Schlagwortarchiv für: Leipzig

[Es gilt das gesprochene Wort]

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Dezernenten,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
werte Anwesende und Gäste,

das Thema Schulwegsicherheit an der Parkstadt Portitz beschäftigt den Rat schon seit vielen Jahren. Mehrere Anfragen und Anträge der CDU, durch meine Fraktion als auch durch den ortsansässigen Bürgerverein, der Grundschule, des Elternrats und von Anwohnerinnen werden bis heute mit dem Verweis auf den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages mit dem Investor von der Stadtverwaltung abgewiesen.

Zum besseren Verständnis schauen wir mal auf die Zeitachse sowie Daten und Fakten:

Der Bebauungsplan für das Gebiet in Portitz wurde 1997 als Satzung gefasst. Dieser ist somit schon 28 Jahre alt. Die Verhandlung eines städtebaulichen Vertrags könnte demnach schon so weit fortgeschritten sein, dass man zumindest in Teilbereichen schon in die Umsetzung gehen könnte.

Mittlerweile ist die Einwohnerzahl in Portitz weiter gewachsen; in 2020 hatte Portitz 2 928 und in 2024 bereits 3 441Einwohnerinnen und Einwohner. Es gehen aus dem Gebiet der Parkstadt Portitz ca. 70 Kinder in die Grundschule und queren täglich die Tauchaer Straße in Höhe der Straße Am Künstlerbogen.

Ich sehe ein, dass die bisherige Auslastung des Baugebiets und die Einwohnerzahlen bis 2020 der Einschätzung der Verwaltung entsprechen, jedoch mit Zuzug nun nicht mehr tragbar ist.

Somit ist es jetzt an der Zeit, die Situation vor Ort neu zu bewerten.

Die Argumente von der Verwaltung, wie z.B.

Anja Feichtinger
  • Die Querungssituation über die Tauchaer Straße wird grundsätzlich als sicher eingeschätzt, mit Verweis auf den bestehenden Fußgängerüberweg an der Krätzbergstraße (etwa 200 Meter entfernt).
  • Eine temporäre Lichtsignalanlage oder ein Fußgängerüberweg in der Tauchaer Straße/Am Künstlerbogen sowie eine Querungsinsel wurden geprüft, jedoch als nicht durchführbar bewertet.
  • Verhandlungen über einen städtebaulichen Vertrag zur Resterschließung des BP 25 laufen, aber ein Vertragsabschluss mit der Verpflichtung zur Herstellung einer Lichtsignalanlage ist derzeit nicht durchsetzbar.

zeigen oder stellen klar, dass sie nicht Willens sind, die Situation vor Ort anzupacken und pragmatisch zu lösen.

Ich jedenfalls kann diese Argumente, auch aufgrund des Zeitablaufs (28 Jahre Baugebiet) nicht hinnehmen.

Es liegen viele Vorschläge auf dem Tisch.

Aus meiner Sicht könnte die Einrichtung bzw. die Ausweitung der Tempo-30-Zone und der schnellstmögliche Abschluss des städtebaulichen Vertrages ein Bestandteil einer kurzfristigen Lösungsfindung sein. Ich habe gehört, der Investor ist durchaus gesprächsbereit.

Lassen Sie uns gemeinsam eine Lösung finden. Elternvertreter, Schulleitung, Bürgerverein, die Fraktionen und Sie als Verwaltung. Ich bitte Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen um Unterstützung des Antrags. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

[Es gilt das gesprochene Wort]

Pia Heine

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Beigeordnete,

sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,

liebe Gäste auf der Tribüne und im Livestream,

ich möchte heute zunächst als Leipziger Gästeführerin zu Ihnen sprechen. Leipzig ist eine auch touristisch attraktive Stadt. Ein Großteil der Menschen, die an meinen Führungen teilnehmen, sind auswärtige Touristinnen und Touristen. Wenn ich sie frage, warum sie Leipzig besuchen, dann ist es entweder die Neugier auf ostdeutsche Städte, manchmal sind es die Kinder, die hier studieren – und sehr, sehr häufig fällt dabei auch der gute Ruf als weltoffene, bunte Stadt, explizit übrigens auch in Abgrenzung zur Landeshauptstadt Dresden.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass es die hiesige Zivilgesellschaft vor einigen Jahren erfolgreich geschafft hat, fremdenfeindliche Bündnisse wie Legida von der Straße zu fegen. Dass wir einen Oberbürgermeister haben, der sich seinerzeit vor die Gegenproteste gestellt hat und klar gemacht hat: Wir sind und bleiben eine weltoffene, eine solidarische Stadt. Und: Zum guten Ruf Leipzigs gehört auch die zusätzliche Aufnahmebereitschaft für Menschen in Not im Rahmen des Bündnisses Sicherer Häfen.

Nun wissen wir: Dresden hat mithilfe der konservativen Mehrheit im dortigen Rat das Bündnis Sicherer Häfen vor einiger Zeit verlassen. Dass die AfD das begrüßt, ist wenig verwunderlich.

Im Begründungstext der AfD-Fraktion tauchen Worthülsen wie „gefährliche moralgetriebene und gesinnungsethische Symbolpolitik“ auf. Solche Formulierungen schmerzen mich nicht nur moralisch, sondern tun mir auch als Germanistin weh. Meine Damen und Herren, die einzigen, die hier „gesinnungsethische Symbolpolitik“ betreiben, sind Sie, und zwar im Geiste Ihrer völkischen, abschottenden Grundüberzeugungen! Und wenn Sie in Bezug auf Seenotrettung schreiben, dass allein der Verdacht auf strafwürdiges Verhalten die Mitgliedschaft im Bündnis zu „einem Ding der Unmöglichkeit“ mache, dann muss ich sagen: Chapeau, wenn’s um Verdachtsfälle geht, sind Sie als Partei ja normalerweise ganz vorne dabei. Deswegen sollten Sie vielleicht an dieser Stelle mal besser ganz kleine Brötchen backen.

Dass die CDU-Fraktion den ohnehin schon unsäglichen Originalantrag der AfD aber noch verschärft, zeigt deutlich, dass man anscheinend auch weiterhin versucht, die AfD hier sogar noch rechts zu überholen. Sie behaupten, der „Aspekt der Ordnung“ sei nicht mehr gegeben und die überplanmäßige Aufnahme geflüchteter Menschen überlaste unsere Stadt. Laut offiziellem Verteilungsschlüssel übernimmt Leipzig 15,1% der dem Freistaat Sachsen zugewiesenen Geflüchteten. Auch mit unserer Mitgliedschaft im Bündnis nehmen wir aber derzeit nur wenige – etwa 3-5 – Personen mehr auf, als der Verteilungsschlüssel vorsieht. Sieht so für Sie schon Überlastung aus?

Im Verwaltungsstandpunkt wird sehr gut dargelegt, welche Vorteile die Mitgliedschaft im Bündnis für die Stadt bringt – ohne dabei übrigens auch nur einen Cent zu kosten. Und es wird deutlich, welche fatalen Folgen ein Austritt aus dem Bündnis auch in Hinblick auf unser Standing im nationalen und internationalen Kontext hätte.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin froh, in Leipzig und nicht in Dresden zu leben. Dass unsere Stadt sich als „sicherer Hafen“ versteht, ist für mich Ausdruck von Humanität und Solidarität und darauf bin ich stolz. Als altehrwürdige Messe- und Universitätsstadt steht Leipzig wie kaum eine andere deutsche Metropole für Weltoffenheit und interkulturelle Verständigung.

Ja, die Mitgliedschaft im Bündnis und das damit verbundene Bekenntnis zur Seenotrettung ist selbstverständlich zugleich auch ein Symbol: Ein Symbol dafür, dass wir Menschen nicht im Mittelmeer ertrinken lassen. Dass wir Menschen hier ein sicheres Leben ermöglichen wollen und sie nicht in Länder zurückschicken, in denen ihnen Verfolgung und Tod drohen. Jeder Mensch hat ein Recht auf ein sicheres Leben. Kein Mensch ist illegal!

Ein Austritt aus dem Bündnis wäre in aller erster Linie ebenfalls ein Symbol und zwar dafür, künftig den Kurs der Abschottung einzuschlagen und Menschen, die in Not sind, abzuweisen.

Nun bin ich nicht nur Stadtführerin, sondern auch Historikerin. Und als solche sage ich Ihnen ganz klar: Deutschland war, ist und wird ein Einwanderungsland sein, ob Ihnen das nun gefällt oder nicht. Und solange weltweit Menschen auf der Flucht sein müssen, wird sich an dieser Situation auch vorerst nichts ändern.

Wenn Sie, liebe CDU, das C in ihrem Parteinamen ernst nehmen, dann lassen Sie uns doch bitte dafür sorgen, dass Menschen, die bei uns Schutz suchen, diesen hier erhalten. Dass sie schnellst- und bestmöglich hier integriert werden. Lassen Sie uns in menschenwürdige Unterbringung, in Begegnung und interkulturelle Verständigung investieren, statt zu spalten. Und hören Sie bitte auf, mit populistischen Anträgen auf Kosten von Menschenleben die Stimmung weiter anzuheizen.

Wir lehnen sowohl den Originalantrag wie auch den Änderungsantrag der CDU selbstverständlich ab – Humanität ist für uns nicht verhandelbar.

In ihrer Rede zum Antrag „Kein sicherer Hafen für illegale Migration!“ wirft Stadträtin Pia Heine der AfD-Fraktion völkische, abschottende Grundüberzeugungen vor und hält ein flammendes Plädoyer für den Verbleib im Bündnis ‚Städte sicherer Häfen‘. Auch die CDU-Fraktion wird nicht verschont.

„Leipzig ist und bleibt eine weltoffene, solidarische Stadt. Zum guten Ruf Leipzigs gehört auch die zusätzliche Aufnahmebereitschaft für Menschen in Not im Rahmen des Bündnisses ‚Städte sicherer Häfen'“, führt Pia Heine gleich zu Beginn ihrer Rede aus. Und geht mit den Antragsstellern der AfD-Fraktion hart ins Gericht: „Die einzigen, die hier „gesinnungsethische Symbolpolitik“ betreiben, sind Sie, und zwar im Geiste Ihrer völkischen, abschottenden Grundüberzeugungen!“

Hintergrund dieser verbalen Attacken war der Antrag der AfD (VIII-A-00193), Leipzig solle das Bündnis ‚Städte sicherer Häfen‘ verlassen und die ideelle Patenschaft für das Boot „Rise above“ des Vereins Mission Lifeline“ beenden. Der dazugehörige Änderungsantrag der CDU-Fraktion geht sogar noch weiter und will zusätzlich Spendenaufrufe für „Mission Lifeline“ untersagen sowie Asylbewerber nicht mehr oberhalb des gesetzlichen Schlüssels aufnehmen. Dazu macht Pia Heine deutlich:

Pia Heine

„Dass die CDU-Fraktion den ohnehin schon unsäglichen Originalantrag der AfD aber noch verschärft, zeigt deutlich, dass man anscheinend auch weiterhin versucht, die AfD hier sogar noch rechts zu überholen.“

„Dass unsere Stadt sich als „sicherer Hafen“ versteht, ist für mich Ausdruck von Humanität und Solidarität und darauf bin ich stolz. Als altehrwürdige Messe- und Universitätsstadt steht Leipzig wie kaum eine andere deutsche Metropole für Weltoffenheit und interkulturelle Verständigung. Jeder Mensch hat ein Recht auf ein sicheres Leben. Kein Mensch ist illegal!“ macht Stadträtin Heine abschließend ihren Standpunkt klar.

Am Ende hat der Stadtrat mit knapper Mehrheit sowohl den Änderungsantrag der CDU- als auch den Originalantrag der AfD-Fraktion abgelehnt.

Die SPD drängt auf Maßnahmen zur Schulwegsicherheit in der Parkstadt Portitz. In ihrer Rede fordert Anja Feichtinger die Verwaltung zu schnellerem Handeln auf.

„Das Thema Schulwegsicherheit an der Parkstadt Portitz beschäftigt den Rat schon seit vielen Jahren. Mehrere Anfragen und Anträge wurden bis heute mit dem Verweis auf den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages mit dem Investor von der Stadtverwaltung abgewiesen.“ führt Anja Feichtinger in das Thema ein und weiter: „Der Bebauungsplan für das Gebiet in Portitz wurde 1997 als Satzung gefasst und ist somit schon 28 Jahre alt. Man sollte meinen, ein städtebaulicher Vertrag könnte schon so weit sein, dass man zumindest in Teilbereichen in die Umsetzung gehen könnte.“

Hintergrund ist, dass durch die gestiegene Bevölkerungszahl nun inzwischen über 3400 Einwohner in Portitz leben, ca. 70 Kinder die Grundschule besuchen und somit täglich die Tauchaer Straße in Höhe der Straße am Künstlerbogen queren müssen – bisher völlig ungeschützt.

Anja Feichtinger

„Die bisherigen Argumente der Verwaltung zeigen klar, dass sie nicht willens ist, die Situation vor Ort anzupacken und pragmatisch zu lösen.“ betont Anja Feichtinger entsprechend energisch.

„Wir können nicht hinnehmen, dass Schulwegsicherheit am Stadtrand offenbar nicht so ernst genommen wird wie im Zentrum. Von einer Ausweitung der Tempo-30-Zone über temporäre Ampeln oder einen Zebrastreifen: es liegen viele Vorschläge auf dem Tisch! Lassen Sie uns gemeinsam eine schnelle und pragmatische Lösung finden.“ fordert die Fraktionsvorsitzende Feichtinger abschließend.

Dem folgte der Stadtrat heute und beschloss den SPD Antrag VIII-A-00130-NF-02 „Schulwegsicherheit an der Parkstadt 2000 in Portitz“ einstimmig.

Mit ihrem Antrag zur Abschaffung der Sozialen Erhaltungssatzungen in Leipzig zeigt die CDU-Fraktion, dass sie nicht auf der Seite der Mieterinnen und Mieter in Leipzig steht.

„Rund die Hälfte der Leipzigerinnen und Leipziger sieht im Bereich Wohnen die größte kommunale Herausforderung; das ergab die jüngste Bürgerumfrage. Außerdem ist Leipzig bekanntermaßen Mieter-Hauptstadt, denn hier wohnen mehr als 85% zur Miete. Wie man angesichts dieser Zahlen den Leipziger Bürgerinnen und Bürgern so dermaßen in den Rücken fallen kann, ist mir ehrlich schleierhaft!“ empört sich Anja Feichtinger.

Hintergrund ist der Haushaltsantrag der CDU-Fraktion (VII-HP-01308), alle Sozialen Erhaltungssatzungen in Leipzig aufzuheben. Davon gibt es aktuell acht, u.a. in Vierteln wie der Eisenbahnstraße, Lindenau, Eutritzsch und Connewitz.

Feichtinger ergänzt: „Bezahlbares Wohnen ist uns besonders wichtig, denn ungebremste Mietsteigerungen, Gentrifizierung und Luxussanierungen schüren Ängste und reißen Gemeinschaften auseinander. Genau dagegen wirkt die Soziale Erhaltungssatzung und trägt somit zum sozialen Frieden und Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft bei.“

Anja Feichtinger

„Jeder Mensch muss wohnen. Das darf nicht zum Spielball für Heuschrecken und Miethaie werden.“ hebt die Fraktionsvorsitzende hervor.

„Natürlich sehen wir auch die Probleme im Wohnungsmarkt. Es braucht mehr Anstrengungen beim Neubau, bessere Förderinstrumente und weniger Bürokratie. All das ist aber kein Grund, bei Bestandswohnungen die Mieten in unerschwingliche Höhen zu treiben. Das löst keine Probleme und schürt nur neue Sorgen bei den Leipzigerinnen und Leipzigern.“ so Feichtinger abschließend.

Der Bau des Schulstandortes in der Katzmannstraße ist dringend erforderlich, jedoch kann man für die Garagenhof-Pächter noch Alternativen suchen. Das regt die SPD mit einem Änderungsantrag an.

„Im Leipziger Norden gibt es viele Schulen, die in den kommenden Jahren dringend saniert werden müssen. In den letzten Jahren wurde viel Geld in den Neubau von Schulen investiert. Nun wird es Zeit, den Fokus deutlicher auf die Bestandsgebäude zu richten, damit diese den Anforderungen an moderne Schulen genügen.“ stellt Ute Köhler-Siegel fest. Und weiter: „Da wir das nicht im Bestand machen wollen und können, braucht es dafür einen Ausweichstandort. Der muss die richtige Größe und Lage besitzen und das Grundstück natürlich im Besitz der Stadt sein. All das trifft nur auf den Standort Katzmannstraße zu, wo aktuell noch ein Garagenhof besteht. Jetzt der Verwaltung böse Absichten bei der Standortauswahl zu unterstellen und Misstrauen zu schüren, halten wir für unredlich.“

Hintergrund ist die Verwaltungsvorlage zum Neubau einer Auslagerungsschule am Standort Katzmannstraße (VIII-DS-00336). Dazu gibt es inzwischen eine Petition, Änderungsanträge und Presseberichterstattung, mit dem Ziel den Garagenhof zu erhalten.

Ute Köhler-Siegel

„Worüber reden wir hier? Wollen wir wirklich die Abstellmöglichkeit für Autos über gute Lernbedingungen für Kinder stellen?! Das lehnen wir entschieden ab!“

„Natürlich verstehen wir die Sorge vor dem Verlust der sozialen Gemeinschaft, die ein Garagenhof immer auch mit sich bringt. Und klar ist, dass es Lösungen geben muss für die Unterbringung der Fahrzeuge. Daher schlagen wir mit unserem Änderungsantrag vor, dass die Verwaltung sich zusätzlich auf die Suche nach Alternativstandorten für die Garagenhof-Pächter macht. Aber eine Verzögerung des Schulbaus an der Katzmannstraße wäre ein fatales Signal für die vielen Schülerinnen und Schüler in den sanierungsbedürftigen Schulen!“

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, veröffentlicht am 22.01.2025, ist die Verpackungssteuer auf Einwegverpackungen zulässig. Die SPD-Fraktion fordert die Verwaltung auf, nun zügig mit einem eigenen Modell zu starten.

„Auf dieses Urteil haben wir schon lange gewartet und freuen uns, dass es nun Rechtssicherheit bringt.“ führt Andreas Geisler aus. „Angesichts der Müllberge, die wir in unserer Stadt durch Einwegverpackungen jedes Jahr erzeugen, ist es höchste Zeit gegenzusteuern. Allein die gestiegenen Kosten für immer mehr Mülleimer und Einsatzkräfte bei der Stadtreinigung machen das notwendig.“ so Geisler weiter. „Diese steigenden Kosten trägt momentan die ganze Stadtgesellschaft. Mit einer Verpackungssteuer legen wir das auf die Nutzer um, die tatsächlich den Müll verursachen.“

Hintergrund ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 27.11.2024 (Az. 1 BvR 1726/23), veröffentlicht am 22.01.2025, welches die Verfassungsbeschwerde gegen die Tübinger Verpackungssteuer zurückgewiesen hat. Der Leipziger Stadtrat hatte sich im Juni 2024 dazu verständigt, dieses Urteil abzuwarten, bevor man eine ähnliche Steuer einführen würde.

Andreas Geisler

„Wir schützen damit die Umwelt, machen sinnvolle Mehrweg-Lösungen attraktiver und entlasten den städtischen Haushalt bei der Müllbeseitigung. Jetzt gilt es, damit keine Zeit mehr zu verlieren.“

„Um auch den Einzelhandel dabei zu unterstützen, setzen wir uns gleichzeitig für ein stadtweit gültiges Mehrweg-System ein. Das ist die Zukunft, mit der man Müll vermeidet und bewusst konsumiert. Mit unserer Anfrage an die Verwaltung unterstreichen wir die Dringlichkeit bei dem Thema und haken gezielt nach, was die nächsten Schritte sind.“ so Geisler abschließend.