Anfrage der SPD-Fraktion

In der Leipziger Stadtverwaltung werden im Rahmen der Haushaltskonsolidierung und der nachhaltigen Entschuldung Leipzigs von 600 bis 2013 frei werdenden Stellen nur 200 neu besetzt. Für die Stadtverwaltung entsteht unter anderem auch daraus die Notwendigkeit, die steigende Zahl der Aufgaben mit weniger Mitarbeitern in einer gleichbleibenden Qualität zu meistern. Ein Schlüssel hierfür sind besser qualifizierte Mitarbeiter.

Deshalb fragen wir:
1. Können Sie eine Auskunft darüber geben, wie viele städtische Angestellte derzeit eine langfristige, berufsbegleitende und von ihnen selbst finanzierte Fortbildung (bspw. VWA) oder einen Fernstudiengang belegen?
2. Unterstützt die Stadtverwaltung die Mitarbeiter, die sich weiterbilden möchten?
3. Wie werden speziell die Mitarbeiter unterstützt, die sich für langfristige, berufsbegleitende und selbst finanzierte Fortbildungen oder Fernstudiengänge entschieden haben?
a. Falls diese unterstützt werden: Wie sieht diese Unterstützung aus?
b. Falls sie nicht unterstützt werden und da nicht davon auszugehen ist, dass die Stadtverwaltung die Kosten dieser Studiengänge und Fortbildungen auch nur anteilig übernimmt bzw. übernehmen kann:
Ist es für die Stadtverwaltung realisierbar, diesen Mitarbeitern im Rahmen von Freistellungen (bei Lohnfortzahlung) die Möglichkeit zu geben, an Lehrveranstaltungen teilzunehmen, wenn diese auf einzelne Wochentage fallen?

Ansprechpartnerin: Heike Böhm (Kontakt: 0341-8629017)

Der Beschlussvorschlag wird wie folgt geändert:
 
Die Stadt Leipzig ermittelt bis Ende zweites Quartal 2011 die tatsächlichen Kosten für den Aufbau eines Solardachkatasters. Die Kosten für die Laserscannerdaten, die Aufbereitung der Daten und den Aufbaus einer Internetplattform sind dabei getrennt auszuweisen. Parallel dazu prüft die Stadtverwaltung, inwiefern private Unternehmen an den Kosten beteiligt werden können und sucht potentielle Partner.

Begründung:
Grundsätzlich ist der Aufbau eines Solardachkatasters zu begrüßen, da ein solches Kataster einen wirksamen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und zur Wirtschaftsförderung leistet. Nach der Ankündigung des Baus einer Solarfabrik im Leipziger Norden durch die Solarion AG und Walsin Lihwa wäre der Aufbau eines Solardachkatasters in Leipzig ein weiterer kleiner Baustein für Solarvally Mitteldeutschland.
In der Diskussion in den Fachausschüssen ist jedoch deutlich geworden, dass die Kostenschätzungen des Antragstellers und der Stadtverwaltung weit auseinander gehen. Um angesichts der schwierigen Haushaltslage die tatsächlichen Kosten abschätzen zu können, soll die Stadtverwaltung diese ermitteln und entsprechende Finanzierungsvorschläge, unter Einbeziehung der privaten Wirtschaft, unterbreiten.

Ansprechpartner: Christopher Zenker (Kontakt: 0157-72537393)

Ergänzungsvorschlag

Die in Anlage 1 formulierten Leitlinien werden folgendermaßen ergänzt:

2. Eine effektive Integrationspolitik fördert den Zugang zu Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung und schafft Bedingungen für eine erfolgreiche Gewinnung und Integration ausländischer Fachkräfte:

Neben einer erfolgreichen […] Selbständigkeit fördert und begleitet.

Zukünftig wird die Region Leipzig durch die demographische Entwicklung verstärkt auf das Angebot ausländischer Fachkräfte angewiesen sein. Über die von Bund und Land dazu gesetzten Rahmenbedingungen hinaus, muss Leipzig von sich aus ein attraktives Ziel ausländischer Fachkräfte werden. Dazu gehören neben dem Angebot an entsprechenden kulturellen Netzwerken auch die Unterstützung von Auslandskontakten der regionalen Wirtschaft und  Förderung von Sprachkompetenz und Fortbildung zur Integration dieser speziellen Zielgruppe.

Begründung:

Die vorgestellten Leitlinien berücksichtigen nur die Integration bereits hier lebender Ausländer und die gegenwärtige Arbeitsmarktsituation. Die mittel- und langfristige demographische Entwicklung, aber auch das Ende der Ausnahmeregelungen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit im Rahmen der EU-Osterweiterung Mitte 2011 wird in überschaubaren Zeiträumen hier zu Veränderungen führen. Für die wirtschaftliche Entwicklung der Region ist dabei das zukünftige Fachkräfteangebot von erheblicher Bedeutung.

Das Angebot an Fachkräften beruht insgesamt auf mehreren Säulen: Zuallererst die Bildung und Ausbildung hier lebender Kinder und Jugendlicher, der Erhalt, die Fortbildung und das Reaktivieren der Arbeitskraft und Fachkunde von Arbeitslosen (insbesondere älterer Generationen), sowie das Halten von bereits vorhandener Fachkräften, welche deshalb allesamt richtigerweise bereits Bestandteil weiterer Konzeptionen der Stadt Leipzig sind. (Z.B. Arbeitsprogramm „Lernen vor Ort“, Aktionsplan Beschäftigung usw.)  Als weitere Säule tritt aber vor dem Hintergrund o.g. Entwicklungen auch die Neugewinnung ausländischer Fachkräfte.

Mit der Erstellung der Leitlinien zur Integration von Migrantinnen und Migranten sollte deshalb nicht nur das gegenwärtige, sondern auch das absehbare Aufgabenspektrum erfasst und vorbereitet werden, das auf eine zukünftige Gewinnung und Integration zusätzlich erforderlicher ausländischer Fachkräfte zielt.

Ergänzungsvorschlag:
Der Beschlussvorschlag wird um einen Beschlusspunkt 5 ergänzt, der wie folgt lauten soll:
Die Stadtverwaltung wird damit beauftragt, die organisatorische Anbindung der Geschäftsstelle des Kriminalpräventiven Rates dahingehend zu überprüfen, inwiefern deren direkte Zuordnung zum Dezernentenbereich Umwelt, Ordnung, Sport sinnvoll ist. Darüber hinaus soll in einer Langfristperspektive die Angliederung der Geschäftsstelle des Kriminalpräventiven Rates an ein mögliches Referat „Prävention“ untersucht werden.

Begründung:
Derzeit ist die Geschäftsstelle des Kriminalpräventiven Rats organisatorisch beim Ordnungsamt angesiedelt. Der Aufgabenbereich des Ordnungsamtes ist jedoch so zugeschnitten, dass hier die KPR-Geschäftsstelle keine sinnvolle Zuordnung darstellt. Eine direkte Anbindung der Geschäftsstelle an das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport würde schon dahingehend ein wichtiger Schritt sein, weil der Kriminalitätsprävention ein anderer Stellenwert gegeben würde.
Beispiele anderer Großstädte: In Dresden ist der KPR ein Beratungsgremium des Oberbürgermeister und dort angesiedelt. In Düsseldorf ist er organisatorisch beim Ordnungsdezernenten angebunden.

Sollte die Stadt Leipzig ein Referat „Prävention“ schaffen, könnten dort sämtliche Aktivitäten der Stadt Leipzig auf diesem Gebiet effektiv gebündelt werden. Dies würde bedeuten, dass auch Präventionseinrichtungen der Dezernate, Ämter und Behörden dort zusammengefasst würden. Somit würde das auch für die KPR-Geschäftsstelle eine sinnvolle Entwicklung darstellen, durch die bereits bestehende, bereichsübergreifende Kooperationen noch enger und effizienter gestaltet werden könnten.

Ansprechpartner: Christopher Zenker (Kontakt: 0157-72537393)

Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob im Zuge der Sanierung der Brücke in der Bornaischen Straße die Realisierung von Querungshilfen (Höhe Prinz-Eugen-Str. und Höhe Liechtensteinstr.) in die Planungen aufgenommen werden können.
Als Überbrückung bis zur Sanierung soll die Stadtverwaltung bis zum Ende des 1. Quartals 2011 prüfen, inwiefern das Aufstellen von Warn-/Hinweisschildern auf der Bornaischen Straße zwischen Prinz-Eugen-Straße und Liechtensteinstraße möglich ist.

Begründung:
Zahlreiche Connewitzerinnen und Connewitzer nutzen diese Strecke, um ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad  in Kindertageseinrichtungen nach Lößnig  bzw. die Lößnigerinnen und Lößniger, um ihre Kinder in der Gegenrichtung nach Connewitz zu bringen. Außerdem wird die Strecke von zahlreichen Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Schulzentrums für Wirtschaft und Verwaltung (BSZ 2) genutzt. Des Weiteren befindet sich in diesem Bereich der Zugang zum S-Bahn-Haltepunkt Connewitz, der nach Fertigstellung des City-Tunnels an Bedeutung gewinnen wird.
Da stadteinwärts und stadtauswärts zwischen Prinz-Eugen-Straße und Ernst-Toller-Straße parken verboten ist und nur eine geringe bauliche Dichte vorherrscht, verleitet die Strecke viele Autofahrer zum zu schnellen fahren. Hinzu kommt, dass durch die Brücke über die Bahnanlagen die Sicht auf herankommende Fahrzeuge erschwert wird.
Zusätzliche Querungshilfen auf dem Teilstück der Bornaischen Straße zwischen Prinz-Eugen-Straße und Liechtensteinstraße können diese Gefahrenstelle erheblich entschärfen und ein weitestgehend gefahrloses Überqueren ermöglichen.

Ansprechpartner: Christopher Zenker (Kontakt: 0157-72537393)

Rednerin: Ute Köhler-Siegel, Stadträtin der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
verehrte Stadträte,
werte Gäste!

Am 23. 02. 2005 hielt ich meine erste Rede im Stadtrat und brachte den Antrag meiner Fraktion zur Schaffung einer zentralen Vermittlung für Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze sowie für Tagesmütter ein. In der Begründung führten wir an, dass wir eine Vermittlung anstreben, die den Eltern ohne lange Wege einen Überblick über vorhandene Angebote und Plätze ermöglicht.

Nach Jahren der Vorbereitung wurde das Internetportal KIVAN entwickelt. Bis heute ist es jedoch nicht gelungen, alle Träger in dieses Portal zu integrieren. Vielfältig sind die Bedenken und auch die technische Umsetzung, also die Einspeisung der Informationen, läuft nicht optimal.

Öffentliche und freie Träger sollten zum Wohle der Kinder und deren Eltern zusammenarbeiten. Die Verfahren zur Vergabe der Plätze für alle Einrichtungen, die mit öffentlichen Geldern finanziert werden, sollten gleich sein. Für alle muss es die Zugangsgerechtigkeit geben.
Es kann nicht sein, dass ein Träger unter bestimmten Eltern mit entsprechendem sozialem Hintergrund auswählt und andere Eltern keine Chancen haben, Plätze zu bekommen.

Das Portal bietet die Möglichkeit der Platzreservierung, die Verträger werden nach einem persönlichen Gespräch in der Einrichtung abgeschlossen. Genau an dieser Stelle können die Leiter der Einrichtung prüfen, ob die Vorstellungen der Eltern und das Konzept übereinstimmen.

Wir hoffen, dass die Diskussion über dieses Thema die Bereitschaft der Träger fördert, ihre Einrichtung im Internetportal zu präsentieren, damit Zugangsgerechtigkeit hergestellt wird.

In Absprache mit den Ausschüssen lautet der neue Antrags- bzw. Beschlusstext:
Kita-Platz-Einstellung in das Portal www.meinkitaplatz-leipzig.de

Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, ob und wie alle freien, öffentlich geförderten Kita- Plätze unabhängig von deren Träger in das Portal www.meinkitaplatz-leipzig.de eingestellt werden können.

Rednerin: Ute Köhler-Siegel, Stadträtin der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
verehrte Stadträte, werte Gäste!

Seit der Zuschaltung dieses Portals gab es einige Kinderkrankheiten des Systems, ein paar mehr Träger, die sich nicht einbringen und jede Menge unzufriedene Eltern.
Aber ein paar Dinge funktionieren auch schon erfolgreich:
– es gibt endlich eine Informationsplattform  mit der Gesamtübersicht des Angebots der Einrichtungen
– eine Platzreservierungsmöglichkeit
– die verwaltungstechnische Vereinfachung (das Jugendamt kann auf aktuelle Zahlen der Belegung, Veränderung von Verträgen und anderer verwaltungsinterner Dinge zugreifen)

Es gibt zahlreiche Vorschläge zur weiteren Verbesserung des Systems, wie z. B. die Verlängerung der Anmeldefrist. Eines wird das System jedoch nie können: ausreichend Plätze schaffen.

Wir haben uns in den Fachausschüssen, in Fraktionen und mit betroffenen Eltern oft mit Vor- und Nachteilen beschäftigt. Für meine Fraktion bleibt das wichtigste Ziel dieses Systems die gerechte, einheitliche und verbindliche Vergabe von Betreuungsplätzen.
Vielen Eltern, aber auch so manchen Kita-Leitern ist die Funktion des Systems immer noch nicht klar.

Für die Stadt ist KIVAN ein zusätzliches, ergänzendes Angebot für die Recherche nach und ggf. die Reservierung von Tagesbetreuungsplätzen.
Das heißt, Eltern sollten noch immer von Einrichtung zu Einrichtung laufen und nach freien Plätzen fragen. Es ist nicht eindeutig geregelt, dass alle freien Plätze ins Portal gestellt werden müssen.
Eine gerechte Vergabe der Plätze kann es aber nur geben, wenn alle Eltern freiwerdende Plätze einsehen können.

Mir ist klar, dass sich an dieser Situation so lange nichts ändern wird, bis alle Träger alle Plätze einstellen oder bis es ein Überangebot an Plätzen gibt.
Meine Fraktion nimmt die Evaluation mit verbleibender Unzufriedenheit zur Kenntnis und stimmt den Punkten 2 und 3 zu.