Wie werden die Nutzungsmöglichkeiten für ein breites Altersspektrum verbessert?
c. Wie hoch sind die veranschlagten Mittel aus dem Konjunkturpaket II für den Spielplatz Oeserstraße?

2. Spielplatz Nonnenweg: Nach dem Stand der Umsetzung der Beschlüsse Nr. 247 soll die Sanierung des  Spielplatzes in den HH-Plan 2011 eingestellt werden.

a. Welche Maßnahmen sind konkret geplant?
b. Welche Mittel sollen dafür in den HH-Plan 2011 eingestellt werden?

3. Spielplatz im Kleingartenverein „An der Dammstraße“: Nach dem Stand der Umsetzung der Beschlüsse Nr. 247 soll auf dem Spielplatz ein generationsübergreifendes Spiel- und Bewegungsangebot entstehen.

a. Für wann ist diese Umgestaltung/Sanierung geplant?
b. Liegen für diese Umgestaltung/Sanierung bereits Pläne vor?
c. Was ist der Kostenplan für die Ungestaltung/Sanierung des Spielplatzes?

4. Stadtteilpark Plagwitz, Industriestraße

a. Ist eine Aufwertung der Spielflächen geplant?

5. Im Konjunkturpaket II sind für die Sanierung von Spielplätzen jeweils 320.000€ für 2009 und 2010 beantragt und bestätigt wurden.

a. Welche Spielplätze werden aus den Mitteln saniert und in welcher Mittelhöhe?
b. Welche Maßnahmen sind konkret geplant?

6. Bürgerbeteiligung

Ist für die Gestaltung der Sanierungs-, Umgestaltungs- und Neugestaltungsmaßnahmen der Spielplätze die Beteiligung von Bürgern vorgesehen?

Ansprechpartnerin: Ute Köhler-Siegel (Kontakt: 0341-4248587)

Anfrage der SPD-Fraktion

 

Seit 1. August 2009 ist erstmals das gesamte Vorschuljahr kostenfrei. Der Freistaat Sachsen übernimmt den kompletten Eltern-Anteil an den Betreuungskosten im letzten Jahr vor der Einschulung.

Allerdings besteht in Sachsen die Möglichkeit sowohl für die Eltern, deren Kinder vom 01.07.2010 bis 30.09.2010 das sechste Lebensjahr vollenden, auf Antrag ihre Kinder früher einschulen zu lassen, als auch für den Amtsarzt eine Schulbefähigung zurückzustellen.

Deshalb fragen wir:

Müssen Eltern die Elternbeiträge zurückzahlen, wenn

1. ihre Kinder zu den so genannten „Kann-Kindern“ zählen (Vollendung des 6. Lebensjahres vom 01.07 bis 30.09) oder vorzeitig eingeschult werden sollen, auch bereits in der Schule angemeldet sind und die Anmeldung von den Eltern später zurückgezogen wird?
2. die „Kann-Kinder“ oder die vorzeitigen Einschulungen vom Amtsarzt keine Schulbefähigung erhalten?
3. regulär schulpflichtige Kinder keine amtsärztliche Schulbefähigung erhalten?

Ansprechpartnerin: Ute Köhler-Siegel (Kontakt: 0341-4248587)

Anfrage der SPD-Fraktion

 

Eine Schulbibliothek gehört zur Grundausstattung jeder Schule. Sie bietet ideale Voraussetzungen für eine ganzheitliche Lese- und Medienerziehung.
Zu einer funktionierenden Schulbibliothek gehören neben den Räumlichkeiten, Ausstattungen, Medienbestand vor allem auch eine personelle Betreuung und Beratung, die auch am Vormittag für die Kinder und Schulen zur Verfügung stehen.

Nach jetzigem Stand erhalten 32 Schulbibliotheken in Leipzig fachliche kompetente Beratung und Betreuung. Diese Beratung und Betreuung wird neben den beim Schulverwaltungsamt beschäftigten Diplombibliothekaren vor allem auch durch Teilnehmer aus Arbeitsgelegenheiten (AGH) sichergestellt.
Eine der AGH-Form – die ABM-Stellen – laufen zum Ende des Jahres 2009 aus.

Deshalb fragen wir:

1. Wie viele Personen arbeiten im Moment in Schulbibliotheken?
a. Wie viele davon sind in einem regulären Arbeitsverhältnis angestellt?
b. Wie viele AGH-Kräfte, unterteilt nach ABM, AGH-MAE und AGE (Kommunal-Kombilohn und Beschäftigungszuschlag) arbeiten in Schulbibliotheken?

2. Wie wird die Betreuung der Schulbibliotheken ab 2010 sichergestellt?
a. Ist eine Fortführung der Personalstellen aus Mitteln der AGH wie der Arbeitsgelegenheiten mit Entgeltvariante (AGE) und der Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung (AGH-MAE – „1-Euro-Job“) geplant?
b. Kann die Betreuung von Schulbibliotheken durch freie Träger mit AGH-Mitteln organisiert werden?
c. Besteht die Möglichkeit die Beratung und Betreuung der Schulbibliotheken durch Teilnehmer von Programmen wie dem freiwilligen sozialen Jahr, FSJ Kultur oder „teach first Germany“ weiterzuführen?

Ansprechpartnerin: Ute Köhler-Siegel (Kontakt: 0341-4248587)

Anfrage der SPD-Fraktion

 

1. Wie viele Beschäftigte werden bis zum Jahr 2012 (Auflistung pro Jahr) in Altersteilzeit gehen?

2. Wann werden die Beschäftigten, mit denen Altersteilzeitverträge abgeschlossen wurden, in die Ruhephase übergehen (Auflistung pro Jahr bis 2012)?

3. Werden die durch Altersteilzeit freiwerdenden Stellen neu besetzt oder sind Stellenstreichungen im Stellenplan vorgesehen?

Ansprechpartner: Christopher Zenker (Kontakt: 0157-73863649)

Anfrage der SPD-Fraktion

 

1. Wie viele befristete Arbeitsverträge wurden in den letzten Jahren mit Beschäftigten der Stadtverwaltung Leipzig abgeschlossen?

2. Wie viele Auszubildende hat die Stadtverwaltung Leipzig in den Verwaltungsberufen (Verwaltungsfachangestellte/r, Kauffrau/-mann für Bürokommunikation, Fachangestellte/r für Bürokommunikation) seit dem Jahr 2006 ausgebildet und wie viele werden in diesen Berufen in künftigen Jahren ausgebildet?

3. Wie viele Auszubildende wurden in den o. g. Verwaltungsberufen seit 2006 befristet und unbefristet übernommen und wie sehen die Regelungen für zukünftige Ausbildungsjahre aus?

4. Ist die Arbeitsfähigkeit der Ämter der Stadtverwaltung unter Berücksichtigung des Altersteilzeitmodells, möglicher Stellenstreichungen und der Übernahme von Auszubildenden sowohl kurzfristig, mittelfristig als auch langfristig gesichert?

Ansprechpartner: Christopher Zenker (Kontakt: 0157-73863649)